CHM125+A49=flaue Kontraste+größtes Korn

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Hallo zusammen,

bin relativ neu im Geschäft, daher die Bitte um Nachsicht mit Anfängerfehlern...

Habe heute relativ erfolglos versucht, meinen zweiten S/W Film zu entwickeln + zu vergrößern. Kombi: Adox CHM125 auf 125 ISO belichtet / A49, 7 min (30 sec Kipp) in Stammlösung. Herausgekommen sind flaue (kontrastarme) Negative und ein unglaublich grobes Korn, sehr stark sichtbar schon bei 9x13cm Abzügen. Gesamteindruck: graue künige Suppe. Habe versucht, bei der Vergrößerung etwas herauszuholen (verschiedene Gradations-Belichtungszeit-Kombis), zumindest mit meinen Kenntnissen ist jedoch nichts zu machen. Vielleicht kann mir jemand helfen, welche systematischen Ursachen dahinter stecken können.

Runzelkorn durch zu kaltes Wässern?

Die Stammlösung wurde bereits vor 2 Monaten angesetzt - kann das der Grund sein?

Ist diese Entwickler/Film Kombi grundsätzlich so könig/kontrastarm (nach den Beiträgen, die ich gelesen habe, glaube ich das nicht...)

Desweiteren sind auf dem entwickelten Film dunkle Schlieren an einem Filmrand und helle Schlieren am anderen Filmrand zu sehen (sieht so aus, als ob der Film nicht gleichmäßig benetzt wurde). Ist das möglicherweise auf dieselbe Ursache zurückzuführen? War der Tank nicht ausreichend gefüllt?

Vielen Dank für die Hilfe und viele Grüße, Rochus

P.S. besitze leider keinen Scanner, daher keine Bsp Bilder...
Hallo,

Ich benutze seit einiger Zeit A49 als Standard-Entwickler in meinem Labor. Ich kann allerdings nur Gutes über den Entwickler berichten. Der Entwickler arbeitet sehr feinkörnig und trotzdem bleibt die Nennempfindlichkeit der Filme erhalten. Die Negative sind etwas weicher als bei den anderen Universalentwicklern, wie z.B. ID11 oder Rodinal. Fomapan 400 und A49 sind eine ausgezeichnete Kombination für Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen.

Die Fehler, die Sie hier berichten, liegen vermutlich an Ihrer Verarbeitung. Ich benutze A49 immer als Einmalentwickler. Auch ist A49 nicht so lange haltbar, wie andere Mehrfachentwickler. Ultarfin SF oder Negafin in Stammlösung haben bei mir auch nach einem Jahr noch gut entwickelt. Mit A49 würde ich das nicht versuchen. Sobald A49 eine deutlich sichtbare braune Färbung annimmt, sollte man vorsichtig sein. Ich bade dann bei vollem Licht ein Stück alten Film in den angesetzten Entwickler für die vorgegebene Zeit. Wenn dann der Film nicht richtig schwarz wird, ist der Entwickler hin.

Nach meinen Beobachtungen bleibt A49 in hochgefüllten Flaschen länger haltbar, als in Flaschen, die mit Protektan aufgefüllt wurden. Ohne Schutzmaßahme ist A49 ziemlich schnell kaputt.

Viele Grüße

Renate
Hallo!

Ich habe vor ca. 2 Wochen CHM 400 auf 320 ASA in A49 entwickelt. Der Entwickler stand vorher ca. 2,5 Monate in Apotheker Flaschen (roter Deckel) randvoll kühl und dunkel. Die Resultate sind vollkommen in Ordnung.

Grüße, Philipp
Vielen Dank für die Tipps!



@Renate: Ich habe den A49 in einer halbgefüllten Flasche ohne Protektan aufbewahrt, also relativ hohe Wahrscheinlichkeit für Oxidation... allerdings hatte er noch keinerlei Braunfärbung. Kann ein Entwickler -prinzipiell- oxidieren bzw. unbrauchbar werden, ohne gleichzeitig die Farbe zu verändern? D.h. kann man bei einem farb-unveränderten Entwickler davon ausgehen, dass er noch spielt?



Viele Grüße, Rochus
Moin Rochus,

es gibt einige Entwickler die sterben, ohne die Farbe zu verändern. Das berüchtigste Beispiel ist Xtol. Auch A49 sieht man es nicht unbedingt an. Vorsichtig sollte man sein, wenn A49 eine dunkle Ablagerung am Rand der Flasche erzeugt. Man muss manchmal sehr genau hingucken, um die zu entdecken.
Hallo,

Ich habe noch nie erlebt, dass A49 nach längerer Zeit sich nicht braun verfärbt. (Xtool ist eine Ausnahme, da er nur wenig klassische Entwicklersubstanzen enthält.) Unter den Bedingungen wie Rochus den Entwickler gelagert hat, erwarte ich eigentlich eine deutliche Braunfärbung. Ich könnte mir daher vorstellen, dass beim Ansatz des Entwicklers etwas schief gegangen sein könnte. Der erste Teil der beiden Tüten enthält die aktiven Entwicklersubstanzen. Diese Substanzen verfärben sich später braun. Die Menge ist klein und man muss sorgfältig darauf achten, dass die Tüte vollständig entleert wird. Wichtig ist auch, dass sie sich vollständig gelöst haben, bevor der 2. Teil hinzugegeben wird. Teil 1 lässt sich nur schwer, daher sollte das Ansatzwasser warm (28 Grad) sein. Ich muss schon eine Weile rühren, bis sich alles gelöst hat.

Ich hatte mal eine Packung Ultrafin SF gekauft, da war die Tüte von Teil 1 durch einen Produktionsfehler leer. Auch das kann passieren und als Anfänger merkt man das vielleicht nicht, da die Erfahrung fehlt.

Die Schlieren auf dem Film deuten auf jeden Fall darauf hin, dass der Entwickler nicht mehr aktiv genug war. Ich benutze oft meine Positiventwickler, bis es auf dem Abzug Schlieren gibt. Dann ist er definitiv aufgebraucht. Für Ausstellungsbilder benutze ich jedoch nur frisch angesetzten Entwickler. Gebrauchten Entwickler nehme ich für die Vorstufen.

Viele Grüße
Renate



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