efke 25 - Belichtung & Verarbeitung

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Hallo zusammen!

Mir sind was den efke 25 angeht noch ein paar Sachen unklar:

1. Stichwort "doppelte Empfindlichkeit" (Impex Katalog) bzw. Vergleichbarkeit der Angabe mit neuen ("West")-Emulsionen: Ich hatte meine ersten efke 25 folglich auf 50 ASA belichtet, mit Neofin blau entwickelt aber erhielt ziemlich flaue Negative. Typisch für efke 25 / Neofin?

Mirko erwähnte mal, dass der Film in R09 1+80 sehr schön kommt. Welche Entwicklungszeit? Bewegung? Belichtung mit 50 oder 25 ASA? Vielleicht kann mir jemand mit ein paar Werten zur Orientierung dienen - das wäre nett.

2. Auf jenen ersten beiden von mir entwickelten efkes hatte ich anscheinend Luftblasen. Jedenfalls hatte ich auf dem Negativen klitzekleine kreisrunde Punkte. Da ich sonst nie damit Probleme hatte: Kann es sein, dass der efke da empfindlicher reagiert? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Bernd
Hallo Bernd,

echte Empfindlichkeit bedeutet: Die anderen Hersteller geben zu hohe ASA Zahlen an. Meint: Beim Efke 25 sind die aufgedruckten 25 ASA auch so gemeint - Du hast also eine Blende unterbelichtet. Ob der Efke mit Neofin harmoniert kann ich Dir nicht sagen - aber mit A49 ist er einfach klasse! <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/rolleyes.gif' class='bbc_emoticon' alt='<_<' />

Was die kleinen Blasen anbelangt: Hast Du ein Stoppbad verwendet? Das mögen die Efkes gar nicht. Da gibt's mit manchen Entwicklern eine Reaktion bei der Gas entsteht und die Schicht ablöst (nöres evtl. vom Franz). Einfach mit Wasser stoppen und die Probleme sind weg. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=':P' />

Viele Grüße

Robert
efke25 und R09 ich hab zum Anfang die Zeiten von Mirko verwendet, war da aber nie zufrieden. hab mich dann langsam auf 16" bei 1+80 hochgetestet. Seitdem ich mit Rodinal arbeite, bin ich neu verliebt!



Micha
Hallo,

da ich Efkes seit Jahren einsetze würde ich dir folgende Zeiten/Daten empfehlen. Alle Daten gelten für die Rollfilme und die beiden Planfilme (25er und 100er), da ich keine KB Filme verwende. Alle Daten sind abgestimmt für die Belichtung auf einen LPL4x5 inch Vergrößerer mit Splitgrade und angepasst für Classic Art PW Papiere matt und chamois.

Im Klartext, die Negative erreichen einen Gammawert der sich also für Mischlichtvergrößer eignet (erreichter Gammawert liegt zwischen o.62 und o.65, habe nicht genau nachgemessen). Hast du einen Kondensor-Vergrößerer, so musst du die Daten auf einen Gammawert von circa 0.55 bringen, also geringerer Negativ-"Kontrast". Das geht ganz einfach indem du die Entwicklungszeit durch den bestehenden Gammawert (hier 62) teilst und dann mit dem gewünschten Gammawert (55) multiplizierst. Schon hast du den gewünschten, angenäherten Wert! Das geht natürlich auch umgekehrt, also wenn du von Kondensor auf Mischlicht umrechnen möchtest!

Meine Entwicklung findet bei 24° in einem Jobo-Prozessor statt; - also Rotationsentwicklung (Jobo Einstellung "P"). Wenn du diese Möglichkeit nicht hast und per Hand kippen/entwickeln willst/musst, dann musst du die Zeiten auf deine Temperatur umrechnen. Zeitdaten nenne ich dir auch nachfolgend. Auf die umgerechnete Zeit musst du dann noch 10 % aufschlagen, um den Unterschied zwischen Rotation und Kippentwicklung auszugleichen. Der Kipprhytmus sollte dann wie folgt sein: die ersten 30 Sekunden ständig, dann 4 x pro Minute.

So jetzt die Rotationszeiten bei 24 ° mit R09 bei 1:40 und 1:80. Beide Verhältnisse ergeben sehr gut durchgezeichnete Negative!

Efke R 25 1:40 gleich 4,00 Minuten / 1:80 gleich 8,00 Minuten

Efke R 50 1:40 gleich 6,15 Minuten-sekunden / 1:80 gleich 12,30 Minuten-Sekunden

Efke R 100 1:40 gleich 9,00 Minuten / 1:80 gleich 18,00 Minuten

Temperatur/Zeitumrechnung:

4,00 Minuten/24 ° gleich 5,30 Minuten/21 ° gleich 6,00 Minuten/20 °

6,15 Minuten/24 ° gleich 8,00 Minuten/21 ° gleich 9,00 Minuten/20 °

9,00 Minuten/24 ° gleich 11,45 Minuten-sekunden/21 ° gleich 13 Minuten/20 °

Denke daran, dass bei Umrechnungen natürlich nur theoretische Werte entstehen! Ich will damit sagen, dass die Werte sicherlich nur Annäherungswerte sind, da sich durch die persönlichen Eigenarten des Arbeitsstils, Hardware und Chemie - Unstimmigkeiten usw. immer Verschiebungen ergeben werden. Jedoch müsstest du mit diesen Werten, je genauer du arbeitest, fast eine Punktlandung machen!

Was die Efke Verarbeitung betrifft, verfahre ich wie folgt und habe, abgesehen von meiner Anfangstestphase mit Efke nie Probleme mit Ablösungen oder Verkratzungen etc. gehabt. Bei allen Aktionen entspricht die Wassertemperatur der Temperatur des Entwicklerbades!!!

1. 1 Minute Vorwässern (ständige Bewegung)

2. Entwickeln mit R09 lt. Zeitangabe/Rhytmus

3. 1 Minute Stopbad (60% Essig im Verhältnis 1:30 mischen oder LP Citrodur)

4. 3 Minuten Fixage (Calbe Unifix Liquid + Tetenal Härter - Zugabe lt. Gebrauchsanweisung)

5. 1 Minute Wässern (temperiertes Wasser) bei ständiger Bewegung

6. 2 Minuten Waschen mit Lavaquick (Verhältnis 1:20 ständige Bewegung)

7. Schlusswässerung unter fließenden Wasser, Dose füllen etwas stehen lassen und entleeren. 10 mal wiederholen. Das reicht.

8. 1 Minute im Netzmittelbad (LP Proofmaster, eignet sich am besten für Polyesterfilme!)

9. Aufhängen im Trockenschrank mit Gewichtsklammer, Trocknen mit kalter Luft (keinesfalls warm!)

10. Fertig! Freuen über die tollen Negative!

So, das war’s. Viel Spaß und viel Erfolg und

Grüße Zensusa / Lothar van de Renne
Sieh´es mal so:

Du wirst geboren und die Welt erscheint.

Du stirbst und die Welt verschwindet.

Das ist alles.



http://www.zensusa.de
Hallo Bernd,

mir ist gerade aufgefallen, dass ich bei meinen Angaben einige Details vergessen habe, sollte doch aber alles komplett sein.

1. Die Fixage (Unifix Liquid) im Verhältnis 1:7 ansetzen!

2. Das LP Netzmittel im Verhältnis 1:100 ansetzen. Unbedingt destilliertes Wasser nehmen! Destilliertes Wasser gibts in jedem Baumarkt. Der 5 Liter Kanister für circa 1,30 Euro

3. Den Film nach der Netzmittelbehandlung nur gut Ablaufen lassen aber ohne Abstreifen zum Trocknen aufhängen.

Zum Schluss noch ein genereller Tipp: Da Leitungswasser je nach Region auch sehr chlorreich oder eisenhaltig etc. sein kann, solltest du, wenn du sätliche negative Beeinflussungen der Filmemulsion durch das verwendete Wasser beim Entwickeln verhindern möchtest, unbedingt deine Chemie mit destilliertem Wasser ansetzen. Übrigens kann sehr mineralhaltiges Wasser unter ungünstigen Umständen auch zu Pünktchenbildung; Kreisflecken oder Abrissen usw. bei Filmemulsionen führen.

Viel Glück

Zensusa / Lo van de Renne
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Was für ein Gamma benötigt man idealerweise für Kontaktabzüge?

Und Oberflächenhüter - kann man die auch ohne Stoppbad einsetzen, oder benötigen die das saure Umfeld um zu wirken? Wie funktionieren Hüter eigentlich?

Grüße

Matthias
(This post was last modified: 27-06-2004, 10:21 AM by Matthias S..)
Hallo Matthias,

auf deine Frage " Was für ein Gamma benötigt man idealerweise für Kontaktabzüge ", gibt es eine einfache und eine schwierige Antwort.

1. Die einfache Antwort:

Die "normale, richtige" Entwicklung ( z.B. Standardzeit in den Beipackzetteln etc.) ergibt ein Gammawert der es dem benutzten Vergrößerer (Lichtsystem) erlaubt ein aufgenommenes Objekt (Szene), die einen normalen Kontrastumfang hat (rund 5 Blenden), auf einem Papier mit normalen Umfang (Gradation 2 bis 3) wiederzugeben. D.h., du benötigst also ein "ideal" Gamma von 0,55 für hart arbeitende Vergrößerer oder ein Gamma von 0,62 bis 0,70 für weich arbeitende Vergößerer/Lichtsysteme ( hier wird meistens ein Gamma von 0,65 als ideal angesehen) um deine korrekt belichteten, normalen Szenen auf ein Papier der Gradation 2 bis 3 wiederzugeben !

Dieser Gamma-Wert ist somit auch ideal wenn du ein Kontakt auf eben diesen Papieren machst ( gleiches gilt bei Einsatz von Multigrade - Papieren- bzw. Belichtungssystemen etc.)

Eine Praxisbezogene Aussage:

Wenn ich eine meiner 4 x 5 inch Aufnahmen mit LPL-Jobo Vergrößerer und Splitgrade auf einem Classic Arts Papier/matt kontaktiere, so geschieht es doch mit dem gleichen Negativ ( abgestimmter Gammawert für diesen Vergrößerer) mit dem ich auch einen Abzug/Vergrößerung über das Negativformat hinaus mache ! Wenn jedoch ein bestimmter Vergrößerungsfaktor überschritten wird ( 4 - fach meiner Meinung nach), dann werden Tiefen schlapp und meistens wird dann versucht dies mit einer höheren Gradation auszugleichen. Der Abzug bleibt dann jedoch nicht im Bereich 2 bis 3, sondern gelangt unter Umständen bis in den Bereich Gradation 4. Das hat jedoch nichts mit dem Gammawert zu tun, sondern geht in ein anderes Problemfeld über. Ich bin der Meinung, man sollte, wenn man seinen Tonwertumfang/Grauwertabstufungen einigermaßen beibehalten möchte, nicht über eine 4-fache Vergrößerung hinausgehen, denn danach tritt sichtbarer Qualitätsverlust auf. Beim Kontakt tritt praktisch kein Verlust auf, da 1 zu 1.

2. Die schwierige Antwort:

- Kann ich dir nicht geben, da sie sich auf spezielles Kontaktpapier bezieht, das ja etwas anders aufgebaut ist ( und reagiert, sogar unterschiedlich entsprechend Fabrikat) als normales Fotopapier, denn ich arbeite nicht mit Kontakpapieren . Ich weiss daher also nicht, welche Empfindlichkeit Kontaktpapiere haben. Letzteres wäre aber sicherlich für eine entsprechend abgestimmte Negativ-Entwicklung , also auch Gammawert, wichtig.

Noch etwas kurz zum Hüter:

Ich bin kein Chemiker, daher keine Antwort in dieser Hinsicht. Nur soviel, Tetenal bezeichnet seinen Hüter ausdrücklich als Fixativ-Hüter. Da man ja nicht grundsächlich der Fixage ein Stoppbad vorausschicken muss, könnte ich mir vorstellen, dass der Hüter auch ohne Stoppbad arbeitet.

Labor Partner (LP) bietet mit LP-Citrodur ein sehr gutes Hütestoppbad an. Außerdem, wer ganz sicher gehen will, kann auch LP-Geladur einsetzen. Dies ist ein hütender Entwicklerzusatz und wirkt somit bereits ab dem ersten "Bad". Nachteile sind mir, was meine praktische Arbeit betrifft, weder bei Citrodur, noch bei Geladur bekannt, sprich aufgefallen.

Viele Grüße

Zensusa / Lo van de Renne
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Hallo Lo,

danke für die informative Antwort - das bestätigt meine Ansicht, dass nichts über ein korrekt belichtetes Negativ geht.

Zu meinem Problem, ich denke halt ein bisschen in die Zukunft: Es geht um Efke, der ja - laut Forum hier - ungerne mit mehr als mit Wasser gestoppt - oder besser ausgebremst - wird, ob ich den gehütet bekomme, ohne eben ein Stoppbad verwenden zu müssen.

Außerdem, ich spiele mit dem Gedanken mir irgendwann mal Pyro anzurühren - da allerdings wird explizit von einem Hüter abgeraten, da der Film nochmals in die gleiche Suppe wandert um mehr 'Stain' zu bekommen, welchen er dann nämlich nicht mehr annehmen würde. Bleibt lediglich die Frage, wann ein Hüter verwendet werden muss?

"Fixativ" Hüter; Heißt das, dass das Hütemittel dem Fixierer zugesetzt wird? Oder besser noch, könnte man z.B. einen Hüter als eigenständiges Bad anrühren und vor der Schlusswäsche einfach noch mal hüten? Seit meinen ersten Versuchen mit dem Efke in 8x10'' hab' ich einen Heidenrespekt vor dem Zeugs, die Schicht ist wirklich weich, wenn sie mal nass ist. Ich entwickle in einer Jobo Expert Trommel, da kann an sich nicht so viel passieren, es sei denn ein Stein schafft es aus welchem Grund auch immer mit in die Dose, aber dann isses eh' zu spät - nur, ich mache mir Sorgen die Negative unbeschadet aufgehängt zu bekommen.

Grüße

Matthias
Hallo Matthias,

ganz kurz diesmal zu Efke und Hüten.

1. Efkes haben zwar eine empfindliche Schicht, aber sie vertragen mehr, als so manche Leute im Forum behaupten. Ich arbeite seit Jahren mit Efkes; Rollfilme und Planfilme und es gibt keine außergewöhnlichen Vorkommnisse, wenn man die Filme so behandelt, wie man Filme generell behandeln sollte!

2. Damit gleich zur zweiten Aussage, der "Empfindlichkeit bezüglich Stoppbädern", bzw. "nur im Wasserbad unterbrechen". Das ist alles Fabel, Vorurteil, ein Selbstläufer der durch ständige Wiederholung auch nicht "wahrer" wird: - Natürlich kann man Efkes mit einem Stoppbad behandeln; sowohl mit einem Essigstoppbad (60% Essig im Verhältnis 1:30) oder mit Citrodur (beruht auf Zitronenbasis), in dem gleich ein Hüter integriert ist. Also, stoppen und hüten in einem Wisch! Bei mir gibt es bei beiden Varianten keine Probleme!

3. Tetenal Hüter ("Fixativ Hüter") kommt mit ins Fixierbad und wirkt daher auch sicherlich ohne vorangegangenes Stoppbad. Probier es einfach aus!

4. Für ganz Ängstliche, bezüglich Schichtablösung, Kratzer u. Befürchtungen kann ich nur raten: LP Geladur bereits in den Entwickler und stoppen mit LP Citrodur. Das reicht auf jeden Fall! Übrigens, ich habe keinen Werbevertrag mit Labor Partner :-)

4. Zu "Pyro" kann ich nichts sagen, ist mir zu aufwändig und umständlich und daher benutze ich es nicht. R09 bei korrekt belichteten Filmen bringt bei Roll- und Planfilmen alles was man benötigt!

5. Was das Aufhängen betrifft kann ich nur sagen; Achtsamkeit und Geduld wahren! Im Klartext, da musst du halt üben und dir etwas einfallen lassen, damit du die Filme nicht beim Aufhängen noch demolierst. Und wichtig, "Proofmaster" Netzmittelbad nicht vergessen, beinhaltet schließlich auch noch einige "Schutzfunktionen" für die Gesundheit des Films.

So, das war es jetzt aber. Viel Spaß beim Fotografieren und Entwickeln.

Grüße

Zensusa / Lo van de Renne
Sieh´es mal so:

Du wirst geboren und die Welt erscheint.

Du stirbst und die Welt verschwindet.

Das ist alles.



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