Lith mit Adox Fineprint Vario Classic

0 Replies, 4887 Views

Hallo liebe Lith-Printer!

Ich bin nach längerer Abstinenz nun endlich wieder zum Lithprinten gekommen. Das Adox Fineprint Vario Classic (Baryt) gefällt mir dabei sehr gut. Allerdings muss man mit dem Easy Lith einen recht fetten Ansatz machen (1+10), damit der Entwicklungsvorgang (bei 2 Blenden Überbelichtung) nicht länger als 10 min dauert. Ich habe 24x30 entwickelt und ca. 1 Liter Lösung angesetzt (40ml. A+40ml. B+800 Wasser). Davon habe ich die Hälfte zum regenerieren beiseite gestellt. Nun sollte man meinen, dass dieser fette Ansatz einigermaßen stabil bleibt. Jedoch ist schon der zweite Print recht verschieden vom ersten: Bei identischer Belichtung fällt der Kontrast beim zweiten Print höher aus, insbesondere ist die Maximalschwärzung größer. Die Küngung beim Übergang zu den Schatten nimmt ebenfalls zu. Und ich hatte den Eindruck, dass die infektiöse Entwicklung zunehmend zeitiger einsetzt. Um die Königkeit zu dämpfen, habe ich beim dritten Print 10 ml Lith C (Sulfit) zugesetzt. Ergebnis: Der Print brauchte fast doppelt so lange, die Königkeit (aber auch die Maximalschwärzung) nahmen deutlich ab. Die 10 ml waren wahrscheinlich etwas zu viel.

Jetzt komme ich zu meinem eigentlichen Problem: Vor dem 4. Print (von einem anderen Negativ) habe ich den Regenerierungsansatz (s.o.) hinzugegeben. Das Ergebnis ist völlig unbefriedigend, siehe Bild:

[ATTACHMENT NOT FOUND]

Die fehlende Maximalschwärze kommt sicher von Lith C. Aber davon abgesehen sieht die Küngungsstruktur aus wie die sogenannte chaotische infektiöse Entwicklung, laut Wolfgang Moerschs Datenblatt (Anzeichen dafür sind "Flecken und Muster unregelmäßiger Schwärzung in Lichtern u. Mitteltönen"). Als Ursache hierfür ist angegeben: "Chaotische infektiöse Entwicklung kann auftreten bei erschöpftem Entwickler mit hohem Semichinongehalt".

Gerade das scheint mir bei meinem Fall merkwürdig: Insgesamt habe ich einen Liter fetten (1+10) Ansatz in der Entwicklungsschale (plus die 10ml C) und die Kapazität ist gerade mal 4 Blatt 24x30?

Die Lösung stand höchstens 3 Stunden und war am Ende der Entwicklungssession hellgelb, also sicher nicht erschöpft oder totoxidiert.

Kann mir jemand meinen eventuellen Denkfehler erklären, bzw. mir sagen, wie man effektiver regenerieren kann, um aus der selben Entwicklermenge eine größere Kapazität herauszuholen? Ich habe irgendwie das Gefühl, Lith-Entwickler zu verschenken, bzw. nicht optimal auszunutzen. Ist das genannte Papier vielleicht ein Sonderfall wegen der recht hohen Silbermenge (laut Adox-Datenblatt)?

Ich bin sehr dankbar für eure Tipps!

Viele Grüße
Andreas



Users browsing this thread: 1 Guest(s)

Theme Selector