Diafilm: Fragen zu Haltbarkeit und Pullentwicklung

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Hallo,

 

zu Deiner ersten Frage:

Die Filme kannst Du sicher noch problemlos verwenden. 1-2 Jahre übers Garantiedatum hinaus sind selbst wenn die Filme nicht kühl gelagert wurden, sondern bei Zimmertemperatur, i.d.R. kein Problem.

Mir schenkte man beispielsweise einmal aus dem Nachlass eines verstorbenen Fotografen Provia 400X und Astia 100F, bei denen das Garantiedatum seit zwei Jahren abgelaufen war und die bei Zimmertemperatur gelagert wurden. Die Filme waren einwandfrei.

 

Zur zweiten Frage:

Überbelichtung und angepasste verkürzte Entwicklung (Pullen) führt auch beim Diafilm (in best. Grenzen) zu einer flacheren Gradationskurve, so dass höhere Kontrastumfänge bewältigt werden können.

Erfahrene Fotografen nutzen diese Technik seit Jahrzehnten.

Hier mal Beispiele (ein bißchen runterscrollen):

http://www.dia-spezial.de/html/dia-entwicklung.html

 

Eine weitere Möglichkeit ist die diffuse Vorbelichtung. Diese Technik kann dann auch mitten im Film nur ganz gezielt für einzelne Bilder angewendet werden (wenn es das Motiv erfordert), und erhöht den Kontrastumfang um eine Blendenstufe. Vorgehensweise wie bei SW-Film auch. Alles was man braucht ist eine Kamera mit Mehrfachbelichtungsmöglichkeit und eine einheitliche kleine Fläche für die diffuse Vorbelichtung, wie z.B. eine kleine Graukarte.

 

Eine hervorragende Möglichkeit bei sehr vielen Motiven, selbst größte Motivkontraste in den Griff zu bekommen, ist der Aufhellblitz. Moderne Blitztechnik hat hier sehr viel vereinfacht und ermöglicht mit nur sehr wenig Übung Aufnahmen, denen man dann den Blitzeinsatz überhaupt nicht mehr ansieht und die aussehen, als wären sie komplett nur mit vorhandenem Licht entstanden.

 

Und in der Landschaftsfotografie lassen sich auch öfter mit einem Polfilter die Kontraste etwas besser in den Griff bekommen (Himmel kann etwas 'abgedunkelt' werden).

Grau-Verlauffilter ist eine weitere Möglichkeit.

 

Aber wenn Du Dias machst,solltest Du neben der Scannerei (die immer auch einen signifikanten Qualitätsverlust bei der Detailwiedergabe bedeutet) auf jeden Fall auch mal das volle Potential des Mediums ausschöpfen:

- einmal per Betrachtung auf der Leuchtplatte mit einer sehr guten Dialupe (z.B. von Schneider oder Rodenstock)

- und dann natürlich in der Projektion (die Qualität der Diaprojektion ist unübertroffen; dagegen sieht ein (gescanntes) Bild auf dem Computermonitor einfach nur besch...eiden aus).

 

Hier findest Du sicher weitere hilfreiche Informationen und Anregungen:

http://www.aphog.de/wp-content/downloads...ositiv.pdf

 

http://www.aphog.de/?p=364

 

Beste Grüße,

Henning

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Diafilm: Fragen zu Haltbarkeit und Pullentwicklung - von Quinquaginta - 17-04-2014, 10:07 PM



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