Meinungen zu Laborbelichtungsmessern gesucht

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Was haltet Ihr vom Einsatz von Laborbelichtungsmessern?

Bislang habe ich mit meinem Vergrößerer und 'ner banalen Zeitschaltuhr gearbeitet, nur muss ich bei jeder Formatverstellung die Zeiten neu bestimmen, was schon arg lästig ist.

Was ist beispielsweise vom Jobo Comparator 100 zu halten?

Dank für alle Hinweise,

Claudius
An sich ist eine Zeitschaltuhr mit eingebauter Meßonde nicht schlecht. Man kann damit schnell die Dichte des Negatives analysieren, die sich auch mit dem Vergrößerungsmaßstab ändert. Aber um einen Probestreifen kommt man damit nicht herum.
ja, das geht von einem einfache Comparator nach FEM-Kunze bis Split Grade von Heiland. Das letzte geht ohne Kalibrierung, gleich 99% Ergebnis in Gradation und Zeit. Spart viel Zeit und Papier aber kostet natürlich auch etwas.

beste Grüße,

Robert
Claudius schrieb:

[quote name='Claudius' date='Jan 16 2006, 04:52 PM']Was haltet Ihr vom Einsatz von Laborbelichtungsmessern?

[right][post="5998"]<{POST_SNAPBACK}>[/post][/right][/quote]

unerlässlich

[quote name='Claudius' date='Jan 16 2006, 04:52 PM']Was ist beispielsweise vom Jobo Comparator 100 zu halten?

[right][post="5998"]<{POST_SNAPBACK}>[/post][/right][/quote]

Schrott - das ganze Comparatorzeugs sind mehr oder weniger Schätzeisen!

Uneingeschränkt ist m. E. nur das Heiland Splitgrade zu empfehlen, weil Eichung für alle gängigen Papiere und Filme softwareseitig vorhanden und kostenfreie Updates verfügbar, weil unglaubliche Nachbelichtungs- und Probestreifenmodi, weil als Durchlichtdensi, weil unglaublich guter Service und (kostenfreier) Support durch Jürgen Heiland, weil auch für den Zweit- oder Dritt-Großformat-Vergrößerer ohne Modul verwendbar usw.

Das alles rechtfertigt m. E. relativ schnell einen zunächst hoch erscheinenden Preis um 1000 EUR, wenn man Material- und Zeiteinsparung realistisch betrachtet. Wenn man den Neupreis eines Comparator dagegen setzt

Schau Dir irgendwo bei einem Kollegen oder bei Herrn Heiland in Wetzlar die Funktion mal an - nach den ersten Abzügen mit dem Gerät fragst Du Dich, was Du in Deinem Photographenleben überhaupt gemacht hast. Du hast mit dem Teil garantiert den Kopf für neue kreative Ideen frei, weil Du die gewonnene Zeit nun zum letzten Schliff Deiner Arbeiten verwenden kannst. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/rolleyes.gif' class='bbc_emoticon' alt=':rolleyes:' />

Ein Handbuch kann man als PDF kostenfrei bekommen, wenn man bei [url="http://heilandelectronic.de"]http://heilandelectronic.de[/url] ein Splitgrade-Update herunterlädt, und die entsprechende Datei aus dem ZIP herausholt.

Beste Grüße und Gut Licht!

Ralph

[url="http://silberphotographie.de"]http://silberphotographie.de[/url]
Vielen Dank für die reichlichen Antworten.

Jaaa, ein Splitgrade ist sicherlich was Schönes, aber ich bin derzeit noch dabei, meine Dunkelkammer überhaupt wieder in Betrieb zu nehmen und möchte nicht in allzu teure Technik investieren, bevor sich nicht herausgestellt hat, dass sich das bei meinem Einsatz lohnt.

Daher hoffe ich, dass es zwischen den beiden Antipoden "kein Belichtungsmesser, alles geschätzt" und "Splitgrade" noch irgendwo ein zumindest ansatzweise brauchbares Messgerät gibt.

Aus der Dunkelkammerzeit meines Vaters blieb ein Revue-Automatic-Timer* mit Reflexmessonde übrig, die zumindest theoretisch eine Steuerung des Belichtungsvorganges erlaubt, aber aufgrund des Messverfahrens (vom Photopapier reflektiertes Licht wird quasi irgendwie mit einem "so in die Gegend gehaltenem" Sensor erfasst) liefert das Ganze kaum reproduzierbare Ergebnisse, wenn der Sensor bei Formatänderungen woanders platziert werden musste.

Was ist vom Laborvorsatz für Gossen-Belichtungsmesser zu halten? Ich hätte sowohl einen Lunasix 3 als auch einen Profisix zur Verfügung stehen ...

*) Sowas: [url="http://cgi.ebay.de/belichtungsgeraet-mit-messkopf-zum-vergroessern_W0QQitemZ7580630351QQcategoryZ80377QQssPageNameZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem"]http://cgi.ebay.de/belichtungsgeraet-mit-m...1QQcmdZViewItem[/url]
Ralph Rogge schrieb

"unerlässlich" als Antwort auf Claudius,Jan : "Was haltet Ihr vom Einsatz von Laborbelichtungsmessern?"

Unerlässlich ist vielleicht Entwickler. Aber es geht auch ohne Laborbelichtungsmesser. Ich verwende nur ein Metronom in der Dunkelkammer, nicht einmal eine Schaltuhr. Damit geht das Nachbelichten und Abwedeln viel bequemer, ich zähle mit.

Korrekt belichtete Negative können mit der Standardbelichtungszeit des Papiers geprintet werden. Das ist die Zeit, bei der der nackte Film gerade eben richtig schwarz wird. Wenn man diese Zeit einmal mit einem Probestreifen bestimmt hat, gilt sie, so lange man nichts an den Materialien ändert.

Die Gradation bestimme ich visuell. Das ist sowieso stärker eine ästhetische als eine mechanische Frage. Gräveränderungen messe ich aus und rechne mit einem Taschenrechner die Belichtungszeit um. Das tue ich auch bei Entzerrungen, wo je die eine Seite des Bildes eine andere Belichtungszeit erfordert, als die andere.
Bleibt dran, am Sucher.



--Uwe
(This post was last modified: 17-01-2006, 12:13 PM by piu58.)
Also:

ich hab einen alten Revue-Timer mit Mademoiselle dra; einen Comparator 2; und einen Hauck Trialux. Wirklich brauchen tut man keinen davon, unter gewissen Voraussetzungen können alle 3 aber hilfreich sein:

alle erfordern eine Eichung - die macht man einmal pro Papierpackung, geht bei den ersteren beiden recht schnell, beim Trialux muss ich immer erst die Bedienungsanleitung durchlesen... <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wink.gif' class='bbc_emoticon' alt=';)' />

Funktionieren tut das ganze aber nur bei halbwegs 'normalen' Motiven (also relativ ausgeglichene Kontraste), die man auf 'normale' Gradationen abziehen kann; hier kommt man mit den ersteren beiden Geräten schon halbwegs an die richtige Zeit ran, der Trialux ist noch etwas genauer, hier reicht die ermittelte Zeit meist schon für einen Workprint.

Verabschieden solltest Du Dich aber von der Vorstellung, dass Du Dir durch sowas Probestreifen und Workprints sparen kannst - die werden vielleicht weniger, aber verzichten kann man auch mit was hochwertigem wie dem Trialux nicht drauf.

Komplett unbrauchbar sind die Dinger allerdings bei 'schwierigen' Negativen und Motiven - sehr hohe Kontrast, gepushte Filme, extrem Lichtsituationen, hohe Printgradationen, etc. Ich persönlich mache z.B. viele Konzertfotos (in dunklen Clubs mit grellen Scheinwerfern...), da ist man dann bei Blende 1/8 und 1/30 sek, mit auf 3200 gepushtem Film sehr oft 'on the edge', muss gelegentlich mal beim Printen auf Grad. 5 raufgehen, eine 1/2 sek. auf oder ab beim Printen wirkt sich dramatisch aus, etc. - für solches Arbeiten ist selbst der Trialux vollkommen unbrauchbar, ich denke, selbst ein Splitgrade hätte da seine Probleme...
http://www.pbase.com/romans

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Morgens ist es am schlimmsten, da fängt der Tag an.

- Sven Regener
Den Jobo Comparator benutze ich auch, geht recht gut. Wenn du allerdings rasch einen ganzen Film printen willst, empfehle ich die Belichtungsrahmen von Wallner zu suchen oder den Agfa Variomat. Der Wallner macht bis 24/30 oder der groß bis 30/40. Der Variomat bis 30/40. Was man nimmt ist Geschmackssache. Wallner misst vor der Belichtung und gibt eine Zeit an die man korrigieren kann mit plus oder minus Einstellung. Außerdem hat er mehrere Speicher, so dass du alle Gradationen eintesten kannst. Der Agfa Variomat bietet dir nur eine Leitzahl auf dem Einstellknopf, die durch Testbelichtungen ermittelt wird. Er misst während der Belichtung durch das Papier.

Wenn man sich eingearbeitet hat sind beide Geräte zuverlässig. Es gelten die Printerregeln, also wenn der motivwichtige Teil im Negativ dunkler als die Umgebung ist (Blitzkopf oder so) dann +2 bis +4 geben. Umgekehrt (Gegenlicht) -2 bis -4. Bei normaler Helligkeitsverteilung ohne Korrektur arbeiten.

Okay, das letzte Quentchen Schliff haben die Bilder nicht. Du kannst aber den Wallner 1/10 Sekundenweise einstellen und beim Variomat bewirkt eine Ziffer mehr oder weniger eine Dichteänderung von ca. 5 %. Mit Probestreifen kannst du mit beiden Geräten also auch qualitativ beste Ergebnisse erzielen.

Gruß Jürgen <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/biggrin.gif' class='bbc_emoticon' alt=';)' />
Apropos: Ich hab hier noch einen alten Bäuerle BS 785 mit Meßonde herumfliegen, allerdings ohne Bedienungsanleitung. Hat zufällig jemand hier den gleichen oder weiß, wo ich die Anleitung bekommen kann?

Die Firma Bäuerle hat leider keinen Internetauftritt.
Hallo, liebe Forenteilnehmer,
vielen bisherigen Äußerungen kann ich völlig zustimmen. Es ist absolut möglich, die Belichtungszeit ohne Schaltuhr nach einem Metronom zu steuern und wie vor siebzig Jahren mit einem schwarzen Karton, den man stückchenweise verschiebt, Probestreifen zu belichten.
Das Splitgrade-System von Heiland erlaubt mit einem Minimum an Laborkenntnissen die Anfertigung technisch korrekt belichteter Vergrößerungen - wenn man aufs Abwedeln und Nachbelichten zur Steigerung der Bildwirkung verzichtet.
Preiswerte Laborbelichtungsmesser wie der JOBO-Komparator oder ein ähnliches Gerät von Ilford können eine gewisse Hilfe sein. Als ernsthafte Werkzeuge im Fotolabor kommen meines Erachtens aber nur Geräte von FEM Kunze und Hauck/Kaiser in Betracht, die eine zuverlässige Punktmessung plus Mittelwertbildung erlauben und das gezielte Abwedeln und Nachbelichten ermöglichen. Mit etwas Glück sind solche Geräte in gutem Zustand in Ebay zu bekommen, und das zu einem wesentlich günstigeren Preis als dem eines Splitgrade-Systems.
In einem Punkt haben andere Forenteilnehmer recht: Wer technisch  u n d  gestalterisch überzeugende Vergrößerungen anstrebt, kommt trotz allen Messens nicht um Probestreifen herum.



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