Hi Zusammen,
Habe gerade mit Mühe die Registrierung-Anti-Spam Frage beantworten können.
Letztens bin ich in einem 3D-Software Forum auf einen Analog Fotografie Thread gestossen und hab mich irgendwie verliebt in die Bilder und die Technik. Nun möchte ich mich selber in diese Welt der analog Fotografie begeben. Per Zufall hatte mein Onkel noch eine analoge Spiegelreflexkamera, die er nicht mehr braucht. Es ist eine Minolta Dynax 7. Dazu hat er mir noch ein Sigma Aspherical 28-300mm, ein Sigma 14mm f/2.8, ein Sigma Aspherical 28- 135mm und noch ein Makro 50mm f/2.8 AF Objektiv von Sigma gegeben. Ich denke das sollte für den Anfang mal reichen. Alt ist die Kamera zwar nicht aber ich hoffe sie wird mir eine Menge Freude bereiten.
Nun hab ich ein paar Fragen zur Fotoentwicklung. Wahrscheinlich werde ich mir noch einen Scanner zulegen, damit ich die Bilder dann digitaliesieren kann. Ist das Entwicken von S/W, jedoch vorwiegend Farbfotos, für einen Leihen wie mich realisierbar? Hab mich bereits ein wenig informiert über das Entwickeln von S/W Fotos, scheint ja weniger komplex zu sein als Farbfotos. Hab ihr das irgendwelche Tipps für Anfänger? Bin gerne bereit mich in das Thema zu vertiefen. Die Zeit sollte auch vorhanden sein.
Vielen Dank schonmal
Freundliche Grüsse
Fabian
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-02-2015, 11:26 AM von Dionysches Pferd.)
Willkommen in der schönen Welt der analogen Fotografie!
Da hast du ja wirklich schon mal eine gute Basisausrüstung von deinem Onkel bekommen! Damit solltest du, wie du schon sagst, für den Anfang auf jeden Fall mal damit auskommen. =)
Zur Filmentwicklung:
Einen Film selbst zu entwickeln ist im Grunde ganz einfach! Du benötigt kaum Platz, das Equipment und die nötigen Chemikalien sind wirklich leistbar und ein umfangreiches Fachwissen dafür benötigst du ebenso wenig. Also klar ist es für einen Leihen realisierbar! Es steckt wirklich viel weniger Hexerei dahinter, als man am Anfang vielleicht vermuten möchte. Klar, man kann auch bei der Filmentwicklung tief in die Materie eintauchen, aber ich denke das wird mit der Zeit von selbst kommen.
Für den Anfang reicht es wenn du dir eine kleine Entwicklungsdose mit ein, zwei Spulen kaufst. Ich verwende beispielsweise eine Filmdose von Kaiser. Ich glaube die dürfte ident mit der AP-Dose sein, die hier bei Fotoimpex angeboten wird. Da passen zwei Filme im Kleinbildformat hinein oder ein Film im Mittelformat. Des weiteren brauchst du noch einen Entwickler und einen Fixierer. Als Fixierer kannst du ruhig einen sehr billigen nehmen. Ich würde dir da den Adox Adofix Expressfixierer 1l empfehlen, aber auch jeder anderer Fixierer tuts. Beim Entwickler solltest du zu einem greifen, der für den Anfang gut in der Handhabung ist. Zum Beispiel Ilford DD-X. Er ist verhältnismäßig teuer, aber wirklich von sehr guter Qualität und ich finde ihn für einen Anfänger sehr gut geeignet. Der Tetenal Ultrafin T Plus ist ebenso ein Kandidat. Eine weitere kleine Sache brauchst du auch noch um Kalkflecken zu vermeiden. Entweder du kaufst dir ein Netzmittel oder ganz einfach entmineralisiertes Wasser (oft fälschlicherweise auch als destilliertes Wasser deklariert) aus dem Baumarkt.
Ansonsten wird noch benötigt:
Ein absolut(!) dunkler Raum wo du den Film in die Spule spulen kannst. Das kann beispielsweise das Badezimmer, das WC oder eine Abstellkammer sein. Ganz egal. Wichtig ist, dass wirklich kein Licht irgendwo durchkommt. Sprich SChlüsselloch abkleben und irgendeine Decke oder ähnliches beim Türspalt hinlegen. Solltest du keinen Raum haben ohne Fenster, musst du wohl oder übel das Fenster mit lichtdichten Material abkleben. Billig, sehr lichtdicht und leicht zu bekommen sind beispielsweise schwarze Bauschuttsäcke! Irgendwas um den Film aufzuhängen brauchst du natürlich auch noch. Entweder du kaufst dir Filmklammern oder nimmst einfach irgendwelche Gluppen. Irgendeine Leine, Schnur oder ähnliches um dort den Film mit den Klammern aufzuhängen brauchst du natürlich auch noch. Was auch nicht schaden kann, ist natürlich ein Thermometer. Das wars eigentlich. Mehr brauchst du nicht. Das ganze wird vermutlich keine 70€ kosten.
Hast du alles, kannst du eigentlich schon loslegen.
Farbnegative zu entwickeln ist etwas komplexer, stimmt, aber auch das ist eigentlich nicht wirklich schwierig. Der große Unterschied zur SW-Entwicklung ist, dass die Farbentwicklung ein genormter Prozess ist, das sogenannte C-41 Verfahren. Gibt es für Schwarzweißfilme eine Fülle von unterschiedlichen Entwicklern mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften und Entwicklungszeiten, unterschiedliche Entwicklungsmethoden usw. gibt es bei Farbnegativen eben nur dieses eine. Eigentlich ist es dadurch auch etwas langweiliger, weil man eben viel weniger Möglichkeiten hat. Die Unterschied bei der Verarbeitung besteht vorallem darin, dass die Entwicklung im Normalfall bei höheren Temperaturen durchgeführt wird und diese auch recht genau eingehalten werden muss. Du benötigst also ein Wasserbad und ein Thermometer um die Chemikalien auf die benötigte Temperatur zu bringen und dort auch zu halten. Im Normprozess beträgt die Temperatur der Chemikalien genau 38 Grad. Es ist aber auch möglich bei niedrigeren Temperaturen zu entwickeln. Tetenal bietet ein Entwicklungsset an welches für die Heimentwicklung ausgelegt ist. Die Entwicklungszeiten sind dort sowohl für 38 Grad als auch für 30 Grad angegeben. Bei 30 Grad dauert zwar die Entwicklung um einiges länger, aber es ist auch fehlerunanfälliger, da die Entwicklungszeit und die Grade nicht mehr sooo genau eingehalten werden müssen. Das Tetenalkit ist eigentlich sogar ein etwas vereinfachter C-41 Prozess da Bleichbad und Fixierbad in einem sind. Du hast also nicht mal mehr Verarbeitungsschritte als bei SW auch.
Für den Anfang würde ich aber auf jeden Fall mal empfehlen mit der Verarbeitung von SW-Film zu beginnen.
Hallo Fabian,
Farbfilme würde ich zu DM oder Rossmann schaffen, für den Preis lohnt kein Aufwand mehr - es sei denn Du stehst auf Filme entwickeln.
SW, meine Empfehlung: frisches Material, EINEN Film mit klassischem Korn und EINEN Entwickler, am besten einen einfachen Standardentwickler.
Als Film Kodak Tri-X oder Ilford HP5, beide ISO 400. Bei Bedarf einfach mit einem Gelb/Orangefilter vor dem Objektiv die Empfindlichkeit heruntersetzen.
Als Entwickler Kodak D76. Mit dieser Kombination haben schon 1000e vor Dir angefangen und so einen einfachen Einstieg in die Welt der analogen SW-Fotografie gefunden. Und ganz wichtig: bleib erst einmal bei EINER Film/Entwickler Kombination! So lernst Du schnell Dein Material kennen.
Meide: älteres Material und 'Spezialentwickler und Filme', welche Wunder versprechen.
Geh lieber fotografieren, als Dich um Dichtekurven und Zonensysteme zu kümmern. Belichte und entwickle nach Vorschrift, das passt für den Anfang.
Viel Erfolg
Dirk
´Schwarzweiss ist Farbe genug.´ B.Klemm
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-02-2015, 06:54 PM von pittyman.)
Hallo,
Das meiste ist gesagt, ich mchte noch hinzufügen wenn du ne gebrauchte Gepedose kriegst schlag zu denn die ist in der Bedienung fast Narrensicher, wenn du keine kriegst auch kein Beinbruch nimm fürs erste irgend eine, und besorg dir ein paar abgelaufene Filme ob Sw oder farbe oder Dia iat egal, denn die sind nicht zum Fotografieren gedacht, sondern zur Trockenübung Film in die Entwicklungsspirale einlfädeln, und da kannst du ruhig im Hellen anfangen und die Filme mehrfach verwenden, wenn es auch im Trockenen sizt dann kannst du deinen ersten selbstbelichteden Film selbst entwickeln.
Gruß Achim
Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank, dass ihr euch Zeit genommen habt für mich. Da muss ich wohl noch ein paar Sachen kaufen gehen. Mein Onkel besitzt zudem noch eine Drogerie, da werd ich wohl keine grossen Schwierigkeiten haben, die Zutaten zu besorgen und sonst gibt es ja noch dieses Internet. Dann werd ich einfach mal loslegen. Übung macht ja bekanntlich den Meister. Hab übrigens noch uralte Mittelformatkameras bei meinem Onkel entdeckt. Ich glaube der hat ziemlich viele Schätze in seinem Keller. Ich bleib aber lieber noch bei der eher Anfängerfreundlichen Dynax 7.
Freundliche Grüsse
Fabian
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-02-2015, 07:10 PM von Dionysches Pferd.)
Ich weiß natürlich nicht welche Waren dein Onkel in der Drogerie führt, aber heutzutage wirst du eher Schwierigkeiten haben das Nötigste für eine Filmentwicklung in einer Drogerie zu finden. Es sei denn du möchtest mit Kaffee (ja es geht wirklich!) entwickeln, aber für einen Anfänger wäre das denke ich doch etwas zu speziell. Ein Fixierer würde dir dann außerdem immer noch fehlen. Fotochemie findet man, wenn überhaupt, in speziellen Fotogeschäften. Ich denke, dass man in heutigen Tagen da auch nur mehr in Großstädten sein Glück hat. Bei mir in Wien gibt es solche Geschäfte noch. Wenn ich schnell mal was brauche ist sehr praktisch einfach in den Laden gehen zu können. Im Normalfall beziehe ich meine Sachen aber auch über den Versandhandel, da es einfach billiger ist und die Auswahl größer.
Noch ein paar Worte zum Thema Scannen:
Beim Scanner kommt es ganz darauf an wie viel du ausgeben möchtest und wie gut die Qualität sein soll. Billige Kleinbildfilmscanner, die eigentlich den Namen nicht verdienen, da sie das Bild nicht scannen sondern abfotografieren, bekommst du schon so um die 50€. Wenn du nur schnell mal was im Internet herzeigen möchtest und die Qualität nicht das Hauptkriterium ist, wird ein solcher Scanner ausreichend sein. Bei den wirklichen Filmscannern geht es dann so bei etwa 200€ los. Nach oben hin sind die Preise fast praktisch offen. Du kannst dir auch einen Scanner von Hasselblad kaufen der mehr als 10.000€ kostet.
Hallo Fabian,
Gür die 200 minimum für nen Scanner kriegst du in der Bucht auf jedenfall ein komplettlabor zum Vergrößern, mit viel Glück auch billiger, wenn schon Analog (ich hasse dieses Wort) warum nicht die ganze Arbeitskette durchprobieren,wenns nix ist beim Wiederverkauf müsste das selbe Geld +/- wieder reinkommen das reicht für die Anzhlung für nen Scanner.
Gruß Achim
Wie bereits hier geschrieben, würde ich zunächst ganz einfach anfangen. Lege dir ein Startset von Impex zu ( www.fotoimpex.de/shop/analog-startsets) und einen TriX oder HP5. Eine kleine DuKa fürs Bad kostet nicht die Welt.
Bei Farbe wird es jedoch schwieriger. Suche dir hier lieber ein Labor deines Vertrauens oder guck hier einmal: www.meinfilmlab.de
Hallo Pferd
Lass das Geld für 'nen Scanner stecken.
Meine Erfahrung (und es ist mein Job): Scannerauflösung der normalen Klasse zu grob. Außerdem 'ne Menge Dreck/ Staub. Da wird Nachbearbeitung nötig.
Nimm anstatt ne 8 Megapixel ( oder mehr) Digitalkamera und fotofiere sie ab. Auflösung bis A3 gut, kein Staub/ Dreck und gute Ergebnisse was die Farbe angeht.
Viel Spaß und mach dich nicht verrückt.
Wenn die Temperaturen stimmen geht's meistens gut.
:-)
...Farbe rein analog - also sprich von der C41-Entwicklung bis zum RA-4-Positiv lohnt sich m.E. nicht - zumindest nicht für einen Neuling... Da ist spätestens bei der Filterung des Negativs Frust angesagt... Lieber sich zuerst einmal auf den sw-Prozess konzentrieren und Farbe weiterhin entweder digital oder beim Großlabor machen (lassen)...
GruÃ
Wolf
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