"chemische Latensifikation!"

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Hall?e,



in einem zerfledderten Heftchen( "Die Ilford Negativtechnik" von Jost Marchesi, 1981) habe ich folgendes gefunden:

Zur Empfindlichkeitssteigerung um 3 bis 4 DIN wird vorgeschlagen, den Film vor der Entwicklung 6min. in einem "Oxidationsmittelbad" zu baden.

Dieses sei aus je 5g Kaliummetabisulfit und Natriumsulfit sicc. herzustellen.



Abgesehen davon, da?Kaliummetabisulfit so recht eigentlich ein Reduktionsmittel ist (richtig?), was ist wohl von dem Ganzen zu halten?

Bevor ich jetzt drauflosteste...



Alternativ/ zus?zlich w?rde ich f?rs n?hste mal erw?en, den ganzen Film per Blitz vorzubelichten (krieg ich nur f?r KB hin, einen 120er wieder aufzurollen ist jenseits meiner Fingerfertigkeit), schon um die Gradation bei verst?kter Entwicklung etwas zu beugen.



Hintergrund ist ein leicht panischer Versuch von Bandfotos- zu sp? von dem Konzert erfahren und dann nur noch 2 Rollen Delta 3200 in der Truhe gefunden.

Keine Zeit, kein Material zum Einschie?n. Also Belichtung geraten: Gesicht auf Zone V bei ISO1600. Alles f/4, 90stel. h?stel.

Ein Clip ist in ATM49 1+1, 25? relativ vielversprechend geworden aber etwas weicher und dichter d?rften sie schon werden.



W?e evtl. ein anderer Entwickler (Promicrol, Microphen...) noch besser in der Empfindlichkeitsausnutzung? obwohl ATM49 in der Beziehung schon gut ist.

Korn darf, aber nicht so verwaschen.



Sehe ich das richtig, da?h?ere Temperatur bei ATM49 eher flachere Gradation hervorbringt?



Puh viele Fragen!

Wenn bei den restlichen 60 Aufnahmen was zeigbares dabeisein sollte, versuch ich mal zu scannieren. Wer Adam Bomb noch nicht gesehen hat, sollte mit dem Ableben noch warten...



gespannte Gr??

Frank
[quote name='Tandemfahren' post='12058' date='11-11-09, 22:48 ']Hall?e,



in einem zerfledderten Heftchen( "Die Ilford Negativtechnik" von Jost Marchesi, 1981) habe ich folgendes gefunden:

Zur Empfindlichkeitssteigerung um 3 bis 4 DIN wird vorgeschlagen, den Film vor der Entwicklung 6min. in einem "Oxidationsmittelbad" zu baden.

Dieses sei aus je 5g Kaliummetabisulfit und Natriumsulfit sicc. herzustellen.



Abgesehen davon, da?Kaliummetabisulfit so recht eigentlich ein Reduktionsmittel ist (richtig?), was ist wohl von dem Ganzen zu halten?

Bevor ich jetzt drauflosteste...



Alternativ/ zus?zlich w?rde ich f?rs n?hste mal erw?en, den ganzen Film per Blitz vorzubelichten (krieg ich nur f?r KB hin, einen 120er wieder aufzurollen ist jenseits meiner Fingerfertigkeit), schon um die Gradation bei verst?kter Entwicklung etwas zu beugen.



Hintergrund ist ein leicht panischer Versuch von Bandfotos- zu sp? von dem Konzert erfahren und dann nur noch 2 Rollen Delta 3200 in der Truhe gefunden.

Keine Zeit, kein Material zum Einschie?n. Also Belichtung geraten: Gesicht auf Zone V bei ISO1600. Alles f/4, 90stel. h?stel.

Ein Clip ist in ATM49 1+1, 25? relativ vielversprechend geworden aber etwas weicher und dichter d?rften sie schon werden.



W?e evtl. ein anderer Entwickler (Promicrol, Microphen...) noch besser in der Empfindlichkeitsausnutzung? obwohl ATM49 in der Beziehung schon gut ist.

Korn darf, aber nicht so verwaschen.



Sehe ich das richtig, da?h?ere Temperatur bei ATM49 eher flachere Gradation hervorbringt?



Puh viele Fragen!

Wenn bei den restlichen 60 Aufnahmen was zeigbares dabeisein sollte, versuch ich mal zu scannieren. Wer Adam Bomb noch nicht gesehen hat, sollte mit dem Ableben noch warten...



gespannte Gr??

Frank[/quote]

Hallo Frank!

'Gequ?t' werden die Negative bei diesen Vorgaben immer - das Ergebnis wird's insofern auch immer zeigen.

Ich w?rd's mal mit emofin versuchen (Zweibad), mit einem onestep-Entwickler wirst Du bei Empfindlichkeitssteigerung i.d.R. Gradationsprobleme bekommen.

Herzliche Gr??: Stefan
Hallo,



na den Emofin habe ich bereits hinter mir.Die Empfindlichkeit (Zone1) liegt bei schlappen 500ASA mit dem Delta 3200 und die Kurve ist stark S-f?mig, was mir rein gar nicht gef?lt.

Die erzielten Resultate waren eher zum Abgew?nen.

Bisher habe ich mit ATM49 immer einen sch?en geraden Verlauf bis Zone X gekriegt (APX100 + 400, Foma400), was mir bei geratener Belichtung ?ter zur Freude gereicht als unkontrollierbare Notlandungen auf Fu?oder Schulter einer S-Kurve, die mir schon nicht gef?lt, wenn ich mal reintreffe.

(Trotzdem kann mancher nat?rlich tolle Resultate damit kriegen)



Der Grundgedanke ist wie gesagt, mit Vorbelichtung und/oder chemischer Vorbehandlung eben die Aufsteilung zu kompensieren, die die (leider unvermeidliche) forcierte Entwicklung hervorruft. Schon Onkel Ansel hat die Gradationsbeugung per Vorbelichtung beschrieben.



Franz, wie schauts aus? Kaliummetabisulfit, was f?r Dich?



Gr??e

Frank
Hab ich jetzt keinen Bock drauf. Die Photob?cher sind noch in Umzugskisten verpackt.



Beste Gr??,

Franz
Wasdennwasdenn-ich dachte immer, Du BIST ein Fotochemiebuch? -und wech...
Die Astronomen habe sich mt sog. Hypersensibilisierung besch?tigt, solange sie noch mit Film gearbeitet haben. ?licherweise wurde der Film in Wasserstoffatmosph?e bei hohen Temperaturen behandelt. So weit ich wei? lohnte dies nur bei geringempfindlichen Filmen, Dokumentenfilm war besonders beliebt.

Chemische Empfindlichkeitserh?ung geht mit Quecksilber. Man muss den Film auf die Spirale bringen, ein altes Thermometer zerknacken und ein bissel Quecksilber in die Dose tun. Dort eine Woche lassen. Das Quecksilber muss nach Verwendung unter Wasser. Man kann es f?rs n?hstemal dekantieren und mit K?chenpapier abtrocknen.
Bleibt dran, am Sucher.



--Uwe
[quote name='piu58' post='12066' date='16-11-09, 10:28 ']Die Astronomen habe sich mt sog. Hypersensibilisierung besch?tigt, solange sie noch mit Film gearbeitet haben. ?licherweise wurde der Film in Wasserstoffatmosph?e bei hohen Temperaturen behandelt. So weit ich wei? lohnte dies nur bei geringempfindlichen Filmen, Dokumentenfilm war besonders beliebt.

Chemische Empfindlichkeitserh?ung geht mit Quecksilber. Man muss den Film auf die Spirale bringen, ein altes Thermometer zerknacken und ein bissel Quecksilber in die Dose tun. Dort eine Woche lassen. Das Quecksilber muss nach Verwendung unter Wasser. Man kann es f?rs n?hstemal dekantieren und mit K?chenpapier abtrocknen.[/quote]



Na lecker!

Hast Du schon mal Quecksilber mit K?chenpapier 'abgetrocknet'?



Perplexe Gr?? aus M?nchen: Stefan
[quote name='piu58' post='12066' date='16-11-09, 10:28 ']Die Astronomen habe sich mt sog. Hypersensibilisierung besch?tigt, solange sie noch mit Film gearbeitet haben. ?licherweise wurde der Film in Wasserstoffatmosph?e bei hohen Temperaturen behandelt. So weit ich wei? lohnte dies nur bei geringempfindlichen Filmen, Dokumentenfilm war besonders beliebt.

Chemische Empfindlichkeitserh?ung geht mit Quecksilber. Man muss den Film auf die Spirale bringen, ein altes Thermometer zerknacken und ein bissel Quecksilber in die Dose tun. Dort eine Woche lassen. Das Quecksilber muss nach Verwendung unter Wasser. Man kann es f?rs n?hstemal dekantieren und mit K?chenpapier abtrocknen.[/quote]



Nochmal, im Ernst:

Das kannst Du ja wohl nicht ernst meinen!

Quecksilber ist eins der agressivsten und kompliziertesten Elemente, die's gibt, und dazu noch sehr, sehr giftig!!

Ausserdem ist es ein Metall, was bei Raumtemperatur verdampft (das soll ja auch den Effekt in der Entwicklerdose bewirken).

Ob das funktioniert, mit der 'Belichtung' durch Quecksilber mag dahingestellt sein (ohne ausreichende Tests ist sowas sowieso ein Lotteriespiel)-

in jedem Fall ist es v?lig schwachsinnig, eine derartige chemische Zeitbombe loszutreten, blo? weil ein 'Kollege' schlecht sortiert war, und nicht das richtige Material in der n?igen Menge vorr?ig hatte!

Quecksilber verursacht Krebs, Krebs, und nochmals Krebs, Gehirnsch?en, Sch?igung des Erbguts - Kein Bandfopto ist das wert!



Gru? Stefan
Hallo Frank!

Um hier nicht nur 'rumzumeckern', hier ein Hinweis.

Gefunden im 'Marchesi - Photokollegium Bd.1, Ausgabe 1981 Seite 59 Punkt: 3.12.1.h) Empfindlichkeissteigernde Oberfl?henentwickler (folgt Rezept) und der Hinweis auf Microphen, Neofin Baumann Acufine, Paterson Acuspeed.

Desweiteren zum Thema Quecksilber im gleichen Buch: Seite 69, Punkt 3.16 Quecksilberchlorid-Verst?ker

Kurz die Gleichung: F?r den Oxydationsvorgang: Negativsilber+Quecksilberchlorid+Kaliumbromid

= Silber-Quecksilberbromid+ Kaliumchlorid

F?r den Reduktionsvorgang: Silber-Quecksilberbromid+Natriumsulfit+Wasser

=Quecksilber+Silber+Natriumsulfat+Bromwasserstoffs?re.



So, wie Du erkennen kannst, ist der Quecksilberverst?ker eine reichlich giftige Angelegenheit, zumal Du ja nicht unter einer Haube arbeitest, und die Quecksilberd?pfe frei entweichen-, und sich anlagern k?nen, wo sie wollen, auch in Deiner Lunge!

Wenn Du willst, schick mir Deine e-mail Adresse, dann kann ich Dir Kopien der Rezepte und des gesamten Textes zukommen lassen.

Herzlichst: Stefan
Hi Stefan,



chemische Latetisifikation habe ich vor vielen Jahren getestet: kein me?arer Effekt! (Es schadet aber auch nicht).



Latente Vorbelichtung w?e meiner Meinung nach etwas aussichtsreicher. Schwierig: die richtige Dosierung.

Der Grundschleier wird ansteigen, der Kontrast wird abnehmen. (Das kannst Du durch eine forcierte wieder kompensieren). Auf keinen Fall zu viel Licht einsetzen!



Pers?lich halte ich den Delta 3200 f?r keinen gut geeigneten Film. Aktuell vergleiche ich gerade den Delta 3200 mit dem Neopan 1600 in meinem Labor.

Der Neopan hat die h?ere Empfindlichkeit und dabei eine bessere Bildqualit?. Effektive Empfindlichkeit des Delta 3200 zwischen 400 und 800 ASA.



Emofin und A49 empfehle ich eigentlich wegen der problematischen Inhaltsstoffe nicht. Wenn Du aber A49 eh zur Hand hast w?e das ein Versuch wert.



Wirklich optimale Ergebnisse solltest Du nicht erwarten- eigetlich kann es nur noch um Schadensbegrenzung gehen.



Wenn Du ganz viel Zeit hast k?nte ich Dir eventuell (???) einen Selbstansatz f?r forcierte Entwicklung testen.



Gru?
Klaus



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