Kontaktkopien

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Hallo,

ich beobachte euer Forum schon eine ganze Weile und bin davon begeistert.

Ich kam vor ein paar Wochen in den Besitz einiger Glas- und Planfilmnegative aus den 50- u. 60er Jahren. Da ich nur über einen KB-Vergrößer verfüge kam ich auf den Gedanken zunächst mal Kontaktkopien zu machen. Leider werden diese obwohl die Negative richtig belichtet sind nicht besonders gut. Eigentlich hätte ich eine besonders gute Qualität erwartet, da kein optisches System dazwischengeschaltet ist. Zum Belichten benutzte ich den Vergrößerer.

Kann mir jemand helfen?

Viele Grüße

Ernst Hunziker
Was heißt "nicht besonders gut"?

Was stimmt an Deinen Kontaktabzügen nicht? Kontrast, Schärfe, Tonumfang?
Hallo Claudius,

ich kriege einfach nicht die gesamte Information des Negativs rüber. Außerdem, ich wechsle mit dem Filter (Kontrastwandelpapier) zu einem weicheren Hütograd - dann ist aber das gesamte Bild auch "matschig".

Abwedeln und solche Finessen fallen halt flach.

Grüße Ernst
Hallo Ernst,

verstehe ich richtig, dass der Kontrastumfang der Negative so groß ist, dass deine normale Papiergradation zu hart ist, aber wenn du eine Gradation weicher abziehst, die Abzüge zu weich sind? Dann wird am Negativ nichts falsch liegen, sondern die richtige Gradation liegt irgendwo dazwischen. Altbewährte Lösung dazu ist Split-Grade.

In der einfachsten, primitivsten Form geht das so: Erst auf Filter 0 die Lichter bestimmen. Sie stimmen, wenn die allererste Zeichnung zwischen Papierweiß und gerade-so-erst-ganz-Hellgrau da ist wo die sie haben willst. Dann machst du einen zweiten Probeabzug, den du zuerst wie vorher bestimmt auf Filter 0 belichtest, dann auf Filter 5 die Belichtung der tiefsten Schatten bestimmen: wie eben, die Grenze zwischen ganz schwarz und gerade erkennbar dunkelgrau muss das sein wo du sie haben willst. Dann den eigentlichen Abzug machen, einmal mit 0 und einmal mit 5 belichten, und siehe, es sitzt!

Wenn das dir zu blöd ist, verdünne deinen Papierentwickler ein bisschen, und der Abzug wird vielleicht gerade so viel weicher wie du wolltest.

Viel Spaß,

Samuli
"No photograph ever was good, yet, of anybody - hunger and thirst and utter wretchedness overtake the outlaw who invented it! It transforms into desperadoes the meekest of men; depicts sinless innocence upon the pictured faces of ruffians; gives the wise man the stupid leer of a fool, and a fool an expression of more than earthly wisdom." (Mark Twain)



http://www.samuli-schielke.de/foto.htm
Hallo Ernst,

Du kannst natürlich auch versuchen, die Papierkennlinie zu "verbiegen".

Da bietet sich 2-Bad Entwicklung an, also hart und weich nacheinander.

Oder Emmermann (Grob gesagt: Papier im Entwickler einweichen, kurz belichten, warten, weiterbelichten, in der Schale ausentwickeln).

Beides Methoden, die erheblich Erfahrung benötigen.

Wenn Du's selbst machen möchtest, mach einen Workshop bei Moersch.

Wenns Dir zu umständlich ist, macht er auch Auftragsarbeit.

Grüße
Martin
Man kann Kontakte durchaus abwedeln und muss es auch tun, um Ergebnisse zu bekommen, die an vergrößerte Bilder herankommen.
Bleibt dran, am Sucher.



--Uwe



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