Haltbarkeit A49/Atomal verl?gern

5 Replies, 10212 Views

<p class="">Vorweg: Ich setze meine Entwickler immer mit abgekochtem a.d an und verteile sie dann auf vollgefüllte, luftdichte PET-Flaschen entsprechender Größe, so dass jeweils ein Aliquot für einen Entwicklungsdurchgang reicht (keine Teilentnahmen). Für z.B. C41-Entwickler lässt sich damit - bei Raumtemparatur und dunkler Lagerung - eine praktisch „ewige“ (> 1 Jahr) Haltbarkeit erreichen. Ein Sorgenkind war allerdings immer der A49/Atomal, weil selbst unter diesen, für Heimlaborverhältnisse fast „optimalen“ Voraussetzungen die Entwicklungsergebnisse schon nach wenigen Wochen unvorhersehbar wurden - manchmal ging es, manchmal kam es zu deutlicher Unterentwicklung. Auffällig war dabei auch, dass schon nach recht kurzer Zeit in den Flaschen ein gelartiger Bodensatz sichtbar wurde, was auf Bakterienwuchs hinwies.

<p class=""> 

<p class="">Ich habe nun Folgendes versucht: in jede Flasche mit Entwickler habe ich ein ca. 1cm langes Stück von einem belichteten und entwickelten (geschwärzten) Filmanfang gelegt. Der Gedanke dahinter war, dass A49/Atomal (v.a. bei entsprechender Abfüllung) offenbar nicht primär an Oxidation „stirbt“, sondern empfindlich auf bakteriellen Abbau reagiert. Der Filmschnipsel sollte nun für eine gewisse Konzentration an Silberionen sorgen, die bekanntlich antibakteriell wirken.

<p class=""> 

<p class="">Nachdem ich in den letzten Monaten sowieso kaum zum Entwickeln gekommen bin, sind die so präparierten Flaschen immerhin über ein Jahr herumgestanden. Gestern habe ich den Entwickler erstmals verwendet („Schleim“ war übrigens keiner zu sehen), und das Ergebnis war (bei 1:1 Verdünnung) ein tadellos entwickelter CHS100-II. Ich möchte jetzt nicht so weit gehen und behaupten, dass der Entwickler noch zu 100% aktiv war; dazu fehlt der unmittelbare Vergleich mit frischem Ansatz. Aber bezogen auf meine bisherigen Erfahrungen ist das ein sehr gutes Resultat. Wenigstens brauche ich mir in Zukunft keine Gedanken mehr bei 1-2 Monate altem A49 zu machen.

<p class=""> 

<p class="">Noch ein Tip: ich habe die (wiederverwendeten) Flaschen vor der Neubefüllung gründlich mit Haushalts-Chlorreiniger gespült. Damit sollte verhindert werden, dass bereits adaptierte Bakterien (sozusagen spezialisierte A49-Fresser) zwischen den Ansätzen weiterverschleppt werden.

<p class=""> 

<p class="">Nebenbei: Bei der Entwicklung im Tieftank kommt es durch die dauerhafte Verwendung natürlich automatisch zu einer „Konservierung“ durch gelöstes Filmsilber.

<p class=""> 

<p class="">Wir Hobbyisten „leiden“ ja manchmal unter zu geringem Durchsatz; vielleicht kann dieser Tip dem einen oder anderen bei der Verwendung von A49 (der zwar kein perfekter, in manchen Kombinationen aber doch einmaliger Entwickler ist) hilfreich sein.

<p class=""> 

<p class="">G.

<p class=""> 

 

...ich lagere meine Entwickler grundsätzlich in Apo-Norm Glasflaschen. Damit hält die A49-Stammlösung locker ein Jahr durch. Allerdings benutze ich Entwickler mit Stammlösung grundsätzlich mit entsprechender Verdünnung als Einmalentwickler.

Gruß

Wolf
Ich würde auch eher auf das Chlor wetten als auf den Filmschnipsel. 

Mein letzter A49 war auch in PET Flaschen (Chemikalienflaschen, sauber) und stammte aus dem März. Zuletzt verwendet hatte ich ihn im Dezember.

Irgendwas war vielleicht in deinen PET Flaschen. War da vorher Fruchtsaft drin?

 

Viele Grüße,

 

Mirko
Die Behandlung der Flaschen mit dem Chlorreiniger spielt sicher eine Rolle. Die Flaschen wurden bei mir z.T. mehrfach verwendet, was natürlich die Gefahr eines "Weiterverschleppens" begünstigt. Wenn da sich erst mal Bakterien festgesetzt haben, die laugenresistent sind und die Entwicklersubstanz verstoffwechseln können, ist natürlich mit den nachfolgenden Ansätzen sehr rasch "Sense". Und nachdem mir irgendwann klar geworden war, dass der Bakterienbefall offensichtlich der Hauptfaktor der (fallweise) sehr geringen Lebensdauer vom A49 bei mir war, wollte ich das Problem zur Sicherheit von beiden Seiten angehen: erstens durch Verhinderung bzw. Verminderung der Anfangsinfektion, und zweitens durch Hemmung des möglichen Bakterienwachstums; Silberionen sind dabei schon in kleinsten Konzentrationen sehr wirksam (Kupfermünzen im Wasserbad wären ein paralleles Beispiel). Der Schnipsel gibt etwas mehr Sicherheit und ist zudem so wenig Aufwand, dass er ggf. unter "nützt's nicht, schadet's nichts" fällt.

Was jetzt der hauptsächliche Faktor ist, kann ich natürlich nicht abschliessend beurteilen.

Wesentlich für mich ist, dass ich einen Entwickler, der für mich z.B. für den Rollei 80s der einzige wirklich funktionierende Entwickler ist, jetzt wieder ohne Bedenken verwenden kann.

 

Grüße

Georg
Ich habe gerade mit Interesse diesen Thread gelesen. Ich verwende Atomal auch sehr gerne und habe manchmal das Problem, dass ich einen Ansatz nicht innerhalb von ein paar Wochen aufbrauche.

Vor kurzem habe ich einen Bericht gesehen, in dem es um Wasserfilter-Systeme ging. Darin wurde gesagt, dass manche Wasserfilter geringe Megen Silber-Ionen an das Wasser abgeben, um das Wachstum von Keimen zu verhindern. Vermutlich könnte man sich das auch für Atomal zunutze machen - indem man gefiltertes Wasser für den Ansatz verwendet. Ob die Konzentration an Silber ausreicht ist natürlich eine andere Frage, immerhin muss diese ja so gering sein, dass sie keinerlei gesundheitliche Auswirkung hat.

Hallo zusammen,

 

ich benutze auch A49 Entwickler in 1+1, aber nur für die Überwachungs- und Luftbildfilme (also im Prinzip auch der RR80S). A49 ist wirklich einer der wenigen Entwickler der diese Filmtypen vernünftig ohne heftige Dichtezunahme ab Zone 7 entwickelt...

 

Mein A49 landet mit destiliertem Wasser angesetzt, in randvoll gefüllten Aponorm-Flaschen @ 250ml, die ich vorher auch mit einem Schluck dest. Wasser ausgespült habe.

Nach einer Teilentnahme Entwickler, einen Pups Feuerzeuggas in die Flasche.

A49 hält bei mir mindestens 6 Monate. Habe auch mal eine Flasche genutzt, die schon 14 Monate auf dem Buckel hatte (Randvoll gefüllt, bei ca. 16°C dunkel gelagert) Funktionierte noch, aber ich erreichte keine vernünftigen Dichten mehr.

 

Genauso verfahre ich mit Xtol. Der hält so mindestens12 Monate durch. (Aktueller Ansatz: Oktober 2013)

 

"Verfault" ist mir bis jetzt kein A49 oder Xtol  :rolleyes:  

 

LG Oliver

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-01-2015, 05:17 PM von Olivinyl.)



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste

Theme Selector