Neue Frage Zu Tanol

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Hallo,

kann mir hier im Forum jemand sagen, ob ich Tanol-anentwickelte Negative im Wasserbad (evtl. mit Boraxzusatz ausentwickeln kann? Oder leidet da der Stain? Was passiert, wenn das Neg. vom Wasserbad nochmals zurück ins Tanol muss?

Dieses Verfahren wurde früher mit Rodinal hin und wieder durchgeführt: ein paar Minuten in Rodinalverdünnung, dann für einige Zeit ins Wasserbad (mal mit, mal ohne Alkalizsatz) bis das Neg. stimmte.

Diese Frage steht auch mal wieder im Zusammenhang mit meiner Neg.-Entw. nach Sicht. Die Sache stiftet richtig zum Weiterexperimentieren an! <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/tongue.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' />

Gruß CP
Hallo CP,

Boraxlösung ist die sanfte Nummer, ich erwarte damit keine große Wirkung. Ursprünglich war Tanol als Zweibadnummer gedacht, ich bin davon abgekommen weil ich das Zeug unter die Leute bringen möchte und wenn es zu kompliziert wird, schreckt das Einsteiger ab.

Was ich mit der Ursuppe (A war fetter) feststellen konnte war eine recht deutliche Anhebung der Schattenzonen nach dem Alkalibad (B-Lösung 5-10ml/Liter Wasser. Mit der aktuellen Variante (A) wird der Effekt sicher schwächer ausfallen, aber einen Versuch ist es wert. Natürlich wird dabei auch die Schleierdichte steigen, aber dies hat nur eine Verlängerung der Belichtung beim Vergrößern zur Folge. Der Stain leidet nicht, er wird stärker, was auch bei der Beurteilung der Lichterdichten zu beachten ist.

Wenn der Film nach dem Alkalibad wieder zurück in den Entwickler gegeben wird, steigen alle Dichten, weil das von der Schicht aufgesaugte Alkali eine starke Entwicklung (überproportional in den Lichtern) initiiert. Will man dies vermeiden, ist ein Särebad und kurze Spülung in Wasser angesagt bevor man wieder in den Entwickler geht. Der pH-Wert der Arbeitslösung ist so hoch, dass eingeschleppte Säure keine negativen Auswirkungen haben dürfte. Wenn die übliche Konzentration (1-2%ig) nicht überschritten wird, kann auf ein Abspülen verzichtet werden.

Bei der Entwicklung nach Sicht könnte man die gesamte Prozedur wiederholen bis es passt.

Allerdings sind die Verarbeitungszeiten dann nach Südindischen Ragas zu bemessen.

Gruß
wm
Hallo Herr Moersch,

das sind Auskünfte, die mir weiterhelfen.

Die Verarbeitungszeiten sind jetzt schon jenseits von gut und böse <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/rolleyes.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' /> - aber dieses Zweibadverfahren werde ich ohnedies nur bei extremen Lichtkontrasten anwenden.

Ich habe bei den paar dutzend Planfilmen, die ich nach Sicht entwickelte, ziemlich viel gelernt, das Verfahren ist auch didaktisch enorm wertvoll; vom Spaß, den es mir bereitet, ganz abgesehen.

Noch eine weitere Frage: ich habe jetzt in England Pinakryptol bestellt (eigentlich nur zum Experimentieren, die dunkle Funzel ist eigentlich ausreichend, wenn man den Trick mit dem Finger hinters Neg. halten kennt.) Pinakryptol ist ja eigentlich nur ein Farbstoff, sind hier Auswirkungen zu erwarten? Die Auswirkung auf die Entwicklungszeit wird mal hervorgehoben, mal abgestritten.

Gruß CP
Hallo CP,

bei normalen Entwicklerverdünnungen habe ich keine Auswirkungen feststellen können.

Erst wenn die Menge an Entwicklersubstanz in homöopathische Bereiche abfällt, in derart geringe Mengen, dass das Entwicklungsvermögen gegen Null tendiert, dann hat Pinakryptol die Wirkung, dem Entwickler auf die Sprünge zu helfen.

Mit Tanol habe ich das noch nicht versucht, weder als Vorbad, noch als Zusatz zum Entwickler.

Möglicherweise werde ich im Herbst eine Variante für die Schale bringen. Zeiten zwischen sechs und acht Minuten wären für die N-Entwicklung möglich, nur wird dann die N-2 kritisch kurz, es sei denn es wird "geslimt".

Für Planfilme kann Tanol auch 1+1+50 angesetzt werden, wobei die Empfindlichkeit bei der Einbadentwicklung etwas geringer sein wird.

Grüße
wm



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