Schutzpapier-Problem beim Lucky SHD100?

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Hallo zusammen,

ich habe auf meinem ersten Lucky-Testfilm (NEW SHD100) durchscheinende Nummern und Quadrate vom Schutzpapier - über die gesamte Filmbreite und wohl auch gesamte Filmlänge (zumindest Negative 4-12). <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/mad.gif' class='bbc_emoticon' alt=':angry:' />

Die Kamera hat kein Rotfenster (Weltaflex) und keinerlei Anzeichen von Lichteinfall. So kann ich mir das nur als Konfektionierungs- oder Lagerungsfehler erklären - aber auch das nicht so richtig. Einen Verarbeitungsfehler schließe ich erstmal aus, da ich parallel (selber Wechselsack, Dose, etc.) einen efke100 entwickelt habe und der ist einwandfrei.

Das Schutzpapier selber macht eigentlich einen dichten Eindruck, zumindest gegen eine 150W Halogenlampe betrachtet. Kann es sein, dass die Druckfarbe auf die Emulsion durchgeschlagen ist ....?? <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/unsure.gif' class='bbc_emoticon' alt=':P' /> <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/blink.gif' class='bbc_emoticon' alt=':blink:' />

Oder hat jemand sonst ne Idee?

Emulsionsnummer war übrigens 4110017, haltbar bis 5/2007

Gruß
Bernd
Wahrscheinlich ist das passiert was Du annimmst, die Herstellung von Schutzpapier in China hat die Qualitätsstandards wie unter Mao Tse Tung, denn bis vor kurzem verwendete auch Lucky Importschutzpapier.

Die Filmfabriken auf der ganzen Welt müssen wieder rumwurschteln wie in einer stalinistischen Planwirtschaft - und das wird noch viel schlimmer werden.
Hallo Bernd,

um den von dir erwähnten Optionen noch eine weitere hinzuzufügen: es kommt auch schonmal vor, dass sich die Chemie in der Träger-Druckfarbe und die Chemie im Film gegen den arglosen Anwender verschwören. Sie reagieren miteinander (frag mich jetzt nicht, wie genau), und hinterlassen ihre Spuren auf dem Film. Jetzt nicht im Sinne von: die Farbe suppt durch und frisst die Emulsion ein, sondern eher auf dem Ausdünstungswege.

Das passiert besonders gerne dann, wenn der Film falsch (i.e., zu warm) und/oder zu lange gelagert wurde. Ich hatte genau dasselbe neulich bei einem Ektachrome. Der war älter als ich und zeigte zusätzlich zum erwartungsgemäß miserablen Bild auch noch hübsch die üblichen Nummern, Pfeile, etc. Sieht lustig aus. Hab noch welche, falls hier Bedarf besteht <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wink.gif' class='bbc_emoticon' alt=':P' />

Nun ist dein Lucky natürlich keine 30 Jahre alt gewesen, insofern ist das 'ne andere Geschichte, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass der Wind aus der selben Ecke weht. Bei den Luckies weiß man ja nie...

schönen Gruß
Nils.
(This post was last modified: 26-04-2006, 04:05 PM by AntiLynd.)
Hallo,

Mir ist das Problem auch bekannt, allerdings bei Rollfilmen von Ilford. In meinem Fall fand die Übertragung vom Papier auf den Film nur an feucht heißen Tagen statt. Alle Bilder des gleichen Films, die ich später belichtete, zeigen keine Übertragung vom Papier. Die Übertragung fand nicht beim Belichten statt, sondern anscheinend auf der Spule, die den Film wieder aufrollt. Dort ist die Rückseite des Papiers im Kontakt mit der Filmoberfläche. Es kommt nur eine chemische Übertragung in Frage. Die Filme, um die es geht habe ich vor etwa 10 Jahren gekauft, also noch vor jeder Krise mit der Papierherstellung. Aus der gleichen Charge habe ich viele Filme belichtet, bei denen das Problem nicht auftrat, auch nicht nach längerer Lagerung.

Viele Grüße

Renate
Es kann auch sein dass der Film auf die Nehmerspule lose gewickelt wird und entweder in der Kamera oder beim herausnehmen seitlich Licht einflüt.

Da das Schutzpapier meistens weiß und die Zahlen schwarz sind reflektiert das weiß das Licht nach innen und nur an den Zahlen wird es absorbiert und strahlt nicht auf den Film.

Dann sind die Zahlen im Negativ heller als der Rest vom Film.

Der Film muss aber grau sein damit dieses die Ursache ist.

Alles in allem zeigt dieses einmal mehr wie komplex die Thematik mit dem Schutzpapier ist (vgl. meine Ausführungen warum wir keine 220er Filme mal eben so machen können).

Am schlimmsten ist es immer wenn ein Fehler unter gewissen Umständen mal auftritt aber sonst nicht. Bis man mal den Umstand gefunden hat vergehen oft Jahre.

Ich könnte wetten (ohne das getestet zu haben) dass tausende andere Luckys aus derselben Charge diesen Effekt nicht zeigen....

Daher herrscht bei der gesamten Fotoindustrie der alte Microsoft-Kritiker-Grundsatz: "Never change a running system". <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/rolleyes.gif' class='bbc_emoticon' alt=':P' />

Grüße,

Mirko
(This post was last modified: 27-04-2006, 10:43 AM by Mirko Boeddecker.)
Hallo,

und danke für Eure Antworten zu dem leidigen Thema.

Quote:Da das Schutzpapier meistens weiß und die Zahlen schwarz sind, reflektiert das weiß das Licht nach innen und nur an den Zahlen wird es absorbiert und strahlt nicht auf den Film.

Dann sind die Zahlen im Negativ heller als der Rest vom Film.

Der Film muss aber grau sein, damit dieses die Ursache ist.

Die Zahlen sind in der Tat heller als der Rest vom Film. Allerdings schließe ich den Lichteinfall aus, denn der Film war straff aufgewickelt und die Filmräder und Stege zwischen den Bildern sind völlig unbelichtet.

Einen "Glücksfilm" hab' ich noch aus der Charge, der bekommt jetzt noch eine letzte Chance bei mir ... mal gespannt.

Bernd



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