Hallo,
Ich hab ne Frage, die nicht direkt mit Bild-Fotografie zu tun hat. Ich muss demnächst eine Leiterplatte ätzen. Und dafür irgendwie das Layout auf die Platte belichten. Da ich mit der ganzen Thematik recht frisch bin, habe ich mir gedacht, ich könnte ja anstatt das auf Folie zu drucken, was ein gängiger Weg ist, sofern man einen guten Drucker hat, es auf Papier drucken und dann auf den Printfilm Kontaktbelichten. Für die Leiterplattenbelichtung (UV) muss die Vorlage dann auch wieder auf die Platte kontaktet werden. Dabei sollte die Vorlage in den Schwärzen absolut UV-undurchlässig sein.
Jetzt stellt sich für mich die Frage: Sind die Schwärzen UV undurchlässig? Mir ist so, als hätte ich irgendwo gelesen, dass man dazu "stainende" Entwickler benutzen muss?
Und zweite Frage: bekomme ich eine "sinnvolle" Kontaktkopie durch normales Papier hin? Ich hatte es mir so gedacht, dass es ja auch reichen würde, wenn die zu belichtenden Bereiche auf dem Printfilm nur "leicht" belichtet werden, so dass bei "normaler" Entwicklung nur ein Grau rauskommt. Da ich ja nur schwarz-weiß benötige, dachte ich, man könnte den Film dann einfach solange pushen, bis es wirklich schwarz ist. Sollte bei dem ja nach Sicht möglich sein.
Achso: Wichtig ist eine ziemlich hohe Kantenschärfe. Die Bahnen sind 0.01inch breit, maximum was ich machen könnte wären 0.02inch.
Gruß
Sebastian
Hallo Sebastian,
also, ohne jetzt Deinen Experimente bremsen zu wollen und Mirko um den Umsatz mit dem Printfilm. Aber, meinst Du wirklich hiermit schnell zum Erfolg zu kommen? Was für eine Vorlage hast Du zur Verfügung?
Mit Schaltplanlayouter selbst gestrickt?
- mit gutem Drucker auf Folie
- falls der nicht zur Verfügung steht, dann im Copyshop
- oder such Dir ein Belichtungsstudio, das ist auch nicht so teuer
Schaltplan auf Papier?
- guter Kopierer auf Folie
Du brauchst für die Belichtung der Platine ein Positiv. Mit dem Printfilm hast Du erstmal ein Negativ, umkontakten und...
Ich habe das mit Tintenstrahldruck auf Folie und Laserdruck auf Folie gemacht, ging beides. Überbelichtung der Platine ist fies... Wieviele Platinen willst Du herstellen? Womit willst Du ätzen? Ist ein Platinenservice nicht evtl. eine alternative?
Viele Grüße
Richard
Hallo Richard,
ich will erstmal nur eine einzige Platine herstellen. Und wahrscheinlich wird es auch bei diesem einem Exemplar bleiben. Mein ganzes Problem besteht in der Tatsache, dass ich keinen vernünftigen Laserdrucker habe. Auf die Idee des Copyshops bin ich überhaupt nicht gekommen, danke das wird dann wohl mein Weg sein.
Den Plan erstelle ich mit Eagle, also ja selbstgestrickt.
Wenn ich ein Negativ ausdrucke und es umkontakte hätte ich doch mein benötigtes Positiv - sollte doch egal sein, wie rum ich invertiert ausdrucke? Ich hab hier einen Tintenstrahldrucker, der ganz gute Ergebnisse liefert. Ich hab mir halt nur gedacht, dass ich Folien für den Drucker kaufen müsste und da ich meine Fotochemie dahabe und der Printfilm sicher auch langfristig Verwendung findet (spätestens in meiner einen alten Großformatkamera) wäre es eine "günstigere" Investition.
Ätzen wollte ich mit Eisen-III-Chlorid. Platten hat mein Kumpel, mit dem zusammen das ganze Projekt gebastelt wird, noch da. Daher würde ich, selbst bei mehreren Versuchen, wesentlich günstiger als 40
...also wenn es sich wirklich nur um eine Platine handelt, würde ich nach guter, alter Väter Sitte verfahren und das Ganze mit so altmodischen Sachen wie Abreibsymbolen und Tuschefüllern auf Transparentpapier zeichnen - fertig. Auf diese Weise hab' ich rund dreihundert Platinenvorlagen hergestellt - das Verfahren ist also ausgereift... ;-)
Dann gab' es auch mal so 'ne Transferfolie, da konnte man ebenfalls Platinenvorlagen auf eine Folie kopieren. Ich hab' allerdings keine Ahnung, ob es das Zeugs noch gibt.
Eine weitere Alternative wäre die Verwendung von Lithfilm - da musst Du halt zuerst per Kontakt ein Positiv erstellen und mit 'ner weiteren Kontaktkopie das Negativ. Der Aufwand lohnt sich aber nur dann, wenn die Vorlage häufig genutzt wird bzw. um mehrere Vorlagen für 'ne Kleinserie herzustellen.
GruÃ
Wolf
Hallo Sebastian,
und denk dran, seitenverkehrt drucken. Die Schichtseite kommt auf die Platine, das vermeidet unschönen.
Viele Grüße
Richard
dank euch für die tipps/Einwände gegen meine Ideen!
Jetzt muss ich nur noch mal das Layout endgültig fertigstellen und überprüfen, dann kann es los gehen <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/smile.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' />
Grüße
Sebastian
Hallo,
Ich habe mal eine Platine vom Papierausdruck auf Film kopiert. Im Prinzip hat es geklappt. Jedoch sind die Räder deutlich unscharf und etwas ausgefranst. Mit feinen Leiterbahnen geht das nicht. Der Film selbst ist bestens UV-dicht. Ich habe jedoch positiv ausgedruckt und dann negativ und positiv kopiert. Dann ist das Retuschieren leichter.
Recht praktikabel war das Verfahren, von der Papiervorlage ein Repro auf Dokumentenfilm zu machen, den hart entwickeln und anschließend davon eine Kopie auf den Printfilm machen. Wenn die Leiterbahnen zu fein sind und die Platine zu groß ist, kann jedoch eine Kleinbildkamera überfordert sein.
Die Ergebnisse aus den Copy Shops sind kaum brauchbar und auch der Tintestrahler ist nicht gerade der Hit, kann aber funktionieren. Die Laserdrucker in meiner Umgebung sind im Platinenausdruck auf Folie ebenfalls unbrauchbar.
Viele Grüße
Renate
Hallo Renate,
das wundert mich jetzt schon. Ich habe selbst mit einem Laserdrucker mit langsam versagender Trommeleinheit brauchbare Ergebnisse auf Bungard-Material gebracht. Ok, in den Flächen habe ich -in dem speziellen Fall- dann mit Folienschreiber nachgeholfen. Die Idee mit dem Copyshop stammt übrigens aus einer Druckerei. Die Plattenerstellung für die Offsetmaschine ist ja doch den Fotopositivverfahren bei Platinen sehr ähnlich (Fotopositiv mit UV belichtet).
Aber, wenn (Computerisierte Vorlage vorausgesetzt) der Ausdruck nicht ausreicht, dann wird es auch durch weiteres Umkopieren nicht besser. Dann ist doch die direkte Filmbelichtung in einem Reprobetrieb die Methode der Wahl.
Wie gesagt, ich hatte mit Vorlagen aus dem Laserdrucker nur einmal wirklich Probleme (und da war die Maschine eigentlich defekt). Gut, ein Problem haben Lasermaschinen, die Biester bringen in der großen Flächen schnell mal wenig Dichte. Mit diesem Problem kann man aber umgehen.
Viele Grüße aus dem im Schnee versinkenden Impexhausen <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/rolleyes.gif' class='bbc_emoticon' alt=':)' />
Richard
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