RA4 Raumtemperaturprozess

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Langzeittests habe ich nicht gemacht, wie denn auch ;-) Ich lasse das Papier halt einfach ein bisschen länger im Blix. Prinzipiell ist es so, dass der Prozess auch dann funktioniert, wenn man die Temperatur nicht einhält, man verlängert einfach die Entwicklungszeit. Ab einer bestimmten Temperatur werden allerdings die Farben flau, also ob es genau bei 20° geht habe ich nicht probiert, aber z.B. mit 25° funktioniert der Prozess durchaus, bei ca. 16° ist es hingegen problematisch.....man muss es einfach ausprobieren. Was nicht funktioniert sind recht lange Belichtungszeiten, also ich hab mir gedacht, dass ich einfach mal einen Graufilter reindrehe damit ich längere Belichtungszeiten habe. Jedenfalls beim Fuji Crystal hat das dazu geführt, dass ich Farbstiche gehabt habe, die nicht korrigierbar waren. Beim Kodak hab ichs noch nicht getestet. Die kurzen Belichtungszeiten sind schon recht lästig, also ich hab vorgestern RA 4 vergrößert auf Fuji Crystal 18x24 von KB und da hab ich bei Blende 11 nur 4s Belichtungszeit, und dabei sollte ich da was abwedeln und habs noch nicht wirklich hingekriegt ohne dass man da was sieht

 

Der Prozess selbst ist unproblematisch, du kannst das Papier locker länger im Entwickler lassen als angegeben, nur zu kurz darf es nicht sein. Und noch eines ist wichtig: wenn du meinst, dass du richtig gefiltert hast, unbedingt das Papier trocknen und bei Tageslicht anschauen, da kann man nämlich manchmal sein blaues, rotes etc.... Wunder erleben.

 

Generell kann ich für mich sagen empfinde ich das RA4 arbeiten im Vergleich zu SW als relativ stupiden techniklastigen Prozess. Ich mach das nur deswegen hin und wieder ganz gerne, weil es einfach schön ist ein Foto zu haben, das völlig ungepixelt ist. Wenn alles richtig ausgefiltert ist, sind die Ergebnisse super.

Danke für diese Informationen. Leider ist im Netz wenig aktuelles zu RA4 bei Raumtemperatur zu finden. Meist beziehen sich Themen auf die Diluprint Chemie die es mal gab. Irgendwie schade drum.

Ich will auch nicht Masse entwickeln, allerdings gibt es Sonderformate die nicht Laborgängig sind. Dazu gehört meine Horizont Panorama, bisher nur für SW. Ich habe aber Lust auf bunt mit ihr. Oder mal ein KB in einer Knipse für Rollfilm und dann selber entscheiden, wie die Filterung sein soll. Kreative Experimente eben.

 

Meine letzten Versuche waren damals mit Foma PM20 in der DDR. Ist lange her.... Die Technik ist vorhanden Opemus mit Farbkopf, Jobo Trommel,  fehlt die Chemie. Ich dachte an 25 Grad damit es händelbar wird.

 

Ich werde dann im Herbst wenn es wieder dunkel wird damit herumspielen....

 

Noch einmal danke

OLaf

Hallo OLaf, aus der Resonanz zu deinem Beitrag lässt sich ablesen, warum der auch von mir bevorzugte Raumtemperaturprozess nicht mehr angeboten wird. Ich habe immer mal wieder gegoogelt, ohne Erfolg hinsichtlich der 20 Grad. Noch schlimmer die Situation bei den Dias (Ilfochrome), da geht leider gar nichts mehr. Zurück zu RA4: eine Raumtemperatur von 35 Grad kann und will ich nicht herstellen, Maschine nicht anschaffen. Ich überlege daher einen Schalenwärmer , oder auf Basis des alten Colortec wie oben geschildert zu experimentieren. Bin  hinsichtlich der Experimente nicht so optimistisch, da der alte Prozess als Maximaltemperatur 25 Grad hatte,immerhin 10 Grad weniger als der aktuelle Prozess. Ergebnisse werden aber noch bis in den Herbst hinein dauern. Übrigens: Bleichfixierbad im aktuellen Tetenal Prozess wie der Entwickler, also 35 Grad.

hansjoachim

Ich entwickel RA4 bei Raumtemperatur (22 Grad) mit der Chemie von Digibase (Monotype Entwickler und Bleichfixierer). Nach dem Belichten kommt das Papier (Fuji Crystal Archive) in die Jobo-Trommel, die ich von Hand  auf einem Jobo-Roller rotiere. Entwickler + Bleichfix jeweils 120s, dazwischen ein kurzes Zitronensäure-Stoppbad. Die Ergebnisse sind absolut reproduzierbar, und die Farben sehr gut, keinesfalls flau.

Die Chemie kommt von der Trommel immer wieder zurück in die 1-Liter-Flasche zur Regenerierung.

Ach so, vor dem Entwickeln rotiere ich 2 Minuten lang mit Wasser.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01-10-2013, 01:22 PM von ContaxChris.)
Der Fred lebt ja doch. Schön, dass es noch mehr Leute gibt die Interesse an Farbe im eigenen Labor haben.

 

Nun aber mal eine Frage an Fotoimpex: Könnt Ihr auch ein 1 Liter SET für RA4 anbieten? Ich meine der 5 Liter Pack ist ja günstig, nur werde ich dafür auch 5 Jahre brauchen das zu verbraten. Und ich denke so lange hält der Anbruch dann nicht. Muss der Fotoimpex Kunde wirklich auf Digibase ausweichen? Manchmal ist der Preis halt nicht alles was den Verlust mindert.

 

Gruß

OLaf

der heute seine Dunkelkammersaison 2013/14 eröffnet hat.

Für alle die sich nicht an Farbe heran trauen ein kurzer Zwischenbericht. Ich habe es gestern Abend ausprobiert und die ersten beiden Kontaktkopien liegen auf meinem Tisch.

 

Der RA4 Prozess ist bei 25 Grad recht unkompliziert. Die Bädertemperatur habe ich in einer Schüssel gehalten.

Entwickelt habe ich auf einem alten Chibaroller in Jobo Drum ohne Wasserbadmantel, so wie ich hier auch SW mache. (bei SW natürlich nur 21°C)

 

Der erste Test war knallrot  :spudnikdizzy:  nach dem 3. Teststreifen hatte ich aber eine ganz passable Grundfilterung. Also nur keine Angst, ist alles ganz einfach!

 

Ach ja: Die Filme hatte ich einige Tage vorher auch selber in C41 entwickelt, das aber bei 38 Grad. Dabei hatte ich den Digibase Entwickler als Einmalentwickler verdünnt und 5,30 min. entwickelt (wurde hier http://www.aphog.de/forum/viewtopic.php?...68#p146168 gut beschrieben). Das war vom temperieren etwas frickelig.

 

Leider ist einer der Filme irgendwie sehr flau/dicht (ich kann's kaum beschreiben) geworden (400er Brenner 10 Jahre überlagert). Der 100er der schon ca. 8 Jahre irgendwo belichtet rumlag sah viel besser aus. Beide habe ich in einem Durchgang entwickelt. Aber es lassen sich aus beiden mit entsprechender Filterung Kontakte fertigen. Ich habe nun nicht den Anspruch aus diesen alten Krücken gute Bilder zu machen. War ja nur der erste Versuch.

 

So weit

OLaf
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-11-2013, 01:29 PM von f?chschen.)
Hallo Olaf,


überlagerte Filme oberhalb 21DIN (100ASA) sind problematisch. Das galt schon für den ollen Tri-X. Wenn so ein Film nicht mit einem saftigen Schwarzschildeffekt "gesegnet" ist wie z.B. einst der Agpfapan 400, dann akkumuliert der Film brav alle Strahlung, die es durch die Verpackung schafft, vor allem die natürliche Radioaktivität. Das bewirkt dann einen nach und nach immer höher werdenden Schleier, was den Film unbrauchbar macht ("alles so dicht": Aufnahme landet komplett im Bereich der Lichter). Bei einem im Kühlschrank 10 Jahre überlagerten Tri-X habe ich mal einen Schleier von 0,7d gemessen, der Schleier hatte also schon die halbe Schwärzungskurve verfrühstückt.

Deshalb: keine überlagerten hochempfindlichen Filme kaufen, ist meist rausgeworfenes Geld.


Gruß Wolfgang
Hallo Wolfgang,

 

danke für die Aufklärung. Ich hatte den Film auch nicht gekauft, wie gesagt lag auf dem Dachboden rum und hat im Sommer sicher auch richtig Hitze abbekommen.

 

Wie schaut das mit 100er Agfa Dia aus? Kann der noch zum Crossen taugen - nur unter experimenteller Sicht.

 

Olaf
Hallo Olaf,


seit gestern nachmittag komm ich nicht mehr ins Forum, der Link fotolaborforum.eu ist tot.


Agfa 100er Farbdia: da gab es Filme mit unterschiedlichem Schwarzschildverhalten. Der letzte, der CT100 Precisa, hatte ein sehr gutes, der war sogar für Astrofotografie tauglich (nach meinen Tests verlor der bei Bel.zeit 30min nur ca. 1/2 Blende). Dafür stieg bei dem aber durch das gute Gedächtnis der Schleier auch sichtbar bei Überlagerung an, was beim Umkehrfilm Verlust des Maximalschwarz und damit der Brillianz heisst.


Den bereits akkumulierten Schleier kann man aber leicht testen: unbelichtetes Stück im Dunkeln abschneiden, am besten den Filmschwanz im Dunkeln noch 5cm herausziehen, abschneiden, in Dose und wie einen S/W-Film normal entwickeln (Rodinal usw. reicht) und fixieren. Nach dem Trocknen zeigt das Filmstück einen schwarzen und einen klaren Teil. Der schwarze Teil zeigt, ob der Entwicklung gründlich genug war für den Test, während der unbelichtete Teil den Schleier zeigt. So kann man bei jedem überlagerten Film leicht erkennen, ob er für den vorgesehenen Zweck noch taugt.


Gruß Wolfgang
Hallo,

 

danke für den Tipp mit für den Schleiertest mit Rodinal, werde ich testen.

 

Ich habe gestern mehrere Abzüge von 6x4,5 Negativen auf 24x30 gemacht. Dabei mit 25 Grad gearbeitet. Beim betrachten der Bilder scheint es als sei der Abzug sehr "Körnig", so weit man bei Farbe von Korn reden kann.

Es waren Bilder von einem abgelaufenen Kodak. Keine Ahnung was das genau war, jedenfalls mehr als ASA 100 (120? oder 160?) Auf dem Filmrand steht Kodak GPX. Der Grundschleier war dichter als auf dem gleichzeitig entwickelten EKTAR 100 der neu war. Leider habe ich noch keine Bilder vom Ektar vergrößert, kommt erst die Woche dran.

 

Kann es sein, dass der Schleier auch gröberes Korn macht? Belichtungszeit war fast doppelt so lang wie vom "frischen Film", Filterung auch stärker. Das Ergebnis hat aber angenehme Farben.

 

OLaf

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-11-2013, 01:17 PM von f?chschen.)



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