graue Bilder - keine Kontraste

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Hallo,

 

ich bin neu hier und weiß daher nicht, ob das Thema schon einmal behandelt wurde.

 

Ich habe folgendes Problem:

 

Trotz einwandfrei entwickeltem Negativ werden die meisten meiner Bilder kontrastarm, grau in grau ohne weiß und richtige Schwärzen.

 

Ich hatte zunächst das grüne DUKA-Licht in Verdacht, doch es gibt auch immer wieder hervorragende Bilder.

Bilder mit extremen Kontrasten - Porträt vor weißem Hintergrund - werden mit Gradation 1 sehr gut.

 

Landschaftsaufnahmen oder Architektur bekommen kaum Kontraste.

 

Ich verwende folgende Materialien:

 

Film: Agfa APX 100 KB-Film

 

Papier: Work by tetenal Gradation 1-5 (bereits alle ausprobiert)

Entwickler: Tetenal Eukobrom - der Entwickler ist schon älteren Datums, hat aber trotzdem wie oben beschrieben teilweise sehr gute Ergebnisse geliefert - daher habe ich die Qualität ausgeschlossen.

Fixierer: Tetenal Superfix

 

Als nächstes wollte ich Ilford Multigrade ausprobieren, doch mit Filtern etc. ist das eine kostspielige Anschaffung und ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass es den gewünschten Erfolg bringt.

 

Das Bild im Anhang ist leider nur abfotografiert, daher nicht in der besten Qualität. Ich hoffe man erkennt dennoch was ich meine.

 

Ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen.

Moin,

 

grünes Dukalicht verwende ich niemals, wurde mir immer von abgeraten. Selbst orange ist mit manchen Papieren wg. Verschleierung nicht gut, z.B. Foma 131 mg classic.

Mit rot ist man imho auf der sicheren Seite.

 

Es wäre gut wenn du jemand mit einem Densitometer kennst, dann könnte man die Negative mal durchmessen und schauen ob die wirklich okay sind. ;)
Work sollte mit grün normalerweise zurechtkommen... Vielleicht kannst Du trotzdem mal einen Abzug bei Dunkelheit machen, dann kann man diesen Faktor ausschließen.

 

Wie alt ist das Papier? Die Papiere (vor allem die harten Gradationen) werden mit der Zeit weicher. Es kann also sein, dass das 1er Papier noch passt, die höheren Gradationen aber zu weich sind.

 

Wenn der Entwickler schon teilweise oxidiert ist, startet er zwar noch durch die Alkalität den Entwicklungsvorgang, kann aber nicht mehr ausentwickeln. Dann hätten wir wieder den gleichen Effekt: Sehr weich geht noch, härter aber nicht mehr. Hier solltest Du mal frischen probieren.

 

Was für einen Vergrößerer nutzt Du?

Vielen Dank für Eure Antworten.

 

Das mit der duka-Beleuchtung werde ich noch einmal testen um ganz sicher zu gehen.

 

Der Hinweis mit dem Alter des Papieres könnte unter anderem der Schlüssel sein. Das Papier hat inzwischen auch schon einige Jahre auf dem Buckel. Als mit Gradation 3 kein gutes Ergebnis kam habe ich bis 5 probiert und hatte den Eindruck, dass das Ergebnis eher schlechter als besser wird. Nur Gradation 1 brachte einigermaßen vernünftige Ergebnisse - was ja zu Deiner Beschreibung passen würde.

 

Ich habe jetzt erst einmal neuen Entwickler bestellt um auch diesen Faktor auszuschließen.

 

Ich gebe dann Mitte der Woche mein Ergebnis bekannt. ;)

 

Könnt Ihr mir bis dahin noch eine Empfehlung geben? Ich stehe gerade vor der Frage Multigrade oder Festgradation. Ich möchte nur abschätzen was sich in Bezug auf die Qualität mehr lohnt.

:spudnikwhat:

Zunächst fehlt dem Bild das volle schwarz. Entweder du hast zuwenig Licht gegeben, oder zu kurz entwickelt oder beides. Zunächst würde ich die sog. Standardbelichtungszeit für das Papier bestimmen: Das ist diejenige, für die der blanke Film gerade eben volle schwarz ergibt. Dazu einen Probestreifen mit blankem Film machen, gestuft in halben oder besser drittel Blenden. Unter diese Zeit darfst du nicht kommen, sonst hast du nirgends schwarz.
Diese Zeit als Startpunkt verwenden. Wenn das Bild dann insgesamt viel zu dunkel wird, musst du den Kontrast erhöhen. bei ordentlichen Negativen, frischem Entwickler und frischem Papier (und freilich passendem Dunkelkammerlicht) sollte das aber deutlich besser aussehen als in deinem Beispiel.

Ich halte im Paderborn zum fine art forum wieder meinen Workshop "Der Weg zum feinen Bild", wo ich all dies vorführe und erkläre.
Bleibt dran, am Sucher.



--Uwe
Zitat Alpha1983: Könnt Ihr mir bis dahin noch eine Empfehlung geben? Ich stehe gerade vor der Frage Multigrade oder Festgradation. Ich möchte nur abschätzen was sich in Bezug auf die Qualität mehr lohnt.



:spudnikwhat:


 

Festgradation wäre mir viel zu teuer, weil ich da mehrere Packungen von einer Größe mit unterschiedl. Härten vorrätig haben müßte.

Bei Multigrade kann man wesentlich mehr aus einem Print herausholen, z.B. durch gesplittete Belichtung (80%-90% mit mit weicherer Gradation und 10%-20% mit harter Gradation (5.5) belichten.

Noch mehr kann man dann noch mit Zweibadentw. rausholen (Erstes Bad harter u. langsamer Entw. - zweites Bad weicher u. schneller Entw.).

Den letzten Kick gibt dann die richtige Tonung, dadurch geht auch noch a weng.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24-08-2014, 02:30 PM von hubspe.)
Hallo, eine Zweibadentwicklung ist ja gerade bei Multikontrastpapier redundant, noch wäre dies eine Empfehlung für einen Anfänger. Hier gilt: frisches Material nutzen, um Fehlerquellen einzugrenzen. Grünes Licht ist hier bei Multikontrastpapier auch gewiss ungeeignet. Google mal nach "Schleiertest" oder ähnlich.
Gruß,

Thomas
Zitat:Hallo, eine Zweibadentwicklung ist ja gerade bei Multikontrastpapier redundant, noch wäre dies eine Empfehlung für einen Anfänger.
 

naja, das stimmt leider keinesfalls. Nutze seit jeher Multikontrastpapier und mit Splitbelichtung sowie dann Zweibadentwicklung hat es jeweils einen kleinen Schub Richtung besserer Print gegeben. Probiers mal aus. ;)

 

Es mag sein das es nix für Anfänger ist. Es sollte ja auch nur der weitere Weg etwas eingezeichnet werden. ;)
Zur Eingrenzung des Fehlers würde ich systematisch vorgehen:

 

1. nimm ein kleines Stück von Deinem Fotopapier entwickele und fixiere es unbelichtet nach Deiner üblichen Arbeitsweise (DuKa Licht nicht vergessen).

2. nimm ein kleines Stück von Deinem Fotopapier, belichte es maximal (einfach mit ans Tageslicht nehmen) und verarbeite es wie das andere Papier vorher.

 

Das erste Papier sollte rein weiß sein, das zweite Papier tief schwarz.

Abhängig vom Ausgang dieses Tests lässt sich der Fehler weiter eingrenzen.

 

Eine Fehlerquelle wurde noch nicht genannt: Fehlbelichtung des Negativs.

Denkbar ist auch die Kombination von mehreren Fehlern.

 

Generell würde ich bei Unsicherheiten zu frischem Material und einer roten DuKa Leuchte raten.

 

Ohne das Negativ und den Print wirklich gesehen zu haben ist es schwierig zu dem Problem zu äußern.

Sollte es Dir möglich sein das fineartforum zu besuchen, so würde sich das Problem wahrscheinlich rasch klären lassen.

Da würde ich Dir auch Uwes Woprkshop sehr ans Herz legen!

 

Mit dem oben genannten Test kommst Du erst einmal einen Schritt weiter.

 

Herzliche Grüße aus Paderborn

Klaus

Hallo Leute,

 

also zunächst mal vielen Dank für die vielen Ideen und Anregungen. Inzwischen habe ich auch etwas Klarheit.

Um die Frage der duka-Beleuchtung zu klären, grünes Licht und tetenal work stört sich ins keinster Weise. ;) 

 

Der Entwickler war zwar nicht der neueste, jedoch nicht zu alt. Der Übeltäter war wirklich das Papier. Mit neuem Papier bekomme ich das gewünschte schwarz und habe ausreichend Kontraste im Print!

 

Vielen dank!!

 

Viele Grüße aus Limburg




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