Haltbarkeit Adonal- Rodinal

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Moin,

laßt uns die geworfene Welle mal vergessen... der Gucker hats ja schon gesagt: Ein aufgedrucktes Herstellungsdatum wäre sicher nützlich (übrigens auch für den Hersteller) und kein Aufwand.

Ich bin sicher, auch Mirko liest das und zumindest er hat offene Ohren für sowas.

Also wenn Polywarm und APX neu am Lager liegen, könnte man doch auch dahingehend einen Gedanken investieren?

Grüße, Frank
[quote name='Tandemfahren' timestamp='1359581750' post='15559']

Also wenn Polywarm und APX neu am Lager liegen, könnte man doch auch dahingehend einen Gedanken investieren?

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Papier hat doch ein Herstellungsdatum drauf und Filme ein Verfallsdatum.

Timgruss
Papier hatte früher NIE irgend ein Datum aufgedruckt. Bei KEINEM Hersteller. Und jahrzehntelang hat niemand auch nur ein Wort darüber verloren.

Heute macht das der ein oder andere Papierfabrikant oder -Verpacker, was grundsätzlich zwar zu begrüßen ist, aber eben AUCH keine belastbare Sicherheit gibt, da nunmal keiner genau weiß, wie schnell das entsprechende Papier unter welchen Umständen altert. Ein 15 Jahre altes PW14 würde ich z.B. noch nutzen wollen, ein ebenso altes ILFORD MG FB z.B. nicht.

Und dann werden ab und an die Emulsionen leicht abgeändert. Das hat u.U. einen Einfluss auf die Haltbarkeit.

Sollen nun immer erstmal 20 Jahre lang Dauertests unter diversen Lagerbedingungen gemacht werden, bevor das veränderte Papier in den Verkehr kommt, damit ein MHD das Gewissen beruhigen kann?

Am besten, man verarbeitet das Zeug, das man kauft, statt es jahrelang herumliegen zu lassen. Und wenn man es dennoch macht, dann muss man halt damit rechnen, dass die Qualität nachlässt.

Mein Gott. So ist es nun mal.

Es dauert nicht mehr lange und der deutsche Hobbylaborant ruft nach einer Versicherung, mit der er sich gegen abgeranzte Chemie und Papier mit Grauschleier absichern kann.
Gruß,

S.

(This post was last modified: 31-01-2013, 04:35 PM by sputnik.)
Also um mal einiges klarzustellen, ich entwickle nur die Filme, habe mit der Aufnahme nichts zu tun, also auch nichts mit der Wartung seiner Kameras. Er ist auch kein Kunde, es ist eher ein Freundschaftsdienst, aber er bezahlt das Verbrauchsmaterial. Ich mach das mehr für die Ehre und nicht für Geld und wenn seine Fotos in GEO waren oder in einer Ausstellung im Museum ist mir das genug. Ich war beteiligt, wenn auch nur mit etwas kleinem an einer großen Sache. Zu der sogenannten Welle die ich verursacht habe......

Ich arbeite in einem zertifizierten Betrieb mit einem gut funktionierendem Qualitätssicherungssystem. Alle Prozesschemie hat einen Aufdruck, verwendbar bis...., genauso wie die verschiedenen Prüfungen auch. Das ist Standard. Bei anderen eingesetzten Stoffen steht das Herstellungsdatum darauf, auch das Standard. Diese Lieferfirmen sind auch zertifiziert genau wie deren Lieferfirmen für die Rohchemie die z.B. aus Frankreich kommen. Alles ist rückverfolgbar und im Fall eines Falles sind Rückstellmuster vorhanden. Das ist Tagesgeschäft, auch für kleine Firmen, warum nicht für Entwickler und da würde mir ein Herstellungsdatum reichen. Auch Rückstellmuster von jeder Produktionscharge werden Zeit X aufbewahrt. Dieses System funktioniert sehr gut, noch keine Beanstandungen. Ich bin mir sicher das die Hersteller von Fotochemie nach einem zumindest ähnlichem System gearbeitet haben/arbeiten.

Schließlich benötigt man ja für ein immer gleiches End-Produkt auch immer identische Einsatzstoffe, es käme ja sonst immer was anderes da raus.

Der Kommentar meines Fotografen war nur mach bloß keinen Scheiß mit meinen Filmen. Wir haben uns jetzt was überlegt, kostet zwar einiges mehr an Zeit, Material und Filme und wird teurer aber wenn er in Weltgegenden fährt die wir nur aus den Nachrichten kennen und seine Krawatte riskiert, dann sollen seine Filme gut entwickelt sein. Das bin ich ihm schuldig wenn er mir sein Material anvertraut.

Adox Adonal ist nur für Ihn, er möchte seine Filme nur in diesem Entwickler gebadet haben.
Na wenn das Alles so besonders und außergewöhnlich wichtig ist, warum macht man nicht einen kleinen Test, bevor man loslegt und alles ist gut? Und was die Rückverfolgbarkeit bei Qualitätsproblemen aufgrund von Zertifizierung angeht: Was bringt es Dir, wenn Du am Ende weißt, wo der Hase im Pfeffer lag? Eine Klage? Die bringt Dir einen versauten Film mit "unwiederbringlichen" Fotos AUCH nicht wieder zurück. Fehler schleichen sich nämlich manchmal sogar da ein, wo nach ISO xyz produziert wird, denn Papier ist geduldig wie es Prüfprotokolle sind.

Womit wir wieder beim kurzen Test sind, wenn etwas SOO wichtig ist, wie Du es beschrieben hast.

Der hätte jedenfalls nicht halb so lange gedauert, wie das Herumlamentieren im Laborforum.
Gruß,

S.

Was die Forderung nach einem aufgedrucktem Herstellungsdatum oder einer Chargennummer, die zeitlich zugeordnet werden kann, mit Lamentieren zu tun haben soll, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Ich erwarte frische Ware und nicht ein möglicherweise 5 Jahre altes Produkt. Kaufe ich es frisch, hat es zu funktionieren. Wer auf steinaltes Rodinal besteht und gerne Entwickler mit neuen Filmen testet, möge sich bei eBay bedienen. Ich habe keine Zeit für russisch Roulette und auch nicht, um Filme mit Jungfrauenurin zu entwickeln, sofern sich eine findet. Wer darauf steht, die Pharmaleute sind immer auf der Suche nach Freiwilligen zum Testen neuer Medikamente, viel Spaß beim Überleben. Ach und ehe ich es vergesse, mit Monopolygeld lässt es sich schwerlich bezahlen, da sind Euros gefragt und da ist es legitim, gute Ware zu verlangen, die gewisse Standards erfüllt.
[quote name='Analoger' timestamp='1359816219' post='15580']

Was die Forderung nach einem aufgedrucktem Herstellungsdatum oder einer Chargennummer die zeitlich zugeordnet werden kann mit Lamentieren zu tun haben soll kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Ich erwarte frische Ware und nicht ein möglicherweise 5 Jahre altes Produkt. Kaufe ich es frisch hat es zu funktionieren. Wer auf steinaltes Rodinal besteht und gerne Entwickler mit neuen Filmen testet möge sich bei eBay bedienen. Ich habe keine Zeit für russisch Roulett und auch nicht um Filme mit Jungfrauenurin zu entwickeln, sofern sich eine findet. Wer darauf steht, die Pharmaleute sind immer auf der Suche nach Freiwilligen zum Testen neuer Medikamente, viel Spaß beim Überleben. Ach und ehe ich es vergesse, mit Monopolygeld lässt es sich schwerlich bezahlen, da sind Euros gefragt und da ist es legitim gute Ware zu verlangen die gewisse Standards erfüllt.

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Ich muss nochmal nachfragen: es ist bisher nichts schief gegangen? Die ganze Aufregung ist nur um etwas, was vielleicht eventuell passieren könnte?

Bestellt du dein Adonal/APH09 einfach bei Impex. Glaube nicht, dass das da lange rumsteht.

Oder du rufst den Mirko an und bittest ihn dir eine frisch abgefüllte Flasche zu schicken und eine Bestätigung mit Abfülldatum dazuzulegen. Vllt noch eine Kiste Bier dazu für seine Mühe.

"Pharmaleute" und "Monopolygeld". Das wird jetzt aber albern.

Timgruss
(This post was last modified: 02-02-2013, 04:28 PM by TiMo.)
Und ab wann ist "steinalt" steinalt? Und was passiert dann mit all den Sachen, die zwar tiptop sind, aber sicherheitshalber vom Kunden zurückgeschickt wurden, weil sie bereits ein paar Monate beim Händler im Regal standen?

Wegschmeißen und bei der nächsten Preiskalkulation berücksichtigen?

Klasse, dann kostet das Zeug im Anschluß nicht "ein paar Cent mehr", sondern mindestens das Doppelte.

Abgesehen davon finde ich es hanebüchen, Photochemie mit pharmazeutischen Produkten zu vergleichen.

Warum bemühst du nicht gleich die NASA?

Auch würde mich mal interessieren, wer bisher ÜBERHAUPT Probleme mit neu gekauften Adonal hatte.

Wenn es da ÜBERHAUPT jemanden geben sollte: Wieviel Prozent der Nutzer wären das dann wohl?

0,0000001%?

DAFÜR lohnt sich die Einführung eines MHD. Keine Frage.
Gruß,

S.

(This post was last modified: 02-02-2013, 04:37 PM by sputnik.)
[quote name='TiMo' timestamp='1359818882' post='15581']



Ich muss nochmal nachfragen: es ist bisher nichts schief gegangen? Die ganze Aufregung ist nur um etwas, was vielleicht eventuell passieren könnte?



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Du sagst es. Wäre es nicht so traurig, man müsste drüber lachen.
Gruß,

S.

Oh la la!

Wenn man mal eine Woche lang nicht gleich alles lässt....

Das Problem an sich ist leicht aus der Welt zu räumen.

Erstens ist uns kein einziger Fall von abgelaufenem Rodinal Konzentrat bekannt und zweitens produzieren wir ADONAL ziemlich genau zwei mal im Jahr. In aller Regel ist kurz vor der nächsten Produktion die alte Charge ausverkauft bis hin zur nicht mehr Verfügbarkeit im Shop und im Laden. Das bedeutet, wenn die Chemie bei uns gekauft worden ist, ist sie beim Kauf maximal 6 Monate alt gewesen.

Damit findet man dann sein Produktionsdatum hinreichend genau auf der Rechnung.

Allerdings produzieren wir den Entwickler ja überhaupt erst seit 4 Jahren. Also selbst der älteste Flohmarkt Kauf oder der angesprochenen Lagerfund wäre noch locker im Bereich der zu erwartenden Mindesthaltbarkeit.

Wir haben übrigens vor drei Wochen neue Etiketten drucken lassen, die jetzt auch einen Barcode und ein Feld für eine Chargennummer haben. Das musste alles hier erst eingerichtet werden (auch die Bedruckbarkeit der Etiketten etc.) und für den Anfang dachten wir uns ist es nicht so wichtig, da die ersten Chargen ja sowieso nicht älter als der Produktionsbeginn sein können und Rodinal in der PE-Flasche mindestens 8 Jahre hält.

Mit jeder neuen Charge habe ich übrigens etwas verändert (Flasche, Decke, Etikett), so dass ich anhand dieser Informationen Rückschlüsse auf die Chargennummer ziehen kann.

Ein Mindesthaltbarkeitsdatum drucken die Hersteller bei Chemie nicht auf, da dieses nicht bestimmbar ist.

Wie schon oben erwähnt gibt es zu viele Einflussfaktoren.

Das führt zu mehr Verunsicherung als Nutzen.

Bei den Lebensmitteln ist es ja schon so, dass viele die Sachen nicht mehr essen, nur weil das Datum überschritten ist. Bei Fotochmie wäre eine ebensolche Verhaltensweise geradezu hahnebüchen.

Es wäre für die Hersteller wahrscheinlich ein zusätzliches Geschäft, weil dann alle Verunsicherten ihre Chemie wegkippen und neue kaufen....

Wir haben ja mal angefangen das Produktionsdatum im Klartext auf das MCC zu drucken. Und was soll ich sagen, keine 4 Wochen später kamen die ersten Verpackungen zurück mit dem Text: "Ihr habt mir abgelaufenes Papier geschickt". Jetzt schreiben wir das Herstellungsdatum in etwas weniger Klartext.

Fazit: Man kann es nur schwer allen recht machen, aber eine Chargennummer wird unsere Chemie mit der Umstellung auf die neuen Barcode Etiketten bekommen. Wir haben dazu extra eine Stanzform in Auftrag gegeben und eine Abdeckung des zusätzlich zu bedruckenden Feldes bei der Schlusslackierung.

Im Übrigen "verproben" wir unsere Rückstellmuster laufend. Wenn die nämlich schon so lange rückgestellt sind, dass sie drohen doch schlecht zu werden, brauchen wir sie im Labor auf <img src='http://forum.fotoimpex.de/public/style_emoticons/<#EMO_DIR#>/ph34r.png' class='bbc_emoticon' alt=':ph34r:' />

Bisher ohne weitere Vorkommnisse...

Viele Grüße,

Mirko
(This post was last modified: 02-02-2013, 05:42 PM by Mirko Boeddecker.)



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