So kann man die Schärfetreue seiner Kamera testen ;)

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Hi,

wenn ich Abzüge meines Films gemacht habe, ist mir manchmal aufgefallen, dass manche Dinge, die ich eigentlich scharf gestellt habe, nicht so exakt scharf waren, wie beim Schuss eingestellt.

Es standen zwei Gründe zur Auswahl: 1. Entwicklungsprozess nicht korrekt. 2. Fehler in der Kameraoptik

Bei Spiegelreflexkameras gibt es ja praktisch zwei Strahlengänge:

1. Durchs Objektiv -> über den Spiegel auf die Mattscheibe -> ins Auge

2. Durchs Objektiv und direkt auf den Film (bei hochgeklapptem Spiegel)


Wenn man über den Schnittbildindikator scharf stellt, heißt es ja nicht, dass das Bild auch genauso auf den Film auftrifft. Abgenutzte Mechanik oder Toleranzen im Schliff (zB an der Schiene, auf der der Film aufliegt) können Abweichungen verursachen (vor allem im Kleinbildformat). Ich habe schon öfter von diesen Problemen bei Spiegelreflexkameras gehört und wollte meine Kamera auf die Probe stellen.

Folgenden Versuchsaufbau habe ich dazu gemacht:

[ATTACHMENT NOT FOUND] [ATTACHMENT NOT FOUND] [ATTACHMENT NOT FOUND]

Auf dem Boden habe ich einen langen, feinen, schwarzen Nähfaden gespannt (mit Tesafilm festgeklebt). Auf der Hälfte der Strecke habe ich dann im rechten Winkel dazu einen Faden gespannt.

(Zuerst wollte ich es mit dem Gitarrenkabel machen, aber das war mir dann zu dick...dies sei nicht zu betrachten. Ich war nur zu faul, es wieder weg zu machen <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/laugh.gif' class='bbc_emoticon' alt=':lol:' /> )

Es sollte ein Objektiv mit möglichst großer Brennweite (hier 205mm Tele) verwendet werden und mit maximalem Zoom herangezoomt werden, da hier die kleinsten Abweichungen schon wieder die Schärfe verstellen.

Die Kamera habe ich auf ein Stativ gestellt und in der Höhe so tief wie möglich gestellt (zur besseren Messgenauigkeit).

Nun visiert man den querliegenden kurzen Faden im HOCHKANT-Format an und stellt ihn mit dem Schnittbildindikator so scharf wie möglich.

Zum Schuss muss die kleinste Blende (also die Blende voll offen) verwendet werden, um möglichst wenig Schärfentiefe zu haben.

Zudem habe ich noch einen Drahtauslöser benutzt, damit ich die Kamera nicht verwackle.

Das Ergebnis war dieses:

[ATTACHMENT NOT FOUND][ATTACHMENT NOT FOUND]

Man sieht deutlich (vor allem am zweiten Bild), dass der Schnittpunkt (also das Kreuz) der schärfste Punkt im ganzen Bild ist.

Daraus lässt sich schließen: Die Kamera ist perfekt abgestimmt und es lag am Entwicklungs- bzw. Vergrößerungsprozess.

Wie ich im Nachhinein festgestellt habe, lag es tatsächlich am Entwickler, da dieser einfach schon fix und fertig war <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/rolleyes.gif' class='bbc_emoticon' alt=':rolleyes:' /> Das sieht man auch sofort an diesen grauenvollen Bildern <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/laugh.gif' class='bbc_emoticon' alt=':lol:' />

Naja, ich hab das hier jetzt nur mal gepostet, falls auch jemand anderes hier seine Kamera in Frage stellt <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=':(' /> Diese Abweichungen existieren ja schließlich tatsächlich.

Gruß
Andi
Na, das ist doch mal ein prima Tipp, es geht natürlich auch so:

[url="http://www.rawworkflow.com/lensalign"]http://www.rawworkflow.com/lensalign[/url]
Hallo zusammen!

Das ist ein wichtiger Test, den ich insbesondere allen Meßucherkamerafotografen ans Herz legen möchte!

Mein Aufbau sieht so aus:

Kamerahöhe auf dem Stativ: 2m. Vom Fußpunkt des Aufbaus ein Bandmaß auf dem Fußoden ausgelegt (Länge: 3m).

Bei der 2m Marke eine Markierung angebracht - die die Scharfeinstellung mit dem Entfernungsmesser erleichtert.

Auf den später entwickelten Negativen kann man am Maßstab sehr genau die Abweichung von der Idealschärfe ablesen.

Aber Vorsicht! Ich kenne einen Fall, der nach diesem Test und einigen Reklamationen in Solms jetzt so weit ist, seine

komplette Kameraausrüstung (mit lichtstarken) Objektiven wieder zu verkaufen.

Kein Scherz! Nichts für schwache Nerven!

Der oben beschriebene Aufbau ist in wenigen Minuten erledigt. Solche Tests vermitteln Sicherheit - so oder so. Es lohnt

sich. Ich bin sehr auf weitere Testerfahrungen gespannt...

Gruß
Klaus



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