Hartnäckige Lichthofschutzschicht

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Hallo,

ich entwickle eine Menge Super-8 Material selbst und kämpfe nachwievor mit der Lichthofschutzschicht einiger Materialien. Bei alten Agfachromefilmen habe ich manchmal "Fischli" im E6 rumschwimmen, beim Fujichrome 25RT bleibt die Schicht größtenteils auf dem Film. Mit Filmreiniger nachträglich ranzugehen ist eine mühsame Prozedur.

Hat hier vielleicht jemand einen Tipp, mit was (außer Vorwärmung) sich so hartnäckige Lichthofschutzschichten entfernen lassen, idealerweise noch vor der Entwicklung?
[quote name='peaceman' post='8815' date='19-12-06, 15:48 ']ich entwickle eine Menge Super-8 Material selbst und kämpfe nachwievor mit der Lichthofschutzschicht einiger Materialien. Bei alten Agfachromefilmen habe ich manchmal "Fischli" im E6 rumschwimmen, beim Fujichrome 25RT bleibt die Schicht größtenteils auf dem Film. Mit Filmreiniger nachträglich ranzugehen ist eine mühsame Prozedur.[/quote]

Das klingt schwer nach "Remjet" (so heißt bei Kodak) oder ähnlichem. Das ist eine Rückschicht hinten auf dem Film, gleichzeitig Lichthofschutz und Schmiermittel.

Leider gibts da nur eines... Mechanisch entfernen. Ein Wundermittel (sprich Bad in dem das komplett runterkommt) gibts wohl nicht.
Schau mal hier unter Module 2 "Equipment and Procedures" nach Rem-Jet (ab Seite 2-6 ff):

[url="http://www.kodak.com/US/en/motion/support/processing/h24.shtml"]http://www.kodak.com/US/en/motion/support/...ssing/h24.shtml[/url]

Für an EK-Chemie Interessierte ist es ratsam, alle Infos auf dieser Webseite unverzüglich auf die eigene Platte zu holen. Niemand weiß, wielange EK so "gesprächig" bleibt.

Gruß Wolfgang
[quote name='Wolfgg' post='8818' date='20-12-06, 12:48 ']Schau mal hier unter Module 2 "Equipment and Procedures" nach Rem-Jet (ab Seite 2-6 ff):

[url="http://www.kodak.com/US/en/motion/support/processing/h24.shtml"]http://www.kodak.com/US/en/motion/support/...ssing/h24.shtml[/url]



Für an EK-Chemie Interessierte ist es ratsam, alle Infos auf dieser Webseite unverzüglich auf die eigene Platte zu holen. Niemand weiß, wielange EK so "gesprächig" bleibt.



Gruß Wolfgang[/quote]



Eine kurze Frage, wofür steht "EK"?



Gruss



MArwan
[quote name='Schwedenstahl' post='8824' date='21-12-06, 16:15 ']Eine kurze Frage, wofür steht "EK"?[/quote]

Der Laden heißt "Eastman Kodak Company", Börsenkürzel an der

NYSE: EK.
Danke an Christian und die anderen – das hilft schonmal. Die KOdak PDFs sind wirklich enorm interessant… SO detailliert, mit Konstruktionszeichnungen… da will man ja fast nachbauen :-)

Ich habe beim weitergoogeln noch dieses Rezept gefunden:

700 ml Wasser

100g Glaubersalz (Natriumsulfat)

20g Borax

10g Natriummetaborat ("Kodak balanced Alkali")

auffüllen auf 1000 ml

Nach ein paar Sekunden darin baden kann man die (?) Remjet dann wohl mit nem Schwamm leicht entfernen. Jetzt muss ich nur noch einen "befreundeten Chemiker" finden, keine Ahnung wo ich Glaubersalz, Borax etc. günstig bekomme...
(This post was last modified: 23-12-2006, 11:37 PM by peaceman.)
Moin,

Glaubersalz gibt's im Esoterikhandel oder im Reformhaus. Eine bestimmte Art von Moos schluckt das Zeug zum "Entschlacken".

Borax gibt's im Reformhaus, Metaborat ggf. in der Apotheke.

Am geschicktesten wäre aber, wenn Du sätliches im einschlägigen Chemikalienhandel kaufst. Dazu sind auch hier im Forum schon die meisten Adressen (Omikron, Geyer, Koehler, z.B.) genannt worden.

Beste Grüße,

Franz

(p.s.: Einen Namen anzugeben erhöht die Qualität der Antworten)
Vielen Dank, Franz!



Und mit dem Namen hast Du recht. Ab jetzt. :-)





Friedemann
Quote:Schau mal hier unter Module 2 "Equipment and Procedures" nach Rem-Jet (ab Seite 2-6 ff):
http://www.kodak.com/US/en/motion/support/...ssing/h24.shtml


Für an EK-Chemie Interessierte ist es ratsam, alle Infos auf dieser Webseite unverzüglich auf die eigene Platte zu holen. Niemand weiß, wie lange EK so "gesprächig" bleibt.


Gruß Wolfgang
link tot-hier ausgegraben

http://web.archive.org/web/2006111421093.../h2402.pdf

ab seite 2
Habe den Vision 3 als 250T / 500T 5219 und
2254 (ohne Remjet), die ich sehr gerne und oft einsetze. Bei der 5218/5219 Serie muss bekanntlich die Remjet Schicht entfernt werden. Dazu habe ich vor längerer Zeit einige Versuche gemacht und bin zum Schluss gekommen mit Sodium Carbonate/Natriumcarbonat geht es am problemlosesten.



Man kauft Waschsoda (Natriumcarbonat) und nimmt 100g auf 1 Liter 35°C Wasser, löst das darin auf und hat so eine gute Gebrauchslösung für dutzende von Filmen. Normalerweise lasse ich die Natriumcarbonat-Lösung erst mal ein paar Stunden stehen. Den Film ganz normal auf eine Entwicklerspule aufrollen und in die Entwicklerdose. In vollkommender Dunkelheit, versteht sich. Dann erwärme ich die Gebrauchslösung auf ca. 35-38°C und fülle damit die Entwicklerdose, Menge kann einfach bestimmt werden, ob ein oder mehrere Filme in der Dose sind, sie müssen alle eingetaucht sein. Dann die Dose ohne zu bewegen 2 Minuten stehen lassen, die Natriumcarbonat Gebrauchslösung zurück ind Gebinde kippen und dann mit warm Wasser wieder auffüllen. Nun schüttle ich die Dose 10-15 Sekunden in alle Richtungen, aber vorsicht es entsteht leichter Überdruck der Deckel wird angehoben. Ableeren und gleich frisches Warmwasser zugiessen.. Diesen Prozess wiederhole ich 2-4 mal bis das Wasser klar rauskommt und nicht mehr schwarz oder grau.

Das wars die Remjet ist zu 99% entfernt, dann ab in den s/w oder C-41 Entwicklungsprozess. Die Vision 3 kommen als Farbnegativ und als sw wunderschön. Nach dem letzten Schlusswässern, entferne ich den Film bei Licht und wasche unter fließendem Wasser und mit einem feinen Microfasertuch den letzten Hauch von Remjet, der auf dem Film zwar kaum sichtbar ist aber das Wasser auf dem Film weist noch graue Wolken auf. Ab in den Fotoflo und trockner.



So läuft bei mir der Remjet removal Prozess zuverlässig, billig und konstant.



Hoffe das hilft dem einen oder anderen auch weiter.
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Marcel Sauder Photography

sauder.ch



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