Zitat:müßte dann eigentlich "ADOX Scala" heißen, oder sehe ich das ganz falsch?
Hallo Olaf,
das siehst Du richtig aber so weit sind wir noch nicht.
Weiter oben im Beitrag wurde vorgeschlagen erst einmal nur Roll- und Planfilme vom APX 100 zu machen.
Bei all diesen Überlegungen dürft ihr nicht vergessen, dass es Gründe gibt warum es der Fotoindustrie so geht wie es ihr geht.
Wenn es möglich wäre, ohne große Hürden, bedarfsorientiert zu produzieren, dann würde niemand freiwillig ein Geschäft aufgeben.
Der Plus-X zum Beispiel war von der Zahl verkaufter Filme her gesehen immer noch ein Geschäft. Aus unserer Sicht sogar ein Riesengeschäft.
Trotzdem musste Kodak ihn einstellen, weil die Rechnung am Ende nicht aufgegangen ist.
Film ist ein hochkomplexes Produkt an sich und Qualitätsfilm nochmal um ein vielfaches komplexer. Alleine der Aufwand in der Herstellung der Emulsionen und der Verprobung der Ergebnisse kann schonmal so viel Emulsion wieder verbrauchen, wie man für ein Nebenformat (z.B. 5x7 Inch) insgesamt vor hatte zu produzieren.
Das Einrichten der Gießmaschine kostet gerne mal so viel wie 20.000 Kleinbildfilme. Weitere 16.000 Filme gehen verloren während sich der Guss stablisiert. Da hat man noch keinen einzigen verkaufbaren Film produziert und steht schon mit sehr hohen Beträgen im Minus. Entsprechend lange muss die Maschine danach laufen.
Filme die zu Preisen angeboten werden wie Tri-X, FP4 und HP5 können nur zu diesen Preisen angeboten werden, wenn man eine sehr große Maschine laufen lässt und diesen Kostenrahmen akzeptieren kann.
Hier brauch man auch gar nicht anfangen zu überlegen eine kleine Maschine einzusetzen (alle technischen Hürden jetzt einmal außen vor gelassen). Die heutigen Marktpreise für 100er und 400er Filme sind mit einem alternativen Produktionsansatz nicht zu realisieren. Dabei fokussieren wir uns in der Forschung derzeit auf Infrarot, PAN 25 oder CHS 50.
Diese Mindestproduktionsgröße für Massenmarktfilme ist bei uns schon sehr gering im Vergleich zu anderen aber immer noch so groß, dass wir im Moment alle Kraft sammeln müssen um den 400er in Kleinbild, Roll und Panfilm zu gießen.
Wir müssen sehr viel Film machen und dafür sehr viel Geld anfassen und die große Frage ist wo das herkommen soll und wie schnell das wieder herein kommt. An alles andere kann man frühestens danach denken. Gleichzeitig dürfen wir aber auch das bestehende Geschäft mit dem Papier nicht gefärden und da stecken ähnliche Summen drin.
Von dem APX 100 auf klarem Träger haben wir Testmaterial mit welchem wir in den Markt gehen wollen (5 Jahre alter Probeguss auf geerbtem klarem Triacetat).
Unser Ansatz ist dabei weniger jetzt sofort einen neuen Scala zu machen (also mein persönlicher gedanklicher Ansatz kann schon so bezeichnet werden aber ich muss hier kaufmännisch denken) sondern eher auszuloten welche Mengen von einem solchen Rohfilm (APX 100 Emulsion auf klarem Träger) später am Markt in diversen Formaten möglicherweise abgesetzt werden können. Deswegen jetzt der Testballon mit Super8.
Falls diese Mengen so sind wie ich es mir erhoffe könnte man das ganze als Baustein im Zusammehang eines möglichen APX 100 Projektrahmens mit berücksichtigen.
Denn da werden wieder die selben Fragen auftauchen: Wie bekommen wir hohe Gieß-Mengen zusammen die dann auch kurzfristig liquidierbar sind.
Das Probematerial liegt nur als 35mm Pancake vor. Der Guss ist komplett in den Slitter geschoben worden, denn es handelt sich um 135 micron Unterlage aus der man keinen Qualitätsrollfilm hätte herstellen können.
Viele Grüße,
Mirko