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Entwickler DS-10 - Guest - 04-05-2006 Und noch ne Frage? Gibt es den vielgerühmten Entwickler DS-10 als Fertigprodukt oder muss ich ihn selbst zusammenpanschen? Besten Dank! Grüße Goldfinger Entwickler DS-10 - cfb_de - 05-05-2006 Selbermachen. Einfach und billig. Beste Grüße, Franz Entwickler DS-10 - Guest - 05-05-2006 Hallo Franz zunächst: Besten Dank! Das Rezept habe ich bereits gefunden, nur wo bekomme ich die Chemikalien her? Mein Apotheker hat mich nur dämlich angeschaut!! Besten Dank! Mike Entwickler DS-10 - Frank J. Beckmann - 05-05-2006 Moin Auric, theoretisch bekommst Du die Chemikalien per Versandhandel. Aber heutzutage kommen dann gleich die schwarzen Männer hinterher. Ich weiß nicht, welche Versandhändler noch aktiv sind. Foto-Brenner hat auch Chemikalien und bei Calbe oder Wephota könntest Du auch mal nachfragen. Entwickler DS-10 - Wolfgg - 06-05-2006 Hier mal meine Linkliste an ungetesteten Lieferanten, der Erste klingt speziell nach Fotochemie: [url="http://www.genec.de/pch1-2004br.htm"]http://www.genec.de/pch1-2004br.htm[/url] [url="http://www.omikron-online.de/cgi-bin/cosmoshop/lshop.cgi"]http://www.omikron-online.de/cgi-bin/cosmoshop/lshop.cgi[/url] [url="http://www.koehlerchemie.de/"]http://www.koehlerchemie.de/[/url] [url="http://www.steiner-chemie.de/unternehmen.php"]http://www.steiner-chemie.de/unternehmen.php[/url] [url="http://www.fiebig-lehrmittel.de/"]http://www.fiebig-lehrmittel.de/[/url] Aber: im Vorfeld des Fussballtheaters sind die "besseren Menschen" und Aufpasser in diesem unserem Lande hypernerv?! Als privater Chemiekäfer sollte man daher derzeit besser anonym kaufen. Apotheken sind aber leider schlechte Quellen, da diese selber nur geringe Mengen einkaufen und sich dann für uns automatisch Apothekenpreise ergeben. Am besten mal bei dem Ersten oben anfragen, inwieweit er schon Uniformierte im Haus hatte. Oder warten, bis diese Streiterei von 22 Erwachsenen um 1 Ball durch ist. Gruß Wolfgang Entwickler DS-10 - cfb_de - 07-05-2006 Hallo Wolfgang, genec existiert nicht mehr, zumindest wollte seine Witwe nach seinem Tod in 2005 den Laden dichtmachen. Zum Chemikalienkauf allgemein: Es ist immer eine gute Idee, zu den Läden hinzufahren. Aus jedem Kaff in der Botanik ist in 75km Umkreis ein Chemikalienhändler erreichbar. Vorher anrufen, ob die an privat verkaufen, dann ggf. hinfahren. Das hat den Vorteil, dass die Vertrauensbasis größer ist, der Händler bei so etwas wie Endverbleibsnachweisen beim Ausfüllen helfen kann, man sich direkt ausweisen kann (womit die Altersfeststellung und die Identitätsprüfung für ein evtl. Nachweisbuch erledigt wären). Auch ein Gang in die nächstgelegene Uni ist manchmal ratsam. Dort wird in den meisten Chemikalienausgaben auch verkauft. Beste Grüße, Franz Entwickler DS-10 - Wolfgg - 07-05-2006 Hallo Franz, dabei klang Genec noch am "passendsten" für Fotochemie. Schade. Weisst Du zufällig auch, was aus Fototechnik Suvatlar in Hamburg wurde, die nach dem Tod von Udo Raffay Mitte 1997 CG-Professional übernommen haben? Es ist wirklich ärgerlich, dass Drogerien heutzutage nur noch Hausfrauenzeugs anbieten. Bis vor etwa 25 Jahren hatten die selbst in 20.000 Einwohner-Städten noch richtige Chemikalienabteilungen. Sogar als 14-jähriger konnte ich einst z.B. rot rauchende Salpetersäure sofort mitnehmen! Natürlich kam dann mal die Frage wozu. Als Antwort reichte aber immer "für einen chemischen Versuch". Und nach Name/Adresse hat da sowieso nie jemand gefragt. Das war das reinste Paradies im Vergleich zu heute. Gruß Wolfgang Entwickler DS-10 - cfb_de - 08-05-2006 Hallo Wolfgang, ja, das mit Genec ist tragisch. Nicht nur, weil ich über Herrn Neubauer die letzten 25g in Europa frei verfügbaren Urannitrats bekommen habe. Zu Suvatlar weiß ich überhaupt nichts. Ich habe da bestellen lassen ("Sammelbestellung") und das ging vor 1/2 Jahr noch ohne Probleme. Zum Sicherheitswahn: Auf der einen Seite weiß ich, dass die Restriktionen des Gesetzgebers größtenteils auf Ahnungslosigkeit der verantwortlichen Ministerialbeamten und Entscheidungsträgern beruhen (im Umweltministerium eine Gefahrstoffschulung halten zu dürfen... danach bist Du völlig desillusioniert). Auf der anderen Seite begrüße ich die Restriktionen aus zwei Gründen: Zum einen senkt es das Lebensrisiko erheblich. Wie viele Ansätze wurden in der Küche vorgenommen und hinterher nicht ordentlich geputzt? Zum anderen haben wir es heute leider bei den Personen <25 im Photobereich größtenteils mit völlig chemisch unkundigen Leuten zu tun, die Risiken weder erkennen noch sich entsprechend verhalten können. Mangels Wissen. Das ist der Nachteil, dass analoge Lichtbildnerei mittlerweile in der "Kunst" gelandet ist und die Bereiche des bewussten "Handwerks" schon lange verlassen hat. Die Schulausbildung tut da ein Übriges. Echt sexy in dem Zusammenhang war eine Mail eines "Künstlers", der Cyanotypien machen wollte und mich nach saurer Schlusselung ("Essigsäure habe ich nicht aber hier steht Säure rum mit schwarzem Etikett") gefragt hat. Ich hätte ja da per Ausschlussprinzip das menschliche Genom verbessern helfen können... Da müsste ich eigentlich sagen, dass kein Photograph ohne behördlichen Sachkundenachweis auch nur Soda im Chemikalienhandel kaufen dürfte. Andererseits würden die vielen, die sehr genau wissen, wie sie mit Selbstansätzen umzugehen haben, dann für diese Idioten die Zeche bezahlen. Deshalb mein Rat zum Chemikalienkauf: Hinfahren. An der Ladentheke erfolgt dann eine Qualitätssicherung des Kunden. Sprich, die Frage "weiß der, was er tut?" wird dort beantwortet. Und dann gibt's die Produkte von der Bestelliste oder eben nicht. Wer da nichts bekommt, sollte nicht weinerlich in Foren rumheulen ala "die bösen Arschlöcher bei XYZ wollten mir nichts verkaufen", er/sie sollte sich auf den zweiten Besuch dort vorbereiten und mal ein wenig lernen, um was es eigentlich da geht. Meine Erwartung an Heimlaboranten ist dieselbe wie an Leute, die sich einen schäferischen Aufenthalt vor dem Herd anmaßen: Wissen, was man da tut. Tütensuppen aufreißen und aufverdünnen kann jeder. Beste Grüße, Franz Entwickler DS-10 - Wolfgg - 08-05-2006 Hallo Franz, laut Adressbuch existiert Sulvatar noch, Goldfinger sollte vielleicht mal dort in Hamburg anrufen (040/395709) und sich erkundigen (Preisliste schicken lassen). Zu dem Cyanokünstler: Wenn ich höre, in welchem Ausmaß Jugendliche bereit sind, sich als Versuchsaffen für Drogen zur Verfügung zu stellen (Parties, Disko usw.), denke ich schon längst: wem seine Lebenserwartung wurscht ist soll doch, solange er Dritte dabei nicht schädigt. Für die Jüngeren mal ein Beispiel, wie in den Siebzigerjahren im Gymnasium der Chemieunterricht aussah: da waren die Lehrer noch richtig hartgesottene Gesellen, die vor nichts zurückschreckten und auch alles durften. Eines Tages stand der mit Gesichtsschutz und Handschuhen am Labortisch und hat zum Schrecken der Weicheier unter den Schülern (vor allem Schülerinnen) tatsächlich Nitroglyzerin hergestellt. Manche haben sich vor Angst hinter die letzten Bänke verkrochen. Aber zu Angst gab es keinen Grund. Der wusste nämlich genau, was er tat, ganz im Gegensatz zu Lehrern, die ohne die nötige Sachkenntnis nur angeben wollen, die waren eine Gefahr. Mit dem Nitro hat er dann Fließpapierstücke getränkt, auf die Freiwillige mit dem Hammer draufhauen sollten. Außer meiner Wenigkeit hat sich keiner gemeldet. Der Gipfel des Ganzen kam aber erst noch: am Nachmittag war turnusgemäß Chemie-AG, da durfte jeder es selbst herstellen. Unter seiner Aufsicht natürlich. Falls jetzt jemand aus den Schuhen kippt und diesen Lehrer für verantwortungslos hält: genau das Gegenteil ist richtig. Wir haben damals den verantwortungsvollen Umgang mit gefährlichen Substanzen, ja sogar generell mit gefährlichen Situationen gelernt. Genauer: gefährliche Situationen werden ungefährlich, wenn man immer etwas mehr weiß, als die Situation erfordert, was sich schon im Straßenverkehr über die Jahre bewährt hat. Das war damals noch richtig harte Schulung. Heute ist vermutlich schon durch das Sprengstoffgesetz "alles verboten", was in den Chemieunterricht Pfeffer hereinbringt. Irgendwie wundert es mich dann auch nicht mehr, wenn ich höre, satte 60% der Abiturienten wollen BWL oder Jura studieren. Die Zahl der Juristen hat sich in nur 12 Jahren verdoppelt. Da ist die Karriere aber bestimmt garantiert! Gruß Wolfgang Entwickler DS-10 - Frank J. Beckmann - 08-05-2006 Moin, wir hatten auch so einen Chemielehrer, bei dem man noch richtig was gelernt hat. Wir waren dann auch der letzte Jahrgang, der eine Rauchbombe bauen und zünden durfte. Und wir haben mit Knallgas Dosen in die Luft geschossen. :-) Ein riesen Problem hatte ich neulich, als ich Kaliumiodid-Lösung kaufen wollte. Der jungdynamische neue Apotheker in unserem Dorf fragte erst einmal "Was ist denn das?". Dann habe ich die Apotheken in der nächsten Kleinstadt abgeklappert. Die meisten führen gar keine Chemie mehr. Ein Apotheker meinte, dass es viel zu risikoreich sei, noch Chemie abzugeben, denn wenn der Kunde damit Mist baut, sei der Verkäufer mit haftbar. Und er hätte schon Probleme mit den Behörden gehabt. Eine Apothekerin sagte sogar, man wisse ja gar nicht, was die Kunden mit den Chemikalien vorhätten, man könne doch aus fast allem eine Bombe bauen, und heute würde es ja sehr viele Bombenbauer und Terroristen geben. Sie liest bestimmt fleißig den Focus. Dann hatte ich aber doch irgendwann Glück und eine echt fähige Apothekerin hat mir kurzerhand für wenig Geld die Lösung angesetzt. Sie sagte, dass sie ja auch älter Silber fällen würden. Jetzt weiß ich, wo ich bei weiterem Bedarf an Chemikalien mal anfragen werde. |