Seit einiger Zeit habe ich das Berliner "Magazin f?r Fotografie" "brennpunkt" abonniert. Soeben traf die Ausgabe 1/2012 ein. Bei der Lekt?re habe ich mich nun so ge?gert, dass ich das hier loswerden muss.
Darin schreibt der Fotograf Manfred Kriegelstein, Mitglied der Redaktion(!), einen Artikel mit der ?erschrift "Konterrevolution?".
Anlass war wohl eine Forderung, "bei Fotowettbewerben digital bearbeitete Bilder separat zu kennzeichnen". Das scheint nun Herrn Kriegelstein seinerseits sehr ge?gert zu haben - und tats?hlich kann man dar?ber kontrovers diskutieren. Was dann aber kommt, hat mit einer engagierten Diskussion nichts mehr zu tun.
Einige Zitate:
"Ich habe damals schon (...) den Satz gepr?t >Wer jetzt nicht auf den digitalen Zug aufspringt, bleibt am Bahnhof stehen ...< Naja, viele der ewig Gestrigen haben sich dann ja doch noch schnell in den schon rollenden letzten Waggon gedr?gt - dachte ich eigentlich."
"Es ist schon fast peinlich, dass ich nach zwanzig Jahren noch einmal die Argumente wiederholen muss, die analoges Denken in der digitalen Zeit unsinnig machen."
"Dennoch denke ich, es w?e ?bertrieben von einem >Analog-Revanchismus< zu sprechen. Es sind wahrscheinlich noch einige wenige der ewig Gestrigen, die zu behindert waren um den >digitalen Zug zu besteigen< und die jetzt noch ziellos auf dem schon l?gst verwaisten >analogen Bahnhofsgel?de< herumirren ..."
Auch sonst bewegt sich die Polemik von Herrn Kriegelstein auf einem sprachlichen Niveau von Ausdr?cken wie "Unsinn", "museales Denken", "Quatsch".
Nun sind diese Zitate aus dem Zusammenhang gerissen. Da ich Herrn Kriegelstein in meinem eigenen ?ger kein Unrecht tun m?hte (tats?hlich finde ich seine Redeweise beleidigend und manch hartes Wort, das mir durch den Kopf ging, verschweige ich lieber), verweise ich darauf, dass die Zeitschrift zum Download bereit steht; auf S. 60 ist dann besagter Artikel zu lesen:
http://www.edition-dibue.de/content/wp-c...1-2012.pdf
Mit den besten Gr??n an alle "analogen Behinderten"
Helmut
Hallo Helmut,
dar?ber kannst du dich ?gern?
Von seiner beleidigenden Ausdrucksweise mal abgesehen, hat er ja sogar recht; n?lich dahingehend, da?jedes digitale Bild zwangsl?fig bearbeitet ist und es deswegen unsinnig ist, dieses in einem Wettbewerb extra zu kennzeichnen.
Das Abo w?rd ich aber auch k?ndigen, und dazu einen wohlformulierten Brief an die Redaktion schreiben. So wie sich dein Beitrag liest, kannst du das.
weiterhin viel Freude am behinderten Ende der Fotografie
Frank
Haha, gerade noch einen dicken Gag entdeckt:
zwei Seiten nach dem bezeichneten Artikel ist eine ganzseitige Anzeige von Fototechnik Berlin, in der dick und fett f?r "behinderte" Produkte geworben wird.
Sch?es Eigentor der Redaktion, w?rd ich mal meinen. Ich als Redakteur w?rde mich jetzt mal schleunigst bei meinem Anzeigenkunden entschuldigen, wenn das noch helfen w?rde!
Gr??e, Frank
Mein Gott na, lass sie doch. Ich ?gere mich ?ber solch Schwachsinn schon lange nicht mehr und freue mich, dass manche Digitalisten offenbar so viel Angst vor den Analogen haben, dass sie sich dagegen zur Wehr setzen m?ssen. Ich sag sogar noch provokativer: je mehr sich solche Leute aufregen, umso mehr ist das Werbung f?r die analoge Fotografie und sonst k?nen einem solche Leute einfach den Buckel runterrutschen. In Wahrheit sind n?lich genau diese die Ewiggestrigen, nicht Analogfotografen.
Ich sehe au?rhalb der Cyberwelt, n?lich bei den bei uns in ?terreich regelm?ig stattfindenden Analogtreffen, dass es ein gro?s Interesse f?r die Nische der Analogfotografie gibt. Ich sehe auch, dass dieses Interesse gerade von j?ngeren Leuten kommt, die ?ber die Digitalfotografie eingestiegen sind. Vor sagen wir mal drei bis vier Jahren h?te ich mir das nicht vorstellen k?nen. Wir haben eine wunderbare analoge Nische f?r uns. So und deshalb ist es nicht notwendig sich mit solchen Koffern gro?rtig zu besch?tigen.
lg Thomas
Hallo liebe Hindis,
Ich war so modern dass ich auf den digitalen Zug aufgesprungen bin, nicht ganz freiwillig sondern eher durch die wiedrigkeiten die das Leben so mit sich bringt.
Ich muss sagen dass die digitale Fotographie einige Vorteile bringt, Schnelle Dokumentation, Sie ist billig wenn man die Bilder nur Abspeichert, da kann man auch mal bei der Arbeit ?ter mal auf den Ausl?er dr?cken um irgendwas zu dokumentieren.
Aber verglichen mit fr?her alte Praktika Dia Film der 2 Wochen unterwegs war zum Entwickeln und zur?ck oder Agfapan 100 in Rodinal selbst gebadet. Der Ausschu?war gering, denn man machte sich Gedanken bevor man auf den Ausl?er dr?ckte.
Diesen Sommer mit meinem Sohnemann auf die Hahnweide zum Oldtimer Flugzeugtreffen, Die Fotos eine Katastrophe nie funktionierte die Kamera richtig, weil von den gef?hlten 3 Milliarden sonderfunktionen eine ausversehen eingeschalted war und sich erst nach Tagelangem Studium der Anleitung sich abschalten lie? Da mu?man sich Fragen ob man sich das antun muss nur um nicht als behindert zu gelten. Grund genug h?te ich voll auf den digitalen Zug aufzuspringen, denn ich habe da dass kindliche Trauma, dass ich nie die supermoderne LED Quarzuhr besessen habe die man brauchte um nicht als behindert zu gelten.
Aber inzwischen habe ich gelernt dass es Menschen gibt die 100 tausende f?r behindertengerechte mechanische Uhren ausgeben, und unsummen f?r R?renverst?ker und Plattenspieler die so einfach sind dass sie nur von Behinderten bedient werden k?nen.
Auch die bei uns im S?den ans?sigen Konzerne wie Bosch und Daimler Benz haben Tochterfirmen die Behinderte beliefern die nicht f?ig sind Autos mit ABS und Airbag zu bedienen.
Der Herr Kringeldings kann ja Gl?cklichsein dass er nicht behindert ist, und in seinem Gl?ck eder neuen Sau die durchs Dorf getrieben wird hinterher rennen.
Ich halts da eher mit der Sparkassenwerbung: Wenn ich Gro?bin will ich auch behindert werden.
Dann binn ich zwar behindert aber auch gl?cklich und das auf eine Art die ich selbst bestimme und nicht die Industrie.
Und desshalb habe ich nun auch mein labor reaktiviert, und ach a die Bilder sind halt doch besser und die Finger beliben suber da man nicht mehr so viel Tinte nachf?llen muss.
Beste Gr?? Achim
Hallo alle miteinander,
Habe mir den Spa?gemacht einen Leserbrief an den Brennpunkt zu schreiben, Text im Anhang als Pehde?f.
Gru?Achim
Ich bin beschaeftige mich zwar noch nicht sehr lange mit (analoger) Photographie, aber fuer mich waren digital und analog eigentlich immer zwei unterschiedliche Medienformen. Das ist ja auch der Ansatz in einigen theoretischen Abhandlugen zu diesem Thema. Ich finde da die Bezeichnungen "Photographie" und "digital Imaging" sehr treffend. Das eine hat mit dem anderen nicht mehr viel zu tun; ausser der Tatsache, dass am Ende ein Bild da ist. Der Werdegang ist ein komplett anderer.
Verlockend ist beim Digitalen wohl der schnelle (vermeintliche) Erfolg und die Moeglichkeit einiges noch Zurechruecken zu koennen, nachdem das Bild geschossen ist. Wer sich auskennt, dem faellt es wohl auf, dem Rest ist es reichlich egal.
Die Lernkurve in der Photographie ist wesentlich steiler (ich merke das gerade) und herausfordernder. Ich und einige andere moegen das, ein Grossteil wohl nicht mehr. Da soll alles schnell und fix gehen.
Wenn Kriegelstein meint so einen Krampf veroeffentlichen zu muessen, dann stellt er sich damit eher selber bloss. Das ist peinlich fuer ihn. Aber was interessiert mich seine Meinung?! Ich betreibe das Photographieren ja fuer mich und ob Kriegelstein mich deswegen fuer behindert oder zurueckgeblieben haelt ist mir reichlich wurscht.
Hallo miteinand,
Gestern bekam ich recht fix eine Antwort auf meinen Brief vom Herausgeber des Brennpunkt.
Er schrieb mir dass ihm mein Brief gef?lt, und dass Herr Kriegelstein bestimmt nicht die Absicht hat die Analogen u Beleidigen, denn 50% ihres Clubs wren Analge. Er nannte ein paar Namen und betonte dass sich der Artikel sich auf eine Aussage bei einer Ausstellung beziehn w?rde, so in der Art.
Ok kann man so sehen wenn man den lezten Teil ?bersieht. Halten wir es dem Herrn Kriegelstein zu Gute dass er es nicht b?e gemeint hat.
F?r mich war es trotzdem ein Dejavu Erlebniss, denn als ich mit schon viel Fotoerfahrung und auch einger Laborefahrung im Alter von 14 einen Laboerkurs in der VHS machte um es richtig zu lernen, merkte ich dass ich schon viel kann wollte aber trotzdem Kontakte zu hiesigen Szene Aufbauen, merkte aber dass ich nicht ernstgenommen wurde, denn f?r gute Fotos braucht man eine K?nen ( Canon) oder Nikon geht auch noch. Und nat?rlich nur Ilford Filme und Tetenalchemie. Ich war mit meiner Praktica und Agfapan Nutzer und Rodinalentwickler total uncool. Obwohl Praktica ihr Wechselsuchermodel mit Innenmessung anbot K?nen den kanon durfte man nicht sagen und Nikon konnten nur mit TTL Prima messen.
So legte ich kaum mehr Wert auf die Kontakte der Scene und werkelte abgesehen von einigen losen Kontakten als fotografischer Eigenbr?ler. Aber erfolgreich, denn wenn die Bilder gut waren fragte keiner wie sie gemacht wurden, denn es k?nte ja sein dass die Wahrheit ans licht kommt. Es geht auch ohne K?nen!
Gru?Achim
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merkte aber dass ich nicht ernstgenommen wurde, denn für gute Fotos braucht man eine Kännen ( Canon) oder Nikon geht auch noch. Und natürlich nur Ilford Filme und Tetenalchemie. Ich war mit meiner Praktica und Agfapan Nutzer und Rodinalentwickler total uncool. Obwohl Praktica ihr Wechselsuchermodel mit Innenmessung anbot Kännen den kanon durfte man nicht sagen und Nikon konnten nur mit TTL Prima messen.
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Es ist halt sehr oft auch ein Stueck Statussymbol; bei einigen ist der Status wohl auch wichtiger als der Spass an der Sache.
Ist doch praktisch: so kann man schnell unterscheiden, wer an guten Bildern interessiert ist und wer wegen seiner kamera bewundert werden will.
Mir faellt das dazu ein:
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13-01-2012, 12:53 AM von TiMo.)
Ja aber diese Zeiten sind ja Gott sei Dank vorbei. Wir Analogen bleiben da jetzt verschont von solchen Unsinnigkeiten. Wer heute angibt, kauft sich jedes Jahr die neueste DSLR mit einem langen Rohr vorne drauf <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/laugh.gif' class='bbc_emoticon' alt=':lol:' />
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