Ich habe bisher nur mit RC-Papier gearbeitet. Baryt reizt mich allerdings schon sehr. DIe Knackpunkte, warum ich es bisher nicht versuchte, waren der hohe Wasserbedarf beim Auswaschen und das Trocknen. Jetzt steht aber das Polywarmton vor der Tuer (gell, Mirko <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wink.png' class='bbc_emoticon' alt=';)' /> ) und ich will mit Baryt etwas warm werden.
Im Internet liest man viel und noch mehr Widerspruechliches. Deswegen will ich hier in die Runde fragen, weil ich hier die Empfehlungen besser einschaetzen kann:
- Welche Methode bietet sich zum Waschen an um halbwegs oekonomisch das gewuenschte Resultat zu erzielen?
- Ist Trocknen an der Luft sinnvoll? Ich habe keinen Platz fuer einen Trockner. mal abgesehen davon, dass die Preise fuer gebrauchte hier unverschaemt hoch sind.
Danke und Gruss
Tim
Moin Tim.
"sinnvoll" l?st sich ja weit auslegen..
Es kommt auch etwas auf deinen Durchsatz an.
Wenn Du erst mal nur probieren m?htest, fallen Investitionen weg.
Hier kannst du flie?nd, oder in der Schale mit ausreichend Wasserwechsel waschen.
Ein Zwischenbad mit W?serungshilfe spart Wasser und Zeit. Ob es wirtschaftlich ist...keine Ahnung.
Hast Du vielleicht bereits eine Jobo-Trommel (oder anderer Hersteller, Abflussrohr.....)? Hierin kann man auch rollend W?sern. Ob mit dem Prozessor oder per Hand auf der Tischplatte ist egal.
Wenn Du definitiv einsteigen m?htest, kannst Du immer noch investieren wenn ?berhaupt n?ig - Luxuszubeh? <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/biggrin.png' class='bbc_emoticon' alt=':D' />. In Trommel oder einen Wascher (Selbstbau geht auch bei Geschick).
Der Wascher ist recht platzsparend, da i.d.R.hochkant gew?sert wird.
Trocknen geht auch auf Fliegengitter (danach mit minimaler Restfeuchte platt pressen zwischen B?chern o.?), oder mit der Nassband-Methode (Furnierklebeband).
Ich mache letztere auf etwas st?keren Glasscheiben. Die kann man dann best?ckt hochkant stellen zum Trocknen.
F?r 2-3 Bilder mache ich das immer und die Presse bleibt kalt.
Die Oberfl?hen sind allerdings unterschiedlich. Presse gegen Tuch eher matt, an der Luft mehr Seidenglanz (gef?lt mir sehr).
Gru?Torsten
Die Angaben, wie man Baryt waschen solle, zielen auf eine museumsfeste Qualität, also mehrere Hundert Jahre.Ich habe in meiner Jugend nur mit Baryt gearbeitet (PE geb es nicht), und gewiss mitunter schlampig gearbeitet. Fehler, die man später sieht, sind Fixierfehler. Diese braunen und violetten Flecken tauchen recht rasch auf, innerhalb von Wochen. Wässerungsfehler habe ich nach jetzt 4 Jahrzehnten keine entdeckt, obwohl ich da öfter nachlässig war.
Baryt macht man ja heutzutage nicht stapelweise. Einzelne Bilder wässere ich in eienr Schale mit fünfmaligen Wasserwechsel mit steigenden Zeiten. Auch mit diesem Verfahren kann ich nun schon wieder auf 15 Jahre zurückblicken: Keine Veränderungen.
Bilder, die verkauft werden sollen, wässere ich archivfest (1/2 h fließend). Das gebietet der Anstand.
Hallo Torsten,
danke fuer die Antwort.
Das minimal feuchte Papier legst du dann zwischen zwei Glasplatten und beschwerst die obere?
Hallo Uwe,
auch dir danke fuer die Antwort.
"Alles nicht so wild" entnehme ich deiner Antwort. "Fixierfehler" heisst nicht ausreichend fixiert, nehme ich an; und nicht Fixer nicht richtig ausgewaschen.
Wie lange bleibt denn das Papier in der Schale?
Danke und Gruss
Tim
> heisst nicht ausreichend fixiert
So ist es. Bilder klebten aneinander, weil Massenproduktion und ähnliches.
> Wie lange bleibt denn das Papier in der Schale?
Zuerst mal abspülen, also Schalle füllen und gleich wieder leeren. Dann 1, 2, 5, 10 und 10 Minuten. So mache ich es.
[quote name='TiMo' timestamp='1346390696' post='14463']
Das minimal feuchte Papier legst du dann zwischen zwei Glasplatten und beschwerst die obere?
[/quote]
Ich denke, er wird [url="http://www.fotografische.de/fotolabor/baryt-trocknen#nassklebeband"]das Papier aufkleben[/url]. Das handhabe ich genau so und die Klebeband-Methode ist meiner Erfahrung nach die einzige Methode, bei der das schöne, kartonstarke Baryt-Papier ab 24x30 genau so plan zu bekommen ist, wie es aus der Verpackung kommt. Einen wirklich planen, "seidenglänzenden", unbeschnittenden 30x40-Baryt Abzug zu erhalten ist schon etwas Besonderes. Bei kleineren Formaten wird auch eine Presse oder ein "Fliegengitter" reichen. Bei größeren Formaten kommt es aber immer zu Wellen an den Rändern (auch in der Presse), die ich anderweitig nie wegbekommen habe. Ich benutze weißes Klebeband und belasse dies auch stets an den Rändern als Schutz- bzw. "Anfassrand".
Hallo Uwe,
Waesserungshilfe benutzt du demnach keine.
Hallo T.R.,
danke fuer den Link. Die Methode hoert sich gut an. Allerdings haette ich etwas Angst ein Tuch auf die Oberseite zu legen und darueber zu rollen. Machst du das auch so?
KLebenband finde ich hier natuerlich wieder nur zu Fantasiepreisen. Werde es mir wohl aus Deutschland schicken lassen muessen
Danke an euch
Tim
PS: Im verlinkten Artikel las ich, dass Barytpapier beim Trocknen noch nachdunkelt. Ist das bei allen Papierherstellern so oder betrifft das nur das Papier des Autors?
Der "dry down" Effekt triit meines Wissens bei allen Barytpapieren auf und ist bei der endgültigen Belichtung zu berücksichtigen. Für feine Abzüge trockne ich daher einen Probestreifen, -abzug mit dem Fön, um das Ergebnis vorher zu beurteilen.
Eine Wässerungshilfe benutze ich nicht mehr, weil ich nur noch alkal. Fixierbad benutze.
Hallo TiMo, ich quetsche das Papier, wie im Link beschrieben, auch mit einem Rollenquetscher ab. Da geht schon recht viel Wasser aus den dicken Papierträger und die Fotografie "schmiegt" sich an die Trockenunterlage. Ich hatte tatsächlich bei meinem Papier - ich benutze das Fomabrom - manchmal kleine Schichtabtragungen im nassen Zustand, weil mein alter Rollenqutscher drüber gerutscht statt gerollt ist. Mit einem Tuch gibt es keine Probleme. Ich würde es aber erstmal ohne probieren, ob es auch so fehlerfrei funktioniert.
Als Auswässerungshilfe benutze ich ein Häufchen Waschsoda auf der Hand in 1 Liter Wasser für 3 Minuten, nachdem ich ca. 10 Minuten gewässert habe. Danach kommt das Bild wieder zurück in die Wässerung.
13x18-Bilder bekomme ich übrigens noch ziemlich gut in der Trockenpresse getrocknet. Solche Pressen wird man doch sehr günstig per Ebay bekommen. Aber dieses Format ist meist sicher noch zu klein.
Zum "Dry down Effekt": Ich benutze eine solche kleine Trockenpresse für meine letzten, finalen Probestreifen, um dieses Nachdunkeln unter Kontrolle zu haben.
Bei der Klebeband-Trocknung hat man beim Ausschneiden meist immer auch noch ein schönenes Hörerlebnis: Es macht dann beim ersten Schnitt einen seltsamen Ton wie "Pling". Da entweicht die Spannung aus dem Material und man bemerkt, was für Kräfte hier gewirkt haben. Das ist eben auch Handwerk und nicht mehr viele Menschen sind in der Lage, so ein qualitativ gutes Unikat in Handarbeit anzufertigen.
Mir persönlich gefällt auch die Oberfläche von "luftgetrocknetem" Glanz-Barytpapier. Es ist dann schimmernd, fein genarbt. Hochglanz gefällt mir nicht so und mattes Papier sieht immer irgendwie aus wie Druckerpapier und es ist auch kein tiefes Schwarz darstellbar.
Moin Tim,
wie T.R. schon richtig schrieb, klebe ich das Papier auf die Glasplatte.
Wo ist denn bei dir "HIER"? Asien?
Ich nehme wie gesagt Furnierklebeband, dass es im Schreinereiausstattungsfachhandel gibt/geben sollte.
Egal wo "hier" ist, behaupte ich mal .
Ich w?e allerdings vorsichtig, dass Band auf dem Bild zu belassen (wenn das Bild "wichtig" ist). Vorher m?lichst beim Hersteller erfragen, welcher Kleber zum Einsatz kommt, bzw welche bzw. ob Zus?ze im Kleber enthalten sind.
Ich schneide es in der Regel weg, da ich ohnehin aufziehe oder die Abz?ge hinter Glas landen.
Auch stimme ich T.R. zu, dass die Methode die einfachste und sicherste Methode f?r Plane Gro?ilder ist. Noch dazu sehr sehr schnell.
Gru?Torsten