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Barytpapier im Hochschullabor verarbeiten...
#1
#2
> abgeraten, weil das zu kompliziert ist.

 

Es ist nicht kompliziert, sondern aufwendig.

- Es muss lange gewässert werden.

- Trocknen ohne Wellen ist bei großen Formaten eine Wissenschaft für sich.

 

Zum Trocknen: Ich habe alles probiert: Trockenpresse (nur für kleine Formate geeignet), Nassklebeband (hinterlässt riesige Spannungen im Papier, die nru darauf warten, sich zu "entladen") und Trockenbuch http://www.fotoimpex.de/shop/fotolabor/d...x60cm.html . Letzteres funktioniert gut, die Bilder müssen aber vorgetrocknet werden und dürfen nur ganz leicht feucht hinein. Zwischen zwei Duka-Sitzungen muss das Trockenbuch Zeit haben, selbst wieder zu trockenen. Trockenbücher aller paar Jahre austauschen, da sich Fixierreste aufkonzentrieren.

Bleibt dran, am Sucher.



--Uwe
#3
Ich klebe meine Baryt-Bilder immer mit Nassklebeband auf. Dies gibt planes Fotopapier genau so, wie es aus dem Karton gekommen ist. Zum Thema günstiges Fotopapier: Das Foma-Barytpapier ist ein sehr gutes Papier. Ich habe es bisher nur mit (älterem) Ilford-Papier verglichen und hier hatte mir das Foma sogar noch etwas besser gefallen.

 

Zum Wässern: das Papier darf hierbei nicht "reglos" in stehendem Wasser liegen. Das Wasser sollte stets sukzessive erneuert werden und das Papier sollte sich hierbei immer etwas bewegen. So würde ich ca. 45 Min. wässern. Möchtest du dir hierfür selbst eine Wanne bauen, achte darauf, dass das frische Wasser eher oben einläuft und der Ablauf ganz unten ist. Unten sammelt sich die Chemie. Das Wässern kann verkürzt werden, indem nach kurzer Wässerungszeit von ca. 10 Min. ein "Auswässerungsbeschleuniger-Bad" benutzt wird. Dies besteht im einfachsten Fall aus einer Soda-Lösung (ein Häufchen im Handteller auf 1 Liter) und hierin wird das Bild für ca. 3 Min. gebadet. Hernach geht es zurück in die Wässerung, welche nun schneller arbeiten wird. Ebenfalls zu kürzeren Wässerungszeiten gelangt man, indem man den Fixierer vorher nicht so stark in den Papierfalz eindringen lässt durch zwei stärker konzentrierte Fixierbäder bei sehr kurzer Fixierzeit, wie hier beschrieben: http://www.fotografie-in-schwarz-weiss.d...ein02.html

Wir haben an der Uni kostenlos Wasser en masse. Da schwimmen meine Barytabzüge auch gerne mal fünf Stunden in der Wanne herum.

 

Du könntest die Bilder bei euch an der Uni auch vorwässern und zu hause auswässern und trocknen. Aber sicherlich empfiehlt es sich, das kostenlose Wasser an der Uni hierfür zu benutzen. Dort könntest du deine Barytabzüge auch erstmal zwischentrocknen, um sie hernach zu hause noch einmal einzuweichen und beispielsweise auf einer Glasscheibe mittels Nassklebeband vernünftig zu trocknen. Hier ein sehr guter Link dazu, falls du ihn nicht schon kennst: http://www.fotografische.de/fotolabor/baryt-trocknen

 

Die PE-Trockenmaschine in eurem Labor wird sich übrigens nicht für Barytpapier eignen, da dessen Papier wesentlich dicker sein wird. Hier sitzt viel mehr Feuchtigkeit drin als bei PE-Papier. Ferner wird an sich ins PE-Papier auch weniger Feuchtigkeit eindringen, da es sozusagen "versiegelt" ist.

Es gibt (oder eher: gab) zwar auch papierstarkes, sehr dünnes Barytpapier, welches sich viel einfacher trocknen ließ. Aber ich gehe davon aus, dass du "richtiges", kartonstarkes Baryttpapier meinst.

 

Gruß,

Thomas
Gruß,

Thomas
#4
Danke für die schnellen Antworten, das Wässern wird kein Problem sein, wir haben verschiedene Wässerungswannen für alle Größen in der Hochschule, wo auf der einen Seite Wasser eingespült wird, das auf der anderen wieder rausläuft. für große Formate hat sogar das Waschbecken direkt so ein Durchflusssystem eingebaut.

Ich denke, ich werd es mal mit dem Fomabrom probieren. Da keine Dicke angegeben ist, schätze ich mal, dass es 180g/m² sind wie bei den anderen Foma Papieren (?) oder jedenfalls so ein mittelstarker Karton.

Zum Trocknen hatte ich jetzt den Gedanken, dem Durchlauftrockner mal eine Chance zu geben, wenn auch nur zum groben vortrocknen auf niedriger Stufe, vorrausgesetzt, er kommt mit der Dicke des Papiers klar, und die feuchten Bilder dann irgendwie versuchen zu pressen. Ich bin sehr gespannt, da ich größere Formate bevorzuge (24x30) wird das wohl ein ziemliches Experiment werden, aber man gönnt sich ja sonst nichts...

#5
So "experimentell" ist das alles gar nicht. Ich kann mich aber noch gut an meine Anfänge mit Baryt erinnern. Der größere Zeitaufwand kommt ja nicht nur durchs Wässern, sondern auch durch die längeren Prozesse (3 min entwickeln statt 90 sec, etc.) Ich komme bei Baryt auf einen Durchlauf von ca. 7 min pro Bild, natürlich nach dem Belichten gemessen. Wenn man das mit jedem Probestreifen macht und einige Abzüge braucht, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen, kann das schon zur Geduldsprobe werden. Man muss sich wirklich in Ruhe darauf einlassen. Wenn man Termine hat oder schnell zu Ergebnissen kommen muss/will, ist PE die nervenschonendere Variante. Wenn man sich die Zeit nehmen kann, ist Baryt ein wunderbares Erlebnis - nicht zuletzt bei den Abzügen.

Will insgesamt sagen: PE ist nicht anders als Baryt, nur schneller. Lass dich von faulen/ahnungslosen/neumodischtechniksüchtigen Ingenieuren nicht davon abhalten - du würdest dir ein großartiges Erlebnis von Lebensqualität entgehen lassen!

Zu guter Letzt: Ich kann dir das Fomabrom sehr empfehlen. Sowohl vom Preis her, aber auch und vor allem vom Look. Ich selbst mag es mittlerweile mehr als das Adox MCC - man möge mir hier im Forum verzeihen. Es lässt sich gut lufttrocknen, und für die Planlage hilft unkompliziertes Aufziehen auf Glasplatten. Vor der Spannung hatte ich am Anfang auch Respekt - mittlerweile klebe ich bei 24x30 nur noch ca. 5-6 mm ab, um möglichst viel vom Papier zu haben. Ich habe noch nie Probleme bekommen.

#6
>  24x30 nur noch ca. 5-6 mm ab, um möglichst viel vom Papier zu haben. Ich habe noch nie Probleme bekommen.

 

 

24x30 ist hamlos. Ab 30x40 werden die Spannungen im Klebepapier so groß, dass es oft abreißt. Dann geht alles von vorn los, noch mal wässern, wieder ankleben und hoffen.

Bleibt dran, am Sucher.



--Uwe
#7
das Problem mit dem Reißen läßt sich normalerweise vermeiden, wenn man das Papier nach dem Abstreifen etwas vortrocknen läßt, bevor man es aufklebt.
#8
Bei 30x40 musste ich noch nie hoffen (beim Fomabrom und meinem Klebeband). Das ging immer gut. Bisweilen reißt das Klebepapier aber tatsächlich ein - an diesem Punkt ist das Papier aber bereits fast trocken und dieses Einreißen erleichtert das Abtrennen von der Unterlage. Auch 40x50-Papier habe ich so erfolgreich ohne Probleme trocknen können - es ist dann tatsächlich so plan, als hätte es noch nie Wasser gesehen.

Gruß,

Thomas
#9
Möglicherweise liegt es auch am Klebeband. Es gibt sicher verschiedene Sorten. Genau wie bei Papiertaschentüchern. Aber haben uns Probleme jemals von der Fotografie abgehalten ...?


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