Agfa Apx 100+400 In Rodinal 1+50

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Hallo,

ich habe die Tage 2 100er APX und 2 400er APX belichtet. Ich habe mir für die Belichtungsmessung sehr viel Zeit gelassen und denke auch alles richtig gemacht.

Ich habe jeweils 2 Rollfilme in meiner kleinen Jobo-Dose (470 ml) in Rodinal 1+50 entwickelt (20°, APX100 17Min., APX400 11Min., 1Minuten-Kipprhythmus) und die Negative sind mir einfach viel zu "dünn", haben nicht die erwartete Zeichnung <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/sad.gif' class='bbc_emoticon' alt=':angry:' />

Kann es sein, dabei 500ml Wasser und 10ml Rodinal die Entwicklerkonzentration pro Film zu niedrig ist?

Wer hatte ein ähnliches Problem bzw. wie hoch ist die Mindestkonzentration von Rodinal?

Bitte Hilfe

Grüße

Werner
Hallo Werner,

ohne jetzt Deine Zeiten geprüft zu haben eine Antwort und ein paar Fragen:

Antwort: nein es geht sogar mit noch viel weniger Rodinal Konzentrat

Fragen:

Hast Du beide Filme in derselben Chemie entwickelt oder jeweils 500 ml angesetzt?

Sind beide Filme zu dünn oder nur einer?

Womit hast Du die 50 ml abgemessen?

Sind sie möglicherweise gar nicht zu dünn sondern es kommt dir nur so vor?

AGFA und FOMA Filme wirken blasser als HP5 oder gar XP2 Negative.

Printen lassen sie sich aber dann wunderbar auf Gradation 3.

Also Frage: schon versucht zu printen?

Grüße

Mirko
Hallo Mirko

Hast Du beide Filme in derselben Chemie entwickelt oder jeweils 500 ml angesetzt ?

>> habe 2 mal frische 500 ml angesetzt

Sinde beide Filme zu dünn oder nur einer ?

>> komischerweise ist ein ganzer 100er von den 2 APX100 meiner Meinung zu blass

Womit hast Du die 50 ml abgemessen ?

>> mit 25ml-Mensur

Sind sie möglicherweise gar nicht zu dünn sondern es kommt dir nur so vor ?

>> kann sein

Also Frage: schon versucht zu printen ?

>>noch nicht geprintet

Danke für die schnellen Antworten

Noch ne Frage: Soll ich bei 5 ml Konzentrat pro Film die Zeiten verlängern?

Freu mich auf das RC Polywarmton von Deinem Laden (heute bestellt) - hatte bisher Ilford-Multigrade MG IV Pearl 30x40 50Blatt für über 70,-- EURO

Stefan Heymann hat mir dann gestern abend im Vergleich einen Print auf dem Poly gezeigt - hat mich sofort überzeugt

Grüße

Werner
Hallo Werner,

17min, 20°C 1:50 hät sich für den APX 100 völlig normal an. Wenn sie tatsächlich zu dünn sind, würde ich mal das Thermometer checken oder schlicht die Entwicklung entsprechend verlängern.

Was hat Dir denn am Ilford-Papier nicht gefallen?

Viele Grüße

Stefan
Hallo Stefan,

manche Dinge gefallen einem solange bis man was besseres sieht (In der Brillanz und auch im Preis).

Habe die 2 Papiere im direkten Vergleich nebeneinander gesehen.

Polywarmton gefällt mir besser und eindeutig sichtbar die bessere Schwärzung - natürlich auf PE bezogen.

Ist persönliche Geschmacksache. Was dazukommt - ich wollte schon lange mal was neues ausprobieren - so wie früher, wo ich auch von Agenda in München viel versucht habe.

Was nimmst Du denn so?

Grüße

Werner <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=':angry:' />
Hallo Werner,

beim Vergleich der Brillanz hast Du die unterschiedliche Oberfläche (Pearl vs. Glanz) bedacht? War auf gleichen Kontrast vergrößert? Ein Abzug einfach satter belichtet und ein Ideeechen dunkler abgezogen? Das sind möglicherweise Unterschiede, die nicht auf unterschiedlichen Eigenschaften des Materials (mal abgesehen von der Oberfläche) zurück zu führen sind sondern in unterschiedlichen Voraussetzungen bei Belichtung und Verarbeitung ihre Ursache haben. Klar sieht eine Gradation 3 vom gleichen Negativ schöner und brillanter aus als eine 2.

Für den Standardkram verwende ich ein ganz und gar uncooles Barytpapier moderner Prägung und hiesiger Herkunft. Funktioniert wie eine Eins und sieht klasse aus. Entwickelt wird in D72 mit Benzotriazol statt Bromid, das wird satt aber neutral/kühl statt grünlich/warm, wie bei normalem D72/Dektol. Für intensive Tonungen nehme ich lieber Polywarmton (baryt). Du musst mal den Tetenal Goldtoner nach einem Warmtonentwickler damit versuchen. Aber nicht erschrecken! <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' />

Viele Grüße

Stefan
Hallo Stefan,

ich gehe davon aus, dass Du alleinstehend bist und viel Zeit hast oder pro Laborbesuch nur ein Bild produzierst!? Oder machst Du auch manchmal PE - also ich liebe ja auch das gute alte Baryt und habe eine ziemlich frische Packung Ilford FB 50x60 offen - aber ich will in der kurzen Zeit die ich fürs Labor habe nachher etwas mehr als nur 1 Bild in Händen halten.

Zum Vergleich der Papiere - natürlich habe ich nicht Pearl mit Glanz verglichen sondern Ilford MG Hochglanz und Polywarmton Hochglanz - beide Papierstreifen gleiche Zeit und gleiche Entwicklung - die Schwärzung haut einfach um.

Tonung habe ich noch nie probiert - aber ich habe kürzlich eine Menge Bilder von trocknendem Tabak gemacht und mir wurde geraten einige davon zu tonen.

Grüße

Werner
Hallo Werner,

alleinstehend bin ich nicht gerade. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/biggrin.gif' class='bbc_emoticon' alt=':D' /> Meine Frau macht mir im Gegenteil Druck, wenn ihr die Bilder für die Wohnung oder die Kinderportraits für die Verwandtschaft nicht schnell genug fertig werden. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/tongue.gif' class='bbc_emoticon' alt=':P' />

Aus der Richtung finde ich erstklassige Unterstützung für mein Hobby. <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/cool.gif' class='bbc_emoticon' alt='B)' />

Was das Thema Zeit vs. Baryt angeht, kostet mich eine Ausarbeitung nach ästhetischen Gesichtspunkten unabhängig vom Material die meiste Zeit. Am schwierigsten sind die Entscheidungen, welcher Teil eines Bildes wie in seiner Wiedergabe noch verbessert werden kann. Der "Turnover" zwischen Belichtung und Begutachtung beträgt dabei ca 5min, bei PE 3 min. Die zwei Minuten machen es nicht. Die anschließende Verarbeitung, Wässerung, Trocknung erfordert nicht meine Anwesenheit. Der Unterschied zwischen PE und Baryt ist dadurch - was meinen Zeitaufwand angeht - nicht der Rede wert. Kleinformate für die Alben und Schuhkartons der Verwandtschaft mache ich auch auf PE, weil es einfach bei ruppigem Umgang robuster ist und problemlos plan trocknet. Baryt ziehe ich auf.

Was den Vergleich der Maximalschwärze angeht haben sich andere dazu schon ausreichend Arbeit gemacht: aktuelle Papiere erreichen alle Maximalschwärzen von über 2,0 logD und mehr, meistens so um 2,2, wobei ein Papier mit 2,3 immerhin "doppelt so schwarz" ist wie eines mit 2,0. "Doppelt so schwarz" hört sich zunächst mal toll an. Richard Henry ("Controls in Black and White Photographie") hat Probanden aber mal Testaufnahmen vorgelegt mit unterschiedlichen Maximalschwärzen: ab logD 1,8-1,9 konnten die Unterschiede nur noch zufällig ausmachen (wenn man Vergleiche bei mulimiger Kneipenbeleuchtung durchführt reicht noch weniger Schwärzung <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/laugh.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' /> ). Das heißt, jedes Papier erreicht Maximalschwärzen, die das Auge als "schwarz, schwärzer gehts nicht" wahrnimmt, wenn man es nur löst (und das Reflexionsverhalten unterschiedlicher Oberflächen mal außen vor lässt).

Wenn also ein Papier unter bestimmten Bedingungen nicht das gleiche Maximalschwarz erreicht, wie ein anderes, heißt das nicht, dass es das nicht kann, man muss sich allerdings fragen, wieso es das nicht tut. Vorausgesetzt die Lichterwiedergabe ist bei beiden identisch und die Kontrastwiedergabe in den Mitten ist ebenfalls gleich, kann es sein, dass ein Papier einen höheren Schattenkontrast im Negativ braucht als das andere (d.h. das Papier hat eine stärkere Schulter in den Lichtern) und deshalb beim gleichen Negativ in den Schatten nicht die gleiche Brillanz zeigt. Das Negativ passt dann, wenn die Lichter stimmen, besser zu dem in den Schatten brillanter wirkenden Papier (das ist ein Thema für sich und hier passen einige Kandidaten einfach nicht zusammen). Das ist eines der besten Argumente, sich für ein Papier zu entscheiden. Fast noch ein wenig schlauer ist nur noch, sich ein Papier auszusuchen und die ganze Kette von Negativentwicklung, Filmwahl und Aufnahmetechnik "buttom up" danach auszurichten. Das kriege ich aber auch nicht hin <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/cool.gif' class='bbc_emoticon' alt='B)' /> .

Es kann aber auch, und da vertut man sich wesentlich schneller, einfach der Gesamtkontrast in Fall A und B unterschiedlich sein, eine Viertelgradation reicht.

Wie kann man das Maximalschwarz sicher vergleichen? Erwiesenermaßen mit bloßem Auge gar nicht (s.o.). <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/biggrin.gif' class='bbc_emoticon' alt=':D' /> Man muss also auch nur einigermaßen sicher gehen, es auch zu erreichen. Man kann z.B. einen Graukeil aufbelichten und die Belichtung verlängern, bis die beiden dunkelsten Felder nicht mehr unterscheidbar sind oder ganz einfach im Kontakt eines Negativs Filmträger und Umfeld. Sind letztere nicht unterscheidbar, ist "schwarz genug" im Umfeld erreicht. Vergleiche normaler Vergrößerungen sind wegen der unwägbaren Kontrastunterschiede der Materialien viel zu unsicher.

Wenn Du Dich jetzt fragst, wieso man dann so einen Zirkus um Erhöhung der Maximaldichten durch Selentoner gemacht wird, dann werden dadurch auch etwas weniger dichte Partien verstärkt während die helleren Spitzlichter und auch Mitteltöne innerhalb dunkler Partien so bleiben wie sie sind und dadurch stärker hervortreten. Der Schattenkontrast steigt, das Bild wirkt knackiger. Mit den echten Maximalschwärzen hat das nur indirekt zu tun, da die nur noch messbar steigen.

Ansonsten sind Tonungen eine Offenbarung, wenn Du es noch nicht probiert hast. Das ist die vierte Dimension in der Dunkelkammer: Papierwahl = 1, Belichtung+Kontrast = 2, Entwicklung = 3, Tonung = 4

Viele Grüße und entschuldigt das langatmige Gequatsche <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/wink.gif' class='bbc_emoticon' alt=';)' />

Stefan
Hallo Stefan,

jetzt musst Du mir schon mal die Details wie Du Deine Barytabzüge wässerst erläutern (Equipment und Ablauf) vielleicht mach ich in Zukunft dann auch wieder mehr Baryt.

Nachdem Du ja ne Menge Erfahrung zu haben scheinst - gibts denn hier im Netz ein paar Beispiele von Dir zu sehen?

Grüße

Werner
Hallo Werner,



> komischerweise ist ein ganzer 100er von den 2 APX100 meiner Meinung zu blass

Die wurden beide in derselben Dose entwickelt? In derselben Spirale hintereinander? Dann würde ich doch eher auf einen Fehler bei der Belichtungsmessung tippen. Sind die Chargennummern (die stehen auf dem Filmrand drauf) identisch?



Hallo Stefan,



Deine Ausführungen zur Maximaldichte in Ehren: aber mach einfach mal den Vergleich zwischen MG4 und PWT (beide PE, beide in derselben Oberfläche). PWT ist *signifikant* dichter, dagegen sieht das MG4 einfach nur grau aus. Wenn Du mir Deine Adresse schickst (bladrunner@stefanheymann.de), dann schicke ich Dir gerne die Vergleichsstreifen, die Werner von mir auch bekommen hat. Ich werde sie nicht beschriften, denn den Unterschied siehst Du sofort. Und den sieht man auch an den Bildern, mir macht das Printen viel mehr Spaß seit ich PWT verwende. (Ich glaube aber nicht, dass das die Insolvenz von Ilford verursacht hat ;-)



Viele Grüße



Stefan



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