Haltbarkeit Empfehlung von SW Entwicklern bei kleinem Durchsatz

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Hallo Klausentreiben,

ich habe in den 70gern als Schüler aus Kostengründen oft mit Rodinal entwickelt. Letztes Jahr (oder Ende 2016) habe ich im Keller eine ungeöffnete Flasche Rodinal und eine 2/3 volle Flasche Rodinal nach 40 Jahren Standzeit gefunden. Nicht nur mit der original verschlossenen, sondern auch mit der angebrochenen Konzentratflasche war eine Filmentwicklung noch einwandfrei möglich (!). In der Verdünnung 1:25 war Rodinal recht gut und feinkörnig,

leider haben wir damals aus Geiz oft 1:100 verdünnt, mach das nicht, das ist grobkörniger und schlechter. Immerhin habe ich damals für wichtige Filme auch mal Ilford ID 11 und Microphen geleistet.

Neofin rot oder blau habe ich auch manchmal verwendet, war schon o.k., aber nie das feinkörnigste, ich weiß allerdings nicht, ob die heute noch genauso sind.

Dem Rodinal entsprechenden Entwickler ist bei Fotoimpex im Programm, den habe ich aber noch nicht erprobt.

Bei den erwähnten Rodinalfläschchen handelt es sich um 125ml Fläschchen aus Glas.

Es gab mal bei Ilford einen vergleichbaren Einmalentwickler namens Ilfosol, mit dem hatte ich nicht so gute Ergebnisse.



Es geht mir übrigens so wie Dir, von 1970 bis ca. 86 habe ich ca. 220 SW Negativfilme (120, 135 und 127er) entwickelt, heute auch nur vielleicht noch 5 im Jahr, bleibe trotzdem bei dem Hobby und lass es Dir nicht ausreden. Auch ich fotografiere noch analog, aber seit den 80er überwiegend farbig.

Grüße, Ralf
Quote:Du kannst es mit Atomal A49 versuchen. Darin kommen die Deltas sehr gut.

Du kippst, nehm ich an. Dann brauchst ca. 500ml für eine Dose.

Besorg dir eine braune Schottglas- oder Chemikalienflasche mit Teflondichtung. Die schließt luftdicht ab. Am besten nimmst du eine Halbliterflasche. Dann setzt du 1l an. Verbrauchst 500ml direkt und packst den Rest in die Flasche. Der sollte dann gut 6 Monate halten. Oder länger. Solange er nicht braun ist, nutze ich den Ansatz auch länger.

Gruss Sven.
Aus dem Adox Angaben zum Atomal:

"zum Ansatz von 1 Liter Arbeitslösung (Stammlösung). Die Stammlösung kann weiterverdünnt werden, um ADOX ATOMAL 49 als Einmal-Entwickler zu verwenden. Das erleichtert die Temperatursteuerung. Zusätzlich fallen die Verlängerungsfaktoren weg, was die Ergebnisse einer 1+1 oder 1+2 Entwicklung konstant reproduzierbar macht. Einmal angesetzt hält sich ATOMAL 49 in hochgefüllten Glas-Flaschen ca. 6 Wochen. In einem Liter Stammlösung können 10 Filme entwickelt werden."

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Demnach schließe ich, die Stammlösung sollte bei Verwendung als Einmalentwickler verdünnt werden, min. 1:1. Ergibt 2 Liter Arbeitslösung, die dann einmal benutzt weggekippt wird. Ergibt grob 5 Filme. Verstehe ich das richtig?

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Wenn du gleich die Arbeitslösung nimmst, gibt es dazu überhaupt (verkürzte) Zeitangaben? Müsste dann nicht Temperatur, Zeit und Kipprhythmus noch exakter eingehalten werden?

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Praktisch wäre doch, die Stammlösung erstmal portioniert in Glasflaschen à 200ml abzufüllen und bei Gebrauch auf 1:1 verdünnen, 400ml, und dies dann für 1 Film zu nutzen. Ergebnis ist dann auch die Ergiebigkeit von 10 Filmen.
Liebe Fotofreunde,

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an dieser Stelle möchte ich mal ein paar Mythen klarstellen, bevor noch jemand die Lust am Entwickeln verliert. Der Delta 400 wird mit Atomal A49 sehr gut. Ein Film ist mir allerdings schon mal zu dünn geraten, da der Entwickler schon mehrmals gebraucht wurde und die Verlängerungsminuten doch zu kurz waren. Deshalb empfehle ich immer frischen Entwickler.

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Den Entwickler sollte man immer mit abgekochten Wasser ansetzen und in klaren Glasflaschen aufbewahren. Die gummierten Blechdeckel von Saftflaschen reichen völlig aus. Der Entwickler bindet etwas Sauerstoff und der Deckel wird angesaugt und zeigt damit, dass er dicht ist. Sollte der Entwickler dennoch verderben wird er schwarz. Deshalb bitte keine dunklen Flaschen verwenden. Als Lichtschutz für die Lagerung empfehle ich Pappkartons. Eine leichte Gelbfärbung ist unbedenklich. Dunkelgelber Entwickler muss vor dem Gebrauch getestet werden und ist meist noch sehr gut.

Die Haltbarkeit, auch der halbgefüllten Flasche, beträgt mindestens 5 Jahre! Vermutlich deutlich länger.

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Um sparsam und in hoher Qualität zu entwickeln empfehle ich für jeden Kleinbildfilm(135-36) 100 ml Stammlösung, wenigstens aber 70 ml. Entsprechend der Dosengröße wird dann verdünnt und die Entwicklungszeit verlängert. Einfacher geht es nicht.

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Beispiel: Die Plastimat-Dose braucht 300ml für einen Film: also Verdünnung 1+2 Verlängerungsfaktor mal 3

Für 2 Filme 500 ml: Verdünnung 1+1,5, Verlängerungsfaktor mal 2,5

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Die Zeis-Ikon Dose 370 ml für einen Film: Verdünnung 1+2,7, Verlängerungsfaktor mal 3,7

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Nachteil ist das langwierige Drehen oder Kippen. Es sollte ständig bewegt werden!

Als Bewegungshilfe empfehle ich das Fußsprudelbad.

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Damit erreicht man wirklich sehr gleichmäßige und hochwertige Entwicklungen, bei sparsamstem Verbrauch.

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Ulf-Benno

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Du kennst das Laboranten-Mantra?!?? B)

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Fülle niemals nie nicht Chemikalien in Getränkeflaschen ab...?? :rolleyes:
Gruß

Wolf
(This post was last modified: 31-08-2018, 08:37 PM by Wolf_XL.)



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