ADOX CHS100 Art - beidseitig Gelatine-beschichtet

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Hi,

hab etz die Tage mal den Adox CHS 100 Art ausprobiert. Die ersten Ergebnisse mit dem Film in Rodinal sind super.

Mir ist aber aufgefallen, dass der Film auf BEIDEN Seiten mit Gelatine beschichtet ist. Wenn er trocken ist, ist die eine Seite matt und die andere glänzt (ganz normal also). Aber beim Wässern merkt man halt, dass die "glatte Seite" beschichtet (glitschig und aufgebläht)...zudem kann man die "durchsichtige" Schicht abkratzen.

War das ein Herstellungsfehler, oder ist der Film bewusst beidseitig beschichtet? <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=':lol:' />

Welcher Vorteil wird daraus gezogen? Das einzige was mir gleich auffiel...der Film löst sich durch die beidseitige Gelatinebeschichtung wahnsinnig schwer abstreifen <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' />

Gruß
Andi
Hallo Andi,

die rückseitige Beschichtung (anderswo "no-curl" genannt) verhindert übertriebenes Aufrollen des Films bei der Trocknung.

Beste Grüße,

Franz
Hallo Andi,

wir sind bei allen CHS Filmen zu PET Trägern mit Rückseitenbeschichtung übergegangen.

Der Preisvorteil der Unterlage finanziert die doppelte Beschichtung.

Der Hauptgrund ist der, dass die unbeschichtete Triacetat Unterlage sehr empfindlich gegen Verkratzungen auf der Rückseite war.

Durch den Transport der Filme über die Andruckplatte oder das Aufwickeln in der Kamera können ganz feine micro-Kratzer entstehen. Die haben 80 Jahre lang niemanden gestört, da sie im herkömmlichen Prozess nicht sichtbar waren - aber dann wurden die Scanner erfunden. Scanner befördern diese Kratzer an den Tag und wir waren gezwungen zu handeln.

Die Rückseitenbeschichtung löst das Problem indem diese feinen Kratzer von der Gelatineschicht abgefangen werden und beim Entwicklungsprozess "zuquellen" (Die Oberfläche der Gelatine ist wieder glatt nach dem Trocknen).

Die Filme auf PET Unterlage sind mit einem Aufkleber "PET" gekennzeichnet.

Neue Verpackungen werden gerade gedruckt.

Franz ist ein Verfechter des Triacetat - ich eigentlich auch (vor allem wegen der geringeren Abnutzung der viele tausend Euro teuren Perforationsstanzen ;-) aber beidseitig substriertes Triacetat ist so teuer geworden, dass wir mit dem CHS nicht mehr wettbewerbsfähig gewesen wären, hätten wir das Triacetat als Träger beibehalten.

Alle Kunden wären dann zum preiswerteren efke Film übergelaufen.

Bei den neuen AP 100 Filmen (APX Emulsion) planen wir diese Qualität (Triacetat mit Rückseitenbeschichtung) einzuführen. Diese Filme können preislich etwas über den CHS Filmen platziert werden.

Viele Grüße,

Mirko
Mirko,

habe ich das richtig verstanden: der von Dir genannte Effekt der Mikro-Risse, die man dann als Kratzer wahrnimmt, tritt nur dann zu Tage, wenn man seine Negative scannt? Ich lese daraus ganz klar, dass ich mit einer klassisch analogen Verarbeitung nach wie vor fast nichts davon mitbekomme...

Du schreibst ganz klar, dass sich die CHS damit von den Efke unterscheiden. Lohnt das denn für Fotochemika auf zwei unterschiedliche Träger zu gießen? Ich würde da doch eher erwarten, dass man die Mengen, welche unter beiden Namen abgepackt werden, zusammennimmt und dann strategisch geschickter einkaufen kann.

Grüße

Martin
(This post was last modified: 11-04-2009, 09:43 PM by mdeutgen.)
Martin,

da hast Du mich falsch verstanden. Wenn wir auf Triacetat geblieben wären, dann hätten sich die Filme unterschieden, aber wären auch teurer geworden. Wir haben uns dagegen entschieden aus Kostengründen.

Der Guss auf zwei unterschiedliche Träger ist nicht so sehr das Problem.

Grüße,

Mirko
(This post was last modified: 12-04-2009, 11:14 AM by Mirko Boeddecker.)
Mirko,

mea culpa, ich habe das missverstanden!

Wenn man Deine Aussagen noch einmal liest, dann kommt auch Deine Aussage zu Tage, wenn man gedanklich nicht vorher falsch abbiegt.

Ich hatte in meinem Beitrag ja schon Zweifel anklingen lassen, ob es sich lohnen würde, auf unterschiedliche Träger zu gießen. Technisch ist das natürlich machbar, das ist nicht die Frage. Die Kernfrage ist, inwieweit sich das wirtschaftlich trägt. Ich habe da so meine begründeten Zweifel, dass Fotochemika da die Mengen macht, um so etwas überhaupt in Erwägung ziehen zu können. Fotochemika ist kein "Großr" wie Fuji, Ilford oder Kodak und man wird in Kroatien sehr genau rechnen müssen. Hoffentlich rechnet man dort noch sehr lange und sehr gründlich...

Ich habe gerade meinen letzten CHS 100 ART vom letzten Jahr (das war die Charge, bei der weder "Verfallsdatum" noch Chargennummer auf dem Aufkleber aufgedruckt waren) entwickelt und trotz aller Vorsicht ein paar Kratzer auf dem Film. Ich warte mal ab, wie sich der neue Träger da gibt...

Martin



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