Michael,
ich habe jetzt ehrlich überlegt ob ich darauf antworten soll.
Was ist denn das für ein Tonfall bittesehr.
Deine Zahlen kann ich nicht bestätigen dazu müsste ich in dein Labor kommen und mit Dir gemeinsam unter identischen Bedingungen arbeiten.
Es gibt bestimmte Unterschiede in den einzelnen Emulsionsgüssen und mit weiterer Abnahme der Produktionsmengen werden diese Schwankungen eher noch steigen.
Die 50er Filme sind ein absolutes Nischenprodukt. Es sind Exoten die in Kleinstserien gefertigt werden. Die Toleranzen dieser Fertigungsweise sind zwangsläufig höher als bei Massenproduktionsware wie Delta 100 oder Tmax 100.
Beide Filme, der letzte ADOX R50 Guss und der vom Jahr davor (der noch in efke Verpackung war) liegen innerhalb der Toleranzen die seit 20 Jahren so gelten.
Ein Film ist immer am Tag der Produktion besser als sein eigentlicher durchschnittlicher Wert.
Ein R50 liegt da z.B. auf 60 oder gar 80 ASA. Dann fällt er innerhalb der ersten 6 Monate normalerweise auf seinen durchschnittlichen Wert und dann langsam immer weiter. Am Ende der aufgedruckten Haltbarkeit (je nach Lagerung natürlich unterschiedlich) krepelt er meistens so bei 1/3 Blende unter Toleranz für den Mittelwert herum.
Normalerweise liegt er damit immer noch im Bereich der gesamt Toleranz aus Abweichungen beim Beli, Verschluss, der Blende, dem Entwickler etc. und der normale Anwender merkt nichts.
Wer sehr genau arbeitet und ein Desitometer bemüht muss natürlich jede Emulsion einzeln einmessen. Da das aber stark Entwickler abhängig ist muss das jeder für sich selber eintesten.
Ebenso wenn man eine Emulsuin XY genau eingetestet hat und jetzt eine neue Emulsion nimmt.
Niemals haben wir oder irgendein anderer Hersteller verlauten lassen unsere Zahlen würden so genau stimmen dass man sich blind darauf verlassen könne. Das war zu Glanzzeiten schon extrem aufwendig und bei derzeitigem Marktniveau ist es schlichtweg undenkbar.
Es kann durchaus vorkommen dass eine sehr gute Emulsion, je nach Reifestadium, 10-20% über dem Normalwert liegt und eine mittelmäßige, je nach Reifestadium, 10 %-20% darunter.
Dann würden sich im Vergleich Film zu Film Unterschiede von 20% und mehr ergeben.
Der letzte 50er aus 2004er Produktion war sehr gut. Entgegen allen Erwartungen ist er wenig gefallen und war extrem lagerstabil. Ein echte Knaller Emulsion. Haben wir leider so gut nicht wieder hinbekommen und der neue ist jetzt wieder im Rahmen des Normalen.
Vertauschung der Rollfilme: Es handelt sich um 2 Kartons insgesamt. Ca. 200 Filme sind leider in den Verkehr gelangt wo in den Röhrchen mit R50 Aufklebern 400er Filme drin waren.
Vor gut zwei Wochen ist das aufgefallen und alle R50 die noch im Bestand waren wurden kontrolliert.
Das hat soviel Aufwand gemacht dass wir jetzt den Gewinn an der ganzen Charge mal getrost abschreiben können. Es liegt also sehr in unserem Interesse solche Fehler zu vermeiden.
Das Etikett ist aber richtig auf dem Film.
Die Fehlerursache wurde bereits gefunden und das sollte jetzt nicht mehr vorkommen.
Man kann nur Stichprobenkontrollen machen. Wenn aus einer Lieferung von 5000 Filmen 100 falsch geboxt sind ist das ärgerlich aber es ist so gut wie nicht möglich eine Stichprobenkontrolle zu erfassen.
Die Filme tauschen wir Dir natürlich um.
Zu der Domain habe ich mich umfassend im entsprechenden Thread geäußert.
Wann habe ich mich denn Deiner Meinung nach über die Marktwirtschaft beschwert?
Es besteht eine gewisse Diskrepanz zwischen Anspruchshaltung der Konsumenten und dem was real noch umgesetzt werden kann.
Diese Diskrepanz ist leicht zu erklären. Man war jahrelang ein gewisses Qualitäts- und Preisniveau gewöhnt und an dem orientiert man sich jetzt.
Aktuell steigen die Preise und die Qualität wird schlechter.
Dafür gibt es einen Grund aus produktionstechnischer Sicht.
Preis und Qualität sind abhängig von der Produktionsmenge. Fällt diese verändern sich die Parameter.
Für den Kunden ist das natürlich unverständlich und er ärgert sich weil er jetzt mehr bezahlen soll aber "weniger" dafür bekommt.
Für uns ist das ärgerlich weil wir tun und machen was wir können, gleichzeitig unsere Marge einbricht, wir also weniger verdienen und zu guter Letzt noch von den Kunden auf die Mütze bekommen.
Um ein wenig Aufklärung zu betreiben in diesem Dilemma antworte ich Dir.
Grüße,
Mirko
(This post was last modified: 23-02-2006, 01:51 PM by Mirko Boeddecker.)
ich habe jetzt ehrlich überlegt ob ich darauf antworten soll.
Was ist denn das für ein Tonfall bittesehr.
Deine Zahlen kann ich nicht bestätigen dazu müsste ich in dein Labor kommen und mit Dir gemeinsam unter identischen Bedingungen arbeiten.
Es gibt bestimmte Unterschiede in den einzelnen Emulsionsgüssen und mit weiterer Abnahme der Produktionsmengen werden diese Schwankungen eher noch steigen.
Die 50er Filme sind ein absolutes Nischenprodukt. Es sind Exoten die in Kleinstserien gefertigt werden. Die Toleranzen dieser Fertigungsweise sind zwangsläufig höher als bei Massenproduktionsware wie Delta 100 oder Tmax 100.
Beide Filme, der letzte ADOX R50 Guss und der vom Jahr davor (der noch in efke Verpackung war) liegen innerhalb der Toleranzen die seit 20 Jahren so gelten.
Ein Film ist immer am Tag der Produktion besser als sein eigentlicher durchschnittlicher Wert.
Ein R50 liegt da z.B. auf 60 oder gar 80 ASA. Dann fällt er innerhalb der ersten 6 Monate normalerweise auf seinen durchschnittlichen Wert und dann langsam immer weiter. Am Ende der aufgedruckten Haltbarkeit (je nach Lagerung natürlich unterschiedlich) krepelt er meistens so bei 1/3 Blende unter Toleranz für den Mittelwert herum.
Normalerweise liegt er damit immer noch im Bereich der gesamt Toleranz aus Abweichungen beim Beli, Verschluss, der Blende, dem Entwickler etc. und der normale Anwender merkt nichts.
Wer sehr genau arbeitet und ein Desitometer bemüht muss natürlich jede Emulsion einzeln einmessen. Da das aber stark Entwickler abhängig ist muss das jeder für sich selber eintesten.
Ebenso wenn man eine Emulsuin XY genau eingetestet hat und jetzt eine neue Emulsion nimmt.
Niemals haben wir oder irgendein anderer Hersteller verlauten lassen unsere Zahlen würden so genau stimmen dass man sich blind darauf verlassen könne. Das war zu Glanzzeiten schon extrem aufwendig und bei derzeitigem Marktniveau ist es schlichtweg undenkbar.
Es kann durchaus vorkommen dass eine sehr gute Emulsion, je nach Reifestadium, 10-20% über dem Normalwert liegt und eine mittelmäßige, je nach Reifestadium, 10 %-20% darunter.
Dann würden sich im Vergleich Film zu Film Unterschiede von 20% und mehr ergeben.
Der letzte 50er aus 2004er Produktion war sehr gut. Entgegen allen Erwartungen ist er wenig gefallen und war extrem lagerstabil. Ein echte Knaller Emulsion. Haben wir leider so gut nicht wieder hinbekommen und der neue ist jetzt wieder im Rahmen des Normalen.
Vertauschung der Rollfilme: Es handelt sich um 2 Kartons insgesamt. Ca. 200 Filme sind leider in den Verkehr gelangt wo in den Röhrchen mit R50 Aufklebern 400er Filme drin waren.
Vor gut zwei Wochen ist das aufgefallen und alle R50 die noch im Bestand waren wurden kontrolliert.
Das hat soviel Aufwand gemacht dass wir jetzt den Gewinn an der ganzen Charge mal getrost abschreiben können. Es liegt also sehr in unserem Interesse solche Fehler zu vermeiden.
Das Etikett ist aber richtig auf dem Film.
Die Fehlerursache wurde bereits gefunden und das sollte jetzt nicht mehr vorkommen.
Man kann nur Stichprobenkontrollen machen. Wenn aus einer Lieferung von 5000 Filmen 100 falsch geboxt sind ist das ärgerlich aber es ist so gut wie nicht möglich eine Stichprobenkontrolle zu erfassen.
Die Filme tauschen wir Dir natürlich um.
Zu der Domain habe ich mich umfassend im entsprechenden Thread geäußert.
Wann habe ich mich denn Deiner Meinung nach über die Marktwirtschaft beschwert?
Es besteht eine gewisse Diskrepanz zwischen Anspruchshaltung der Konsumenten und dem was real noch umgesetzt werden kann.
Diese Diskrepanz ist leicht zu erklären. Man war jahrelang ein gewisses Qualitäts- und Preisniveau gewöhnt und an dem orientiert man sich jetzt.
Aktuell steigen die Preise und die Qualität wird schlechter.
Dafür gibt es einen Grund aus produktionstechnischer Sicht.
Preis und Qualität sind abhängig von der Produktionsmenge. Fällt diese verändern sich die Parameter.
Für den Kunden ist das natürlich unverständlich und er ärgert sich weil er jetzt mehr bezahlen soll aber "weniger" dafür bekommt.
Für uns ist das ärgerlich weil wir tun und machen was wir können, gleichzeitig unsere Marge einbricht, wir also weniger verdienen und zu guter Letzt noch von den Kunden auf die Mütze bekommen.
Um ein wenig Aufklärung zu betreiben in diesem Dilemma antworte ich Dir.
Grüße,
Mirko

