Zitat:Hi, danke für deine PDF-Datei.
Keine Ursache
Vor einigen Monaten habe ich mich mit einem guten Freund in die Farbvergrößerung hineingewagt. Da wir das ganze erst mal nur testen wollten und deswegen nicht so viel Geld ausgeben wollten, haben wir ein billiges Porvisorium "gebastelt". Die Entwicklerschale und die Bleichfixierschale (beide für 24x30) stellten wir dabei auf kleinen Stehern in jeweils eine 30x40 Schale. Die 30x40 Schale wurde dabei mit Wasser befüllt. Unterhalb der Chemieschalen brachten wir einen regelbaren Aquariumheizstab an. So konnten wir etwa eine halbwegs konstante Temperatur der Chemie von etwa 33 Grad +-0,5 erreichen. Die Entwicklungszeit verlängerten wir ein wenig im Vergleich zur normalen Entwicklungszeit. Das ganze hat gar nicht so schlecht funktioniert. Auf zwei Bilder bin ich immer noch stolz, da wir dort die Farben sehr exakt getroffen haben.
Dennoch war alles sehr mühsam. Unsere Methode ist halt nicht optimal. Die Schalen verrutschen oft auf den Stehern, deswegen kann man nur sehr vorsichtig kippen. Weiters haben wir kein geeignetes Dukalicht. Deshalb haben wir einen kleinen Spalt bei der Fensterabdichtung aufgemacht um mit der Straßenbeleuchtung zumindest schemenhaft etwas erkennen zu können. Weiters haben wir auch keine Tageslichtlampe um die Farben wirklich sinnvoll beurteilen zu können. Für die ersten Gehversuche war es aber ok...
Wenn wir uns erneut die nicht gerade billige Chemie zulegen, möchte ich es aber, zumindest etwas, professioneller angehen.
Du schreibst in deiner Ausarbeitung, dass du die Kaiser Schalenwärmer verwendest. Funktionieren die gut? Wie gut halten die die Temperatur ein?
Die halten die Temperatur mit + - 2° ausreichend genau ein. Anfangs habe ich alle 4 mit Wasser getestet und bei jedem ein Schild aufgeklebt bei welcher Drehknopfstellung die 35° gehalten werden. War natürlich bei jedem etwas anders, dafür aber eine einmalige Durchführung. Ich hab die nach und nach bei ebay für im Schnitt 50€ geangelt.
Dunkelkammerlicht für Farbpapier gibt es nicht mehr neu zu kaufen oder? Kannst du noch welche empfehlen, außer die in deinem Text besagten?
Ich kenne nur die Osram DUKa 10 /50. Es gibt noch andere Lösungen die aber meistens zu dunkel sind. Die Osrams sind immer mal wieder bei ebay.für ca 40 € zu finden
Neu gibt´s die auch noch da kostet allein die Birne (das Leuchtmittel) 200,-€
Wie würdest du das Kodak-Papier vom Fuji Chrystal Archive in der Charakteristik unterscheiden?
Ich hab´s noch nicht probiert, und solange es Kodak gibt bleibe ich bei Kodak, weil ich dran gewöhnt bin. Das Fuji-Papier würde ich auch sofort nehmen, es ist mit Sicherheit ebenso gut und vielleicht noch etwas kontrastreicher. Aber wg. der Filterei bleibe ich beim gewohnten, das beschleunigt den Workflow .
Gibt es Möglichkeiten den Kontrast, beispielsweise durch kürzere oder längere Entwicklung beim Positivprozess anzupassen?
Kann ich nicht sagen. Die Empfehlungen der RA4 Chemie sagen davon jedenfalls nichts. ich vermute aber, daß unterschiedliche Entwicklungszeiten
die "mühsam" gefundene Farbbalance wieder stören und einen neuen Farbstich verursachen. Dann hätte man außer YELLOW und MAGENTA eine dritte Variable und dann wäre des Filterns kein Ende. Schon bei jeweils 150 Positionen von yellow und magenta sind 22500 Kombinationen möglich, wovon nur eine die richtige ist. Das war der Grund warum ich diese kleine Abhandlung geschrieben habe.
Gruß
Ewald
Servus!
Zitat:
Wie würdest du das Kodak-Papier vom Fuji Chrystal Archive in der Charakteristik unterscheiden?
Gibt es Möglichkeiten den Kontrast, beispielsweise durch kürzere oder längere Entwicklung beim Positivprozess anzupassen?
DasFuji verlangt bei mir statt der gewohnten YM-Filterung seltsamerweise eine MC-Filterung. Das Weiß gefällt mir besser als bei Kodak. Kontrastanpassung durch Entwicklungszeitänderung funktioniert (übrigens auch bei Schwarz-Weiß-Vergrößerungen) nicht!
Grüße, Karl
Hallo,
eine Duka-Lampe für Farbe kann man sich leicht selber machen. Mann nimmt ein paar hellere LEDs, die gelbes Licht abstrahlen. Dabei muss man aber darauf achten, dass die mittlere Wellenlänge bei 595 nm liegt. Am Besten baut man die Lampe dimmbar und stellt sie nur so hell, wie man sie unbedingt braucht. Wenn man ein Orangefilter vor die LEDs setzt, kann man heller stellen, ohne dass es schleiert.
Tageslicht ist auch kein Problem. Da kauft man sich eine weiße LED-Birne oder eine Energiesparlampe mit 5000 K und schraubt die in eine Fassung.
Viele Grüße
Renate
Zitat:Hallo,
Man nimmt ein paar hellere LEDs, die gelbes Licht abstrahlen. Dabei muss man aber darauf achten, dass die mittlere Wellenlänge bei 595 nm liegt. Am Besten baut man die Lampe dimmbar und stellt sie nur so hell, wie man sie unbedingt braucht. W
Wenn man die dimmbar mach, ändert sich dann nicht beim Dimmen die mittlere Wellenlänge? (Ich bin aber kein Elektroniker)
LG
Ewald
...nein, die Wellenlänge des Lichts wird bei der LED ganz allein durch den Chip bestimmt - das ist ein gänzlich anderer physikalischer Vorgang als bei der Glühlampe.
Hallo,
wenn man eine LED über den Strom dimmt, ändert sich die mittlere Wellenlänge geringfügig um wenige Prozent, aber kaum sichtbar. Wenn man die Dimmung über eine Pulsweitenmodulation realisiert, verschiebt sich die mittlere Wellenlänge gar nicht.
Zur Erklärung für Nichtelektroniker: Bei der Pulsweitenmodulation (PWM) wird die LED ständigt ein und ausgeschaltet. Das Verhältnis zwischen Ein- und Auszeit bestimmt die wahrgenommene Helligkeit. Wird 100 mal oder schneller pro Sekunde geschaltet, sieht das für den Menschen aus, wie ein kontinuierlicher Lichtstrom. Den LEDs schadet das Schalten nicht.
Viele Grüße
Renate
Danke für eure Antworten!
An Renate:
Ich dachte immer Farbpapier sei irgendwo im grünen Wellenlängenbereich unempfindlich? Soll das also heißen ich kauf mir einfach eine gelbe LED mit ungefähr 595nm und fertig die Geschichte? Ist das besagte Orangefilter dann obligatorisch oder nur wenn man es heller haben möchte? Kann ich dafür einfach das Orangefilter von der normalen Kaiser Dukalampe nehmen? Wenn ja, warum funktioniert dann diese normale Dukalampe nicht gleich mit Farbpapier?
Hallo,
Das Farbpapier ist über das gesamte Spektrum einer Glühlampe sensibilisiert. Lediglich bei 589 nm ist eine kleine Lücke. Das entspricht genau dem Licht einer Natriumdampflampe (gelborange). Das Licht ist sehr schmalbandig und kann daher relativ hell eingestellt werden. Die orangen LEDs kommen dem Natrium-Licht sehr nahe, sind aber deutlich billiger und einfacher zu handhaben. LEDs sind allerdings nicht so schmalbandig und leuchten daher auch noch ein weinig im grünen Bereich, der dann einen Magentaschleier erzeugen kann. Mit dem Orangefilter wird das grüne Licht noch mal deutlich geschwächt. Den richtigen Filter findet man durch ausprobieren. Ich habe eine orange Folie aus eine Schreibwarenladen genommen und doppelt gelegt.
Bei einer Glüglampe ist der Anteil von rotem, grünen und blauen Licht zu stark. Ein Orangefilter ist in dem Fall nicht stark genug Grün und Rot ab zu halten.. Man könnte zwar ein entsprechendes schmalbandiges Interferenzfilter herstellen, aber das ist sehr teuer und ich habe es nie angeboten gesehen.
Da man ein Farbild eh nicht nach Sicht entwickeln kann, egal wie hell das Licht ist, habe ich im Labor nur soviel Licht, dass ich mich gerade so orientieren kann und die Schalen finde.
Ich habe so eine Dukalampe mit drei Filtern, die man durch Abheben und Drehen des Deckels auf eine andere Farbe stellen kann. Da ist auch ein Farbfoto-Filter dabei, das habe ich (vor 30 Jahren) erfolgreich für Farbvergrößerungen benutzt. Drin steckt so eine kleine 15 Watt-Kühlschrankbirne. Natürlich ist das nicht sehr hell, und ich habe es immer weit weg vom Labortisch gestellt, es sollte nur helfen, um mal was "gegen das Licht" halten zu können. Mehr hab ich mich nicht getraut, aber es hat auch nie geschadet.
Also, wenn man da jetzt eine (hellere) gelb-orange LED-Lampe einbauen würde, hätte man wahrscheinlich gleich das passende Orange-Filter, vermute ich.
Grüße
Rolf
Hallo,
wenn man manuell arbeitet d.h. ohne Analyser macht man das durch Stufenbelichung.
Ähnlich wie zum Ermitteln der Belcihtungszeit.
Die Filterung für jede Stufe notieren, am Besten direkt auf dem Fotopapier.
Jeden Streifen ausarbeiten bis zur Schlusswässerung dann bei Tageslicht das Ergebnis beurteilen.
Wenn noch eine Farbstich vorhanden ist, zurück in die Dunkelkammer und das Ganze Spiel von vorne.
Ausgangsfilterung für die neue Steifenbelichtung ist jetzt die vorherige Filterung, die das Beste Ergebnis gezeigt hat.
Zeit darf dabei keine Rolle spielen. Wünsche dir viel Geduld.
Gruß, Lichtjahr