Efke Filme - Empfindlichkeit Bei Blitzaufnahmen

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Hallo,

ist euch auch schon aufgefallen, dass die Efkes bei Blitzaufnahmen etwa 3-6 DIN mehr bringen, als andere Schwarzweißfilme oder Farbfilme gleicher Empfindlichkeit.

(Ich weiß das mit der "echten/doppelten" Empfindlichkeit, aber z.B. ein auf 19 DIN entwickelter Plus X bringt beim Blitzen ja auch nicht plötzlich wieder 22 DIN, oder etwa doch?)

Konkret Efke KB 50 nach Belichtungsmesser bei Tageslicht korrekt auf 18 DIN belichtet und dementsprechend entwickelt, ergibt bei Blitzaufnahmen bei mir etwa 21-24 DIN.

Diesbezüglich findet sich ja oft in alter Fotoliteratur der Hinweis, dass SW Filme zwei Blenden knapper belichtet werden können als Farbfilme vergleichbarer Empfindlichkeit.

Nur ist das aber keine Erklärung, warum das so ist, und zweitens frage ich mich warum das bei anderen Schwarzweißfilmen nicht mehr so der Fall ist.

Womit könnte es zusammenhängen, geringerer Kurzzeiteffekt oder die andere Sensibilisierung?

Roland

PS: Auch wenn ich es technisch nicht verstehe, ist es natürlich ein Vorteil, bei nahezu gleicher Königkeit, die doppelte Blitzempfindlichkeit zu haben.
Hallo Roland,

hier ein kurzer Hinweis, eine "Richtung" warum die Efkes u.a. bei Blitzlicht empfindlicher reagieren könnten.

Generell gibt es, grob gesprochen, drei Richtungen bei sw Filmen:

1. Die Receptan Filme, bzw. Filme die diesen Charakter haben ( z.B. Maco PO 100c; Efke 25 und Efke 50 )

2. Die panchromatischen Filme (das ist die große Mehrheit z.B. Agfa, Delta, HP5 usw.)

3. Die superpanchromatischen Filme wie R3, Cube 400, Classic Pan 400 usw.

Receptanfilme, z.B. der Efke 25, haben eine Spectralempfindlichkeit von unter 400nM (also bis in den UV Bereich) hören aber bereits bei circa 630 nM Wellenlänge auf. D.h., ihre Empfindlichkeit steigt in Richtung "blaues Licht" und sie nimmt ab in Richtung "rotes Licht". Daher zeichnen z.B. Receptanfilme bei Landschaftsaufnahmen die Schatten (die ja einen höheren Blauanteil haben) wesentlicher besser durch als andere Filme. Dafür sind sie für Abendrot oder gar Glühlampenaufnahmen ungeeigneter, da ihre Rotbereich-Empfindlichkeit stark verkürzt ist! Da Blitzlicht an sich einen hohen Blaulichtanteil hat, müssten also theoretisch alle Receptanfilme hier einen Vorteil haben, sprich sie reagieren empfindlicher. Dies könnte u.a. eine Erklärung sein, da bis zu 2 Blenden mehr an Empfindlichkeit drin sein können.

Nur der Vollständigkeit halber, superpanchromatische Filme haben ein entgegengesetztes Verhalten. D.h., ihre Empfindlichkeit beginnt circa erst bei 430 nM reicht dafür aber bis circa 730 nM. In der Praxis bedeutet dies, sie sind hervorragend geeignet um bei Abendrot und Glühlampenlicht, also hoher Rotanteil, eingesetzt zu werden. Ihre Schwäche liegt dementsprechend bei der geringeren Empfindlichkeit im Blaubereich.

Die "normalen panchromatischen Filme beginnen mit ihrer Empfindlichkeit oberhalb der Receptanfilme aber sie enden unterhalb der superpanchromatischen Filme; - also "Mittelmaß".

Wer über die Eigenarten dieser Filme praktisch etwas erfahren möchte, der sollte einfach einmal eine Farbtafel bei Tageslicht jeweils mit einem Receptan, einem Pan- und einem Superpan-Film fotografieren. Erstaunlich, wie unterschiedlich die Filme die jeweiligen Farben in Grauwerte umsetzen werden. Wer dies einmal persönlich getestet hat, kann dann auch sehr schnell feststellen, wenn einem eine bestimmte Vorstellung von Grauwertumsetzungen vorschwebt, welche Filmsorte für die Umsetzung dieser Vorstellungen die ideale ist.

Bis dahin, Grüße
Sieh´es mal so:

Du wirst geboren und die Welt erscheint.

Du stirbst und die Welt verschwindet.

Das ist alles.



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Entschuldigung,

habe einen peinlichen Dreher verursacht: Natürlich muss es Rectepan heißen. Bitte vielmals um Vergebung <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/rolleyes.gif' class='bbc_emoticon' alt=':unsure:' />

Gruss, Lo van de Renne



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