Nova Prozessor

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Hallo Heinrich,

 

bei meinem Prozessor hat jede Chemiekammer einen Ablaufhahn, der an der Front, unten angebracht ist. Ich habe hier jeweils einen Schlauch angebracht (kleine, dünne wie er bei Aquarienpumpen benutzt wird). Alle drei Schläuche werden in einen Auffangkanister geführt, Dies ist die einfachste Methode um verbrauchte Chemie zu entleeren. Kannst natürlich auch einen Eimer o.ä. beim Entleeren darunter halten.  Der aktuelle Prozessor sollte diese Hähne auch haben.

Den Wasserbadmanteltank, ich weiß nicht, ob der aktuelle Prozessor so etwas noch hat, habe ich in den zwanzig Jahren der Nutzung nie geleert,sondern nur darauf geachtet, dass der Wasserstand die richtige Menge aufweist. Übrigens, der Prozessor ist eigentlich dafür gedacht einen festen Dauerstandplatz zu bekommen, zum hin und her transportieren ist er zu schwer (wenn er gefüllt ist) und ihn stets nach jeder Arbeitssitzung zu entleeren, dafür ist er eigentlich auch nicht gedacht; - wäre viel zu aufwendig!

 

... und tschüss

Sieh´es mal so:

Du wirst geboren und die Welt erscheint.

Du stirbst und die Welt verschwindet.

Das ist alles.



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Hallo,

 

die Platzersparnis kann ich ja durchaus noch verstehen. Dennoch stehen dem Nova für s/w auch deutliche Nachteile gegenüber, die für mich das Gerät angesichts des Preises obsolet erscheinen lassen. Für RA-4 im kleinen Rahmen ist das was anderes.

 

Die Nachteile für s/w:

 

- hängende Entwicklung ohne nennenswerte Bewegungsmöglichkeit des Papiers (oder Verwirbelung der Chemie) führt zu ungleichmäßigen Entwicklungsergebnissen (proportional zur Größe des Abzuges, bei kleinen Abzügen und geringen Qualitätsansprüchen kann man das ggf. tolerieren).

 

- ich bezweifle, daß man Entwickler über Monate in bereits benutztem (geimpften) Zustand auch unter mehr oder weniger Luftabschluß noch benutzen sollte ... :) Zudem kann ich das mit jeweils einem passenden Stück PVC Platte bei Schalen ebenfalls realisieren. Das Argument an sich zieht also nicht, lediglich der damit gewonnene Platz, wenn man ohnehin wenig Laborplatz zur Verfügung hat (da gibt es aber auch preisgünstige Lösungen von ... ich glaube ... JOBO). Und wenn die Chemie ausgelutscht ist, dann ist sie ausgelutscht und das passiert recht zügig, wenn man mal 30 oder 40 Abzüge 18x24 durchzieht (bei größeren Formaten sogar schneller). Chemie ist ein Pfennigartikel und sollte zur Erzielung maximaler Qualität auch entsprechend regeneriert oder gar neu angesetzt werden.

 

- Eine Temperierung für s/w halte ich für ziemlich überflüssig. Ich habe im Labor (Raum in der Wohnung, Dachgeschoß) weder hochsommerliche Raumtemperaturen über 24° C noch arktische Temperaturen unter 18° C, egal bei welcher Jahreszeit. Bei angesetzten 20° C Wassertemperatur bleibt diese auch weitestgehend über Stunden oder gar Tage konstant bei diesen Raumtemperaturen. Zumindest sollte man sein Labor eh nicht auf dem unisolierten Dachboden oder in einer Holzhütte im Garten betreiben. :)

 

- Verschleppung: also ich verschleppe auch bei Schalen keine zig Milliliter z.B. Entwickler ins Stoppbad, usw. Bei PE-Papier eh sehr wenig und bei Baryt lässt es sich schon dadurch auch mit dem Abstreifer beim Nova nicht vermeiden, weil die meiste Chemie im Papierfilz sitzt. Und genau da wird es schon schwierig aufgrund der eingeschränkten oder nicht vorhandenen Möglichkeit, das (Baryt)Papier im Nova richtig zu bewegen. 

 

- Ich kann den Entwicklungsprozess nicht visuell kontrollieren.

 

- Ggf. besteht bei großen Formaten und senkrechtem Tank immer die Gefahr der ungleichmäßigen Entwicklung durch zu langsames Eintauchen der Bilder. In der Schale lege ich es flächig in den Entwickler, so daß das ganze Bild unmittelbar benetzt wird und kann es bzw die Schale leicht bewegen für gleichmäßige Ergebnisse und reproduzierbare Kontraste.

 

- Für eine Zweibad-Entwicklung oder 2 Schalen Fixierung brauche ich doch wieder eine Schale. Und wenn man so viele schöne Barytpapier anführt als Untermalung der eigenen Verarbeitungserfahrungen, dann sollte man doch zumindest auch hinsichtlich der maximal erzielbaren Bildqualität kritischer im Vergleich sein und auch solche Feinheiten benennen können.

 

Jetzt kommt meine Kompetenzkeule: in seit nunmehr 25 Jahren Laborerfahrung (auch als Fachlaborant), wird dem oft unkundigen Interessierten für viel Geld etwas angeboten, was er überhaupt nicht braucht und seine Ergebnisse qualitativ überhaupt nicht verbessern kann ... eher im Gegenteil.

 

Für mich liegen die Vorteile vom Trimate in:

 

1. wenig Stellfläche

2. einfache Drei-Bad-Verarbeitung für PE-Papiere

3. Möglichkeit der RA-4 Colorverarbeitung für das Hobbylabor - und genau da liegt der wesentliche Vorteil des Trimate!

 

Für RA-4 Color ein interessantes Gerät (dank Thermostat), wenn man nicht basteln möchte ... für s/w Barytverarbeitung absoluter Flop! Für s/w PE sicher eine Möglichkeit, wenn man wenig Platz hat - unter Berücksichtigung der Einschränkungen durch das Gerät.

 

Das Geld würde ich in vernünftiges Papier, Chemie und ggf. ein ordentliches Vergrößerungsobjektiv und/oder Kornsucher investieren. Da hat man sicher mehr und von.

 

cu ...

Dirk

Hallo Dirk,

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;"> 

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;">ich werde nur noch einmal etwas zum Nova schreiben, denn solch eine Diskussion, wie sie sich hier anbahnt ist eigentlich überflüssig. Wenn du einen Nova nicht möchtest, wenn du ihn für zu teuer und überflüssig empfindest, gut, ist deine Sache. Deine Argumentationen sind jedoch eher allgemein, theoretisch und haben wenig mit meiner berichteten praktischen Erfahrung zu tun. 

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;"> 

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;">- Hängende Entwicklung führt nicht zwangsweise und generell zu unregelmässiger Entwicklung, sondern u.U. nur dann, wenn ich nicht bewegen würde !  Der Bewegungsspielraum bei meinem Nova ( dies wird sicherlich auch für kleinere Modelle mit entsprechendem Papier zutreffen) reicht für exakt entwickelte 40x50 Abzüge und erst recht für kleinere Formate aus.  

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;">Das Durchrühren der Chemie vor einer Arbeitssitzung ist, wie ich bereits erwähnt habe, selbstverständlich und reicht vollkommen aus um eine gleichmässige Verteilung zu erlangen. 

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;"> 

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;">- Alle von mir angefertigten Abzüge lassen sich exakt wiederholen, ohne Abweichung in Kontrast, Gleichmässigkeit oder Tonwerten.

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;">Eine Temperierung für s/w ist aus diesen v.g. Grund daher sogar sinnvoll. Wenn ich ein bestimmtes Papier mit einem bestimmten Entwickler, bei einer bestimmten, konstanten Temperatur <b>eingetestet</b> habe und wenn meine Negative korrekt belichtet, entwickelt und im Vergrößerer entsprechend belichtet wurden, dann steht die Zeit für die Entwicklung im Prozessor für diese Kombination generell fest, dann muss ich nicht auf Sicht arbeiten! Das ist eine praktisch erfahrbare Tatsache die neben mir schon unzählige Fotografen erfahren haben und bestätigen können. Übrigens gelingt es vielen Fotografen nicht im „Dunkelkammerlicht“ (zB Rotlicht) eine exakte visuelle, wiederholbare Beurteilung des Entwicklungsvorgang/Bildaufbaus/ Bildabschlusses festzustellen (habe selbst einige Fotografen getroffen).

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;">In der Negativentwicklung wird auch nicht nach Sicht gearbeitet (könnte man aber auch), sondern nach einem festgelegten Ablauf für eine bestimmte Film, Entwickler, Zeit Kombination, die du irgendwann einmal festgestellt hast und die du dann unter diesen Bedingungen auch exakt wiederholen kannst, um dementsprechend qualitative  Negative zu erhalten! 

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;"> 

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;">- Wenn eine Chemie ausgelutscht ist, wird und muss sie natürlich ersetzt werden. Aber diese Tatsache gilt generell und hat mehr mit dem Bilddurchsatz zu tun. Im Nova hält sich Chemie generell sehr lange, länger als in einer Schale.

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;">Im übrigen habe ich nicht von Monaten gesprochen, sondern von 3 bis 6 Wochen bezogen auf zwei von mir primär benutzte Entwickler, nämlich Calbes  N113 (der generell eine gute Standfestigkeit hat) und LPD-Ethol, dessen Standfestigkeit sogar noch besser ist und ich habe konkret von ganz bestimmten, besonders schweren Barytpapieren gesprochen, die trotz ihres Gewichts ohne Beschädigung gehandhabt wurden. Tatsache ist jedoch, das trifft zu, der Trimate wurde ursprünglich für PE Papiere entwickelt.

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;"> 

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;">Das man mit einem Nova jedoch qualitativ hochwertige Baryt - Abzüge herstellen kann, belegt auch die Tatsache, dass sich meine Fotos verkaufen, in Ausstellungen präsent waren und ich auch davon lebe. Im übrigen, da ich seit über vierzig Jahren mit praktischer Fotografie beschäftigt bin (soll nichts beweisen , ist aber eine Tatsache die praktische Erfahrung produziert) würde ich sagen, ich weiß wovon ich spreche und so manche Theorie wird von praktischer Tätigkeit überflügelt.

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;"> 

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;">Übrigens, ich war einer der ersten der Heilands Splitgrade einsetzte und auch jemand der sehr früh im Laufe seiner  fotografischen Tätigkeit auf Jobo und die Rotationsentwicklung umgestiegen ist. Was glaubst du wohl Dirk, was man mir seinerzeit so alles prophezeit hat bezüglich Negativ-, Bild- und sonstiger Qualitäts- und Arbeitsverluste, falls ich diese Geräte einsetzen würde? Richtig, man hat mir sehr viel Unheil vorher gesagt.

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;">Ich habe meine Entscheidungen jedoch bis heute nicht bereut und die Geräte sind aus meiner Arbeit nicht mehr wegzudenken    …… und sie haben keinesfalls zu einer Verschlechterung der Bildqualität und Bildproduktion geführt!

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;"> 

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;">Ich hoffe, Heinrich, kann aus diesem Geschreibe eine Grundlage für seine Entscheidung ziehen, denn etwas generell Falsches wurde ja von keinem von uns behauptet und ich bin sicherlich kein Verkaufsagent der Nova Gruppe  :) 

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;"> 

<p style="font-size:12px;font-family:Helvetica;">… und tschüss
Sieh´es mal so:

Du wirst geboren und die Welt erscheint.

Du stirbst und die Welt verschwindet.

Das ist alles.



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Hallo zusammen,

 

erst mal vielen Dank für eure Beiträge - die Vor-und Nachteile sind ja jetzt ausreichend diskutiert - abgesehen vom Geld  überwiegen sicherlich die Vorteile, die Chemie hält sich länger, man  kann bequem bei 25°C arbeiten (das geht dann alles etwas schneller), Baryt geht auch, man braucht weniger Stellfläche und man  kann auch mal eben 2-3 Bilder abziehen ohne gleich wieder im Anschluss die Fotoschalen spülen zu müssen. Das Geld ist noch ein Thema, aber bald ist Weihnachten und irgendwann habe ich auch wieder Geburtstag  ... und mein Finanzvorstand hat auch schon Verhandlungsbereitschaft signalisiert ;-).

 

Grüße

Heinrich




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