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Fragen eines Barytpapieranf?gers - db5zx - 23-12-2005 Hallo, alles zusammen! Habe mich gerade erst angemeldet und schon ein bisschen im Forum gestört. Echt toll, was man hier alles für Infos finden kann. Ich bin 27 und habe vor 10 Jahren das erste Mal (in der Schule) in der Dunkelkammer gestanden. Dann hat das Hobby lange geruht, bis ich mir vor 2 Jahren meine eigene Duka zugelegt habe. Ich habe schon einige Erfahrung mit PE/RC-Papieren, sowohl Festkontrast als auch Variokontrast. Jetzt möchte ich mich gerne auch mal mit Baryt beschäftigen, weil das ja wohl - wie ich gehört habe - doch noch mal eine ganz andere Liga ist als die PE-Papierchen. Ich habe im Moment ein Auge auf das ADOX Polywarmtom Barytpapier geworfen. Ich habe allerdings keinerlei Ahnung davon und deshalb hier ein paar Fragen. 1) Kann ich Barytpapier zumindest für den Anfang auch in meinem stinknormalen Ilford Multigrade o.ä. entwickeln oder brauche ich speziellen Barytentwickler? 2) Das Adox hat ja glaube ich keinen Entwickler eingelagert. Was bedeutet das? Muss ich das nur länger entwickeln oder auch länger belichten? Muss ich Barytpapier generell länger oder anders belichten als PE/RC-Papier? Wie lange muss das Papier im Entwickler liegen? So, das waren für den Anfang meine wichtigsten Fragen. Tausend Dank schonmal für eure Antworten und frohe Weihnachten! Jens Fragen eines Barytpapieranf?gers - Guest - 23-12-2005 Jens, nimmst du wirklich ID-11 als Papierentwickler, das ist nicht Sinn, weder bei Polyethenplast, noch bei Baryt, das ist Negativentwickler. Baryt kann man in jedem Papierentwickler entwickeln (nimm am besten den billigsten). Belichtung ist normalerweise länger, als bei Plastpapier, aber nicht immer, kommt auf den Hersteller an, wenn keine Entwicklersubstanz eingelagert, dann musst du so 1-2 Minuten entwickeln, um normale richtig belichtete Papiere zu entwickeln, wenn du zu kurz belichtet hast, kannst du auch bis etwa 6 Minuten drin lassen, gilt auch bei schwierigen Kontrast wenn Lichter nicht gut kopierbar. Problem ist mehr wie bekomme ich Papier so getrocknet, dass es schön glatt wird und da gibt es verschiedene Methoden. Willst du eigentlich Spiegelglanz auf Papier, oder reicht dir normale Oberfläche? dir auch frohe Weihnachten Oleksander Fragen eines Barytpapieranf?gers - db5zx - 23-12-2005 Sorry, das mit dem ID-11 war eine Freud'sche Fehlleistung, weil ich heute den ganzen Tag Filme entwickelt habe... :-) ich benutze den Ilford Multigrade für's Papier. Ansonsten Danke für die vielen Infos, ich werde mir jetzt wohl mal eine Ladung Barytpapier vom Händler meines Vertrauens besorgen. Jens Fragen eines Barytpapieranf?gers - Guest - 25-12-2005 Hallo Jens, Glückwunsch zur Entscheidung für Baryt, wirst’s nicht bereuen. Wie schon gesagt wurde, Multigrade-Entw. ist völlig in Ordnung, empfehlen kann ich dir aber auch den Calbe N113 ( sehr billig, sehr ergiebig, super Ergebnisse ), musst du eben nur als Pulver selber anrühren ( geht aber einfacher als man denkt ). Tipp: Baryt am besten kurz und mit einem hochkonzentrierten Schnellfixieren fixieren, das verkürzt die Wässerungszeit erheblich. Für den Anfang das Bild zum Trocknen einfach auf einer ebenen Fläche leicht antrocknen lassen und dann noch feucht mit starkem doppelseitigem Klebeband oder speziellem Nassklebeband auf einer Spanplatte o.ä. ankleben. Nach 24-48 h rausschneiden, so bekommst du plane Bilder. An der Wäscheleine wellt sich Baryt meist stark. Unter www.schwarzweiss-magazin.de findest du viele Infos zur Barytverarbeitung. Hier bei Fotoimpex ist unter "Daten" auch ein Artikel zu finden. Gruß Benjamin Fragen eines Barytpapieranf?gers - cfb_de - 28-12-2005 Hallo Jens, viel Erfolg mit Baryt! Zur Entwicklungszeit bei PW: Das Papier hat keinen eingelagerten Entwickler, deshalb braucht es länger im Entwickler. Auch nach drei Minuten kommt da immer noch was. Die Tatsache, dass Du deutlich länger belichten musst bei PW, hängt damit zusammen, dass die Emulsion einfach unempfindlicher ist. Das hat aber mit eingelagerten Entwicklern nichts zu tun, das ist eher so wie bei Filmen, wo es 100er und eben 400er gibt. Im Vergleich zu Agfa MCP (PE-Papier) belichte ich PW etwa doppelt bis dreimal so lange, je nach Charge. Zur Trocknung: Die Klebebandmethode wurde schon beschrieben. Ich habe diese etwas modifiziert und klebe die Prints freischwebend in einen Holzrahmen, Klebeband auf die Rückseite des Prints, Oberfläche innen im Rahmen. So bekomme ich zwei Prints in einen Rahmen und habe absolut kein Staubproblem. Achtung: Das Klebeband drückt sich durch den Print, deshalb nur am Rand kleben. Das nervt gerade bei kleinen Formaten, weil man schon so 5-10mm für eine stabile Klebung ringsum braucht. Die Alternative ist die Trocknung in der Trockenpresse. Gegen das Tuch getrocknet (Schicht zum Tuch) gibt das einen hübschen "Mattglanz". Dabei achte darauf, dass Du Dir Zeit zum Trocknen nimmst. Die Presse nicht zum Brateisen umwidmen, etwas mehr als handwarm langt. Vor dem Entnehmen des Prints (man kann oben auf dem Tuch fühlen, wenn er trocken ist) die Presse kalt werden lassen, Print über Nacht zwischen zwei schweren Büchern lagern, fertig. Für Hochglanz hat Friedrich Helms mal im Parallelforum eine tolle Anleitung verfasst: Quote:Liebe Photofreunde, Beste Grüße, Franz Fragen eines Barytpapieranf?gers - piu58 - 30-12-2005 Baryt ist anders. Ich habe lange Zeit (DDR) ausschließlich damit gearbeitet, gab halt nix anderes. Der größte Unterschied: Baryt kann man 'quälen'. Wenn das Bild zu wenig Licht bekommen hat, kann man es länger im Entwickler lassen. Solange keine gelben Schleier auftreten, wird die Dichte immer noch zunehmen. Der Kontrast aber auch. Für St. Ansel war dies oft die einzige Methode, den Papierkontrast überhaupt zu beeinflussen. Baryt wässert extrem schwer aus im Vergleich zu PE. Eine halbe Stunde im fließenden Wasser ist ne gute Zeit, archivsicher ist das wahrscheinlich noch nicht. Ich persönlich empfinde es als Wasserverschwendung, ständig mit Baryt zu arbeiten. Hochglanz ist ne Quälerei. Das Wort 'Stippchen' gibt es ja schon gar nicht mehr. Aber wenn du Hochglanz machst, wirst du wissen, was ich meine. Fragen eines Barytpapieranf?gers - db5zx - 30-12-2005 Hallo an alle! Tausend Dank an euch fuer eure Hilfe. Ich glaube, ich werde mich jetzt mal an Baryt ranwagen. Nochmals danke... ...Jens |