Multigrade / Vergr?erer Frage

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Hallo mal wieder,

 

Ich möchte heute Abend gerne ein wenig mit der Multigrade-Emulsion "Rollei RBM3 sowie mit einem MG Papier von Ilford spielen.

Ich möchte meinen Farbmischkopf gerne zur Kontraststeuereung nutzen, finde bei Ilford jedoch keine angaben für meinen Vergößerer.

 

Frage eins

Ich nutze einen Krokus-Vergrößerer, ist dieser mit einem der gängigen zu vergliechen? sodadss ich diese werte nutzen könnte?

 

Frage zwei

Das auffinden der einstellungen für Ilford-Papiere war leicht, leider finde ich keine Hinweise zu den richtigen Farbmischverhältnissen zur Kontraststeuerung bei Rollei RBM3.

Kann ich hier eins zu eins die von ilford umsetzen?

 

Vielen Dank und allen einen schönen Nachmittag bzw. Abend.

Haltet Euch nicht so streng an irgendwelche Filtertabellen. Die sind Schall und Rauch.

Mit Gelb wird es weicher, mit Magenta härter. Diese Relativität ist wichtig. Macht einen Print auf ungefähr drei (etwas Magenta reingeben) und entwickelt das Bild. Dann schaut es Euch an und entscheidet ob ihr härter oder weicher gehen wollt.

Es nutzt nahezu gar nichts zu wissen ob man jetzt auf irgendeiner fiktiven Scala bei 3,25 liegt. Man arbeitet immer relativ zum letzten Testprint.

Das einzige wobei einem diese Tabelle hilft ist zu sehen wie viele Filterwerte ca. eine Gradation ergeben. Das kann man aber auch durch Interpolation schnell überschlagen. Tip hier: Normalerweise wird es bei ca. 75-80% der vorhandenen Magenta Werte nicht mehr härter (sofern die Filter nicht verblichen sind). Den Bereich darunter durch drei Teilen und das ergibt ca. eine Gradation.

 

Bei Krokus gab es keine Farbmischköpfe. Wahrscheinlich ist auf Deinem Gerät ein anderer Kopf montiert (Meopta).

 

Flüssige Fotoemulsion ist nur begrenzt steuerbar und die Gradation hängt vom Auftrag und dem Untergrund ab. Hier wäre jegliche Form von Tabelle nutzlos. Einfach nach Gefühl vorgehen. Es passt dann, wenn es für Euch gut aussieht!

Mit industriell beschichtetem Papier testen und auf selbst-beschichtete Objekte übertragen funktioniert leider nicht, da Euer Beschichtungsergebnis Lichtjahre von dem standardisierten Papier entfernt sein wird.

Daher immer Probeobjekte mitbeschichten und wie oben verfahren.

 

Viel Erfolg!

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-10-2017, 07:52 PM von Mirko Boeddecker.)
Hallo, Krokus hatte durchaus einen Farbmischkopf im Programm:
[Bild: filterwerte-gradation.jpg]

 

Doch wie Mirko schon schreibt: Die Werte müssen nach Auge eingestellt werden, da jedes Negativ ja auch einen anderen Eigenkontrast aufweist, bedingt durch Lichtsituation und Entwicklungszeit (bei S/W). Zur Orientierung habe ich bei meinem Krokus die ungefähren Gradationswerte bei jeweiliger Magenta-Stellung notiert. Doch eben nur zu ungefähren Orientierung.

Gruß,

Thomas
Hey ihr beiden, vielen lieben Dank für eure ausführliche Antwort, hilft mir sehr weiter. Ich probiere heute Abend gleich mal rum und berichte gerne von meinen Erfahrungen.


Eine frage noch empfiehlt es sich die Belichtungsreihe (zum ermitteln der Belichtung) bereits mit Filter zu machen oder besser ohne? Falls ohne, muss bei den Farbmischköpfen genauso wie bei den Filterfolien ein Verlängerungsfaktor beachtet werden?
Ja. Du solltest direkt mit Filter messen, da die Zeiten länger werden je dichter der Filter rein gedreht wird.


Wenn du eine zeit lang gearbeitet hast wirst den Filter grob schätzen können, den Probeabzug machen und danach den richtigen Wert justieren können.


Gruss Sven.
Hi nochmal, 

hier wie versprochen ein Ergebnis von gestern. 

Irgendwie habe ich das mit dem Kontrast nicht so ganz raus. 

Das verwendete Papier war: Ilford Multigrade IV RC DE LUXE

Meine Einstellungen am Farbmischkopf waren 

Y=0; M=ca. 65

 

Das Bild ist immer noch recht kontrastlos, auf dem Negativ ist das meines Erachtens nicht der Fall. Was hätte ich hier anders machen können? 

Länger belichten und mehr Kontrast? Weniger belichten? oder Magenta wieder etwas runter drehen. 

 

Bin über jeden Tipp dankbar das ich nächstes mal weniger Papier verschwende.  (das Papier ist ja echt sündhaft teuer)

 

Bei dem angehängten Bild hat mein Scanner leider den Kontrast erhöht aber es kommt dem Orignal nahe. 

 

 

Vielen Dank

Das schaut aus als ob es nicht ausentwickelt ist.....

sollte es aber eigentlich sein, ich nutze Adox ECO NEUTOL, Verdünnung 1+9.  ich habe das Bild ca 75 Sekunden entwickeln lassen. 

wie gesagt, der scanner hat den kontrast so stark erhöht das ich ihn künstlich reduzieren musste ich hänge gerne mal das gescannte original an. 

 

(hier ist der Kontrast deutlich zu hoch, was nicht der realität entspricht)

 

 

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-10-2017, 12:54 PM von DennisG.)
Hallo, wenn du die hellen Töne weiter von den dunklen entfernt platziert haben möchtest (mehr Kontrast) musst du freilich entsprechend filtern. Versuche es doch einmal mit Y 0 und M auf max.

Gruß,

Thomas
Wenn ich mir das Bild anschaue dann würde sagen, dass Negativ hat unten Licht zuviel bekommen. Sieht etwas verunlückt aus und nicht wirklich optimal.


Für mehr Kontrast mehr Magenta. Zur Not eben auch den Maximalwert. Wenn alle deine Bilder soviel Magenta brauchen, dann musst du ggf. deine Filmentwicklung anpassen.


Zum ausprobieren solltest du noch einen Pack günstiges Papier wie Fomatone zulegen.


Gruss Sven.



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