Hallo,
wie bereits allenthalben bekannt, stellt Kodak die Produktion der Diafilme ein. Für mich eine größere Katastrophe! Ich benutzte zwar auch Fuji Filme, zumeist aber Kodak.
Eine Frage, vor allem an Mirko:
Besteht die Möglichkeit, einen Kodachrome-Nachbau (sowas gab es m. W. in der Vergangenheit schon mal von Ferrania)zu produzieren? Und das in allen Formaten? (135/120/PF)? Ich frage absichtlich nach Kodachrome und nicht Ektachrome!
Daß die Produktion eines Diafilms nochmals eine andere und dabei sehr viel schwierigere Baustelle darstellt als die eines Schwarzweißfilmes bedarf keiner Erwähnung! Es müßte ja auch noch ein Entwicklungslabor, früher Umkehranstalt genannt, eingerichtet werden. Aber ist so etwas grundsätzlich möglich?
Ciao!
CP
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-03-2012, 09:29 PM von CPD.)
Man k?nte evtl. die alte Mehrschichten-Begiessanlage aus dem Filmmuseum in Wolfen reaktivieren ;-)
Nein im Ernst, ich denke sowas d?rfte aufwandsm?sig nicht tragbar sein, es sei denn Kodak gibt die alten Kodachrome-Giessmaschinen g?nstig ab.
Das Problem ist nur, dass es mit einer Begussmaschine ja nicht getan ist. Man sieht ja schon wie schwierig das ist, dass man den APX hinkriegt und ein SW Film ist technisch viel einfacher als ein Farbfilm. Und beim Kodachrome kommt ja dann noch die ganze Entwicklungsgeschichte dazu.
Ich glaube also eher, dass es mit dem Kodachrome endg?ltig vorbei ist, auch wenn ich ihn selbst gerne benutzt habe. In der apug gibts aber einen Thread ?ber jemanden, der in einem Privatprojekt versucht den Kodachrome wiederzubeleben....
lg Thomas
Die Frage ist schon gut gestellt.
Sie deckt sich mit meinen eigenen ?erlegungen zu der Thematik.
Wenn ich die Farbfotografie retten m?sste, dann w?rde ich es mit einem 50-80 ASA 3-Schicht Diafilm versuchen ;-)
So lange wie Fuji aber noch hervorragende Farbfilme herstellt, w?e mein Projekt wohl zum Scheitern verurteilt, denn ich w?e mit meinem 3-Schicht Film wesentlich teurer als Fuji und gleichzeitig nach technischen Ma?t?en in den meisten Punkten schlechter.
Viele Gr??,
Mirko
[quote name='Mirko Boeddecker' timestamp='1332458245' post='13986']
Die Frage ist schon gut gestellt.
Sie deckt sich mit meinen eigenen ?erlegungen zu der Thematik.
Wenn ich die Farbfotografie retten m?sste, dann w?rde ich es mit einem 50-80 ASA 3-Schicht Diafilm versuchen ;-)
So lange wie Fuji aber noch hervorragende Farbfilme herstellt, w?e mein Projekt wohl zum Scheitern verurteilt, denn ich w?e mit meinem 3-Schicht Film wesentlich teurer als Fuji und gleichzeitig nach technischen Ma?t?en in den meisten Punkten schlechter.
Viele Gr??,
Mirko
[/quote]
Hallo Mirko,
da w?rde sich doch anbieten, den alten Agfachrome 50S und -L wieder aufzulegen.
Der h?te den Vorteil, da?der Entwicklungsprozess relativ gutm?tig ist, als T?tensuppe konfektioniert ist, und sogar bei 24 Grad l?ft.
Abgesehen davon war dieser Film ein Traum.
Herzlichst: Stefan Caspari
Hallo Stefan,
leider kann man alte Rezepturen im fotochemischen Bereich nicht mehr auflegen.
Es wird 90% der verwendeten Einsatzstoffe nicht mehr geben und diese zu substituieren ist aufwendiger als gleich neu zu entwickeln.
Aber Dein Beitrag ist aus einem anderen Grund wichtig denn Du kennst diese älteren Filme und kannst bestätigen, dass es auch mit der Technologie von vor 30 oder 40 Jahren gutes Farbmaterial gab. Nicht ganz so galaktisch wie heute aber gut brauchbar und mit eigenem Charakter.
Zudem in der Fabrtreue manchmal sogar besser (Beispiel Kodachrome).
Man gewinnt viel, wenn man ein wenig Empfindlichkeit opfert. Der 50iger efke mit seiner Herstellungsmethode von 1952 ("Kipp in den Kessel und ab durch die Mitte") schlägt, richtig belichtet (und fehlerfrei konfektioniert/produziert), jeden 100er, 200er und 400er Technologieführer.
Die "Speed Rallye" der Filmhersteller war dem Umstand gewidmet, dass dieses Kriterium sich gut vermarkten ließ. Alle haben versucht mehr Empfindlichkeit zu bekommen um ihre technologische Führerschaft zu beweisen und sich am Markt zu positionieren. Der Kunde konnte plötzlich bei Kunstlicht fotografieren, was einen großen neuen Anwendungsbereich erschloss. Leider wurden postwendend die Amateurkameras lichtschwächer und die Produzenten optimierten ihre Gewinnmarge (je lichtschwächer das Objektiv je leichter und preiswerter ist es zu bauen), was den vermeintlichen Vorteil dann wieder zum Nachteil verkommen ließ aber das ist eine andere Geschichte.
Heute ist die Situation eine andere. Wer bei schlechtem Licht möglichst schnell und unkompliziert fotografieren will, der bekommt mit den neuen Digitalchips Ergebnisse die kein Fim schafft.
Der Film spielt seine Stärken bei Tageslich aus.
Außerdem kann man ja durchaus auch mit 50 ASA bei Kunstlicht fotografieren. Dafür gibt es ja Stative ;-)
Viele Grüße,
Mirko
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23-03-2012, 08:50 AM von Mirko Boeddecker.)
Ja, das wäre ja ein Traum! Ein neuer Kodakchrome...
Persönlich halte ich dieses Projekt allerdings wirklich für zu anspruchsvoll um es unter den gegebenen Bedingungen zu realisieren.
Und da denke ich gar nicht nur an die kaufmännischen Aspekte. Die exotische chemische Technologie wird ein wesentliches Problem sein. Es gibt wenig Literatur- vieles wird man neu erfinden müssen... Aber natürlich muß man auch das Undenkbare denken. Dafür ist jetzt genau die richtige Zeit!
In den letzten Jahren habe ich mich immer wieder mit dem Kodakchrome befasst- allerdings nur um ihn zu einem SW Dia zu entwickeln.
Mit Wehmut denke ich an den alten Agfachrome 50S zurück! Ich erinner mich, daß der Film damals für ca. 10 DM zu bekommen war. Der Kodakchrome war noch mal etwas teurer. Aber das war auch noch vor der "Geiz ist geil" Epoche. Gute Qualität zu einem soliden Preis.
Ja, dieser "Empfindlichkeitswahn" in der analogen Fotografie ist eine schlimme Entwicklung! Da gibt es böse Auswüchse bei manchen Anbietern- aber offensichtlich wollen es die Kunden so.
Niemand scheint sich zu beklagen, wenn ein Film der mit einer Nennempfindlichkeit von 400 ASA verkauft wird aber effektiv nur 100-125 ASA hat. Im Gegenteil! Dann wird noch nach einem Booster- Wunderentwickler gesucht...
Ich plädiere ja schon seit Jahren für realistische Empfindlichkeitsangaben. Damit wäre allen geholfen- und plötzlich würden auch die Ergebnisse aus der eigenen Dunkelkammer deutlich besser.
Aber das ist schon wieder ein anderes Thema!
Herzliche Grüße aus Paderborn
Klaus
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23-03-2012, 05:23 PM von Klaus Wehner.)
[quote name='Mirko Boeddecker' timestamp='1332458245' post='13986']
Wenn ich die Farbfotografie retten müsste, dann würde ich es mit einem 50-80 ASA 3-Schicht Diafilm versuchen ;-)[/quote]
Wegen mir könnte der auch ISO 12/12 oder ISO 25/15 besitzen. Aber das wäre wahrscheinlich tatsächlich nicht marktgerecht.
[quote name='Mirko Boeddecker' timestamp='1332458245' post='13986']So lange wie Fuji aber noch hervorragende Farbfilme herstellt, wäre mein Projekt wohl zum Scheitern verurteilt, denn ich wäre mit meinem 3-Schicht Film wesentlich teurer als Fuji und gleichzeitig nach technischen Maßstäben in den meisten Punkten schlechter.[/quote]
Zu Fuji habe ich ein eher ambivalentes Verhältnis. Sicher, den Velvia benutze ich für bestimmte Zwecke ganz gerne, der Provia besitzt unter gewissen Lichtverhältnissen einen leichten Magentastich. Wir hatten dieser Tage im Hasselblad Forum eine Diskussion dazu. Jedenfalls gilt das für den RDP III aus dem Jahre 2003, beim aktuellen weiß ich noch nicht bescheid, mag sein, daß der Film zwischenzeitlich geändert wurde.
Ich benötigte für berufliche Zwecke - auch ich benutzte deshalb bis zu seiner Einstellung die Agfa 50S und 50L und deren Nachfolger - einen Film mit möglichst neutraler Farbwiedergabe.
Hört man das Geheule in den deutschen und vor allem amerikanischen Foren, so stünde einer Einführung eines Kodachromederivates nichts im Wege. Aber vermutlich ist das Geheule wieder lauter als die Bereitschaft so etwas dann auch zu kaufen. Wobei ich mich natürlich täuschen kann.
Ciao!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23-03-2012, 11:39 AM von CPD.)
[quote name='Mirko Boeddecker' timestamp='1332458245' post='13986']
Die Frage ist schon gut gestellt.
Sie deckt sich mit meinen eigenen Überlegungen zu der Thematik.
Wenn ich die Farbfotografie retten müsste, dann würde ich es mit einem 50-80 ASA 3-Schicht Diafilm versuchen ;-)
So lange wie Fuji aber noch hervorragende Farbfilme herstellt, wäre mein Projekt wohl zum Scheitern verurteilt, denn ich wäre mit meinem 3-Schicht Film wesentlich teurer als Fuji und gleichzeitig nach technischen Maßstäben in den meisten Punkten schlechter.
Viele Grüße,
Mirko
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Wie wäre es mit der Rettung bzw. Wiedererweckung von Farbumkehrpapier, nachdem Ilfochrome bald Geschichte sein wird?
Wäre ein Farbumkehrpapier, dass nicht so extrem teuer ist wie Iflochrome, möglich?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29-03-2012, 10:18 AM von Steffen.)
Sorry! Fehlfuunktion! Bitte Löschen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29-03-2012, 02:09 PM von Klaus Wehner.)
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