Fomabrom variant lithet

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Ich glaube, Mirko sollte veranlassen, dass der Eintrag im Katalog geändert wird, wonach Fomabrom Variant "Bedingt Lithfähig sei", und dass man mit 30 Minuten rechnen müsse. Ich habe heute eben den ersten Lithprint mit Fomabrom Variant gemacht, und es geht einfach, schnell und schön. In 24 Grad braucht der Print keine 4 Minuten.

Fomabrom Variant lithet sehr ähnlich wie Fomabrom festgradation. Schöne, zurückhaltende Lichter (im Bereich Beige-Ocker-Umbra) und je nach Verdünnung und Belichtung entweder feine, differenzierte oder grobe, kräftige Schatten. Die Mischverhältnisse und Belichtungsfaktoren können direkt von Fomabrom Festgradation übernommen werden, die Belichtungszeiten nicht, da Fomabrom Variant etwas schneller ist als Festgradation (500 ISO statt 400).

Moersch Lith Masterset, 1000 Wasser, je 25 A und B, nix C noch D. 1 1/3 bis 1 2/3 Blenden überbelichten (1 2/3 = kräftigere Lichter, 1 1/3 = mehr Kontrast). Bei dieser Kombination kommen die Schatten sehr schön detailliert, der Korn ist noch sehr fein aber Lichter dennoch schon schön farbig. Ich habe je ein Blatt auf Variant und Festgradation normal mit derselben Belichtungszeit abgezogen. Bei Variant scheinen die Schatten etwas feinkörniger zu sein als bei Festgradation, allerdings kann das auch an der verschiedenen Empfindlichkeit liegen. Für krass kräftige Schatten kann man es probieren mit 750 Wasser, je 25 A und B, 2,5 C und 10 D, um 4 Blenden überbelichten. Ich habe es noch nicht auf Variant probiert, aber bei Festgradation wirkt das extrem kräftige Schatten.

Fazit: Ich kann es sehr empfehlen. Auch anfängertauglich!

Samuli
"No photograph ever was good, yet, of anybody - hunger and thirst and utter wretchedness overtake the outlaw who invented it! It transforms into desperadoes the meekest of men; depicts sinless innocence upon the pictured faces of ruffians; gives the wise man the stupid leer of a fool, and a fool an expression of more than earthly wisdom." (Mark Twain)



http://www.samuli-schielke.de/foto.htm
Stimmt, ich finde es sogar besonders anfängertauglich. Ein ganz feines Papier für den Prozess sehr variabel von scharfkönig bis kornlos. Gegenüber der (mir vorliegenden, schon angejahrten) PE-Variante braucht es kein Sulfit, zumindest nicht bei frischem Ansatz. Nach dem fünften Print könnte etwas Sulfit zugegeben werden, wenn es kornlos bleiben soll, bei mehr als 5ml (20%ig) pro Liter will es dann aber nicht mehr so richtig. Erst bei einem Überschuss an A (oder ausgelutschter Suppe) könnte es kräftig. Im direkten Vergleich erscheint das Baryt geringfügig weniger farbig als das PE, doch es ist - falls gewünscht - möglich, durch eine geringfügig höhere Lichtmenge und stärkere Entwicklerverdünnung, oder durch eine höhere Gabe D den Ton bei längeren Entwicklungszeiten in wärmere Nuancen zu verschieben.

Gegenüber der Fomabrom Festgradation erscheint mir die Differenzierung der Schatten einfacher zu sein, ohne auf tiefe Schatten verzichten zu müssen. Insgesamt haben wir hier ein Papier, welches nur Kopfstände verlangt wenn es in die Hose gehen soll.

Höchst erfreulich dieses Papierchen, auch für die konventionelle Technik!
erzeugt.

Werde ich abändern und nächste Woche mal gegentesten.

Grüße,

Mirko
Hallo Samuli!

Zu meinem ausführlichen Privat-mail noch eine „öffentliche“ Anmerkung:

Nochmals vielen Dank für Deine freundschaftliche Hilfe! Fomabrom habe ich mit Deinem Rezept inzwischen auch zum Lithen veranlassen können. Mein Fehler lag offensichtlich in der Prozesstemperatur: Bei 24 Grad geht's schnell und gut, bei 20 Grad dauerts halt (da hat mich offensichtlich bei meinen ersten Versuchen die Geduld verlassen!). Ich erreiche allerdings (wieder mit Geduld!) mit dem Calbe Lithentwickler dasselbe (und brauche keine Additive). Und wenn's kornlos sein soll, dann eben etwas Natriumsulfit dazu (gibt's hier beim Gastgeber).

Interessant finde ich auch Deine Anmerkungen zum Lithverhalten vom Fomabrom Variant - reizt zum Ausprobieren!

Liebe Grüße sendet Johannes
Gibt's schon Bildbeispiele? Ist die Schattendifferenzierung ähnlich gut wie beim Fomatone? Ich such schon länger nach was weniger Farbigem (als Fomatone), das nicht brutal knallt (wie Maco RC-F), und dabei trotzdem nicht gleich in den Schatten völlig zuläuft (wie Polywarmtone).
http://www.pbase.com/romans

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Morgens ist es am schlimmsten, da fängt der Tag an.

- Sven Regener
Sorry, würde gerne Bildbeispiele schicken, aber habe keinen Scanner verfügbar. Es ist weniger farbig (eigentlich sehr für mein Geschmack) und könnte nicht brutal (es sei denn, man möchte es), aber so feine Schattenzeichnung wie bei Fomatone kriegst du nicht. Fomabrom sieht mindestens in meinem Testprint immer ein bisschen rauh aus. Sagen wir, dass die Schatten verhältnismäßig differenziert sind.
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http://www.samuli-schielke.de/foto.htm
(This post was last modified: 23-01-2006, 11:46 PM by Samuli Schielke.)
Hallo Samuli!

Gibt es schon (Anhalts-)Werte für das Fomabrom Variant in der Moersch Easy-Lith Chemie? Bzw. auch evtl. für das Fomabrom-Festgradation?

Wenn Du's noch nicht ausprobiert hast, mit welchen Mischungsverhältnis würdest Du starten? Im Easy-Lith ist ja von Haus auf mehr Bromid drinnen als in der Masterset-Chemie. Was würdest Du tun: Gleiche Verdünnung wie von Dir für das Masterset angegeben, aber stärkere Überbelichtung???

Danke im Voraus für deine Antworten! Freue mich natürlich auch über die Antworten und Meinungen der anderen ForentInnen, besonders würde mich eine Stellungnahme von Herrn Moersch freuen!

Mit lieben Grüssen! Johannes
Johannes,

Mindestens beim Masterset habe ich für Fomabrom Variant die Einstellungen von Festgradation direkt übernehmen können.

Übrigens, keine Mail von dir da. Unterwegs verirrt?

Samuli
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Nur mal eine Verständnisfrage: macht es beim Lithen überhaupt einen Unterschied, ob ich Festgradations- oder Kontrastwandelpapier verwende?

Philipp
interessante frage von phillipp.

ich hab nie eine richtige probereihe gemacht. kontrastwandelpapier (foma) lithe ich ohne zu filtern, nie probiert ob es mit filterung andere ergebnisse gibt.

orwo baryth (verschiedenste gradationen und von uralt bis relativ alt) hat bei gleicher chemie immer den gleichen charakter. sichtbare veränderungen kommen stärker durch unterschiedliche belichtungszeiten oder chemieansätze als durch verschiedene gradationen. alle aussagen beziehen sich auf easy-lith.

wie gesagt, ich habs nie richtig getestet, dies nur erfahrungsaussagen. aber vielleicht hat sich ja jemand die mühe gemacht.

grüße

ronald



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