B?scher Trockenpressen

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Hallo!



Ich habe schon ziemlich viel herumexperimentiert, um meine Barytprints glatt zu bekommen, leider bisher ohne Erfolg. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/sad.gif' class='bbc_emoticon' alt=':P' />



Jetzt ?berlege ich mir, bei Fotoimpex eine B?scher Trockenpresse 30x40cm zu bestellen.

Vielleicht hat ja der eine oder andere hier eine solche Presse und kann mir von seinen Erfahrungen berichten?



- Mir wurde jetzt bereits mehrmals die Methode empfohlen, das Papier ?ber Nacht trocknen zu lassen und dann, wenn m?lich noch leicht restfeucht, in die Trockenpresse zu geben. Ist das eine empfehlenswerte Methode und funktioniert es wirklich?



- Weiters habe ich gelesen, da?eine Presse 30x40 cm eigentlich f?r 30x40 cm Papier nicht ausreicht, daf?r br?chte man die n?hstgr?ere Presse. Stimmt das?



Ich suche wirklich eine endg?ltige L?ung, um glatte Prints zu bekommen. Daf?r bin ich auch bereit, etwas Geld auszugeben. Auf eBay ersteigern m?hte ich nicht, man kann nie wirklich sicher sein, da?keine Chemier?ckst?de im Leinen sind. Ich m?hte aber vermeiden, mir ein teures Ger? zu kaufen und dann damit auch nicht die gew?nschten Ergebnisse zu erzielen...



Danke,

Arthur
Hallo Arthur,



ich arbeite seit Jahren mit einer 50 x 60 B?scher Presse, die ich gebraucht von einem alten Fotografenmeister (damals f?r 100 DM) erhalten habe. Diese Presse hat zwar noch keinen Thermostat, trotzdem kann man wunderbar damit arbeiten, und zwar wie folgt:



- Baryt-Papiere nach der Arbeit auf ein Trockensieb, ?ber Nacht trocknen lassen ( nicht direkt an einen Heizk?per o.? stellen), damit sie gleichm?sig abtrocknen.



- Am n?hsten Tag, Presse 5 Minuten auf Stufe drei aufheizen, dann auf Stufe eins einstellen. Papiere auf die Presse, je nach Papier zwischen 1 bis 3 Minuten auf Presse belassen. Fertig. Du erh?st absolut glatte Papiere . Diese Methode funktioniert und ist die ideale Trockenmethode. Die Presse sollte aber, wie bereits angedeutet, eine Nummer gr?ser als dein gr?stes Papierformat sein.



Zur Frage Chemie und Spannt?cher: Die Spannt?cher kann man demontieren/abziehen und auch waschen oder man bestellt bei B?scher Ersatzt?cher. Selbst f?r meine uralt Presse ( ?brigens sehr sch? mit Holzgriffen, auch optisch, ?thetisch ein sch?er Anblick) gibts die noch.

Ich habe ?brigens meine Spannt?cher seinerzeit ( bis heute) nicht gewaschen und die Abz?ge sind trotzdem, auch nach Jahren, einwandfrei. Also ein Ersteigern bei ebay, wenns nicht zu teuer wird, ist kein Problem. Hauptsache die Elektrik ist okay, alles andere kann man "relativ" preiswert als Ersatzteil bei B?scher ordern.



Viele Gr?sse und viel Erfolg

Lothar
Hallo Arthur!



Zwei Methoden, mit denen ich bislang jedes Barytpapier absolut glatt bekommen habe:



1. Die Nassklebebandmethode (siehe dazu auch: [url="http://www.artgrey.de/barytpapier_trocknen.pdf)"]http://www.artgrey.de/barytpapier_trocknen.pdf)[/url].



In manchen F?len funktioniert diese nicht; da verziehen sich dann manchmal die Seitenkanten, dann verwende ich folgende Methode:



2. Die fertig ausgew?serten prints werden vorschriftsm?sig in Sistan gebadet, danach in einen m?lichst staubfreien Raum gelegt (am besten auf K?chenrollen-Papier). Nach ca. 2 bis 3 Stunden (die prints sollen sich auf der Emulsionsseite nicht mehr "klebrig" anf?hlen), lege ich sie zwischen L?chkartons (gibt es in Papiergesch?ten, manchmal nur auf Bestellung, werden v.a. in Museeen verwendet, um Schriftsst?cke, etc. zu trocknen, sollen auf jeden Fall s?refrei sein!!!, lassen sich nat?rlich immer wieder verwenden!)) und beschwere sie, z.B. zuerst mit einer beschichteten Spanplatte, auf die ich dann einen oder zwei mit Wasser halbgef?llte Kanister lege (das sind 25-Liter-Kanister, in denen das Aqua dest. verkauft wird, mit dem ich die Entwickler ansetze). Nach zwei Tagen evtl. umschichten, nochmals zwei Tage trochnen lassen, danach evtl. nochmals pressen, aber ohne L?chkartons, nur die nun getrocknetetn prints ?bereinander, ganz oben und unten ein Archiv-Zwischenlagepapier zum Schutz vor mechanischer Besch?igung.



Die prints bleiben super plan und wellen nicht mehr. Und ich erspare mir die Anschaffung einer Trockenpresse (die ich ?brigens nie gebraucht kaufen w?rde - was da vielleicht an Chemierresten im Tuch sein k?nten, die dann in meinen prints landen ....).



Mit lieben Gr?ssen!



Johannes
Lothar,

Danke, so wie du es beschreibst w?rde ich das gerne machen. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt='B)' /> Allerdings gibt es mir zu denken, da?die 30x40 Presse nicht wirklich f?r 30x40 Papier geeignet ist, die 50x60 Presse ist mir zu teuer... Vielleicht schaue ich mich doch nach einer gebrauchten, gr?eren um, wenn es sogar f?r ?tere Modelle noch Ersatzleinen gibt. Ich schaue immer mal wieder bei eBay rein, aber mir kommt vor, die mei?en Pressen, die dort angeboten werden, sind billigere und qualitativ nicht so tolle Modelle, B?scher findet man eher selten, und oft mu?man die Presse dann selbst abholen, was f?r mich etwas schwierig ist, da ich in ?terreich lebe.



Johannes,

Danke f?r den Link, von der Nassklebebandmethode habe ich schon geh?t und ich werde das wahrscheinlich jetzt mal ausprobieren, auch wenn es mir etwas widerstrebt, das Papier zu beschneiden. Und insgesamt ist es nat?rlich um einiges aufwendiger als eine Presse. F?r gr?ere Formate kann ich es mir aber schon vorstellen.

Das von dir beschriebene Verfahren mit L?chkarton mache ich derzeit, aber irgendwie klappt das bei mir nicht so, wie's soll... Ich habe den Verdacht, da?das Papier zwischen den Kartons nicht komplett trocken wird, auch wenn ich es mehrere Tage dazwischen lasse. Wenn ich es dann rausnehme, ist es sch? glatt, aber nach ein paar Minuten wirft es erst wieder Wellen. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/sad.gif' class='bbc_emoticon' alt=':P' />



Danke f?r die Infos jedenfalls!!!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-06-2005, 12:11 PM von Arthur.)
Hallo Arthur,



das mit den Wellen nach dem Herausnehmen aus den L?chkartons verstehe ich nicht ganz. M?licherweise liegt es daran, dass Du das Papier w?rend des Verarbeitungsprozesses, z.B. beim Sp?len und W?sern nicht vorsichtig genug an einer Ecke anfasst, sondern z.B. an der gesamten Seitenkante; das Papier verzieht sich dann und erreicht beim Trocknen nicht mehr seine urspr?ngliche Form, und an der / den gedehnten Stellen muss es dann ja Wellen bilden. Es h?gt m.E. sehr viel davon ab, wie die prints im nassen Zustand gehandhabt werden, auch beim W?sern - ein Wascher, in dem die prints quasi stehen ist besser als eine Schalenw?serung, bei der die Bilder ja ?ter hin- und herbef?dert werden m?ssen; das erh?t die Gefahr, dass sie sich verziehen. Wenn Deine getrockneten prints v.a. an den R?dern Wellen und Unebenheiten zeigen, dann k?nte das die Ursache sein (die allerdings auch mit einer Trockenpresse schwer behebbar ist!).



Zudem habe ich festgestellt, dass das abschlie?nde Sistan-Bad neben der konservierenden Wirkung auch ein ?berm?iges Wellen verhindert.



Meine Bilder zeigen nach dem Herausnehmen aus den L?chkartons nach einigen Minuten eine leichte Tendenz sich ?ber die k?rzere Seite zu rollen, aber nochmals den gesamten Bilderstapel mit Schutzpapier oben und unten zwischen Spanplatten gelegt und ordentlich beschwert (bei mir sind das insgesamt ca. 20 kg) und o.K. ist's.



Zum Trockenpressen: Das stimmt nat?rlich, dass es Ersatzt?cher gibt (daran hatte ich nicht gedacht!). Aber: Oftmals ver?dert sich die Oberfl?he, die mir pers?lich luftgetrocknet viel besser gef?lt, und zudem kann sich auch meiner Erfahrung nach der Farbton ?dern - h?gt vielleicht auch mit der Trocknungstemperatur zusammen!?



Mit lieben Gr?ssen aus ?terreich!



Johannes
Hallo Artur,



den gleichen Effekt nach dem Trocknen hatte ich auch. Erst glatt und dann gewellt. Allerdings hatte die Prints zus?zlich vorher noch in der Presse gehabt (ist aber nur eine kleine 30x40). Anschlie?nd dann die Prints f?r zwei drei Tage unter Plangewichte. Alles war sch? glatt, die Prints wanderten in den Karton zum aufbewahren und waren am n?hsten morgen wellig. Ich vermute mal stark, das die Prints im Keller einfach 100% getrocknet ist und die Restfeuchtigkeit erst beim lagern im Karton rausgezogen ist.



Gruss Sven.
Mal eine dumme Vermutung zum Thema wellt sich wieder:

Mit der Presse aber teilweise auch mit dem L?chpapier werden die Prints trockener als die Umgebungsluft.

Danach ziehen sie wieder leicht Feuchtigkeit.

Auch bei mir biegen sich die Prints selbst wenn sie keine Wellen mehr haben mit der Zeit wieder durch.

Gru?
Martin
Baryt trocknen ist eine Wissenschaft f?r sich, entscheiden f?r eine wellenlose trocknung ist neben der sicheren fixierung des Papiers die Trockenzeit und Temp. Keines falls darf das Papier zu trocken werden, da sonst wieder Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnimmt und sich wellt.



Meine Erfahrung mit der B?schner Trockenpresse. Ein sehr solides gebautes Produkt, ich setze sie f?r die Hochglanztrockung mit einer Chromfolie(Blech) ein. In der 30x40 Presse trockne ich 30x40 Abz?ge.

F?r Matt oder Natur bevorzuge ich die Nassklebebandmethode.



Beim Baryttrocknen gibt es keine ultimative L?ung, nur eigene Erfahrungen, viel Geheimnissk?erei und leider auch Neid.

Die einen trocken auf dem Sieb und Pressen, ander trocknen auf dem Sieb vor und zwischen L?chbl?tern nach, es gibt die Methode mit dem Nassklebeband in mehrenen Varianten und das trocknen auf der Leine mit anschlie?ndem Planpressen.

Alles K?e?

Alles ausprobieren?

Vorsichtig w?e ich mitt allem bei dem der Print mit anderem Material in Kontakt kommt. Das Wort S?refrei ist kein Garant f?r die Archivsicherheit des Abzug.

Wenn die Archivsicherheit kein Thema ist kann man sich die M?he der Baryverarbeitung sparen und ein gutes PE Papier nehmen.
Hallo,



ich kann mich Hern/Frau ?Trocknen? nur anschlie?n, es gibt (zu)viele Methoden um Barytpapier plan zu bekommen. Keine funktioniert bei jedem oder ist immer und ?berall anwendbar. Wenn man nicht gerade ein Profilabor sein eigen nennt wo der Prozess seit Generationen steht hilft nur Trial and Error.



Nach viel Frust hab bin ich bei folgender Methode h?gen geblieben, die Ergebnisse sind nicht immer 100%ig aber ich bin auch mit den erreichten 80% zufrieden:

- Papier vom ?bersch?ssigem Wasser befreien, am besten mit einem sauberen staubfreien Schwamm (keine Gummiflitsche oder gar Scheibenwischer, das gibt h?sliche schwarze Streifen)

- Papier mit der Schichtseite nach unten auf ein Trockensieb legen und laaaangsam trocknen lassen, nie in der N?e der Heizung, sonst wirft das Papier Riesenwellen

Hat man kein Trockensieb oder zu viele Prints, kann man das Papier auch f?r 1-2 Stunden mit der Papierseite nach unten auf den hoffentlich sauberen Fu?oden legen (nicht Teppich), sobald das Papier sich anf?gt zu w?ben und die Gelatine nicht mehr klebrig ist wird das Papier dann mit der Schichtseite nach unten auf Zeitungspapier gelegt, dar?ber noch ein Blatt Zeitungspapier und das ganze ?ber Nacht durchtrocknen lassen.



Nach dem Trocknen (dauert gut 12 bis 24h) ist das Papier leicht gewellt. Dann das Papier mit den Zeitungen zwischen zwei Spannplatten pressen. Auf die Spannplatten entweder 1 - 2 volle Wassereimer oder die Spanplatten mit Schraubzwingen zusammenpressen.

L?ft alles glatt hat man am n?hsten Tag wunderbar glatte Prints. Diese Prints bleiben bei mir allerdings nie dauerhaft plan. ?derungen in der Luftfeuchtigkeit f?hren dazu, dass sich das Papier mit der Zeit leicht w?bt. Die Schichtseite liegt dann meist innerhalb der W?bung, nehme an, dass sich die Gelatine aufgrund der aufgenommen Luftfeuchtigkeit weniger stark ausdehnt als der Papiertr?er. Da hilft nur nochmals pressen. Dauerhaft plan sind die Prints nur wenn ich sie auf Karton aufziehe.



Trocknet das Papier zu schnell (z.B im Winter wg. der trockenen Heizungsluft), funktioniert das ganze nicht mehr zufriedenstellend. Das Papier wirft nach der Trocknung Riesenwellen, die auch mit noch soviel Pressen nicht in den Griff zu bekommen sind, es bleiben dann meist kleine Wellen am Rande. Manchmal hilft dann neu w?sern und neu trocknen, leider nicht immer.





Fazit

Baryt ist was f?r Masochisten , aber solange es Fans des VFL Bochum gibt, wird es auch Anh?ger des Barytpapiers geben.



Gr??

Heinrich
Hallo Heinrich,

jaja, besser PE. Propagiere ich auch und fange (ich Idiot) mit der Edeldruckerei an. Und da waren sie wieder, meine 3 Probleme. Trocknen, Wellen, Biegen.

Allerdings scheint die Gelantine das Problem erheblich zu verst?ken.

Vario Classic oder noch schlimmer das POP tanzen Rumba verglichen mit Arches Platin. Das geht verh?tnism?sig gut, mit auf Glasplatte trocknen bis es abf?lt, ins L?chpapierbuch und pressen, und dann ganz schnell aufziehen. Ist aber auch das einzige Aquarellpapier (das ich in den Fingern hatte), da?sich nach dem Baden noch an seine Form erinnert. Selbst die anderen Arches 300er sind zickig.

Allerdings lehrt die Erfahrung eines: jede verformende Bewegung im nassen Zustand (in der Mitte der Kante hochheben reicht schon) merkt sich dieses dumme Zeug.



Gru?
Martin



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