Farbbilder RA4 machen. Wie geht es richtig?

13 Replies, 33349 Views

Hallo,

ich probiere nun schon seit langer Zeit ein (fast) perfektes Farbbild zu machen. Aber scheitere IMMER an der Filterung. Entwickeln tue ich mit dem RA4 Kit von ADOX. Mein Papier ist aus der Bucht.

 

Meine Fragen:
  • Richtige Helligkeit der Speziallampe
  • Richtige Filterung M|Y|C
  • Farbkorrektur austesten
  • Wer hat eventuell ein paar Filterungen für mich?
Sandro

"Mein Papier ist aus der Bucht."

 

...da fängt das Problem schon an - Farbpapier ist längst nicht so haltbar, wie s/w-Papier... Hast Du einen Plan, von wann dein Papier ist bzw. wo das Haltbarkeitsdatum liegt?? Ganz nett wäre es auch, wenn die Gemeinde wüsste, um welches Papier es sich eigentlich handelt und auch so "nebensächliche" Dinge, mit welcher Temperatur Du arbeitest wären nicht schlecht...

 

Farbentwicklung ist zwar weniger geheimnisvoll als so mancher vermutet und nicht so anspruchsvoll wie es vor ein paar Jahren war  - aber ein paar Basics sollte man sich schon verinnerlicht haben...

 

Mit "man nehme" und "drehe die Filter auf" wird man auch heutzutage nicht allzu weit kommen
Gruß

Wolf
Hallo Sandro,


hast das schon durchgearbeitet? Vor allem die Farbstichtabelle muss "sitzen":

http://www.chrzahn.de/Fotoseiten/Tipps/RA4.html


Dann: in der Bucht wird meist überlagertes Fotopapier verhökert. RA4-Papier neigt dann zu grauen Weissen und kippenden Farben. Also: erst mal das Papier testen, d.h. S/W-Negativ (oder Graukeil) aufbelichten, Y- und M-Filter so hoch eindrehen, dass Bild in etwa neutral wird und kontrollieren, ob alle Dichten gleichen Farbstich zeigen und klares Weiss wie bei S/W-Papier vorliegt.


Nicht zuletzt: richtiges Duka-Licht verwendet?


Gruß Wolfgang
Weder das Papier noch die Chemie sollten überlagert sein, und "Speziallicht" mal ganz ausmachen, Trommel nehmen und Chemie auf 31, 32 Grad bringen, 90 Sekunden rechnen. Schalte so viele Unbekannte aus wie möglich, nimm also frische Ware, 18 x 24 oder kleiner reicht ja für den Anfang, da kriegst du schon 100 Blatt für ganz kleinen Kurs.

 

Fang an mit Y50, M50 (C immer 0) und taste dich ran. Zu gelb? Mehr Y! Zu rot? Mehr M! Wir haben es hier mit Negativ zu tun.

 

Hast du einen Maskenrahmen oder so eine Pappschablone, wo man Streifen belichten kann? Sobald du die Helligkeit weißt (dafür reicht ein Probestreifen wie bei SW), kannst du damit bei der gleichen Belichtung mehrere Filtereinstellungen auf ein Blatt belichten.

 

Bei meinem Vergrößerer mit einem Ektar 100 als Negativ ist Y55 M65 ein guter Ausgangswert, bei einem Fuji oder Agfa wirkt das noch ein bisschen zu "warm". Aber es hängt wohl auch davon ab, wo der Film entwickelt wurde. Ich hatte jetzt einen Ektar 100, den CEWE entwickelt hatte, und der kam deutlich röter als ein anderer, der beim Fotohändler im Minilab entwickelt worden war. Also ausmessen muss man immer wieder neu, wenn man es genau nimmt.

 

Grüße

Rolf
Dazu hab ich mal eine Frage:

 

Zitat: erst mal das Papier testen, d.h. S/W-Negativ (oder Graukeil) aufbelichten, Y- und M-Filter so hoch eindrehen, dass Bild in etwa neutral wird und kontrollieren, ob alle Dichten gleichen Farbstich zeigen und klares Weiss wie bei S/W-Papier vorliegt.
 

Du meinst, einen Graukeil mit dem Farbfilm abfotografieren? Oder anders?

 

Ich dachte gerade, ein SW-Negativ nehmen und darüber ein klares, unbelichtetes Negativ vom benutzten Film legen, aber die SW-Filme haben meist selbst einen leichten farbigen Stich.

 

Grüße

Rolf
Hallo Rolf,

 

 

den Graukeil auf das Papier aus der Bucht legen und mit dem Farbkopf so viel Y und M eindrehen, dass in etwa die Negativmaske nachgebildet wird, damit eine annähernd graue Treppe auf dem Papier erscheint. Dann kann man gut beurteilen, ob das Papier noch was taugt, ob also alle Treppenstufen gleichen Farbstich haben oder die Farbe kippt. Nur darum geht es. Wer keinen Graukeil hat, nimmt einfach ein S/W-Negativ, es sollen halt auf dem Papier dann verschiedenste Dichten sichtbar sein.

 

Gruß Wolfgang

Ach so, jetzt versteh ich, wie du das gemeint hast.

 

Vielen Dank für den Tipp

 

Rolf
Keine Zeit (=Geld) und Chemie mit Papier unklarer Herkunft/unklaren Alters verschwenden!

 

Was für eine Duka-Leuchte verwendest du? hast du einen schleiertest gemacht? Besser erst mal kein DuKa-Licht verwenden, die Wahrscheinlichkeit, dass es Scherereien macht, ist sehr hoch, wenn man nicht genau weiß, was man tut und wie man auf Schleiersicherheit testet.

 

Wie entwickelst du das Papier (Schale/Dose/Maschine)? Kriegst du sauberes Weiß, wenn du ein unbelichtetes Blatt verarbeitest?

Zitat:Zu gelb? Mehr Y! Zu rot? Mehr M!
 

Sorry, aber da muß ich einhaken, weil das eben ein "beliebter" Fehler ist, der Anfänger zum Wahnsinn treiben kann: Magenta ist nicht dasselbe wie Rot!
Zitat: 

<blockquote class="ipsBlockquote" data-author="Rolf-Werner" data-cid="20230" data-time="1482948788">
<div>
Zu gelb? Mehr Y! Zu rot? Mehr M!
 

Sorry, aber da muß ich einhaken, weil das eben ein "beliebter" Fehler ist, der Anfänger zum Wahnsinn treiben kann: Magenta ist nicht dasselbe wie Rot!

 

</div>
</blockquote>
 

So isses. Eigentlich sollte man sich eine Tabelle mit den Farbstichen und den entsprechenden Filtermaßnahmen an die Wand nebem dem Vergrößerer pinnen.

 

Grundregel ist, man erhöht den Filterwert der Farbe, die man weghaben möchte

 

Print zu gelb: erhöhe Y

Print zu rot: erhöhe M+Y

Print zu purpur: erhöhe M

Print zu grün: reduziere "M"

Print zu blau: reduziere "Y"

Print zu blaugrün: reduziere "M+Y"

 

Y= gelb , M = purpur (Magenta), c = blaugrün (Cyan)

 

Als erstes muss mal die Belichtung stimmen. An einem zu dunklen oder zu hellen Print kann man die Farben nicht richtig beurteilen. Ändert man die Filterung, ist die Belichtung entsprechend anzupassen. Es gibt hierzu Tabellen bzw. Formeln der Vergrößerungsgeräte-Hersteller (sollte es zumindest), die den Verlängerungsfaktor zeigen, wenn man z.B. von 50 M auf 60 M geht. Nach einer Weile erledigt man das intuitiv. Ideal für die Feinkorrektur der Belichtung ist ein zusätzliches Neutraldichte-Rad am Vergrößerer.

 

Aber bevor man sich über all diese Dinge Gedanken macht, muss der Prozess stimmen, d.h. frisches Material, frische Chemie, keine schleierndes Duka-Licht und halbwegs konstante Verarbeitungsbedingungen...



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste

Theme Selector