Hallo,
nach meinem Wiedereinstieg in die analoge Fotografie mit eigener DUKA habe ich zunächst wie früher meine ersten Abzüge auf Ilford MG IV (PE) erstellt. Mir gefällt jedoch der Grauton des Papiers überhaupt nicht mehr. Nun habe ich mir bei Fotoimpex zwei Barytpapiere zum Testen bestellt: Adox Variotone halbmatt und MCC 110 glänzend. Speziell das MCC hat mir sehr gut gefallen, die erzielbare Maximalschwäre ist absolut top. Prints sehen damit sehr plastisch, fast dreidimensional aus. Allerdings würde mir eine halbmatte Oberfläche besser gefallen. Meine Frage daher: bleiben die Eigenschaften bei dieser Oberfläche erhalten oder ist z.B. die Maximalschwärze geringer?
Danke und viele Grüsse
Harald
Im Vergleich zu PE-Papieren ist die Verarbeitung der Barytpapiere aufwendiger. Das fängt meist schon bei der Entwicklungszeit an. Barytpapier sollte man mindestens 2 Min. entwickeln, besser 3 Minuten. Die Fixierzeit ist meist doppelt so lang oder länger als bei PE-Papier. Die Wässerung und Trocknung ist deutlich zeitaufwendiger. Auch erfordert es etwas Aufwand Barytpapiere glatt zu bekommen. Abzüge auf Barytpapier wirken deutlich edler als auf PE-Papier. Barytabzüge halten nachgewiesenermaßen deutlich länger als 100 Jahre (ordentliche Verarbeitung vorausgesetzt).
Die beiden genannten Papiere sind sehr hochwertig haben aber stark unterschiedliche Eigenschaften. Das Variotone ist ein Warmtonpapier. D.h. es entsteht ein wärmerer Bildton als bei einem Neutraltonpapier wie dem MCC. Ein Warmtonpapier, ist teurer, braucht bei der Belichtung deutlich mehr Licht und spricht besser auf die verschiedenen Entwickler und Toner an als ein Neutraltonpapier. Der Klassiker ist eine Lufttrocknung von glänzenden Barytpapier. Dabei entsteht eine sehr schöner, edler Bildton (nicht ganz glänzend). Hochglanz bekommt man meist nur mit einer Hochglanztrockenpresse hin. Matte oder halbmatte Papiere werden sehr gerne für Porträts genommen. Der Kontrastumfang dieser Papiere ist nicht ganz so hoch wie bei Hochglanzpapieren (je matter desto geringer der Kontrastumfang). Welche Oberfläche man nimmt hängt auch sehr vom Motiv und der Bildpräsentation ab. Ein Glas im Bilderrahmen z.B. reduziert den scheinbaren Kontrast des Abzugs weiter. Am besten einfach ausprobieren. Wie vieles ist die Ausgangsfrage auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Viel Erfolg bei der Verarbeitung.
Beste Grüße,
Otto!
Das Adox Variotone scheint ein Auslaufmodell zu sein. Bei Impex sind derzeit nur noch Reste zu bekommen. Finde ich schade, denn es war mein Lieblingspapier. Es wundert mich, dass ich dazu noch nichts in verschiedenen Foren gefunden habe.
Viele Grüße
Renate
Hallo Harald,
wie Otto schon schrieb ist die Verarbeitung von Barytpapier aufwendiger-vieleicht noch der Hinweis,daß auch noch die Haltbarkeit der Bäder(Entw. und Fixierer)deutlich kürzer ist.Außerdem sollte zwischen Entwickler und Fixierer unbedingt ein Stppbad verwendet werden,bei PE Papieren geht auch einfache Zwischenwässerung.(Falls schon bekannt,dann entschuldige.ich schreibe es nur,falls Du erstmals mit Barytpapier arbeitest)
Grüße,Ralf
Guten Abend
und danke für Eure Beiträge!
Früher mußte ich nicht lange überlegen und probieren: Da gabs das Forte PW14 und gut. Heute habe ich noch ein wenig getestet und ich finde das MCC schon recht beeindruckend. Vielleicht liegt es aber auch einfach an der besseren Qualität meiner Negative nach dem Studium der "Beyer-Bibel"
Das MCC dürfte für meinen Geschmack im Bildton gerne noch etwas wärmer kommen. Ich probiere mal einen Warmtonentwickler, vielleicht hilft das.
Grüße
Harald