Adolux Adx Erfahrungen, Fragen

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Habe in letzter Zeit etwa 40 CHM 400 und auch ein paar andere Filme z.B. den Acros (sehr schön!) in Adolux ADX entwickelt und will jetzt mal ein paar Fragen und Anmerkungen loswerden.

1. Gefällt mir insgesamt sehr gut, und die Charakterisierung dass ADX ein "Mittelding" zwischen z.B. ID-11 und Rodinal ist trifft es meiner Meinung nach ziemlich genau. Hoher Kantenkontrast bei noch feinem Korn.

2. Allerdings scheint mir die Empfindlichkeitsausnutzung doch stark in Richtung Rodinal zu gehen. Dass die meisten Filme von 1/3-2/3 Blenden Unterbelichtung profitieren ist mir ja nicht neu aber bei anderen Entwicklern z.B. mal wieder ID-11 scheint mir das nicht so deutlich ausgeprägt (A49 etc. mal beiseite gelassen, das sind andere Tiere).

3. Frage: wie sieht es mit höheren Verdünnungen als 1+24 aus? Da ich nie "Tests" durchführe, sondern mit den Standardwerten loslege und dann ggf. die Empfindlichkeit verändere, wäre ich um Erfahrungswerte dankbar.

4. Die Zeit von 4 min für FP4+ respektive CHM 125 scheint mir doch etwas kurz (?)

Grüße

Elmar
ad 2. : Druckfehler! ...1/3-2/3 Blenden Überbelichtung ... natürlich

Elmar
In den letzten Wochen habe ich sehr intensiv mit dem ADX-Entwickler gearbeitet. Dabei habe ich die Filme Acros und APX100 jeweils als Kleinbild und Rollfilm benutzt. In Verlauf der Tests habe ich dabei auch die Schwärzungskurve aufgenommen. Folgende Ergebnisse habe ich bei der Verwendung von Jobo-Dosen 1510 / 1520 erhalten:

APX100: Die in der Entwicklungstabelle angegebene Empfindlichkeit habe ich erreicht, allerdings musste ich die Entwicklungszeit etwas verlängern; statt 5,5 min. habe ich 6 min. entwickelt. Die Kurve ist im mittleren Bereich etwas steiler, in den Schatten und den Lichtern dafür etwas flacher als die Normkurve. Das führt zu einem gesteigerten Schön Eindruck und ist für Motive vorteilhaft, deren bildwichtigen Teile im mittleren Bereich der Schwärzungskurve liegen. Eine weitere Verdünnung des Entwicklers über 1+24 (entspricht 1+1+48) hinaus führt speziell bei Rollfilmen zu ungleichmäßiger Entwicklung (Wölkchenbildung).

Acros: Die in der Entwicklungstabelle angegebene Empfindlichkeit von ISO 80/20 konnte ich nicht ganz erreichen. Erreicht habe ich ISO 64/19 bei einer Entwicklungszeit von 5,5 min. Der Film reagiert sehr drastisch auf Änderungen der Entwicklungsparameter. Eine Verlängerung der Entwicklungszeit von 15 sec. ist deutlich sichtbar; also sehr exakt arbeiten. Die Normkurve wird mit 5,5 min. Entwicklungszeit gut getroffen. Bei einer Verdünnung von 1+24 (entspricht 1+1+48) gibt es bei Rollfilmen ungleichmäßige Entwicklung in einer Jobo 1520-Dose (Wölkchenbildung). Bei KB-Film liegen diese Stellen im Bereich der Perforation und beeinflussen das Bildergebnis nicht. Möglicherweise verschwinden diese Stellen bei Einsatz von mehr Konzentrat pro Entwicklungsvorgang (vergl. APX100 oben).

Für beide Filme gilt, dass der Schleier merklich höher ist als z.B. bei der Verwendung von Rodinal. Dies führt zumindest zu längeren Belichtungszeiten beim Vergrößern. Die Könnigkeit ist geringer als bei der Verwendung von Rodinal 1+50. Vom Einsatz einer größeren Verdünnung des Konzentrats als angegeben kann ich nur abraten.

Anmerkung: Der vom Konzept her ähnliche Zweikomponentenentwickler Spur SD2525 verhält sich beim Acros stark anders. Im Bereich der Lichter wird die Schwärzungskurve flach, und das schon in der Umgebung der Zone VIII. Das ist nur bei bestimmten Motiven von Vorteil.

So, ich hoffe, ich habe nichts vergessen.

Gruß Otto Beyer!
Hallo Elmar,

ich kann hier noch meine Erfahrungen mit weiteren Filmen ergänzen:

FP4@80 braucht auch bei mir 5:00 Min Entwicklungszeit. Wie Du vermutet hast, sind die 4 Min. etwas zu kurz. Die Ergebnisse sind gut, aber der Belichtungsumfang eher gering, da auch beim FP4 die Schwärzungskurve ab Zone 8-9 recht flach wird. Ähnlich flach sind die Lichter beim Fuji1600@1000, aber das ist wohl auch filmtypisch (meine Entw.zeit 6:45).

Echt toll finde ich die Kombination ADX und Delta100, belichtet auf 125ASA und 5:00 Min. entwickelt. Das Ergebnis ist bei guter Empfindlichkeitsausnutzung schärfer *und* feinkörniger als mit meinem bisherigen Standardentwickler A49.

Einziger kleiner Nachteil des ADX sind die insgesamt recht kurzen Entwicklungszeiten, d.h. man muss hier seinen Prozess besonders konstant einhalten, was auch Otto Beyer schon festgestellt hat.

Gruß Manfred
Hallo,

warum sind eigentlich keine Zeiten für die Classic Filme angegeben?

MfG

Wolfgang
Ergänzung zu meinem obigen Bericht:

Inzwischen hat sich herausgestellt, dass die Wölkchenbildung bei Rollfilmen (APX100) von der verwendeten Spule des Jobo 1500er Systems abhängt. Mit den neuen Spulen (dünne Stege, milchiger Kunststoff) tritt die Wölkchenbildung nicht auf. Bei den älteren, transparenten Spulen sehr wohl. Das ist für mich der erste Entwickler, der hier Unterschiede zeigt.

Beste Grüße,

Otto Beyer!
Hallo Otto,

entwickelst Du in Rotation oder zeigt die Spule den Effekt auch bei Kippentwicklung?

Philipp
Ich entwickele per Kippentwicklung wie in der Anleitung vom ADX beschrieben. Die alten Jobo-Spulen habe ich sonst immer bevorzugt für Rollfilme benutzt, da sie sich gerade mit Rollfilm leichter laden lassen.

Beste Grüße,

Otto Beyer!



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