Neueinstieg in Negativentwicklung - welcher Entwickler?

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Hallo zusammen!

 

Gestern habe ich mich an den zweiten Film gemacht. Diesmal ein HP5+, den ich doch des öfteren verwende.

Im Gesamten scheint die Entwicklung gut geworden zu sein. Einige Bilder sind etwas flau im Kontrast, aber das schiebe ich eher auf die Belichtung, da ich den Film unter schwierigen Bedingungen belichtet habe und die Bilder, welche ich unter guten Bedingungen auf den Film gemcht habe, passen.

 

Nun noch zwei Fragen:

 

Sehe ich das richtig, dass ich mit der Verdünnung meines HC110 und auch dem Kipprhytmus die Körigkeit zu einem gewissen Teil beeinflussen kann? Die Entwicklung ist schon knackig kornig geworden. Mehr sollte es in meinem Geschmack nicht werden, ein bisschen weniger wäre durchaus denkbar.

Im Moment habe ich Verdünnung E bei 7,5 Minuten Benutzt mit der von Ilford EMpfohlenen Kippmethode, also zu beginn jeder Minute 4x Kippen, was ca 10 Sekunden dauert. Wenn ich das richtig lese sollte eine stärkere Konzentration ja stärker Kornanlösend wirken, also etwas weniger Korn zeigen?

Es ist mir schon klar, dass ich im Endeffekt jetzt selbst experimentieren muss, bis ich das Ergebniss genau so habe, wie esmeinen Vorstellungen entspricht. Die Frage war nur, ob mein Denken in die richtige Richtung geht?

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Und die Andere Frage bezieht sich noch auf das Fixieren:

Ich habe mir jetzt so weit die Fixierzeit bestimmt. Bei ca 1:40 klärzeit habe ich dann mal 4 Minuten fixiert. Beim HP5+ genügt ja die doppelte Klärzeit. Dass überfixage nicht gut tut ist mir auch bekannt. Aber gibt es eine Faustformel, mit der man sagen kan, ab der wieviel fachen Klärzeit ca die Erscheinungen der Überfixage zu Tage treten?

 

Gruß C-Man

Die Feinkörnigkeit wird beim HC-110 in erster Linie durch das Sulfit bestimmt. Je mehr Sulfit im Entwickler ist, desto mehr werden die Körner rundgelutscht. So müsste also Verdünnung A den feinkörnigsten Eindruck hinterlassen... Vielleicht probierst Du mal Verd. B.
So körnig finde ich das Ergebnis für einen HP5+ aber nicht.
Zitat: 

Und die Andere Frage bezieht sich noch auf das Fixieren:

Ich habe mir jetzt so weit die Fixierzeit bestimmt. Bei ca 1:40 klärzeit habe ich dann mal 4 Minuten fixiert. Beim HP5+ genügt ja die doppelte Klärzeit. Dass überfixage nicht gut tut ist mir auch bekannt. Aber gibt es eine Faustformel, mit der man sagen kan, ab der wieviel fachen Klärzeit ca die Erscheinungen der Überfixage zu Tage treten?

 

Gruß C-Man
 

Hi,

das Risiko des Überfixierens wird meistens überschätzt. In ein oder zwei Minuten mehr passiert da nix. Ich würde sagen, unter 10 Minuten (absolut) bist du mit Schnellfixierer noch auf der sicheren Seite.
Hallo zusammen!

Ich habe heute mal die Ersten Vergrößerungen der negative angefertigt und mir ist aufgefallen, dass die Bilder mit Papier in der gradiation normal (fomaspeed singlegrade) zt etwas knackiger im Kontrast sein könnten. Nicht extrem, aber so ein bisschen.

Nun mal die Frage an die Profis: sollte ich vorerst mal versuchen meinen kipp zu ändern, oder die Entwicklungszeit etwas anheben?

Im Moment kippe ich nach einer Anweisung, welche nach dem einfüllen sowie nach jeder Minute 4 Kipps in der Dauer von gesamt 10 Sekunden. Oft wird ja aber auch geraten die ersten 30 Sekunden dauerhaft zu bewegen, und zb nach Agfa alle 30 Sekunden ein mal zu kippen. Mehr Bewegung vor allem am Anfang soll die negative ja etwas steiler machen, oder bin ich da auf dem Holzweg?

(die Entwicklungszeiten habe ich mir vom massive dev Chart besorgt).


Gruß Christian
Hallo Christian,

 

beim Kippen ist vor allem entscheidend, dass du es immer gleich machst, damit du die Ergebnisse wirklich verlässlich vergleichen kannst. Wenn du den Kontrast verstärken willst, kannst du die Entwicklungszeit der Negative in 10-20%-Schritten verlängern. Oder (was ich für sinnvoller halte) Multigradepapier verwenden und den Kontrast am Vergrößerer erhöhen, je nach Gerät mittels Filterfolien oder dem Magentaregler. Funktioniert aber beides.

Andererseits: Da es deine ersten Vergrößerungen waren, würde ich erst einmal ein paar mehr anfertigen, ohne Veränderung. Dann kannst du besser einschätzen lernen, welche Motiv- und Lichtsituationen sich wie verhalten. Also ein nebliger Tag am See z.B. hat wenig Kontrast, aber das gerade macht die Bildaussage aus. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man gerade als Anfänger viel zu schnell und zu viel ändern will, auch aus Lust am probieren, sich dadurch aber die Sache erschwert, weil man eben noch keine vergleichbaren Erfahrungen hat. Eine Weile, also z. B. drei, vier Filme oder zwei bis drei Dunkelkammersitzungen darf man eine gewählte Methode mindestens probieren und kennenlernen, bevor man wirklich effektiv an den Stellschrauben drehen kann. Denn es gibt immer auch noch andere mögliche Gründe, etwa überlagertes Fotopapier, nicht mehr frischer Entwickler, Verschleierungen usw. Je mehr man also Praxis sammelt mit einer Methode, desto klarer kristallisieren sich Fehler und Erfolge heraus.

Ok. Hier nochmals ein paar Informationen, die mich auf diese Annahme, dass die Negative etwas knackiger sein könnten bringt:

 

Als Motive hatte ich da schon Bilder mit Kontrasten genommen. Dass das Bild eines Trüben Tages auch auf dem negativ/Abzug eher trüb ist, ist soweit klar und ja auch wünschenswert.

Maßgabe als Vergleich war hier eher, dass ich beim verarbeiten von nicht von mir entwickelten Negatien am Vergrößerer mit Singlegrade Papier normaler Gradiation auch Bilder bekommen hatte, die nach normaler Gradiation aussahen. Die selbstentwickelten Bilder sahen nun eben im Gesamten Schnitt weicher aus.

Multigrade ist langfristig mein Ziel und ich habe auch schon Versuche mit (überlagertem) Ilford Multigrade Papier vom Vorbesitzer gemacht, was ganz passable Ergebnisse mit sich brachte. Auch vom Vergrößerer her bin ich super auf Multigrade eingestellt. Es ist ein Kaiser mit Multigrade Filderkopf.

Für den Vergrößerungs Anfang hatte ich mir aber ersmal Singlegrade material besorgt, um nicht noch eine Schraube mehr zum drehen zu haben. Ich wollte erstmal für singlegrade einigermaßen ein gefühl entwickeln, bevor ich dann mit Multigrade anfange.

Es geht mir ja im Grundsatz jetzt auch nicht um das problem, dass mir meine Abzüge nicht gefallen. Da könnte ich ja bei Multigrade härter filtern oder ein härteres Papier wählen.

Es geht mir da eher darum, die Negative zuerst mal möglichst nahe am optimum zu entwickeln. Im Moment beurteile ich meinen Status eher in die Richtung: Schon ganz tauglich, aber etwas feintuning kann nicht schaden.

 

Gruß Christian
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-11-2016, 09:55 AM von Commodore Man.)
Dann würde ich verlängerte Entwicklungszeiten probieren, siehe oben. Abgesehen davon: Es gibt ja nicht ohne Grund Kontraststeuerung und verschiedene Papierhärten. Dort zu korrigieren oder besser: zu justieren hat also nichts mit falsch oder nicht optimal entwickelten Negativen zu tun. Denn bei Kleinbild hat man fast immer das Phänomen, dass auf einem Filmstreifen eben verschiedene Kontraste vorhanden sind, weil man nicht wie beim Großformat jedes Bild einzeln angepasst entwickeln kann. Die Entwicklung zu verändern hat also nur dann Sinn, wenn auffällig viele Aufnahmen auf verschiedenen Negativstreifen/Filmen zu "flau" sind. Das sage ich deshalb, weil man mit zu viel Kontrast auch wertvolle Graustufen zerstören kann, und dann kann man nicht mehr nachbessern.

... ich finde es auch sinnvoller, zuerst an der "Papierschraube" zu drehen - das geht einfacher und ist du bekommst in erster Näherung fast immer ein brauchbares Positiv. Das hindert dich ja nicht, paralell dazu deinen Negativprozess trotzdem so weit zu optimieren, dass Du als Folge davon meist nur noch Gradation 2 oder 3 brauchst. Daneben kannst Du mit Variokontrast-Papier auch mal manuelles Splitgrade ausprobieren...

Gruß

Wolf
Mal sehen, wie sich die nächsen Negative in der Entwicklung so machen. Muss ja auch erstmal sehen, ob das ganze wirklich konstant etwas mehr crunch vertragen könnte.

Über den Film hinweg ist es auf jeden Fall bis auf wenige sehr Kontrastarme Bilder, die ich selbst durch eine Fehlbelichtung verschudet habe gleichmäßig etwas flau.

Noch sind es ja nur einige wenige Filme, die ich gemacht habe. sind ja gerade mal 4 Stück, die noch nicht mal alle der selbe Typ waren.

 

Gruß C-man




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