Analoge Vergr?erung vom Schwarzweiss Dia

6 Replies, 15499 Views

Hallo!

 

Wie erstellt man eigentlich Vergrößerungen vom Schwarzweiss Dia?

 

Umkehrpapier gibt es m. W. nicht mehr.

 

Funktioniert es mit einem Internegativ? Bei Vergrößerungen von Color Dias wurde das manchmal so gemacht, ist aber schon lange her.

 

Ich habe irgendwo etwas über die Umkehrentwicklung von gewöhnlichem Schwarzweisspapier gelesen. Das Verfahren erschien mir aber recht aufwändig.

 

Viele Grüsse!

Hallo Stefan,


bei Papierumkehrentwicklung könnte es vor allem ein Chemieproblem geben. Der effektivste Bleicher Kaliumdichromat steht ja auf dem "Krebsindex".

Geht es um möglichst viele Tonwerte, erreicht man die beste Qualität eh mit dem Zwischennegativ. Dieses so gross wählen wie es der Vergrösserer erlaubt. Möglichst niedrig emfindlichen Film verwenden, je nach Diakontrast muss der Film ggf. reichlicher belichtet und weicher entwickelt werden.


Gruß Wolfgang
Harman direct positive- mehr sog i ned.

 

Frank

Es gibt inzwischen einen Umkehrprozess für SW-Papiere. Ich habe ihn am letzten Sonntag auf dem fineartforum Paderborn bewundern können. Er ist einfach (3 Bäder) und kommt ohne Kaliumdichromat aus. Er soll demnächst auf den Markt kommen.

 

Viele Grüße

 

Renate

Kontakte Deine Negative auf orthochromatischen Film wie z.B. den, den unser Gastgeber vertreibt. Sollte (wenn Du das Herstellen digitaler Abzüge kategorisch ausschließt) der einfachste Weg sein. Entwickeln kannst Du so einen Film bei Rotlicht in der Schale, d.h. nach Sicht.

 

edit: auf Anregung von Wolfgg weise ich darauf hin, dass ein Film für besondere Einsatzzwecke natürlich auch in einem besonderen Entwickler verarbeitet werden möchte. POTA als eine Möglichkeit wurde bereits genannt. Wer nicht selbst ansetzen mag, kriegt ihn, mancherorts auch fertig, leider jedoch nicht bei Fotoimpex -- dort allerdings wird der Rollei RLC als Alternative genannt. Unter dem Schlagwort ›Weiche Welle‹ finden sich hier bei Interesse noch ein paar Hintergrundinfos: http://www.fotografie-in-schwarz-weiss.d...ckler.html
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11-10-2014, 02:29 PM von AntiLynd.)
Ja, AntiLynd, dann musst auch verraten, wie der Dokufilm entwickelt werden soll. Denn so ein S/W Dia hat ein Gamma um 1,5 und muss auf etwa 0,7 heruntergeklopft werden, damit es in vernünftiges Papier (spezial oder normal) passt. Der Dokufilm muss also auf ein Gamma knapp unter 0,5 gepresst werden.


Beim Agfaortho25 habe ich das einst tatsächlich mal geschafft, aber nur mit dem Pota-Entwickler (Selbstansatz aus Rohchemie). Für Experimentierfreudige die Daten von damals: 8 min bei 20°C und Kipp alle min ergab N-3 im Zonensystem, Film musste ca. 2 Blenden überbelichtet werden.


Daten des Pota: 10 g Natriumsulfit sicc und 0,6 g Phenidon in 420 ml Demi-Wasser lösen (Menge für schmale Jobo Dose). Phenidon löst sich schwer, deshalb länger rühren (manche helfen mit Diglykol nach, geht aber auch ohne). Entwickler reicht für 1x 135 oder 120.


Gruß Wolfgang
Mit dem Thema SW Dia befasse ich mich ja seit Jahren intensiv.

Das ist eine oft gestellte Frage: wie bekomme ich vom SW Dia gute Papierabzüge?

 

Die Antwort ist nicht einfach.

 

Generell: wer konventionelle SW Prints benötigt, der sollte auf Negativ Material belichten.

Alles andere ist mit Kompromissen verbunden.

Ob man diese Kompromisse eingeht (oder nicht) ist eine ganz persönliche Frage.

 

Ein Dia ist für die Projektion optimiert.

Wegen seines hohen Kontrastes vemittelt es auf der Leinwand eine Brillanz und Präsenz, die von keinem anderen Medium erreicht wird.

Gleichzeitig sorgt der hohe Kontrast für eine optimale Differenzierung von sehr feinen Details. Daraus resultiert der außergewöhnlichen Schärfeeindruck.

 

Beides zusammen macht die sehr hohe Qualität der SW Dias aus und deshalb sind sie so beliebt.

 

Diesen hohen Kontrast kann man aber ohne Verluste nicht auf das Fotopapier bringen.

(Das Problem ist ja Vielen vom Farbdia bekannt).

Entweder fressen die Lichter aus und die Schatten haben keine Zeichnung mehr-

oder der Kontrast wird so stark gebeugt, daß der brillante Eindruck verloren geht.

 

Einen allgemein empfehlenswerten Weg  vom SW Dia zum Papierbild kann es nicht geben.

Das hängt stark von einer Reihe von Faktoren ab. Man muß das für sich ausprobieren.

 

Das von Renate genannte Chemie-Kit zur Umkehrentwicklung habe ich 2014 auf der Photokina vorgestellt.

Beim 5.fineartforum in Paderborn habe ich in einen kurzen (improvisierten) Vortrag die Funktion der Umkehrchemie für Papier demonstriert.

 

Man kann damit ähnliche Ergebnisse wie mit dem Direkt-Positiv-Papier erwarten.

Der Vorteil ist, daß man grundsätzlich mit jedem Papier arbeiten kann. Man erhält immer direkt ein positives Ergebnis.

Die Chemie ist einfach und sicher im Gebrauch (und natürlich ohne das sehr giftige und verbotene Kaliumdichromat).

Die Chemie ist universell für Filme und Fotopapier zu verwenden.

Die Rezeptur leitet sich von meinem "Umkehrprozess nach Wehner" ab.

 

Leider kann ich im Moment nicht in der gebotenen Ausführlichkeit antworten, da ich für einige Zeit nicht zu Hause bin.

 

Wer Fragen zu dem Thema hat kann mich kontaktieren: klaus.wehner@web.de

Ich melde mich so schnell es mir möglich ist.

 

Herzliche Grüße

Klaus

 

 


 

 




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste

Theme Selector