[quote name='CPD' date='May 19 2005, 07:00 PM']Hallo Herr Moersch,
noch eine Frage möchte ich nachschieben, ich kann nur sehr hoffen, Ihnen mit dieser "Läherei" nicht allzusehr auf die Nerven fallen!
Zu den Zweibadentwicklern hat man sehr Widersprüchliches, nicht nur im Internet: die einen sagen, dass Zweibadentwickler bei nur uralten Filmen mit dicker Emulsion funktioniere und dann auch nur bei "Nahezustillstandsentwicklung" im zweiten Bad, bei den modernen doch sehr dünnschichtigen Filmen aber gar nicht so arbeiten könnten, wie behauptet.
Andere wiederum berichten von großen Erfolgen gerade bei der Kontrastbewertung.
Es ist für mich schwer nachvollziehbar, weshalb im Bereich der Photographie so viele widersprüchliche Aussagen vorliegen.
Sicherlich macht jeder seine eigenen Erfahrungen, mancher steht auf ausgesprochenes Feinkorn, der andere legt Wert auf große Schärfe und wählt danach seinen Entwickler, wieder andere sind auf ihr Material so eingearbeitet, dass sie immer zu hervorragenden Ergebnissen kommen - dennoch habe ich manchmal den Eindruck, dass vieles ohne eigene Erfahrung einfach nachgeplappert wird (Paradebeispiel aus einem anderen photographischen Bereich, die angebliche Eichung von Belichtungsmessern auf ein Grau mit 18% Reflexionsvermögen, was man in fast jedem Photobuch nachlesen kann - in Wahrheit arbeiten die Belis meistens um die 12-13%, das Thema war im photo.net eine Zeitlang großer Gesprächsstoff).
Probieren möchte ich den MZB, genauso wie das Tanol, demnächst schon mal, allerdings, ohne mich über Gebühr verzettel zu wollen. Mir stellen sich aber je länger ich mich theoretisch mit den Sachen beschäftige, immer neue Fragen.
Kann ich den MZB um längere Entwicklungszeiten zu bekommen nochmals verdünnen? Sie hatten ja so etwas angesprochen.
Gruß CP[/quote]
Lähereien sind nie verkehrt, wenn sie eine Antwort erzwingen.
>Zu den Zweibadentwicklern hat man sehr Widersprüchliches, nicht nur im Internet: die einen sagen, dass Zweibadentwickler bei nur uralten Filmen mit dicker Emulsion funktioniere und dann auch nur bei "Nahezustillstandsentwicklung" im zweiten Bad, bei den modernen doch sehr dünnschichtigen Filmen aber gar nicht so arbeiten könnten, wie behauptet.
Das sehe ich nicht anders. Es ist nun leider so, dass Hinz von Kunz abschreibt und weder Hinz noch Kunz praktisch überprüft, was mit den heutigen Emulsionen noch machbar ist.
"Nahezustillstand" funktioniert fehlerfrei eh nur in der Schale. Doch Reduzierung der Agitation nach halber Entwicklungszeit bringt auch bei einigen Einbadentwicklern (z.B. Rodinal) schon eine deutliche Verbesserung der Empfindlichkeitsausnutzung (unten mehr, oben weniger)!
>Andere wiederum berichten von großen Erfolgen gerade bei der Kontrastbewertung.
Das ist nicht weiter erstaunlich, weil nicht objektiv überprüfbar. Der erfahrene Anwender misst den Kontrastumfang, oder er schätzt ihn richtig ein, gibt möglicherweise "erfahrungsgemäß" das eine oder andere DINchen zu und entwickelt angepasst. Der Anfänger verlässt sich auf die Entwicklungsdaten der alten Hasen und wundert sich über blanke Schatten - oder auch nicht, weil er zufrieden ist mit dem suboptimalen Negativ?
Wer weiß das schon? Schwierige Kiste das! Betrachten wir den normalwahnsinnigen überzeugten Zweiblenden-Pusher. Entweder fliegt ihm die Zone IV mit leichter Zeichnung zu, oder er jammert über ausgefressene Lichter bei dem üblen xy-Papier, oder er will es so haben, oder misst bei seiner Pusherei die Schatten an und ist doch irgendwie davon überzeugt es pushmäßig voll draufzuhaben.
>Es ist für mich schwer nachvollziehbar, weshalb im Bereich der Photographie so viele widersprüchliche Aussagen vorliegen.
Es ist nicht nachvollziehbar, wenn man nur die Aussagen hat, die Arbeitsweise nicht kennt, das Negativ nicht sieht.
>die angebliche Eichung von Belichtungsmessern auf ein Grau mit 18%
Ja, eine Norm muss sein. In der Praxis sind mir schon Abweichungen von mehr als zwei Blenden untergekommen und das nicht nur bei "preiswerten" Teilen. Deshalb ist es ja oft für die Katz, Entwicklungsdaten ungeprüft zu übernehmen. Wir vertrauen der Normierung und suchen den Fehler meist fälschlicherweise bei uns selbst.
>Probieren möchte ich den MZB, genauso wie das Tanol, demnächst schon mal, allerdings, ohne mich über Gebühr verzettel zu wollen.
Verzetteln ist ungut! Jede Kombination die man im Griff hat, ist einer neuen in der Regel überlegen.
>Mir stellen sich aber je länger ich mich theoretisch mit den Sachen beschäftige, immer neue Fragen.
Kenn ich. Das hört nie auf und das ist gut so.
>Kann ich den MZB um längere Entwicklungszeiten zu bekommen nochmals verdünnen? Sie hatten ja so etwas angesprochen.
Ja, die A-Lösung. ABER, bei längeren Zeiten in dünnerer Lösung muss die Agitation um (mindestens) die Hälfte verringert werden.
noch eine Frage möchte ich nachschieben, ich kann nur sehr hoffen, Ihnen mit dieser "Läherei" nicht allzusehr auf die Nerven fallen!
Zu den Zweibadentwicklern hat man sehr Widersprüchliches, nicht nur im Internet: die einen sagen, dass Zweibadentwickler bei nur uralten Filmen mit dicker Emulsion funktioniere und dann auch nur bei "Nahezustillstandsentwicklung" im zweiten Bad, bei den modernen doch sehr dünnschichtigen Filmen aber gar nicht so arbeiten könnten, wie behauptet.
Andere wiederum berichten von großen Erfolgen gerade bei der Kontrastbewertung.
Es ist für mich schwer nachvollziehbar, weshalb im Bereich der Photographie so viele widersprüchliche Aussagen vorliegen.
Sicherlich macht jeder seine eigenen Erfahrungen, mancher steht auf ausgesprochenes Feinkorn, der andere legt Wert auf große Schärfe und wählt danach seinen Entwickler, wieder andere sind auf ihr Material so eingearbeitet, dass sie immer zu hervorragenden Ergebnissen kommen - dennoch habe ich manchmal den Eindruck, dass vieles ohne eigene Erfahrung einfach nachgeplappert wird (Paradebeispiel aus einem anderen photographischen Bereich, die angebliche Eichung von Belichtungsmessern auf ein Grau mit 18% Reflexionsvermögen, was man in fast jedem Photobuch nachlesen kann - in Wahrheit arbeiten die Belis meistens um die 12-13%, das Thema war im photo.net eine Zeitlang großer Gesprächsstoff).
Probieren möchte ich den MZB, genauso wie das Tanol, demnächst schon mal, allerdings, ohne mich über Gebühr verzettel zu wollen. Mir stellen sich aber je länger ich mich theoretisch mit den Sachen beschäftige, immer neue Fragen.
Kann ich den MZB um längere Entwicklungszeiten zu bekommen nochmals verdünnen? Sie hatten ja so etwas angesprochen.
Gruß CP[/quote]
Lähereien sind nie verkehrt, wenn sie eine Antwort erzwingen.
>Zu den Zweibadentwicklern hat man sehr Widersprüchliches, nicht nur im Internet: die einen sagen, dass Zweibadentwickler bei nur uralten Filmen mit dicker Emulsion funktioniere und dann auch nur bei "Nahezustillstandsentwicklung" im zweiten Bad, bei den modernen doch sehr dünnschichtigen Filmen aber gar nicht so arbeiten könnten, wie behauptet.
Das sehe ich nicht anders. Es ist nun leider so, dass Hinz von Kunz abschreibt und weder Hinz noch Kunz praktisch überprüft, was mit den heutigen Emulsionen noch machbar ist.
"Nahezustillstand" funktioniert fehlerfrei eh nur in der Schale. Doch Reduzierung der Agitation nach halber Entwicklungszeit bringt auch bei einigen Einbadentwicklern (z.B. Rodinal) schon eine deutliche Verbesserung der Empfindlichkeitsausnutzung (unten mehr, oben weniger)!
>Andere wiederum berichten von großen Erfolgen gerade bei der Kontrastbewertung.
Das ist nicht weiter erstaunlich, weil nicht objektiv überprüfbar. Der erfahrene Anwender misst den Kontrastumfang, oder er schätzt ihn richtig ein, gibt möglicherweise "erfahrungsgemäß" das eine oder andere DINchen zu und entwickelt angepasst. Der Anfänger verlässt sich auf die Entwicklungsdaten der alten Hasen und wundert sich über blanke Schatten - oder auch nicht, weil er zufrieden ist mit dem suboptimalen Negativ?
Wer weiß das schon? Schwierige Kiste das! Betrachten wir den normalwahnsinnigen überzeugten Zweiblenden-Pusher. Entweder fliegt ihm die Zone IV mit leichter Zeichnung zu, oder er jammert über ausgefressene Lichter bei dem üblen xy-Papier, oder er will es so haben, oder misst bei seiner Pusherei die Schatten an und ist doch irgendwie davon überzeugt es pushmäßig voll draufzuhaben.
>Es ist für mich schwer nachvollziehbar, weshalb im Bereich der Photographie so viele widersprüchliche Aussagen vorliegen.
Es ist nicht nachvollziehbar, wenn man nur die Aussagen hat, die Arbeitsweise nicht kennt, das Negativ nicht sieht.
>die angebliche Eichung von Belichtungsmessern auf ein Grau mit 18%
Ja, eine Norm muss sein. In der Praxis sind mir schon Abweichungen von mehr als zwei Blenden untergekommen und das nicht nur bei "preiswerten" Teilen. Deshalb ist es ja oft für die Katz, Entwicklungsdaten ungeprüft zu übernehmen. Wir vertrauen der Normierung und suchen den Fehler meist fälschlicherweise bei uns selbst.
>Probieren möchte ich den MZB, genauso wie das Tanol, demnächst schon mal, allerdings, ohne mich über Gebühr verzettel zu wollen.
Verzetteln ist ungut! Jede Kombination die man im Griff hat, ist einer neuen in der Regel überlegen.
>Mir stellen sich aber je länger ich mich theoretisch mit den Sachen beschäftige, immer neue Fragen.
Kenn ich. Das hört nie auf und das ist gut so.
>Kann ich den MZB um längere Entwicklungszeiten zu bekommen nochmals verdünnen? Sie hatten ja so etwas angesprochen.
Ja, die A-Lösung. ABER, bei längeren Zeiten in dünnerer Lösung muss die Agitation um (mindestens) die Hälfte verringert werden.

