Ein Bekannter von mir hat ebenso wie ich eine Canonet, die die PX625 Batterien benötigt, die es ja nicht mehr gibt (Quecksilber ist auch ein Scheißzeug).
Allerdings hat ihm scheinbar die neue Alternative die Kamera gekillt, der Beli geht gar nicht mehr.
Der Unterschied ist eigentlich gering, die alte Version hat 1,35 V, die neue 1,5 V. Kann dieser kleine Unterschied den Beli rütten, sodass er nicht mehr geht? Oder liegt das Problem woanders?
[quote name='joram' post='11277' date='05-03-09, 16:55 ']Ein Bekannter von mir hat ebenso wie ich eine Canonet, die die PX625 Batterien benötigt, die es ja nicht mehr gibt (Quecksilber ist auch ein Scheißzeug).
Allerdings hat ihm scheinbar die neue Alternative die Kamera gekillt, der Beli geht gar nicht mehr.
Der Unterschied ist eigentlich gering, die alte Version hat 1,35 V, die neue 1,5 V. Kann dieser kleine Unterschied den Beli rütten, sodass er nicht mehr geht? Oder liegt das Problem woanders?[/quote]
Hallo Joram,
das Problem liegt darin, dass der Beli bei der etwas höheren Voltzahl einen falschen Wert anzeigt. Mittlerweile gibt aber bspw. Zink/Luft (WeinCell PX 625 1.35V Zink Luft) Batterien und andere Alternativen.
Gruss Sven.
[quote name='joram' post='11277' date='05-03-09, 16:55 ']Allerdings hat ihm scheinbar die neue Alternative die Kamera gekillt, der Beli geht gar nicht mehr.
Der Unterschied ist eigentlich gering, die alte Version hat 1,35 V, die neue 1,5 V. Kann dieser kleine Unterschied den beli rüsten, sodass er nicht mehr geht? Oder liegt das Problem woanders?[/quote]
Das Rüsten ist eher unwahrscheinlich, obwohl ich mittlerweile bei Kameratechnik nichts mehr ausschließen möchte.
Klartext: Ich selbst und viele andere mir bekannte Fotografen verwenden fröhlich 1,5-Volt-Zellen in Kameras, die für 1,35-Volt-Zellen ausgelegt sind. Da passiert nichts. Der Unterschied beträgt 1/3 Blende, und ich habe hier Steinzeitkameras, bei denen die Objektive wie die Zeiten nur in 1/1-Blendenschritten funktionieren.
Den Eingangssatz im Hinterkopf: Da kann sehr viel passiert sein, Ferndiagnose in diesem Fall wohl unmöglich.
Schönen Gruß
Hans
[quote name='hans schneider' post='11280' date='06-03-09, 21:02 '][ Ich selbst und viele andere mir bekannte Fotografen verwenden fröhlich 1,5-Volt-Zellen in Kameras, die für 1,35-Volt-Zellen ausgelegt sind. Da passiert nichts. Der Unterschied beträgt 1/3 Blende, und ich habe hier Steinzeitkameras, bei denen die Objektive wie die Zeiten nur in 1/1-Blendenschritten funktionieren.[/quote]
Hallo Hans,
das scheint vom Innenleben der Kameras abhängig zu sein. Ich habe mal Messreihen in zwei Rollei 35 gemacht, eine mit einer 1,35 und eine mit einer 1,5 V Batterie. Bei wenig Licht gab es keinen Unterschied zwischen den Messwerten, bei großer Helligkeit betrug der Unterschied über 2 Blenden. (Ich hab dann noch die Batterien umgetauscht mit den gleichen Ergebnissen).
Viele Grüße,
Andreas
[quote name='Andreas_23' post='11290' date='09-03-09, 12:02 ']Hallo Hans,
das scheint vom Innenleben der Kameras abhängig zu sein. Ich habe mal Messreihen im zwei Rollei 35 gemacht, eine mit einer 1,35 und eine mit einer 1,5 V Batterie. Bei wenig Licht gab es keinen Unterschied zwischen den Messwerten, bei großer Helligkeit betrug der Unterschied über 2 Blenden. (Ich hab dann noch die Batterien umgetauscht mit den gleichen Ergebnissen).
Viele Grüße,
Andreas[/quote]
Danke für den Hinweis, Andreas; wir haben die Messwerte tatsächlich nicht bei strahlendem Sonnenschein verglichen, ich werde das mal bei Gelegenheit nachholen.
Einer weitverbreiteten Meinung nach ist es gar nicht so sehr der Spannungsunterschied von 1,35 zu 1,55 V, sondern das unterschiedliche Verhalten beim Gebrauch: Quecksilberbatterien halten angeblich die Nennspannung über fast den gesamten Lebenszyklus konstant, das neumodische Zeugs nicht.
Für mich ist das ganze kein Drama, da ich im Augenblick nur zwei Kameras habe, die 1,35-V-Quecksilber benötigen, eine SR-T 101, und eine CL, die sehen nur Schwarz-Weiß-Film, und da messe ich sehr oft gar nicht, sondern schätze die Belichtungszeit. Das geht mit ein wenig Übung sehr gut.
Schönen Gruß
Hans
[quote name='hans schneider' post='11353' date='27-03-09, 11:25 ']Danke für den Hinweis, Andreas; wir haben die Maße tatsächtlich nicht bei strahlendem Sonnenschein verglichen, ich werde das mal bei Gelegenheit nachholen.[/quote]
Hallo Hans.
wenn ich die Diskussionen, die ja an vielen Stellen geführt werden, richtig verstanden habe, kommt es wohl darauf an, ob die Kamera oder der Belichtungsmesser eine sogenannte Brückenschaltung (was immer das auch ist) hat, oder nicht. Mit einer Brückenschaltung spielt die unterschiedliche Spannung keine Rolle und es können ohne Bedenken 1.5 V Zellen genommen werden. Das wäre eine Erklärung, warum bei manchen Kameras oder Belis deutliche Differenzen auftreten und bei anderen nicht.
Viele Grüße,
Andreas
[quote name='Andreas_23' post='11354' date='27-03-09, 12:17 ']wenn ich die Diskussionen, die ja an vielen Stellen geführt werden, richtig verstanden habe, kommt es wohl darauf an, ob die Kamera oder der Belichtungsmesser eine sogenannte Brückenschaltung (was immer das auch ist) hat, oder nicht. Mit einer Brückenschaltung spielt die unterschiedliche Spannung keine Rolle und es können ohne Bedenken 1.5 V Zellen genommen werden. Das wäre eine Erklärung, warum bei manchen Kameras oder Belis deutliche Differenzen auftreten und bei anderen nicht.[/quote]
Hallo Andreas,
völlig richtig. Wobei bei vielen der Kameras, von denen wir sagen, sie verfügten über eine Brückenschaltung ([url="http://de.wikipedia.org/wiki/Messbrücke"]Wikipedia[/url]), in Wahrheit eine kleine Schaltung mit einem Operationsverstärker drin ist. So auch bei meiner Rollei 35SE.
Und dann kommt es noch darauf an, wieweit der CdS-Widerstand linearisiert ist. Das ist bei einfachen Handbelis oft durch eine nichtlineare Skala realisiert, bei OpAmps relativ einfach möglich und bei einer Wheatstone-Brücke nichttrivial.
Zum Verständnis der eher auf Elektro-Ingenieure zielenden vektoriellen Betrachtung einer Messbrücke hilft für Nichtstrippenzieher vielleicht ein Physikbuch für den Sekundarbereich eins. Wenigstens uns wurden irgendwann in der achten Klasse mal die "Kirchhoffschen Gesetze" gelehrt <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=';)' />
Beste Grüße,
Franz
[quote name='cfb_de' post='11356' date='27-03-09, 20:02 ']Wenigstens uns wurden irgendwann in der achten Klasse mal die "Kirchhoffschen Gesetze" gelehrt.
Beste Grüße,
Franz[/quote]
Franz,
bei uns hieß die achte Klasse sogar noch Untertertia.
Schönen Gruß
Hans
[quote name='hans schneider' post='11358' date='28-03-09, 09:43 ']bei uns hieß die achte Klasse sogar noch Untertertia.[/quote]
Hans,
gib es zu: Du hast im Physikbuch geblättert! Empfehlenswert und bis zur Oberprima ausreichend: "Hüling, Physik". Wohl nur noch antiquarisch zu bekommen.
<img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/rolleyes.gif' class='bbc_emoticon' alt=';)' />
Franz
[quote name='cfb_de' post='11362' date='30-03-09, 20:42 '][quote name='hans schneider' post='11358' date='28-03-09, 09:43 ']bei uns hieß die achte Klasse sogar noch Untertertia.[/quote]
Hans,
gib es zu: Du hast im Physikbuch geblättert! Empfehlenswert und bis zur Oberprima ausreichend: "Hüling, Physik". Wohl nur noch antiquarisch zu bekommen.
Franz
[/quote]
Franz,
nein, nicht geblättert. Und hier kann ich es ja zugeben (im "anderen Forum" war das Ganze Adiabatische etwas gespielt, ich habe versucht, die Rolle des Viertel- (!) gebildeten Atheten zu geben, offensichtlich mit Erfolg, als blieb es dabei): Im Regal neben dem Schreibtisch stehen sowohl der Gerthsen als auch der Tipler. Ich halte es für einen Skandal, dass die Trennung zwischen Geistes- und Naturwissenschaften (die so gegen 1898 als unbegründet ausgewiesen worden ist) als Vorwand für die eigene Verblödung genommen wird.
Man stelle sich vor, der Kultusstaatssekretär, der das neue Gymnasium einweiht würde anstatt des Standardsatzes "In Mathematik und Physik war ich immer schlecht" sagen: "Lesen und Schreiben sind mir schon immer schwergefallen."
Wir wären damit zwar näher an der Wahrheit, aber das Klischee wäre nicht bedient.
In diesem Sinne: Haumichblau und Owiedumm.
Schönen Gruß
Hans
PS. Ach so, und zum Thema: Im Minolta-Forum wird/wurde die Quecksilber-Problematik weitläufig diskutiert. Dort ist, wenn ich mich recht erinnere, der Diskussionstand so, dass behauptet wird, wie von mir oben geschrieben, nicht die Anpassung der Spannung sei das Problem, sondern der unterschiedliche Verlauf der Energieabgabe und damit die Ausgangsspannung, und, das ist wichtig, es wäre nach wie vor schwierig, eine entsprechende Schaltung (mit dem, was lieferbar ist) klein genug für den Einbau in eine Kamera hinzubekommen. Lösungen, die auf Z-Dioden basieren, werden wohl abgelehnt, Alternativen scheitern nach dortigem Verständnis an Genauigkeit. Ich habe es aber nur am Rande verfolgt, weil ich hier mal wieder eine der typischen Internetaufgeregtheiten sehe. Die Leute sollten doch einfach mal in die DIN für Belichtungsmesser gucken. Danach sind Abweichungen von 0,5 Blenden nach Plus und Minus erlaubt. Macht bei zwei Systemen schon einen maximal möglichen Unterschied von 1,0 Blenden. Rechnen wir die persönlichen Vorlieben für Durchzeichnung der Schatten oder Lichter hinzu, sind wir wahrscheinlich schon bei zwei Blenden Unterschied, innerhalb deren man noch zeigbare Ergebnisse bekommt. Letztlich irgendwie ein Scheinproblem, wenn ich die Belichtung schätze, liege ich auch zum Teil eine bis zwei Blenden daneben. Und wer einmal seine drei bis fünfzehn Kameras zur Belichtungsmessung vergleicht, wird wahrscheinlich sowieso durchdrehen, falls er nicht kapiert, dass es die "wirklich korrekte" Belichtung genausowenig gibt wie die "wirklich korrekte" ISO-Empfindlichkeit eines Films. Ich sage nur SAE-PS. Damit könnte ich mit meiner Wanderdüne wahrscheinlich auch mühelos zum Mond fliegen.
Zurück zum Batteriethema. Dummerweise habe ich noch jede Menge Quecksilberzellen, aber ich werde vielleicht mal einen Langzeitversuch starten, in die 101 eine 1,55-V-Zelle zu stecken, die ISO-Zahl um einen Blendenwert verändern, und dann schauen, wie es über die Lebenszeit der 1,55-V-Zelle sich verändert. Aber ich befürchte, der Beobachtungszeitraum wird meine eigene Lebenszeit übersteigen. Vielleicht wäre das gute Motto für alle Angsthasen: Sorge Dich nicht, knipse.
H.
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