20-05-2016, 12:41 PM
Bei Fotoimpex wirst du maximal auch nur Empfehlungen erhalten. Die stellen den Film nicht her. (Siehe auch Mirkos Statement an anderer Stelle im Forum zum CHM). Deine Verwirrung entsteht, weil du endgültige bzw. alleingültige Ansagen erwartest. Die wirst du bei Film aber nie bekommen. Es gibt immer nur Anhaltspunkte, die du selbst ausprobieren und an deinen Prozess anpassen musst. Zu viele Unterschiede in Methode, Rhythmus, Wassertemperatur, Mondstand und Luftdruck gibt es. Das ist wie beim Backen: Im Rezept steht, wieviel Wasser du für den Hefeteig nehmen sollst - und doch wird er zu nass oder zu trocken. Bei jedem anders - und das ist normal.
Allgemein gilt nur: je länger du entwickelst, desto mehr Kontrast. Je kürzer, desto weniger. In der goldenen Mitte wirst du nichts falschmachen. Viele Leute denken, Kontrast, das ist doch toll, und entwickeln ihre Filme über. Das ist dann keine Katastrophe, aber man bekommt beim Printen unter Umständen Probleme, weil die Graustufen zicken, die Schatten absaufen, die Lichter nicht zu bändigen sind. Wenn du zu flaue Negative hast (zu wenig Kontrast), stößt du mit Mischlichtvergrößerern unter Umständen an die obere Magentagrenze (= maximal mögliche Härte), je nach Papiersorte und Vergrößerer.
Ohne meine Erfahrungen als allgemeingültig hinstellen zu wollen, wirst du mit 13 min gut fahren. Ob 11 oder 13 min, das ist kein so riesiger Unterschied. Ob 6 oder 20 min, schon. Ich würde nie mit den Extremen beginnen, sondern mit erprobten Mittelwerten. Dann hängt es davon ab, wie du weiterarbeitest: mit dem Scanner, mit einem Mischlichtvergrößerer (braucht etwas härtere Negative), mit einem Kondensorvergrößerer (braucht etwas weichere Negative). Und es hängt von deinem Geschmack ab. Als Faustregel gilt nur: Negative sollen nicht so hart sein wie Dias (auch wenn das toll aussieht auf dem Filmstreifen). Sie sollen in den Schatten so durchgezeichnet sein, das man noch was erkennt (das sind also die fast durchsichtigen Stellen). Und in den Lichtern (Himmel usw.) nicht so dicht (= schwarz auf dem Negativ), dass kein Licht mehr hindurchkommt. Denn dann musst du sehr lange belichten, was das Vergrößern schwierig macht und der Bildqualität schadet. Ein gutes Negativ sieht zart aus, aber nicht "dünn", also unterbelichtet. Um da hin zukommen, musst du probieren. Da nützen dir Tabellen auch nichts. Und schon gar keine unter Laborbedingungen errechneten Herstellerangaben, die mit der fotografischen Wirklichkeit nichts zu tun haben. Wieviel man Herstellerangaben trauen kann, siehst du spätestens seit VW ... obwohl ich der filmherstellenden Industrie keine Fälschungen vorwerfen würde. Davon hätten sie ja nichts. ;) Aber sie MESSEN eben, während du fotografierst. Du willst gutaussehende Bilder, sie wollen gutaussehende Zahlen. Und das muss nicht immer deckungsgleich sein ...
Also lass dich nicht verwirren. Sondern probier mutig aus. Wird schon nicht schiefgehen. Und der CHM ist ein guter Film, den ich sehr oft verwende, als "Ersatz" für den Kentmere, siehe oben.
Edit: CHS zu CHM geändert
Allgemein gilt nur: je länger du entwickelst, desto mehr Kontrast. Je kürzer, desto weniger. In der goldenen Mitte wirst du nichts falschmachen. Viele Leute denken, Kontrast, das ist doch toll, und entwickeln ihre Filme über. Das ist dann keine Katastrophe, aber man bekommt beim Printen unter Umständen Probleme, weil die Graustufen zicken, die Schatten absaufen, die Lichter nicht zu bändigen sind. Wenn du zu flaue Negative hast (zu wenig Kontrast), stößt du mit Mischlichtvergrößerern unter Umständen an die obere Magentagrenze (= maximal mögliche Härte), je nach Papiersorte und Vergrößerer.
Ohne meine Erfahrungen als allgemeingültig hinstellen zu wollen, wirst du mit 13 min gut fahren. Ob 11 oder 13 min, das ist kein so riesiger Unterschied. Ob 6 oder 20 min, schon. Ich würde nie mit den Extremen beginnen, sondern mit erprobten Mittelwerten. Dann hängt es davon ab, wie du weiterarbeitest: mit dem Scanner, mit einem Mischlichtvergrößerer (braucht etwas härtere Negative), mit einem Kondensorvergrößerer (braucht etwas weichere Negative). Und es hängt von deinem Geschmack ab. Als Faustregel gilt nur: Negative sollen nicht so hart sein wie Dias (auch wenn das toll aussieht auf dem Filmstreifen). Sie sollen in den Schatten so durchgezeichnet sein, das man noch was erkennt (das sind also die fast durchsichtigen Stellen). Und in den Lichtern (Himmel usw.) nicht so dicht (= schwarz auf dem Negativ), dass kein Licht mehr hindurchkommt. Denn dann musst du sehr lange belichten, was das Vergrößern schwierig macht und der Bildqualität schadet. Ein gutes Negativ sieht zart aus, aber nicht "dünn", also unterbelichtet. Um da hin zukommen, musst du probieren. Da nützen dir Tabellen auch nichts. Und schon gar keine unter Laborbedingungen errechneten Herstellerangaben, die mit der fotografischen Wirklichkeit nichts zu tun haben. Wieviel man Herstellerangaben trauen kann, siehst du spätestens seit VW ... obwohl ich der filmherstellenden Industrie keine Fälschungen vorwerfen würde. Davon hätten sie ja nichts. ;) Aber sie MESSEN eben, während du fotografierst. Du willst gutaussehende Bilder, sie wollen gutaussehende Zahlen. Und das muss nicht immer deckungsgleich sein ...
Also lass dich nicht verwirren. Sondern probier mutig aus. Wird schon nicht schiefgehen. Und der CHM ist ein guter Film, den ich sehr oft verwende, als "Ersatz" für den Kentmere, siehe oben.
Edit: CHS zu CHM geändert