Qualit?sunterschiede Fixierer

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Hallo zusammen,

 

aus gegebenem Anlass würde ich gerne mehr dazu wissen. Immer wieder ist es vorgekommen, dass ich Negative mit Massen von kleinen Punkten (weiß im Positiv) bekam. Nach Ausschluss aller anderen Möglichkeiten konnte ich einen billigen Noname-Fixer aus dem 3-Liter-Kanister als Verursacher ausmachen. Den kann ich für Filme nur noch als Einmal-Fixierer verwenden, dann geht es einigermaßen.

 

Adofix-Konzentrat  ist mir mal nach ca. 1 Jahr mit widerlichem Gestank und wolkigen Ausfällungen abgeranzt. Die Flasche war noch halbvoll. Gerade wird in einem anderen Forum über gleiche Probleme mit Adofix gesprochen und ich kenne 2 Personen persönlich, die ebenfalls kaputtes Adofix hatten. Aus meiner Sicht kann ich diesen Fixierer deswegen leider nicht empfehlen.

 

Ich hatte mal eine seit ca. 15 Jahren angebrochene Flasche Tetenal Superfix geschenkt bekommen, und nach Abfiltrieren von etwas Schwefelausfällung waren der Fixierer und die Ergebnisse einwandfrei. Zur Zeit nutze ich über 30 Jahre altes Agefix, das musste ich auch filtrieren, aber danach war es frisch wie am ersten Tag und es roch auch asttrein. Mit diesem Uralt-Agefix bekomme ich die saubersten Negative, die ich je hatte. Nein, das ist nicht übertrieben. Ausflecken war gestern! Ich bin erstaunt, wenn nicht entsetzt, dass Uralt-Fixierer so viel besser funktioniert als so mancher aktuelle. Gab es da mal irgendeine "geheime" und heute verbotene Substanz, ähnlich wie Cadmium bei Film und Papier? Hat sich also an den Rezepten im Laufe der Jahrzehnte etwas verändert? Bei aktuellem Papier ist es ja so ähnlich, nach 2 oder 3 Jahren fangen viele schon doll an zu schleiern, Uralt-Papier ist oft noch (fast) wie neu.

 

Nie hätte ich gedacht, dass so etwas banales wie ein Fixierer solche Probleme verursachen kann. Wenn wieder ein Fixierer-Kauf ansteht, werde ich garantiert nur einen bekannten Markenfixierer nehmen, aber welchen?

 

Gruß - Reinhold
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18-01-2014, 03:04 PM von grommi.)
Fixierer - gleich welchen Fabrikates - enthält entweder Natrium- oder Ammoniumthiosulfat. Die Wirkung auf Filme und Papiere sollte sich nicht unterscheiden. Ich glaube nicht an weiße Pünktchen mit der Ursache Fixierer. Wie soll das chemisch funktionieren? Könnten eher Luftbläschen sein.

 

Fixierer muss warm gelagert werden, um ein Zersetzen zu vermeiden.

Bleibt dran, am Sucher.



--Uwe
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18-01-2014, 04:41 PM von piu58.)
Mir ist eine halbvolle Flasche Superfix nach nichtmal einem Jahr "abgeranzt", passieren kann das wohl mit jedem Fixierer. Jetzt teste ich mal Adofix an...ist zumindest schön preiswert, wenn ich davon dann einen Rest wegschütten muss, ist es wenigstens nicht so ärgerlich.

 

Sicher, dass die weißen Punkte vom Fixierer kommen (dann wäre er wohl viel zu "stark"), und nicht der Filmträger oder das verwendete Wasser eine Rolle spielen?

Hallo Uwe, Luftbläschen sind das ganz sicher nicht, sondern scharfkantige, unregelmäßige, winzige Flecken. Ich vermute Verunreinigungen der eingesetzten Rohchemikalien, die mit dem gelösten überschüssigen Silber unlösliche Verbindungen eingehen und sich auf der Emulsion absetzen. Es wurde ja auch immer schlimmer, je mehr Filme in der Arbeitslösung entwickelt wurden. Bei Einmalverwendung waren es nur wenige Flecken.

 

 

PS: wie oben schon geschrieben habe ich alle(!) anderen möglichen Fehlerursachen ausgeschlossen. Das ging bis hin zur Verwendung von ausschließlich A. demin vom Entwickler-Ansatz bis zur Schlusswässererung. Wechsel zu Uralt-Agefix und alles ist schlagartig in Ordnung. Also, wenn das nicht aussagekräftig ist .....

 

PPS: dass der Fixierer der Schuldige ist, war ja auch keine Frage meinerseits, sondern eine Feststellung. Ich weiß aus etlichen Diskussionen, dass es häufig Probleme mit verunreinigten Negativen gibt und normalerweise denkt niemand an den Fixierer. Natürlich gibt es viele andere mögliche Fehlerquellen, aber auf den Fixierer kommt man erst mal nicht. Was hätte ich mir einen Haufen Arbeit und Frust sparen können .......

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19-01-2014, 09:25 AM von grommi.)
Hallo,

 

Luftbläschen werden im Positiv schwarz. Solche Ufos hatte ich auch schon mal in Filmen. Bei den hier gefundenen Punkten handelt es sich um kleine, runde gelbe Flecken, die auch in der Literatur als Goldspots bezeichnet werden. Diese Spots ergeben dann im Positiv weiße Flecken, die ziehmlich viel Arbeit beim Ausflecken bedeuten. Bei mir ist gerade ein solches Negativ aufgetaucht. Ich habe das Problem allerdings nur mit wenigen Filmen.

 

Bei den Flecken handelt es sich vermutlich um kolloidales Silber, dass durch Oxidation entsteht. Der Sauerstoff dazu kann aus der Schicht oder aus der Athmosphäre kommen. Ich habe mal solche Flecken mit Hilfe von Wasserstoffsuperoxid beschleunigt erzeugt. Ich werde mal versuchen, mit einem Massenspektrometer eine Analyse der Flecken zu machen.

 

Als Ursache vermute ich weniger den Fixierer, sondern mehr die Wässerung. Die Fixierer ähneln sich alle. Die Grundsubstanz ist heute ausschließlich Natrium- oder meistens Ammoniumthiosulfat. Alle anderen Substanzen sind Hilfsstoffe. Je nach pH-Wert und Zusatzstoffe, wird der Fixierer unterschiedlich schnell ausgewaschen. Die pH-Werte unterscheiden sich bei den Fixierern deutlich. Für das Auswaschen nehme ich mir viel Zeit und ich werde den Vorgang noch um Wash Aid und Sistan erweitern.

 

Ich habe bisher den A300 für Filme und Papier benutzt. Er funktionierte auch sehr gut, obwohl mit der Zeit  Schwefel ausflockt. Allerdings wurde das Rezept wohl immer wieder geändert, ohne dass die Beschriftung der Tüte geändert wurde. Für Papier werde ich ihn nicht mehr verwenden, da er inzwischen gefährlich stinkt. Wenn A300 frisch angesetzt ist, zerfällt ein Zusatzstoff ganz massiv und bildet Schwefeldioxid. In einem nicht zwangsbelüfteten Raum kann die Konzentration von Schwefeldioxid in der Luft gefährlich hoch werden. Da die Filme in der geschlossenen Dose fixiert werden, fällt das da nicht so auf.

 

 

Viele Grüße

 

Renate
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-01-2014, 11:28 AM von Renate.)
Hallo,

die klassische Rezeptur von A 300 (Agfa 300 bzw. Orwo A 300) enthält nur 200 g Natriumthiosulfat x 5 H20 und 20 g Natrium- (bzw. in einigen Literaturangaben auch Kalium-)metabisulfit Na2S2O5. Die Stabilität gegen Schwefelausscheidung kann noch durch Zugabe von 10 g Natriumsulfit sicc.verbessert werden. Ich habe mit diesem klassischen Natriumthiosulfatfixierer noch nie solche Zersetzungen gehabt, wie hier mit Flüssigkonzentraten auf Ammoniumthiosulfatbasis beschrieben.

Zitat:Hallo,

 

Luftbläschen werden im Positiv schwarz.
Liebe Renate,

 

solche im Entwickler, aber nicht solche im Fix. Dort bleibt unfixierter Film stehen, das wird eher hell.
Bleibt dran, am Sucher.



--Uwe
Bemerkenswert finde ich ja nach wie vor, dass 15 Jahre angebrochenes Tetenal Superfix super funktioniert hat, und jetzt über 30 Jahre altes Agefix mir die saubersten Negative aller Zeiten beschert.

Hallo,

 

ich habe das eher an Luftblasen in der Schicht, also genau genommen an Beschichtungsfehler, gedacht. Die kommen aber nur selten vor. Von Luftblasen im Fixierbad habe ich noch nie etwas gehört oder gesehen und ich kann sie mir auch nicht wirklich vorstellen. Ich habe noch nie beobachtet, dass Fixierbad beim Kippen schäumt. Aber selbst Entwickler, der beim Kippen schäumt, hinterlässt bei mir keine unentwicklelten Flecken. Ebensowenig habe ich beobachtet, dass mein Fixierbad irgendwann mal Gasblasen gebildet hat.

 

Die klassische Zusammensetzung von A300 wird schon lange nicht mehr im Original benutzt. Selbst im Shop des Gastgebers wird inzwischen eine andere Zusammensetzung angegeben. Der Übergang zum Ammoniumthiosulfat hat bereits vor einigen Jahren statt gefunden. Das Problem mit starken Ausdünstungen von Schwefeldioxid ist bei mir aber erst mit der neuen Charge aufgetaucht. Die älteren Chargen haben zwar auch etwas gestunken, aber das hielt sich in erträglichen Grenzen.

 

Die gelben Flecken, die ich bei einigen wenigen meiner Filme beobachte, entwickeln sich mit der Zeit (Monate bis Jahre). Sie sind also nicht direkt nach dem Trocknen sichtbar. Sie sind anscheinend nicht mit den von Grommi beobachteten Flecken vergleichbar. Aber die Beschreibung von Grommi ist leider auch sehr ungenau. Ein aussagekräfiges Bild der Fehler wäre hier sehr hilfreich. Die von Grommi beschriebenen Fixierer habe ich bisher nicht benutzt.

 

 

Renate
Hallo Renate,

 

schön dass du dich eingeschaltet hast. Also das mit den Punkten kann ich bestätigen. Ich hab mich letztens erst wieder darüber geärgert. Aber ich denke mal ich bin selbst schuld. Es kommt immer dann vor wenn der Ansatz zu lange steht. Also länger als 4 Wochen in der halb gefüllten Flasche, manchmal bin einfach zu bequem neuen anzusetzen. Kollodiales Silber wäre als Oxidationsprodukt durchaus denkbar. Bei mir war es auch kein NoNameProdukt sondern Hypam von Ilford.

 

Gruss Sven.




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