Macht Kodak Analog Dicht?¡

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Hallo Freunde des analogen Bildes,

ich möchte niemanden erschrecken und, wie schon einmal, als Buhmann dastehen, aber anscheinend ist es doch jetzt soweit: Kodak macht die analoge Schiene dicht, langsam aber stetig !

Bitte selbst lesen; Quelle Macwelt Online vom heutigen Tag/ 26.8.2005:

Kodak schließt Produktionsstätten

Ende des Analog-Zeitalters

Eastman Kodak treibt seinen Umbau zu einem Anbieter digitaler Produkte gezwungenermaßen weiter voran.

Es schließt dazu einige Produktionsstätten am Stammsitz in Rochester, New York, und reduziert den Ausstoß einer Fabrik für Endkundenfilme im chinesischen Xiamen. Insgesamt werden dadurch 900 Arbeitsplätze gestrichen, das Unternehmen schreibt dafür geschätzte Sonderbelastungen von 153 Millionen Dollar ab.

Die Produktion seiner Farbfoto-Papiere konsolidiert Kodak in Werken in Colorado und England. Außerdem macht es eine Entsorgungsstelle für Polyester-Müll dicht und löst diese Aufgabe künftig extern erledigen. Im Juli hatte Kodak für sein zweites Fiskalquartal einen Verlust von 146 Millionen Dollar oder 51 Cent pro Aktie ausgewiesen, nachdem die Nachfrage nach Filmen und Fotopapier unerwartet stark zurückgegangen war. Gleichzeitig hatte das Unternehmen den Abbau von 22.500 bis 25.000 Stellen angekündigt. (tc)
Sieh´es mal so:

Du wirst geboren und die Welt erscheint.

Du stirbst und die Welt verschwindet.

Das ist alles.



http://www.zensusa.de
bin fürchterlich erschrikt!!!

Was war das jetzt neues???

Grüße
Martin
Lothar,

Kodak hat den Abbau von 27.000 Stellen vor etwa einem Jahr beschlossen.

Jetzt folgt bis 2007 die Umsetzung dieses Plans.

Was die Kodak macht, ist nicht "analog dichtmachen", sondern Produktionskapazitäten der schrumpfenden Nachfrage anzupassen, damit sie hinterher nicht wie Forte, Ilford oder Agfa mit einem Riesenfixkostenberg dastehen und zum Insolvenzverwalter taumeln müssen, weil sie die Strukturanpassung einfach "auf beiden Augen blind" verschlafen haben.

Die Einstellung des Fotopapiers ist auch so eine kaufmännische Entscheidung. Gelatine, Silber, Unterlage, alles ist in den letzten Jahren um ca. 200-500% im Preis gestiegen, aber der ungeheure Konkurrenzdruck und das sehr hohe Preisbewusstsein der Fotografen haben es unmöglich gemacht, diese Preiserhöhungen an den Kunden weiterzugeben. Es macht immer genau der den Umsatz, der am billigsten ist.

Uns geht es genauso – jede Preiserhöhung seitens der Hersteller können wir, wenn überhaupt, nur noch in kleinen Teilen an die Kunden weitergeben, weil um uns herum alle dumpen, was das Zeugs hält.

Die Folge ist, dass inzwischen rund die Hälfte der Produkte im Katalog ohne Gewinn weiterverkauft werden und unsere Profitmarge jeden Monat kleiner wird.

Noch können wir uns das leisten, in der Hoffnung auf bessere Zeiten und weil wir noch eine andere Hälfte haben, an der wir etwas verdienen.

Eine Kodak kann sich das aber nicht leisten. Die steht unter Profitdruck und wird auditiert. Wirft ein ganzer Geschäftsbereich (wie das Fotopapier) über Jahre keinen Gewinn ab, trennt man sich und Punkt.

Grüße,

Mirko
(This post was last modified: 26-08-2005, 03:40 PM by Mirko Boeddecker.)
Das ist jetzt nun wirklich nichts Neues und es dürfte allgemein bekannt sein, dass ein Unternehmen wie Kodak gewinnorientiert arbeiten muss. Im Papierbereich konnte Kodak in Europa nie richtig Fuß fassen. Auch ihre eigene D-SLR wird nicht mehr produziert, deshalb investiert Kodak in Zukunft mehr in Drucker und Materialien und baut ihre Marktanteile in der Herstellung von CCD und CMOS Sensoren stärker aus. Chemie und Filme wird es bestimmt noch eine Weile geben. Wenn diese auch wegfallen hat man immer noch die Möglichkeit die Produkte von Fuji, Agfa oder Ilford zu benutzen und im Papierbereich kommt zu den genannten Firmen noch Forte, Foma und Kentmere dazu. Die analoge Fotografie ist zur Zeit noch sehr gut besetzt und im digitalen Labor werden immer größere Fortschritte erreicht. Gestern hatte ich einen A3 Bild in der Hand und ich sollte erraten wie das Bild entstanden ist. Ich tippte auf Barytpapier und ein MF-Aufnahme. In Wirklichkeit war es eine EOS 1D und der Ausdruck mit der neuen K-Tinte auf einem 300gr. Träger. Nur im direkten Vergleich konnte man Unterschiede feststellen. Wenn man, wie ich, nur mit der Fotografie lebt, sehe ich keinen Grund in Panik zu verfallen. Ob analog oder digital kann jeder für sich selbst entscheiden und sie ergänzen sich hervorragend.

Viele Grüße

pan
Lo,

was vermisst Du, wenn Kodak nicht mehr liefern sollte, bei mir kommt da PlusX und TriX in Betracht, diese beiden Filme haben eine Charakteristik die sonst kein Hersteller den ich kenne aufweist.

Alle anderen Kodak Produkte finde ich als ersetzbar, vielleicht sagst Du was Du genau vermissen wirst, dann kann man ja mal gemeinsam nachdenken, was da passen kann.

Erfreut ist wohl keiner, zumal Kodak, das sage ich ganz offen, (konstante) Spitzenqualität fertigt, die nur von wenigen Konkurrenten genau so erreicht wird.

Jedoch kostet es sicher nicht das Leben, anstatt Kodak eine andere Firma zu nehmen.

Vielleicht warten wir auch erst einmal ab, Kodak bietet immerhin auch noch Schmalfilme an, die sicher auch kein Massenmarkt sind.

Roland
Hallo Roland,

ich persönlich vermisse Kodak nicht, da ich schon lange keine Kodak Filme oder Papiere mehr verarbeitet habe. Ich wollte einfach, nicht mehr und nicht weniger, eine Info reingeben.

Andererseits gibt es aber auch Leute die mit Kodak arbeiten und drauf schwören.

Noch ein Wort zu "pan". Ich arbeite und lebe auch von der Fotografie, trotzdem ist es ein Unterschied ob ich rein digital oder analog auf Film und Baryt arbeite. Ich weiß, und ich erlebe es ja täglich, wie der Fortschritt und die Qualität im Bereich digitale Bilderfassung, -bearbeitung und -ausgabe voranschreitet. In vielen Bereichen ist es wunderbar, aber ich persönlich, Geld verdienen hin oder her, werde es zutiefst bedauern, wenn ich keine Roll- und Planfilme, Barytpapier usw. mehr bekommen würde, denn dann geht auch ein Stück Arbeitsstil, -haltung und Arbeits-, ja Weltanschauung und der Umgang mit ihr, der Welt, verloren!

Wahrscheinlich wird das nicht jeder verstehen (können), aber so ist es leider. "Der Weg ist das Ziel", - diese Aussage meine ich vollkommen ernst und sie ist für mich mehr als nur ein kluger, dahin geplapperter Spruch.

Übrigens arbeite ich als Freischaffender seit vielen Jahren auch mit digitalen Geräten, Kameras, Scanner, Macs und so weiter. Ja selbst meine Brot und Butter - Grafiken, also der Gelderwerb im Grafikbereich, entstehen heute überwiegend mit einem Wacomtablett und so gesehen direkt, digital im Mac, ohne Pinsel, Stifte, Papier, Leinwand und dergleichen. Die Arbeiten sehen echtes Papier erst wenn sie als Karte oder Poster in der Druckerei gedruckt werden. Also von daher könnte ich die digitale Welt bejubeln, spart sie mir doch Arbeitsaufwand, Geld und Material; - aber ich jubel nicht, denn durch diese digitale Arbeitsweise geht etwas verloren, dass man weder eindeutig mit Worten beschreiben, noch mit Geld aufwiegen kann.

Dies ist meine ganz persönliche Ansicht, aber ich möchte jetzt hier keinesfalls irgendwelche "weltanschaulichen" Diskussionen anzetteln.

Bis dahin, viele Grüße

Lo
Hallo!

Mir würde v.a. der Kodak Portra 800 fehlen, da gibt es lt. Aussage mehrerer Händler nichts anderes.

Grüße

Konsi
Kodak stellt NUR DIE PAPIERPRODUKTION EIN.

Dazu ein Beitrag den ich in einem anderen Zusammenhang geschrieben habe der aber das Problem verdeutlicht:



[url="http://www.fotoimpex.de/forum/index.php?showtopic=649&view=findpost&p=4458"]http://www.fotoimpex.de/forum/index.php?sh...findpost&p=4458[/url]



Mirko



PS das ist übrigens neu am Forum, Ihr könnt einen Link direkt zu einem Beitrag kopieren



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