Nochmals: Farb Positiventwicklung Per Auge?

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hallo liebes forum,

gibt es jemanden unter euch, der die farbwerte bei der positiventwicklung PER AUGE (d.h. ohne hilfsmittel, ausser natürlich den teststreifen zur feinkorrektur) ermitteln kann?

in der fotoliteratur heisst es, mit viel erfahrung lassen sich die farbwerte +/- durch das aufs grundbrett projezierte negative bestimmen. gibts jemanden, der das schafft bzw. so praktiziert?

wie muss ich das projezierte negativ interpretieren, damit ANNAEHERND richtige farbwerte rauskommen?

gehts dabei ausschliesslich um die richtige interpretation von komplementärfarben (so einfach dies in der theorie klingen mag...)?

hilft es, die hellste (weisseste) stelle im POSITIV als ausgangslage zu nehmen, farbstiche zu beseitigen?

und die hellste und dunkelste stelle zur bestimmung der belichtungszeit?

gruss & danke für tipps,

canned

hilfsmittel zur farb positiventwicklung (siehe dieses forum):

[url="http://www.fotoimpex.de/forum/index.php?act=ST&f=2&t=370"]http://www.fotoimpex.de/forum/index.php?act=ST&f=2&t=370[/url]

[url="http://www.fotoimpex.de/forum/index.php?act=ST&f=2&t=369"]http://www.fotoimpex.de/forum/index.php?act=ST&f=2&t=369[/url]
>> in der fotoliteratur heisst es, mit viel erfahrung lassen sich die farbwerte +/- durch das aufs grundbrett projezierte negative bestimmen.

Eine - vornehm ausgedrückt - eher abenteuerliche Behauptung, oder besser gesagt, kompletter Quatsch. Wo hast Du das gelesen?

Grüße

Ferdinand
lapidare einsteiger frage: wieso nicht? <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wacko.gif' class='bbc_emoticon' alt='<_<' />

sind die farbwerte nicht erkennbar, weil man immer auch diesen rötlichen stich des negativfilms (als rohmaterial) mitsieht - oder geht es gerade bei der farbfilterung darum, diesen farbstich (rot/gelb) rauszufiltern?

wieso sind bei der farb positiventwicklung überhaupt farbfilterungen notwendig? woher kommt die abweichung, die ich mit filtern korrigieren muss?

wie sollte "das perfekte" auf das grundbrett projizierte negativ aussehen? gibt es da eine charakteristika - oder hängt der endzustand wiederum vom verwendeten papier ab (auf das ein color analyzer ja geeicht werden müsste, oder nicht)?

gruss,

canned
canned,

die Maskierung des Farbnegativfilms verhindert jedes vernünftige Erkennen von Farben. Es erfordert schon einiges an Vorstellungskraft, überhaupt das positive Bild (farbig!) zu visualisieren. Ein (möglicher) Farbstich wird durch das Überangebot an "Orange" überlagert.

Die Farbfilterung ist nötig, da

- das menschliche Sehvermögen, genau wie Helligkeitsunterschiede auch Unterschiede in der Farbtemperatur des Lichts bis zu einem gewissen Grad kompensieren kann. Beispiel: Fotografiere mit Tageslichtfilm (Dia) bei Kunstlicht (Glühlampen). Das Dia ist WESENTLICH rötlicher als uns das Kunstlicht.

- die Filmmaterialien können nicht mit 100%iger Konstanz produziert werden.

Die Kompensation der Farbmaskierung ist im Papier schon "enthalten".

Grüße
Ferdinand
Hallo canned,

also ich kenne eine Laborantin in einem recht großen Studio bei uns in der Nähe, die visuell arbeitet. So weit ich mich erinnere, der Kurs den ich damals bei ihr belegt hatte ist schon etwas her, hat sie zunächst einen Probesteifen für die Bestimmung der Zeit gemacht und anschließend anhand von Probestreifen unter Normlicht den Farbstich rausgefiltert. Sie hat aber immer nur mit y und m gefiltert und c konstant gelassen. Die Anfertigung des Probestreifens war aber in dem Labor auch einfacher, als dass die da eine große Durchlaufanlage trocken zu trocken hatten. Man hat das Papier in der Dunkelkammer in einen Schlitz geschoben und im Tageslichtarbeitsraum kam es wieder raus. Ich weiß noch wie fasziniert ich war als sie einen Kontakt von einem Negativfilm gemacht hat. Angeguckt, Negative nach Belichtung sortiert und mittels Abdecken den Kontakt in einem Rutsch hervorgezaubert. Aber wie gesagt die gute Frau verdient damit auch ihr Brot.

Gruss Sven.



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