Hallo zusammen,
vor einigen Monaten habe ich angefangen, meine Negative selbst zu entwickeln. Da ich zu Beginn noch nicht alle notwendigen Arbeitsschritte für eine möglichst lange Haltbarkeit berücksichtigt habe (2 Fixierbäder, HypoClear-Bad etc.), würde ich gerne wissen: Kann man die vor etwa einem halben Jahr entwickelten Negative noch einmal "nachbehandeln", d.h. zusätzlich auswässern, in einem HypoClear baden, evtl. sogar selentonen? Hat das noch die gewünschte Wirkung oder richtet es gar irgendeinen Schaden an?
Im Voraus vielen Dank für Eure Antworten!
Marga
Nach einem halben Jahr geht das auf jeden Fall noch. Mit dem gründlich auswässern sollte man nicht allzulange warten, weil ansonsten unumkehrbare chemische Prozesse (Bildung von Ag2S) stattgefunden haben. Dennoch ist es besser zu spät als gar nicht auszuwässern.
Tonen kann man auch noch nach Jahren.
Bist Du ganz sicher, daß Du die Negative nachbehandeln willst?
"Selentoner" klingt für mich mehr nach Abzügen (Positiv).
Negative behandelt man (ordnungsgemäße Verarbeitung vorausgesetzt) eigentlich nur dann nach, wenn man sie verstärken (weil zu dünn) oder abschwächen (weil zu dicht) möchte.
Gruß Matthias
Zitat:Bist Du ganz sicher, daß Du die Negative nachbehandeln willst?
"Selentoner" klingt für mich mehr nach Abzügen (Positiv).
Negative behandelt man (ordnungsgemäße Verarbeitung vorausgesetzt) eigentlich nur dann nach, wenn man sie verstärken (weil zu dünn) oder abschwächen (weil zu dicht) möchte.
Gruß Matthias
Negative lassen sich auch mit Selentoner verstärken.
Siehe Ansel Adams Buch "Das Negativ" oder auch hier:
http://www.ferguson-photo-design.com/alt...al-a14.php
Grüße
Wolfgang
Eben. Und von Verstärken war im Eingangspost nirgends die Rede.
Es geht lediglich um Archivfestigkeit.
Da würde ich vom Selentoner schön die Finger lassen.
Nachwässern geht auf jeden Fall.
Hypo Clear Bad ist eine Wässerungshilfe, eher für Barytpapier denn für Filme geeignet.
Stabilisierung/Archivfest scheiden Sich die Geister.
Im angelsächsischem Sprachraum nimmt man wohl eher Selenbad, nicht zum tonen, was natürlich auch geht, sonder um die Archivfestigkeit zu verbessern, als Bildsilberstabilisator. Toner Und Archivierung sind unterschiedliche Verdünnungen.
In Old Europ hat man wohl und nimmt für den Gleichen Zweck eher AGFA Sistan, das dann auch als Netzmittel wirkt, oder dessen Nachfolgeprodukte.
Was letzten Endes genommen wird ist aber jedem selbst überlassen. Da gibt es keine absolute Wahrheit.
Sofern die ursprüngliche Verarbeitung nach Herstellerangabe erfolgte, ist vermutlich eine Nachbehandlung im Interesse der Archivbeständigkeit gar nicht zu empfehlen. Die mit dem Handling verbundenen Risiken (Schichtbeschädigung, Staubanhaftungen) stehen dann vermutlich in keinem vernünftigen Verhältnis zu einer hypothetisch besseren Haltbarkeit.
Im Familienarchiv habe ich ererbte Schwarzweiß-Negative, die bis Anfang der 1950er Jahre zurückreichen. Viele wurden beim Fotohändler entwickelt, der (hoffentlich) nach den Regeln der Kunst, aber (vermutlich) ohne Gürtel-Hosenträger-Lösungen bei Fixage und Wässerung gearbeitet hat. Schäden habe ich bisher nicht festgestellt. Das Material wurde unter normalen Wohnraumbedingungen gelagert.
Korrektur misslungener Negative (Verstärken, Abschwächen) bzw. Nachfixage und/oder -wässerung nachlässig verarbeiteter Filme sind natürlich eine andere Geschichte.
Gruß
tepe
Zitat:Negative lassen sich auch mit Selentoner verstärken.
Ja, das weiß ich auch.
Was ich eigentlich sagen wollte: ein ordnungsgemäß belichtetes und verarbeitetes Negativ braucht keine Nachbehandlung.
Dass der Selentoner das Negativ dann verstärkt, war mir klar.
Mir ging es insbesondere darum zu erfahren, ob man einmal verarbeitete Negative später überhaupt noch einmal "nassmachen" kann bzw. sollte.
Also in diesem Sinne vielen Dank für Eure zahl- und hilfreichen Antworten!
Marga