Hallo!
Ich habe mir letztens für meine JOBO Entwicklungsdose diese JOBO-Kaskade zur Filmwässerung zugelegt.
Man kann diese an den Wasserhahn anschließen, nur wie bekommt man damit das Wasser vernünftig temperiert?
So richtig auf 20 °C habe ich das nie richtig hinbekommen. Kann mir da jemand Tipps für geben?
Oder reicht es vielleicht da so ungefähr die Temperatur zu treffen?
Danke, Max
Hallo Max,
passt schon wenn du so etwa die T triffst, die meisten Emulsionen sind da eher unempfindlich.
Ausnahme sind die älteren Emulsionen wie bei den Efke ... da kann es schon passieren das du so etwas wie ein Ruzelkorn bekommen kannst, aber bis jetzt bei mir nur mal und dies bei einer Wasser T unter 10 Grad.
Grüße,
Stähane.
Es ist nicht genug zu wissen, man muss
es auch anwenden.
-Goethe-
Hallo Max,
ich weißere auch mit der Jobo-Kaskade, und mit der Temperierung geht das ausgezeichnet. Ich drehe erstmal den Wasserhahn so auf, dass die Wassermenge schon in etwa passt. Und dann erst die Kaskade bei laufendem Wasser in die Jobo-Dose stecken. Oben, wo das Wasser wieder aus der Dose rauskommt, lege ich ein Thermometer rein. Ich habe einen Wasserhahn mit Mischbatterie und Boiler. Wenn nun die Temperatur steigt, drehe ich die Mischbatterie etwas in Richtung kalt, und wenn die Temperatur sinkt, dann eben umgekehrt. Funktioniert wirklich einwandfrei.
Chris
Max,
falls Du (wie ich) Durchlauferhitzer hast: schmeiß die Kaskade weg.
Auch in der alten Wohnung mit Fernwärme war mir das Ding schnell zu blöd. Wenn ich auf die Temperatur achtgeben und daher während der Wässerung aufpassen muss, dann kann ich direkt mit deutlich weniger Wasser die Ilford-Methode anwenden.
Gruss,
JP
(This post was last modified: 29-03-2008, 10:12 PM by joepi.)
Hallo!
Ja, ich habe auch einen Durchlauferhitzer der die Temperatur nicht zuverlässig halten kann. Ich habe, selbst wenn ich auf die Temperatur acht gebe, immer erhebliche Schwankungen drin.
Ich habe jetzt einen Test gemacht. Einmal recht kalt gewässert ohne die Temperatur wirklich zu kontrollieren. Und einmal "per Hand" mit genau 20 °C. Auf den negativen sehe ich keine Unterschiede. Ich werde heute mal Prints machen.
Was ist denn die Ilford Methode bei der Wässerung?
Gruß Max
Leider wird beim Wässern eine Temperaturkonstanz von ±5° Celsius zum übrigen Prozess gefordert (also bis zu 15, bzw. 25 Grad, wenn man mit 20 Grad entwickelt und fixiert hat). Das ist erstmal ein deutlicher Unterschied, der in den meisten Fällen beherrschbar sein sollte. Es geht dabei wohl darum, Runzelkorn zu verhindern, das entstehen kann, wenn sich Schicht und Emulsion durch plötzliche Temperaturschocks unterschiedlich schnell ausdehnen/zusammenziehen.
Ich habe irgendwo aber auch mal einen Thread gelesen, wo jemand - zu Lehrzwecken - versucht hat, Runzelkorn zu provozieren. Es ist ihm nicht gelungen. Die meisten moderneren Filme sind dafür wohl einigermaßen unempfindlich.
Ilford-Methode geht ungefähr so:
- Nach dem Fixieren, Dose einmal mit Wasser füllen und wegschütten (um oberflächliche Fixiererreste auszuspülen).
- Dose neu füllen, 5 mal kippen, ausgießen.
- Dose neu füllen, 10 mal kippen, ausgießen.
- Dose neu füllen, 20 mal kippen, ausgießen.
- Dose neu füllen, 20 mal kippen, ausgießen.
- Fertig.
Gerd
(This post was last modified: 12-04-2008, 10:03 AM by Gerd.)
Hallo,
Das Problem bei kaltem Wasser ist nicht so sehr das Runzelkorn. Das habe ich noch nie erlebt. Das Problem ist eher das Auswaschen des Fixierers. Bei kalten Temperaturen dauert das erheblich länger als die empfohlenen 5 Minuten. Das macht die Archivfestigkeit der Negative nicht kalkulierbar. Deshalb habe ich die Jobo-Kaskade bei mir nicht mehr im Gebrauch.
Stattdessen nehme ich einen Eimer Wasser, den ich eine Weile stehen lasse, bis er sich auf 20 Grad temperiert hat. Dann arbeite ich nach der Ilfordmethode. Das dauert zwar länger, ist dafür aber sicherer.
Grüße
Renate
Die Cascade (so schreibt sich das Ding bei Jobo) macht Sinn, wenn man es sehr eilig hat (wie einst die Presselabors) und die Wassertemperatur einigermassen im Griff hat. Ansonsten sind die Eimer/Waschbecken usw. Methoden vorzuziehen.
Runzelkorn hatte ich zuletzt 1979 bei Panatomic-X. Da hats die Schicht in lauter kleine Dreiecke zerrissen.
Grüße, Wolfgang
Moin,
irgendwo damals, in zwei anderen Foren, vor der 301. Wiederholung dieser alten Gebetsmühle, habe ich es mal vorgerechnet, wie Wässerung sinnvoll ist und was man dabei zeitlich so beachten sollte. Handhabungssicher an einem nachvollziehbaren Beispiel.
Hier nur folgende Hinweise:
- Es geht um Lösungen von Substanzen in Wasser (deshalb ist der Spruch mit den schweren zu Boden sinkenden Fixiersalzen schlichtweg Bullshit. Man gießt mal Kochsalzlösung in Wasser und betrachtet durch das Glasgefäß, wie das nach einiger Zeit so aussieht: Eben: Homogen. Und auch an der Oberkante der Lösung schmeckt's genauso salzig wie die "Bodenprobe").
- Wässerung ist ein diffusionskontrollierter Mechanismus.
Damit geht es um Konzentrationsgradienten (damit wird "langsam oder schnell spülen" belanglos, wichtig bleibt "spülen") und Temperaturgradienten.
Nach Berechnung und entsprechender Unterstützung durch chem. Analyse komme ich zum Schluss, dass die Temperatur eine ziemlich untergeordnete Rolle (soll heißen: bei der Filmwässerung geht es um den eben zweistelligen Sekundenbereich bei 10°C Temperaturdifferenz zwischen 10°C und 20°C) spielt.
Die Temperatur wird natürlich beim Gradienten zwischen 0°C und 10°C aus anderen Gründen für Hochgebirgslaboranten interessant. Die müssen sich dann mit der instationären Diffusion rumschlagen, dies gemeinerweise zusätzlich zur Frage, ob der Propankocher beim vorhandenen Luftdruck überhaupt noch zünden *kann*.
Mal restlos vom Glauben, von der Liebe alteingesessener Prozesse, dem Hörensagen aus der Literatur freigemacht: Selbst die "Ilford-Wässerung" mit 10°C kaltem Wasser ist schon zuviel des Guten. Und irgendwelche Wässerungsmaschinen sind überflüssig, wenn man jeden Print einzeln wässert. Dazu braucht man für einen 30x40 Baryt-Lappen unter ungünstigen Bedingungen (High-Key-Print auf silberreichem Papier) keine 500ml Wasser. Alles darüber hinaus ist Gewissensberuhigung und hat eher mit Parapsychologie denn mit photographischer Chemie zu tun.
Allerdings findet man derartiges nicht im Gebetbuch, sondern nur durch anständige Analytik heraus. Also mit Brettern und Maßungen sowie dann und wann einer ordentlichen Spektrometrie. Das hat kaum ein Glaubensjünger der Wässerung gemacht. Eder hat es angefangen, ab da regierten Trivialschriften wie beim "Eisen im Spinat". Ein Autor schrieb vom nächsten ab.
Beste Grüße,
Franz (Chemiker, hat es zertifizierungsfest ausgetestet)
Hallo Max,
ich kann das zwar nicht so gut und fundiert begründen, wie Franz, aber auch ich halte die Benutzung einer Wässerungshilfe für überflüssig. Wenn die Fixierung abgeschlossen ist, ist der Film lichtunempfindlich. Warum es dann so kompliziert machen und durch das Loch in der Entwicklungsdose wässern? Ich mach dann die Dose auf, gießen Fixierer ab und stelle die offene Dose ein paar Minuten unter fließendes Wasser. Probleme hatte ich mit dieser Methode nie (wohl aber mit der Cascade, die mir ständig vom Wasserhahn flutschte).
Viele Grüße,
Andreas
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