Mindestmenge Rodinal pro Film?

0 Replies, 11847 Views

Moin!



Ich bin in diesem Forum wiederholt über Aussagen gestolpert, dass eine bestimmte Menge Rodinal (Konzentrat) pro Film im Tank sein sollte.



Bei meiner Standardverdünnung von 1+100 bin ich allerdings deutlich unter allen gesehen Empfehlungen, seien es jetzt 15 ml pro Film, 10 ml oder irgendwas anderes um den Dreh.



Komischerweise hatte ich nie Probleme mit meinen Ansätzen. Der letzte Durchgang waren 8 Filme (der weniger wichtigen Sorte) auf einmal in knapp 2,4 l Rodinal 1+100. Macht bei 24 ml eingesetztem Konzentrat also gerade mal 3 ml pro Film! (Die Filmsorte: Maco UP 100+ KB, belichtet wie 50 ASA; E-Zeit 18 Minuten, Kipprhythmus: einmal alle 3 Minuten)



Bevor ich jetzt einen Versuch fahre mit einem einzigen Film in einem Liter Ansatz (um wenigstens auf 10 ml zu kommen), möchte ich dann doch mal wissen, was denn das Problem sein soll, wenn ich kaum noch Konzentrat pro Film in der Suppe habe. Macht das wirklich einen Qualitätsunterschied?



Danke im Voraus,

Axel
Hallo Axel,

ist eigentlich ganz einfach: Wenn Du die Mindestmenge unterschreitest, dann könnte der Fall eintreten, dass dein Film die ganze Entwicklersubstanz verbraucht hat und noch nicht fertig entwickelt ist - dann stoppt die Entwicklung - egal wie lange Du den Film noch in der Chemie stehen lässt.

Normalerweise müssen die Firmen aber einen ordentlichen Sicherheitszuschlag geben, damit die Sache "Narrensicher" wird, d. h. die Mindestmengen sind mit Sicherheit großzügig angesetzt. Ein anderer Punkt dürfte die Oxidationsfestigkeit sein, die bei höherer Verdünnung immer mehr abnimmt. Dein Entwickler könnte schon umkippen, bevor er die Dose und die Filme sieht.

Ich hoffe, das hilft ein wenig.

Viele Grüße

Robert
Hallo!

Wieviel Entwickler verbraucht wird, hängt auch von der Art des Films (mehr oder weniger Silber drin) und der Art der Belichtung/des Motivs (viel harte Kontraste mit viel dichten Lichtern) ab, weil je nachdem mehr oder weniger Entwicklersubstanz zur Reduzierung des belichteten Bildsilbers gebraucht wird.

Deshalb ist vom Hersteller da natürlich auch eine gewisse Sicherheit bei der Angabe von Mindestmengen (bei Rodinal offiziell 10ml) eingebaut, risikofreudige Menschen können das natürlich etwas unterschreiten, 3 ml pro Film halt ich aber schon für sehr an der Grenze.

Zuwenig Entwickler zeigt sich wahrscheinlich durch dünne & flaue Negative (dafür aber evtl. mehr Kantenschärfe durch Erschöpfung des Entwicklers).

Roman
Hallo auch,

ich schätze, Robert trifft den Sachverhalt eher. Die Filme, die ich verarbeite, sind nützlich von der hochsilberhaltigen Sorte (behauptet jedenfalls Onkel Schröer von Maco, und ich habe keinen Grund, das nicht zu glauben). Besonders der UP 25+, den ich sonst in Rodinal bade, hat mit 9 mg Silber pro m² nicht eben wenig Gehalt.

Bei den angesprochenen 8 Filmen waren 2 dabei, die deutlich zu viel Licht bekommen haben. Das Ergebnis waren deutlich überentwickelte, extrem dichte Negative. Rodinal ist also auch in dieser starken Verdünnung alles andere als kraftlos.

Ich glaube immer mehr, diese uralte Suppe wird immer noch unterschätzt, oder?

Bis dann,

Axel
Hallo Axel,

Ich greife zurück nach einem Zitat von Herrn Wolfgang Holz von Agfa:

Autor: wolfgang holz (213.168.99.---)

Datum: 29.10.03 10:39

da ich nun schon zitiert wurde, möchte ich nochmals etwas zu dieser - wie schon bemerkt - häufigen Frage, sagen.

Wenn ein Film entwickelt wird, braucht er eine bestimmte Menge an Entwicklersubstanz. Diese Entwicklersubstanz wird dann bei der Verarbeitung aufgebraucht. Agfa empfiehlt nun eine Mindestmenge von 10 ml Konzentrat je Film. Das bedeutet, je nach Verdünnung kommt man schon auf mehr als 500 ml. Dass es 10 ml sind und nicht 7 oder 8 oder 9 ml hängt nun damit zusammen, dass der Hersteller nun nicht in jedem Einzelfall wissen kann, wie der Film belichtet wurde, das meint, wie hoch der Schwarzanteil im Negativ ist. Denn, wenn bei Nacht fotografiert wird, ist, je nach Motiv sehr wenig Silbersalz belichtet und wird dementsprechend auch wenig entwickelt, was wiederum bedeutet, dass wenig Entwicklersubstanz verbraucht wird.

Daher hat Agfa einen Mittelwert der Belichtung angenommen und auf diesem Mittelwert beruhen die 10 ml. Das bedeutet, dass es durchaus möglich ist mit weniger, z.B. 5 ml je Film, auszukommen. Mit den 10 ml je Film ist auf jeden Fall sichergestellt, dass die Ergebnisse gut und auch reproduzierbar sind. Wer weniger Konzentrat einsetzen möchte, kann dies natürlich tun, aber es empfiehlt sich, vorher die Ergebnisse auszutesten. Und zwar nicht nur "normale" Negative, sondern eben auch abweichende, denn sonst kann es passieren, dass die Negative doch zu dünn kommen.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Holz

Agfa-Gevaert AG

Ich denke es ist klar was damit erklärt ist.

Beste Grüße aus Holland, <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/biggrin.gif' class='bbc_emoticon' alt=':rolleyes:' />

Fotohuis RoVo

www.FotohuisRoVo.nl

Robert Vonk



Users browsing this thread: 1 Guest(s)

Theme Selector