Kann es Unterschiede in der Schärfe bei verschiedenen Fotopapieren geben?
Bei mir ist dies im Vergleich zweier Papiere aufgetreten:
Classic Warmton (FPW-1) 18x24 und Tetenal Work, Gradation normal, ebenso 18x24. Beide sind hintereinander vom gleichen Negativ vergrößert und haben den gleichen chemischen Prozess durchlaufen. Ist es möglich, dass Kontrastwandelpapiere aufgrund ihrer zwei Schichten eine unschärfere Wiedergabe bewirken?
Viele Grüße, Jens
Hallo
Ich kann mich Jens da nur anschließen. Beim direkten Vergleich von Varioclassic PE und Ilford Multigrade empfinde ich das Multigrade irgendwie schöner...obwohl
mir der Bildton vom Varioclassic besser gefällt.
Ich denke mal Mirko kann uns ne Runde "aufklären", ein echtes Problem sehe ich
in der Beobachtung nicht - interessieren tuts mich schon.
Schöne Grüße vom Rhein
Maik
Das ist ein reiner Kontrasteffekt.
Kein Papier hat den exakt den gleichen Kontrast wie ein zweites und Papiere mit höherem Kontrast wirken subjektiv immer schöner. Pass den Kontrast an (Graukeil aufbelichten), wiederhol den Vergleich und dieser Effekt verschwindet zuverlässig.
Viele Grüße
Stefan
[quote name='skahde' date='Oct 25 2005, 09:02 AM']Das ist ein reiner Kontrasteffekt.
Kein Papier hat den exakt den gleichen Kontrast wie ein zweites und Papiere mit höherem Kontrast wirken subjektiv immer schöner. Pass den Kontrast an (Graukeil aufbelichten), wiederhol den Vergleich und dieser Effekt verschwindet zuverlässig.
Viele Grüße
Stefan
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Hallo Stefan,
mir ist dies mit den Kontrasten durchaus klar. Doch ich denke, dies greift hier als Erklärung nicht. Ich habe vom gleichen Motiv, unter sonst identischen Bedingungen, Abzüge mit steigendem Kontrast gefertigt. Und der Unterschied blieb bestehen. Der Effekt an sich fiel mir erst besonders durch ein 'Staubkorn' auf dem Negativ auf, welches auf dem Tetenalpapier eine ganz klare Kante aufwies, während beim Classic-Papier diese Kante eher soft ist. Eine Ansicht unter der Lupe zeigte dies zweifelsfrei. Kann ich leider nur nicht scannen.
Jens
Hallo Stefan, Du meinst, dass ich beim Fotogramm den belichteten Bereich bspw. in dunkelgrau halten soll?
(This post was last modified: 25-10-2005, 03:40 PM by william5.)
Ja, genau. Am Rand zum weißen Umfeld müsste es eine dunklere Kante geben. Es gibt letztlich nur drei Möglichkeiten für einen höheren Schärfeeindruck: Mehr Auflösung (bei Papier wurscht, so lange man keine Lupe nimmt), Kontrast und Kanteneffekt. Kanteneffekt bei Papier habe ich noch nie gehört oder gelesen, aber klar: wieso soll das nicht gehen?
Viele Grüße
Stefan
Also normalerweise ist dieser Effekt zu vernachlässigen da ja durch die Vergrößerung des Negatives die Limitationen immer im Negativ/Objektiv und nicht in der Schärfe, Königkeit, Auflösung des Papieres liegt.
Oder andersrum gesagt: Alle oben beschriebenen Parameter sind beim Papier (wegen der Vergrößerung) immer besser als beim projezierten Bild und somit bringt eine Erhöhung der Parameter kein schärferes, feinkörnigeres oder höher aufgelöstes Bild.
In einigen Ausnahmefällen wir diese Regel jedoch durchbrochen.
Dazu gehört zum Beispiel oben angeführte Testmethode mit der Rasierklinge auf dem Papier.
Oder aber auch Kontaktabzüge von 30x40 cm großen Negativen oder sehr kleine Vergrößerungen von extrem hochauflösenden Filmen mit Spitzen Objektiven.
Gemessen haben wir hier bisher nichts weil es praktisch unbedeutend ist, aber ich weiß von einigen Kunden aus den USA dass sie für Ihre 40x50 cm Kontaktabzüge das Museum Papier vor dem Polywarmton bevorzugen weil es angeblich schärfer sei.
Was übrigens auch hilft ist das Vergrößerungsbrett schwarz zu streichen. Fotopapier hat keinen Lichthofschutz und PE Papier kann bei harten Kontrasten an den Rädern eine leichte Lichthofbildung aufweisen die dadurch zu beseitigen ist.
Grüße,
Mirko
(This post was last modified: 27-10-2005, 01:22 PM by Mirko Boeddecker.)