Moin,
lt. Fotoimpexkatalog ist der Tetenalgoldtoner für Warmtönung (vgl. mit dem Nelson Rezept?). Gibt es auch fertigen Toner vergleichbar zu den Ansco 231 oder Dupont 6T Rezepten, also für Blautöne aus warm entwickelten Papieren oder Liths?
Grüße
Martin
Der Tetenal Goldtoner macht den Rüel nur mit Schwefelsilber, also nach vorheriger Schwefel-(oder Sepia-) Tonung. Für kalte bis blauschwarze Töne muss der Print möglichst warm entwickelt werden.
Je wärmer desto mehr kann Goldtoner blühen.
Hallo Herr Moersch,
erstmal danke für die Bestätigung. Nach ersten Versuchen bin ich allerdings noch auf der Suche:
Warmer Print (Fomatone MG/RC in Sepia): Wird blau (naja, eher mit Violetstich) hätte allerdings mehr Farbe erwartet. Das Ergebnis ist vom Ton noch dicht an einer Entwicklung mit Classic Ploykaltton in Blue/Finisher, dafür schon mit einem "wuscheligen" Eindruck, durch das Überbelichten/Unterentwickeln (für den warmen Print), obwohl der Toner den Kontrast steigert/die Schwärzen anzieht.
Lith (Fomatone MG/RC in 1+15), ursprünglich fettbraun bewegt sich nur in Richtung neutral (ohne den Selentypischen Umweg über blauviolett), und bleibt dann da sitzen.
Habe ich überhaupt eine Chance, auf diesem Weg eine deutliche Blautonung zu erzielen? Natürlich dezenter als mit tintigem Blautoner, und archivfest, oder ist das einfach der falsche Weg?
Gruße
Martin Pistor
Hallo Herr Pistor,
mit dem Fomatone (oder auch Polywarmton) und Goldtoner lassen sich wunderschöne Blautöne erzeugen. Der Aufwand ist allerdings recht hoch, eine Frickelei bis man den Weg dahin findet.
Vor zwei, drei Jahren habe ich das öfter gemacht (Polychrome) und irgendwo sollten sich noch Aufzeichnungen finden lassen wie das ohne Spezialentwickler funktioniert.
Es gibt auch eine Möglichkeit blaue Töne mit Viradon zu erzeugen!
Lith ist nicht verkehrt, besser kommt der blaue Ton bei einer Zweibadlithnummer. Außerdem hätten Sie dabei saubere tiefe Schatten ohne Mulm.
Möglicherweise haut das auch mit Lith+Sepia hin. Wegen der hohen Lichtmenge für den Lith muss der Sepia stark verdünnt werden 1+50 bis 1+150. Ein Zusatz von Ammoniumchlorid könnte hilfreich sein, mit dem Sepia habe ich das noch nicht probiert. Dann geht es aber auch schnell in Richtung Purpur.
Wenn Sie sich das antun wollen, kann ich Ihnen einige Beispiele mit "Wegbeschreibung" mailen.
Gruße
wm
Hallo Herr Moersch,
ich hatte ja schon schlimmes vermutet, aber ich bin ja auch nicht umsonst von der vielbeschriebenen "digitalen Dunkelkammer" abgekommen.
Wie also hochinteressiert an Ihren Wegbeschreibungen (bitte an m.pistor@gmx.de).
Damit hätte ich die Palette von rot/braun (Test Additiv F steht noch aus) nach blau halbwegs vollständig, vor allem als Gegenpol schwarz/blau zu den blau/weißen Cyanotypien. (Rein logisch würde braun/weiß fehlen, aber in die Richtung kommt man ja mit hochverdünntem Lith, und nicht alles was logisch ist, ist sch?)
Gruß
Martin Pistor
Moin,
dann mal die ersten Erfahrungen:
Recht hat er, der Moersch, Lith plus Goldtoner gibt blau, allerdings einen ganz dezenten, und nach einer halben Stunde im Toner mit einem fett rotbraunen Lith.
Ich glaube ich bin nicht mehr ganz objektiv, nach der ganzen Trickserei muss ich das Ergebnis wohl schön finden, werde es aber in jedem Fall wieder machen.
Das ganze im Web zu veröffentlichen spar ich mir, die Nuancen die hier herauskommen verschießt man sich mit Autofarbkorrektur beim Scannen, oder Bildschirm auf andere Farbe einstellen.
Erstmal Danke für den Tipp,
Grüße
Martin Pistor
>nach der ganzen Trickserei muss ich das Ergebnis wohl schü findenn
Geht mir ähnlich, ist der Ton dezent? Oder eher weder Fisch noch Fleisch?
Die Intensität des Blautons hängt natürlich auch vom Papier ab. Mit Oriental entsteht ein sattes Blau, übrigens durchgreifender nach kurzer Vortonung in Selen.
Andere Möglichkeit: Eisenblautoner
Mit den konfektionierten Tonern und auch mit den bekannten Rezepturen versaut man sich unter Umständen den mühsam erarbeiteten (BARYT)Print, weil spätestens beim dritten Tonungsgang Blau ausfällt und sich im Papierfilz und auf der Gelatine niederlässt. Dies kann man verhindern, wie auch das Zurückgehen des Blautons bei Auswässerung des Gilbs. Das Thema ist zu komplex um es hier zu behandeln. Bei Interesse bitte melden.
Oriental sollte ich vielleicht mal versuchen, da es im Moment überall spotbillig zu sein scheint. Bis jetzt habe ich den Barytstress vermieden, da die RC Bilder quasi nach dem Wässern fertig sind. Leine und aus.
Ansonsten: definitiv blau, aber sehr sehr dezent/edel. Durch den Lith auch nicht mulmig wie bei den Warmtonprints.
Blautoner sieht dagegen wie umgekipptes Tintenfass aus.
Grüße
Martin Pistor